Soll ich ihr mein Kind vorstellen?

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Farana
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Soll ich ihr mein Kind vorstellen?

Beitrag So., 23.12.2018, 12:07

Hallo alle zusammen!

Es geht um meine Mutter. Als mein Vater sich vor ca. 10 Jahren von ihr trennte wurde ich in eine Rolle katapultiert die für ein 14-jähriges Mädchen nicht leicht ist. Ich musste mich plötzlich um sie "kümmern". Wobei sie mir Sachen einredete ich wäre Todkrank usw... Mit den Jahren wurde es schlimmer. Sie sperrte sich selbst immer mehr zu Hause ein, sie ging nie auch nur einen Kaffee mit mir trinken. Schon als Kind war sie nie bei irgendwelchen Schulsachen dabei. Umarmungen gab es kaum und wenn dann extrem distanziert. Mit 19 entschloss ich mich 5 Stunden entfernt einen Job anzunehmen. Ich suchte mir einen Freund und zog sofort ein. Obwohl ich nicht verliebt in ihn war aber ich redete es mir ein. Wie ich jetzt weis war das eine reine Fluchtaktion.
Als dann ihr Vater gestorben ist (sie ist gebürtige Polin), musste ich von Rom aus den Urlaub abbrechen. Ich flog zurück, setzte meinen (sehr verständnisvollen und deshalb Ex-)Freund zu Hause ab, fuhr die 5 Stunden zu ihr, holte sie ab, fuhr im selben Zug zum Flughafen und wir flogen nach Polen. Insgesamt dauerte die ganze Aktion 38 Stunden. Flüge musste ich natürlich selbst bezahlen. Und das ganze nur damit SIE die Beerdigung ihres eigenen VATERS sehen konnte. Das war jetzt nur eine kleine Geschichte von sehr sehr vielen.
Als sie das erste Mal anfing mit "Ich bring mich um", nahm ich ihr das Versprechen ab wenn sie mit mir zum Arzt und TP geht das ich nach Hause kommen würde um ihr zu helfen. Naja, ich kündigte meine Arbeit, fuhr heim und es passierte ...nichts. Außer das ich ein Haufen Probleme mit AMS und CO bekam.
Als sie es das nächste Mal sagte schlug ich ihr vor den Strick für sie zu befestigen. Böse. Aber Hunde die bellen beißen nicht.
Ich war zwischendurch schon zweimal beim TP weil ich wissen wollte was ich für sie tun kann. Er gab mir nur den Rat ich solle mich von ihr fern halten, denn der einzige der an dem ganzen kaputt geht bin nur ich selbst.
Gesagt, getan. Was wirklich nicht leicht war. Nach ein paar Monaten nahm ich den Kontakt wieder auf. Am Anfang war alles normal. Bis sie anfing mich zu terrorisieren. Sie ruft mich teilweise 38 Mal hintereinander an. Ich kann nicht mal schnell eine SMS versenden weil es schon wieder klingelt. Es ist ja nicht so das sie einen Notfall hätte. Nein da gehts dann einfach um nichts. Schade um den ganzen verbrauchten Akku. Ich hab ihr oft erklärt dass das nicht geht. Seitdem ich darauf nicht mehr reagiere terrorisiert sie alle anderen. Meinen Vater, meine Oma und meinen Freund.
Ich war vor ein paar Wochen bei ihr. Hauptsächlich weil ich nun schwanger bin und es noch einmal versuchen wollte (sie ist meine Mutter, auch wenn ich für ihre Probleme nichts kann, ist da trotzdem dieses Mitleid und dieses "aber vielleicht funktioniert es jetzt"). Als sie weg war nahm ich es mir heraus ihr Handy anzusehen. Sie terrorisiert nicht nur mich, sämtliche Ex-Arbeitgeber plus Versicherungen usw...

Nun, sie sieht nicht ein das sie ein Problem hat, behauptet zwar ihre beiden Herzkammern lassen sich nicht schließen, jedoch wollen die Ärzte nichts dagegen unternehmen. Na klar (vor allem wenn man bedenkt wer alles daran verdienen könnte).

Aufjedenfall, um endlich zum Punkt zu kommen, ich weis nämlich wirklich nicht wo Anfang und Ende ist bei diesem Thema, wollte ich eure Meinungen einholen ob ich meinem Kind so etwas zumuten kann?
Ich will nämlich nicht das sie dann das gleiche mit ihm abzieht wie bei mir. Wenn die zwei sich kennen lernen sollen muss ich ihn sowieso vorbei bringen, denn sie würde mich/uns niemals besuchen, da Angst vor Zug usw...

Ich denke über das Thema schon lange nach. Für mich selbst den Kontakt abzubrechen ist schwer aber okay. Aber was wenn sie diverse Aktionen bei meinem Kind bringt und ich dann gezwungen werde ihn von ihr fern zu halten? Was soll ich ihm dann erklären?

Man kann ihr nicht mehr helfen, das ist mir klar. Ich bin aber trotz allem ein Familien-Mensch und weis nicht ob es okay ist sie ihm vorzuenthalten.

Ich hoffe ihr habt ein paar Anregungen für mich. Schönes Weihnachten euch allen. :->

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amarok
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Beitrag So., 23.12.2018, 17:24

Ui Farana

das hört sich für mich ja heftig an und ich bewundere Dich, dass Du soweit von ihr losgekommen bist, dass es Dein Leben nicht mehr kaputt macht. Könnte es sein, dass es sich bei Deiner Mutter um Narzissmus handelt? Meine Mutter ist zum Glück nicht ganz so extrem, aber sich hat schon auch narzisstische Züge an sich. Ich war ein paar Mal bei einem Treffen für "Kinder narzisstischer Eltern" und der Umgang mit einer Mutter als Grossmutter, war auch bei jenen ein Thema, die eigene Kinder hatten. Ich habe keine Kinder, aber jene Frauen sagten, dass sie ihren Kindern die Grossmutter nicht vorenthalten wollten. Aber sich machten es mit sich selber aus, wieviele Male sie der Grossmutter erlaubten, sie sehen zu dürfen. Und ich glaube auch, dass sie wollten, dass auch immer die Mutter oder der Vater dabei sind, also das Kind nicht einen ganzen Tag dort alleine liessen. Ich finde auch, dass die Kleine/der Kleine sagen darf, wenn er nicht gehen will. Und jetzt als Baby ... mmh, da hätte ich wohl ehrlich gesagt keine Lust 5 Std. zur Mutter zu fahren, nur um mir anhören zu müssen, was ich alles falsch mache. Ich glaube, ich würde warten, bis das Kind die Grossmutter sehen will. Aber eben, da habe ich so gar keine Erfahrung.

Deine Mutter ist selber für ihr Leben verantwortlich und soll ihre Probleme nicht auf Dich abladen! Finde es nur krass, dass Dich Dein Vater nicht unterstützt hat, als Du noch 14jährig warst. Oder hat er?
:-) bleib bei Dir :cool:


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Farana
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Beitrag So., 23.12.2018, 18:24

amarok hat geschrieben: So., 23.12.2018, 17:24 Könnte es sein, dass es sich bei Deiner Mutter um Narzissmus handelt?
Hallo amarok

Vielen Danke für deine Antwort :-)
Vielleicht handelt es sich um eine Art von Narzissmus. Gekrönt mit einer jahrelangen Depression und...hmm...ich weis nicht wie ich das beschreiben soll. Sie tut einfach nur mehr das aller nötigste um zu überleben. Sprich sie isst, weil sie es muss, sie duscht weil sie es muss usw.
Es ist nicht leicht zu beschreiben.

Aufjedenfall hat mir deine Antwort in gewisser Weise schon geholfen. Wenn der kleine die "Oma" nicht mehr sehen möchte dann ist Schluss. Immerhin ist es mein Kind und sie kann ja nur Kontakt über mich zu ihm aufnehmen. So muss ich sie ihm nicht vorenthalten.

Und zu meinem Vater: er war immer der liebende, stützende Teil. Wenn jemand meine Kindheit schön gemacht hat dann war er es. All das was ich von ihrer Seite nicht bekommen habe, hab ich von ihm bekommen. Er hat mich nicht allein gelassen. Er hat die Ehe jahrelang nur für mich weiter geführt. War unglücklich. Ich wusste als Kind schon das die Scheidung irgendwann kommen würde. Er unterstützte mich so gut es ging. Jedoch kann ich es ihm auch nicht verübeln das er einfach Abstand von ihr brauchte. Es war meine Wahl bei ihr zu bleiben und ihr zu helfen, da ich ja wusste das mein Vater klar kommen würde. Ich hätte genauso zu ihm ziehen können, sie ließen mich bei der Scheidung außen vor. Es schwelgt halt dieses ewige "vielleicht wird's ja noch besser" in mir. Ich brauchte auch meine Zeit um zu begreifen das jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.

Liebe Grüße und ein schönes Weihnachten :-D

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amarok
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Beitrag So., 23.12.2018, 19:27

Hi Farana

danke, wünsche Dir und Deiner kleinen Familie auch wunderschöne Festtage.

Liebe Grüsse
Amarok
:-) bleib bei Dir :cool:

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