Hallo zusammen,
mein Mann und ich erwarten ein Kind und sind sehr glücklich damit.
Nun bin ich hochsensibel und neige dazu, mir über alles und jeden Gedanken zu machen. Es geht dabei noch nicht mal um unser Kind, denn ich vertraue einfach darauf, dass alles gut geht.
Es geht um meine Schwiegereltern. Sie sind sehr übergriffig und mischen sich gerne in alles ein. Sie haben zu allem eine klare Meinung und das ist oft die einzige, die zählt. Seit sie wissen, dass ich schwanger bin, bekomme ich jedes Mal Tipps und Erfahrungsberichte, die ich gar nicht hören will, obwohl ich das auch klar sage.
Mein Schwiegervater sieht mich seit Beginn an wohl als seine kleine Tochter, der er die Welt erklären und sie noch erziehen muss, an. Ich fühle mich nicht als erwachsene Person angesehen. Meine Schwiegermutter ist keine einfühlsame Person, sie konnte bspw. auch absolut nicht nachvollziehen, wieso ich zwei Wochen wegen akuter Übelkeit krank geschrieben wurde (sie habe ja schließlich bei all ihren Schwangerschaften bis fast zum Schluss gearbeitet).
Generell sind das keine Menschen, die auch mal abschalten können. Sie müssen permanent erzählen, was sie so leisten und Arbeit ist fast das einzige was zählt. Versteht mich nicht falsch, ich habe auch Spaß an meiner Arbeit (ich habe bis letztes Jahr auch neben meiner Vollzeitstelle studiert), aber irgendwann möchte ich in meiner Freizeit auch mal abschalten. Immer wenn wir dort oder sie bei uns sind, herrscht eine furchtbare Hektik und ich bin jedes Mal froh, wenn ich sie los bin...
Ich weiß nicht, wie ich das bis zur Geburt handhaben soll (bis dahin kommen bestimmt noch einige "nette" Storys die mich eher beunruhigen als dass sie mir helfen) und erst recht, wenn das Kind da ist.
Mein Mann hat generell auch eine bessere Beziehung zu meinen Eltern als zu seinen eigenen, aber er kann auch nicht verstehen, wieso ich mir das, was seine Eltern sagen und wie sich verhalten, so sehr zu Herzen nehme. Ich solle doch dazu meine Meinung sagen.
Ich habe schon ein paar Mal überlegt, meine ehemalige Psychotherapeutin zu diesem Thema noch einmal zu kontaktieren, da es mich doch sehr beschäftigt.
Kennt das jemand und kann mir vielleicht auch Tipps geben, wie ich damit besser umgehen kann?
Beste Grüße
Blauer.Himmel
Schwanger und Schwiegereltern nerven mich
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Den entscheidenden Satz sagt dein Mann: du könntest doch dazu deine Meinung sagen. Warum machst du das nicht? Das kann man freundlich und souverän tun, dann können deine Schwiegereltern erkennen, dass du ein Gesprächspartner auf Augenhöhe bist.
Eine eigene, klare Position wirkt Wunder - probier es einfach aus (dazu braucht man nicht unbedingt den Ratschlag einer Therapeutin).
Mein Tipp: Tausch dich mit deinem Mann aus - er kennt deine Schwiegereltern am besten
Eine eigene, klare Position wirkt Wunder - probier es einfach aus (dazu braucht man nicht unbedingt den Ratschlag einer Therapeutin).
Mein Tipp: Tausch dich mit deinem Mann aus - er kennt deine Schwiegereltern am besten
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ja, weiter oben habe ich ja auch erwähnt, dass ich das ja immer tue
Es bringt nur nichts, ich komme mir vor wie eine Schallplatte, die sich immer wiederholt. Und ich bleibe in der Tat auch sachlich und souverän.
Mein Mann hat halt nur diesen Tipp parat, dann immer etwas zu erwidern. Für ihn ist das halt nicht wirklich schlimm, er kennt es ja nicht anders (geht dann aber auch nicht so oft hin, zu meinen Eltern verschlägt es ihn öfter und dort fühlt er sich auch wohler).
Für mich ist das halt immer sehr kräftezehrend, da es echt jedes Mal zu diesen für mich unnötigen Diskussionen kommt. Ich kann mich nicht erinnern, mal ein normales Gespräch ohne Besserwissen mit meinen Schwiegereltern gehabt zu haben. Und diese Anspannung wird mit Kind ja nicht besser.
Ich weiß nicht ob man meine Situation so gut verstehen und nachvollziehen kann, wenn man jetzt selbst nicht hochsensibel ist. Denn da macht man sich gerne mal Gedanken, die für andere nicht ganz so nachvollziehbar sind und das beschäftigt mich halt schon so, dass ich mich jedes Mal echt reinsteiger und das vermindert halt schon die Lebensqualität.
Es bringt nur nichts, ich komme mir vor wie eine Schallplatte, die sich immer wiederholt. Und ich bleibe in der Tat auch sachlich und souverän.
Mein Mann hat halt nur diesen Tipp parat, dann immer etwas zu erwidern. Für ihn ist das halt nicht wirklich schlimm, er kennt es ja nicht anders (geht dann aber auch nicht so oft hin, zu meinen Eltern verschlägt es ihn öfter und dort fühlt er sich auch wohler).
Für mich ist das halt immer sehr kräftezehrend, da es echt jedes Mal zu diesen für mich unnötigen Diskussionen kommt. Ich kann mich nicht erinnern, mal ein normales Gespräch ohne Besserwissen mit meinen Schwiegereltern gehabt zu haben. Und diese Anspannung wird mit Kind ja nicht besser.
Ich weiß nicht ob man meine Situation so gut verstehen und nachvollziehen kann, wenn man jetzt selbst nicht hochsensibel ist. Denn da macht man sich gerne mal Gedanken, die für andere nicht ganz so nachvollziehbar sind und das beschäftigt mich halt schon so, dass ich mich jedes Mal echt reinsteiger und das vermindert halt schon die Lebensqualität.
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Also, hochsensibel kenn ich aus eigener Erfahrung. Dass es dich "mehr" oder besser gesagt "anders" beschäftigt und "besetzt" als Nicht-HSler bedingt aber nicht automatisch, dass du dich auch reinsteigern "mußt" aufgrund der HS.Blauer.Himmel hat geschrieben: Ich weiß nicht ob man meine Situation so gut verstehen und nachvollziehen kann, wenn man jetzt selbst nicht hochsensibel ist. Denn da macht man sich gerne mal Gedanken, die für andere nicht ganz so nachvollziehbar sind und das beschäftigt mich halt schon so, dass ich mich jedes Mal echt reinsteiger und das vermindert halt schon die Lebensqualität.
Sag ich mit nem Augenzwinkern, weiß ja selber, dass das manchmal gar nicht so einfach ist...
Du sagst es ihnen, du lässt dich auf Diskussionen ein, die du selber im Grunde gar nicht willst, wiederholst und wiederholst dich, wirst aber nicht "gehört" (also nicht wahrgenommen!), und bleibst dabei sachlich und souverän.
Vielleicht ist das der entscheidende Punkt : Lass doch mal die Sau raus!
Mich würde das sauer machen, dieses Dauergenerve mit Besserwisserei und "Drübergestülpe", so dass ich recht schnell an der Decke wäre und auch entsprechende Antworten geben würde...
Erinnert mich grade an diverse Auseinandersetzungen "damals 14/18" mit meinem Schwiergervater in spe, der auch automatisch von mir erwartete, dass ich mich "brav unterordne" und alles abnicke und hinnehme, was er zu "servieren" hatte. War er auch von seinen Kindern, deren Partnern, nebst seiner eigenen Frau so gewöhnt.
Und mir kam dann mal bei nem Besuch aber sowas von die Galle hoch...
War nicht einer meiner besten "Auftritte" und stolz drauf bin ich auch nicht grade, wie ich da mit ihm umgesprungen bin...
Aber gewirkt hat es...
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Eben, ich mach das ja nicht absichtlich, es ist halt ein Thema, bei dem das von alleine kommt. Und es ist auch ehrlich gesagt so ziemlich das einzige, bei dem es in diesem Ausmaß ist.Waldschratin hat geschrieben: ↑Do., 24.05.2018, 11:09 Also, hochsensibel kenn ich aus eigener Erfahrung. Dass es dich "mehr" oder besser gesagt "anders" beschäftigt und "besetzt" als Nicht-HSler bedingt aber nicht automatisch, dass du dich auch reinsteigern "mußt" aufgrund der HS.
Sag ich mit nem Augenzwinkern, weiß ja selber, dass das manchmal gar nicht so einfach ist...
Ich denke auch, dass es das Beste ist, mich nicht mehr ganz so zurückzuhalten und mal etwas aufzuplatzen. Es scheint wohl nicht anders anzukommen.
Hm, also ich bin da ähnlich gestrickt und kann deshalb schon verstehen, dass dich das belastet. Kannst du deinen Schwiegereltern denn nicht mehr aus dem Weg gehen? Ich meine, du bist ja nicht mit ihnen verheiratet.
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ja ich versuch den Kontakt auch soweit als möglich einzuschränken und nur alle paar Wochen hinzugehen, und dann nur, wenn es "sein muss". Die Schwiegereltern sagen aber jedes Mal, dass sie uns gerne öfter sehen würden und seine Mutter ruft auch öfter hier an. Sie würde uns wohl wenn das geht jedes Wochenende bekochen und auch dabei alles erfahren und durchdiskutieren was so passiert ist in unserem Leben.
Sie kommt wohl nicht auf den Gedanken, wieso wir bzw. ich nicht oft da sind/bin.
Das Problem ist halt auch, wie ich das gestalten soll, wenn das Kind da ist. Allzu viel Kontakt werde ich wohl aber nicht aushalten.
Irgendwie habe ich auch das Gefühl, mein Mann hat selbst ein merkwürdiges Verhältnis zu seinen Eltern. Er fährt ab und zu nach der Arbeit mal hin, aber hat jetzt kein wirklich inniges Verhältnis. Im Gegenzug erzählt er ihnen aber auch vieles und oftmals auch Dinge, die sie gar nichts angehen (sie bohren da sehr gerne nach). Letztens ging es z.B. um sein aktuelles Gehalt, da er eine höhere Position in seinem Unternehmen angenommen hat. Seine Mutter fragte dann auch nach meinem Gehalt und wie wir uns das weitere vorgestellt haben, wie lange ich im Job pausiere und wie ich dann wieder arbeiten will (als ob es jetzt erstmal nichts anderes gebe bei uns aktuell). Zum Glück klingelte in dem Augenblick das Telefon und sie ging an. Ich habe meinem Mann nur gesagt dass er sich wagen und ihr das erzählen soll. Ich weiß gar nicht was sich diese Frau denkt
Sie erzählt uns auch machmal Dinge von Verwandten, die ich so nicht rumerzählen würde, weil sie mir zu privat wären und sie plappert alles aus.
Sie kommt wohl nicht auf den Gedanken, wieso wir bzw. ich nicht oft da sind/bin.
Das Problem ist halt auch, wie ich das gestalten soll, wenn das Kind da ist. Allzu viel Kontakt werde ich wohl aber nicht aushalten.
Irgendwie habe ich auch das Gefühl, mein Mann hat selbst ein merkwürdiges Verhältnis zu seinen Eltern. Er fährt ab und zu nach der Arbeit mal hin, aber hat jetzt kein wirklich inniges Verhältnis. Im Gegenzug erzählt er ihnen aber auch vieles und oftmals auch Dinge, die sie gar nichts angehen (sie bohren da sehr gerne nach). Letztens ging es z.B. um sein aktuelles Gehalt, da er eine höhere Position in seinem Unternehmen angenommen hat. Seine Mutter fragte dann auch nach meinem Gehalt und wie wir uns das weitere vorgestellt haben, wie lange ich im Job pausiere und wie ich dann wieder arbeiten will (als ob es jetzt erstmal nichts anderes gebe bei uns aktuell). Zum Glück klingelte in dem Augenblick das Telefon und sie ging an. Ich habe meinem Mann nur gesagt dass er sich wagen und ihr das erzählen soll. Ich weiß gar nicht was sich diese Frau denkt
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