Wie kann man mit Betrug in einer Beziehung umgehen?

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Marja
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Wie kann man mit Betrug in einer Beziehung umgehen?

Beitrag Fr., 22.10.2010, 20:58

Grüße Euch!

Weil ich es hier immer wieder lese, und weil es mir selbst schon widerfahren ist, habe ich mir gedacht, vielleicht sammeln wir hier mal Erfahrungen, wie jeder einzelne Betroffene bisher mit dieser Erfahrung umgegangen ist und welche Konsequenzen sich daraus ergaben.
Weiters kann ja hier auch jeder selbst für sich angeben, wo bei ihm Betrug in einer Beziehung anfängt und wo er aufhört. Fände es interessant einen Weg zu finden, wie man erstens selbst besser damit umgehen lernen kann, und wie die Sichtweisen von Außenstehenden dazu ist - vor allem so wie in meinem Fall, wo dieses Thema gerade nicht aktuell ist. Denn wenn es aktuell ist, will man ja kaum etwas hören oder erkennen von außen und sieht ja den Wald voller Bäume nicht mehr. Zumindest hab ich diese Zeiten als sehr schwierig in Erinnerung.

Bin gespannt, ob es Interessenten an diesem Thema gibt und hoffe auf einen ehrlichen Austausch.

Werde mich später dazu natürlich auch noch konkreter zu Wort melden und berichten wie das bei mir war und was es mit (aus) mir gemacht hat usw...

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chandelle
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 21:09

Für mich ist die Dauer einer Beziehung maßgeblich. Aber ich bezeifle, dass hier jemand einen Betrug nach 15 Jahre erlebt hat- doch eher selten.

Mich würde Dein Zeitrahmen interessieren, weil ich ein Faux pas mit Fremdgehen nach 15 Jahren Beziehung nicht so eng sehe als passierte es am Anfang.

chandelle


Gast
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Beitrag Fr., 22.10.2010, 21:15

Hallo Marja

der größte Betrug, den die meisten begehen, ist der gegen sich selbst.

Da wird zum Beispiel etwas 'entschuldigt' in dem es hingenommen wird, weil

wir sind doch schon so lange

wir haben Ki nder

wir...

Wenn einer den anderen betrügt, ob sexuell, finanziell, mit Lügen und allem, existiert kein wir.

Betrug ist da, wo jemand etwas tut oder unterlässt, zu dem er nicht offen sich bekennen will.



Rosenrot

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Marja
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 16:41

Da ist einiges Wahres dran, Rosenrot...

Ich habe Betrug auch schon auf verschiedenste Weisen erlebt, und bin nach nun einigen Jahre zu dem Resümee gekommen, daß es sehr menschlich ist, zu betrügen.
So menschlich, daß ich es jederzeit jedem wieder zutrauen würde. Es geht ja dabei um menschliche Abgründe, die eben in jedem vorhanden sind und die man nicht wegleugnen kann.
Mir ist leider noch nicht ganz klar, wie ich mit dieser Einsicht umgehen soll.

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Gast
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 17:03

Hallo Marja,

ja, es gehört wohl zum Menschen, dass man täuscht.

Was ich sagen will, dass Betrug gegen einen anderen schlimm, enttäuschend und traurig ist.

Allerdings viel trauriger finde ich, wenn Menschen sich selbst belügen.
Und das tun sie auch, wenn sie andere betrügen.

Die Wahrheit, Ehrlichkeit fällt manchen schwer, am schwersten, sie sich selbst einzugestehen. Und das, obwohl man damit sich selbst (und natürlich somit auch die anderen) befreien könnte...hm

Rosenrot

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blancol
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 17:06

hallo zusammen,

genau diese frage versuche ich für mich zu beantworten ...

da spielen die jahren, die man zusammen ist, schon auch eine rolle ...

die qualität der beziehung ... und die bereitschaft, warum einer ausgebrochen ist, auf den grund zu gehen, damit am problem gearbeitet werden kann ...

aus unterschiedlichen gründen, habe ich vorläufig den weg der beziehung gewählt ... ist ein sehr schmerzlicher weg ...

bin gespannt, wie sich die disussion entwickeln wird ...


blancol


Gast
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 17:10

Hallo Blancol

du meinst den sexuellen 'Betrug'?
Und du willst damit leben, weil du schon so viele Jahre mit dem Mann verbracht hast?

Meinst du:
"XXXX Jahre, da kann das schon mal passieren"

Wieso ist es dann überhaupt noch als Betrug zu bezeichnen, wenn du so denkst?


Rosenrot

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blancol
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 17:29

hallo rosenrot,

auch wenn ich so denke, betrug ist betrug ...

man muss mit sich ehrlich sein und genau hinschauen, warum einer ausgebrochen ist ... und warum ist er wieder bereit alles auf sich zu nehmen, damit es wieder funktioniert.

indirekt - ich wurde sehr krank - habe ich beigetragen, dass es für ihn zu hause unerträglich wurde. es waren sehr schwierige jahren ... er hat anfangs alles versucht, doch mir konnte man nicht helfen ...

jetzt versuche ich das ganze auf die reihe zu bringen und seine damalige situation zu verstehen. bis zu einem gewissen punkt kann ich es verstehen ...

wir hatten vor meiner krankheit eine sehr gute beziehung, das darf man nicht vergessen ... er war mit der situation überfordert ... ich muss abwägen, ob ich damt leben kann ... muss noch viele überlegungen machen ...


blancol

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(V)
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Beitrag Sa., 23.10.2010, 18:27

Ich bin ein absoluter Ehrlichkeitsfanatiker. Früher war ich stolz drauf, heute bin ich so einsichtig, dass 100%ige Ehrlichkeit per se eine Utopie und ein sog. Mindfuck ist. NIEMAND kennt sich selbst zu 100%, macht sich nie etwas vor. Und Lügen in einem gewissen Maß gehören zum Leben dazu. Die meisten sind auch so gering, dass sie einem nicht mal auffallen, z.B. wenn man auf die Frage, wie es einem geht mit der Floskel "gut" antwortet, obwohl dem nicht wirklich so ist. Auch winzige Beschönigungen sind so normal, dass sie einem selbst kaum auffallen. Ich glaubte, meine größte Selbstlüge war gewesen, als ich mich für 200%ig ehrlich hielt...das ist genauso Utopie wie 100%ige Objektivität. Im Moment versuche ich meine Ansprüche runterzuschrauben, ein gesünderes Maß dazu zu finden. Zumal 100%ige Offenheit - und Ehrlichkeit auch eine Form von Kontrollverhalten darstellen kann.

Aber ich denke, diese kleinen, winzigen Alltagslügen sind hier auch gar nicht gemeint. Wollte nur zu bedenken geben, es auch an anderer Stelle nicht zu übertreiben.

Damals in meiner Ehe... nun ja, eigentlich konnte es so etwas wie sexuellen Betrug nicht geben, da wir polyamor veranlagt sind oder waren. Trotzdem werfe ich ihm vor, mich mindestens in 3 Fällen betrogen zu haben. Wie das geht? Indem er z.B. wochenlang gelogen hat und Streit angefangen hat um seine Lüge zu tarnen. Da bin ich wegen einem harmlosen Kuss über den ich angelogen wurde verletzter und wütender als den mir bekannten, von mir genehmigten Seitensprüngen.

Wie ich es heute in einer Beziehung handhaben würde, das weiß ich noch nicht. Aber allein schon meiner Tochter zuliebe, habe ich mir vorgenommen, an diesen utopischen Ansprüchen zu arbeiten. Denn ich reagiere auf die KLEINSTE Lüge total allergisch. Und sei es nur, wenn ich frage, ob die Hausaufgaben erledigt sind und das Kind mit "Jaja" antwortet. Sofort projizierte ich dann auch auf ihren Vater, bekam mich gar nicht mehr ein. Bis mir erklärt wurde, dass es nicht nur normal ist, dass Kinder mal das eine oder andere mal "lügen", sondern auch entwicklungspsychologisch sehr wichtig ist. Denn wenn man es NIE ausprobieren kann, wie weit man damit kommt und das Lügen kurze Beine haben oder dass andere davon verletzt sein können, woher soll man es dann wissen?!

Gesellschaftlich gedacht... Die Möglichkeit des Betrugs war in der Evolution soziale Strukturen eine Schwierigkeit, die gemeistert werden musste. Da dieses Verhalten nicht ausgestorben ist, hat es sich wohl bewährt. Es gehört also zum Menschen dazu. Es hängt aber auch sehr, sehr viel von der Gesellschaft ab, inwieweit sich welche Form von Betrug geduldet oder geahndet wird.

Bei Seitensprüngen ist es eine interessante Sache, dass fast jeder angeblich auf Treue Wert legt, aber es trotzdem immer wieder dazu kommt. Vom Kopf her verurteilen es die meisten, aber unter dem Strich ist es EINDEUTIG gesellschaftlich legitimisiert. Wie zum Beispiel die Existenz (und damit auch Nachfrage!) von Seitensprung-Agentueren alleine schon beweist. Aber soweit muss man gar nicht denken: Wer würde einen Menschen (z.B. einen lieben Freund/Freundin) verstoßen, nur weil er oder sie mal fremdgegangen ist? Sehr unangenehm, wenn man selbst davon betroffen ist. Aber etwas, was zu unseren Gesellschaftsbild eindeutig dazu gehört. Etwas, worauf keiner Stolz ist, ein Verhalten, das als unerwünscht gilt, aber hingenommen wird, sofern es einen nicht selbst betrifft.

Ich finde, besonders dem eigenem Partner sollte man entsprechende Toleranz im Notfall auch zugestehen. So hart und unangenehm es auch ist. Überstandene Krisen schweißen nur um so mehr zusammen.
Es mag sein, dass jemand aus Prinzip mit einem Betrug/Seitensprung definitiv nie akzeptieren und zurechtkommen würde (nach dem ersten Schock). Von solchen Menschen würde ich dann aber so viel Konsequenz erwarten, dass sie solch Verhalten dann auch im Bekanntenkreis nicht dulden.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Marja
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Beitrag So., 24.10.2010, 16:48

Betrug hat ja immer etwas mit einem Vertrauensbruch zu tun.
Das heisst, die weitere Fragestellung zu diesem Thema müßte lauten, wie geht man mit verloren gegangenem, bzw. angeknackstem Vertrauen um? Kann man es wieder aufbauen, oder hinterläßt Betrug es immer auch bleibende Spuren? Trennt man sich von einem Partner, ist dann nicht auch beim nächsten Partner das Mißtrauen von Haus aus gegeben? Wird das im Laufe der Zeit - bzw mit der steigenden Anzahl der Vertrauensmissbräuche immer schwieriger sich neutral auf einen neuen Menschen einzulassen?

Ich mache eine Psychotherapie, doch es dauert lange, bis da alles, was je zerstört wurde, wieder bereinigt ist/wird. Manches wird sich vielleicht sogar nie auskurieren. Irgendwie ist man ja dazu verdammt, als Betrogene(r) noch härter an sich zu arbeiten, als wenn man nie betrogen wurde. Doppelter Schaden sozusagen.

Nun, mit der Erkenntnis, wie menschlich Lügen doch sind, bleibt die Frage, WIE damit umgehen in einer Beziehung? Wenn man ohnehin weiß, daß Lügen mit im Spiel sein werden. Drauf sch***? Immer vorsichtig bleiben? Verständnis aufbringen, es nicht persönlich nehmen? Sich nicht zu viel erwarten? Es ignorieren?

Was macht Sinn?

Danke auch für Eure bisherigen interessanten Beiträge.

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Beitrag So., 24.10.2010, 17:01

wie geht man mit verloren gegangenem, bzw. angeknackstem Vertrauen um? Kann man es wieder aufbauen, oder hinterläßt Betrug es immer auch bleibende Spuren?
Ich denke: man muss es be- und verarbeiten. Dann kann man damit umgehen und es heilen. Es zu ignorieren ist sicherlich keine gute Strategie.
Trennt man sich von einem Partner, ist dann nicht auch beim nächsten Partner das Mißtrauen von Haus aus gegeben?
Vermutlich. Eben weil man davor geflohen ist, statt das Unangenehme auszuagieren, zu leben, zu verarbeiten.
Wird das im Laufe der Zeit - bzw mit der steigenden Anzahl der Vertrauensmissbräuche immer schwieriger sich neutral auf einen neuen Menschen einzulassen?
Schöne wäre es doch, wenn man im Laufe der Zeit lernen würde, sich selbst mehr zu vertrauen und sich auf sich selbst verlassen zu können. Ich denke, dann wird Betrug zwar immer noch wehtun, aber man ist unabhängiger davon und kann es relativieren.
Irgendwie ist man ja dazu verdammt, als Betrogene(r) noch härter an sich zu arbeiten, als wenn man nie betrogen wurde. Doppelter Schaden sozusagen.
Kann abgeblich auch eine Chance sein zu wachsen und zu reifen. Aber davon ich noch nicht wirklich überzeugt, bin aber gewillt es zu versuchen
Nun, mit der Erkenntnis, wie menschlich Lügen doch sind, bleibt die Frage, WIE damit umgehen in einer Beziehung? Wenn man ohnehin weiß, daß Lügen mit im Spiel sein werden. Drauf sch***? Immer vorsichtig bleiben? Verständnis aufbringen, es nicht persönlich nehmen? Sich nicht zu viel erwarten? Es ignorieren? Was macht Sinn?
Ignorieren macht nie Sinn. Aber man muss dem ganzen auch nicht gleich DEN höchsten Stellenwert beimessen. Realistische(re) Erwartungen sind auf jeden Fall schon mal ein Anfang. Bekannterweise kann man ja nur enttäuscht werden, wenn man etwas erwartet hat. Statt vorsichtig bleiben würde ich es lieber so formulieren (s.o.) zu lernen, sich selbst zu vertrauen.
Denn eines scheint mir ganz klar zu sein: Je abhängiger man von einem anderen Menschen ist, um so abhängiger ist man von der Betrugsfrage. Niemand empfindet Betrug als angenehm, aber wie schlimm man es wirklich empfindet, hängt sicherlich mit dem Grad der Erwartungen und emotionaler Abhängigkeiten zusammen. Aber man muss ja auch nicht immer alles schwarz-weiß sehen. Auf das gesunde Maß kommt's an!


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Beitrag So., 24.10.2010, 17:22

Hallo Marja

meinst du das Vertrauen mit dem/ in den/die Betrügende/n?

Würde ich mich betrogen fühlen, damit ist bei mir aber eher das sexuelle nicht gemeint, da ich in offenen, respektive polyamoren Verbindungen lebe in der Mehrzeit..., würde ich das Beziehungsgeflecht mit dem Betrüger/ der Betrügerin beenden.
Betrug lässt sich nicht gutmachen.

Dazu muß aber-jeder für sich- definieren, was Betrug ist und was man als normales, aber vielleicht unfaires Verhalten betrachtet.

Vertrauen in etwas neues?

Da denke ich nicht an das Vergangene. Vertrauen ist etwas, dass Vorschuß braucht. Ein 'neuer' Mensch in der Begegnung verdient diesen Vorschuß. Er/ sie verdient nicht die Altlasten (aus meinem Leben) zu (er)tragen.

Bis jetzt ist mir das so gelungen.

Ich glaube, wenn wir die Altlasten ins Neue mitnehmen, uns davon leiten lassen, tragen wir Bitterkeit und somit hat das Neue keine Chance aufs gelingen.

Hallo Blancol

oh, ich sehe das ganz anders als du. Zum Betrug trägt man nur insofern bei, als das man ihn 'erträgt', hinnimmt und (so wie du es wohl tun willst) verzeihst und weitermacht. Verzeihen ist wichtig, heißt für mich aber nicht, dass ich mit einem Betrüger zu tun haben will.

Rosenrot
Zuletzt geändert von Gast am So., 24.10.2010, 17:27, insgesamt 2-mal geändert.

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Marja
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Beitrag So., 24.10.2010, 17:24

Danke Gothika.

Ich fasse mal für mich zusammen, was bisher Sinn macht, sich damit auseinanderzusetzen:
Rosenrot hat geschrieben: der größte Betrug, den die meisten begehen, ist der gegen sich selbst.
Rosenrot hat geschrieben: ja, es gehört wohl zum Menschen, dass man täuscht.


Allerdings viel trauriger finde ich, wenn Menschen sich selbst belügen.
Und das tun sie auch, wenn sie andere betrügen.
blancol hat geschrieben:
die qualität der beziehung ... und die bereitschaft, warum einer ausgebrochen ist, auf den grund zu gehen, damit am problem gearbeitet werden kann ...
Gothika hat geschrieben:
wie geht man mit verloren gegangenem, bzw. angeknackstem Vertrauen um? Kann man es wieder aufbauen, oder hinterläßt Betrug es immer auch bleibende Spuren?
Ich denke: man muss es be- und verarbeiten. Dann kann man damit umgehen und es heilen. Es zu ignorieren ist sicherlich keine gute Strategie.
Gothika hat geschrieben:
Schöne wäre es doch, wenn man im Laufe der Zeit lernen würde, sich selbst mehr zu vertrauen und sich auf sich selbst verlassen zu können. Ich denke, dann wird Betrug zwar immer noch wehtun, aber man ist unabhängiger davon und kann es relativieren.
Gothika hat geschrieben:
Ignorieren macht nie Sinn. Aber man muss dem ganzen auch nicht gleich DEN höchsten Stellenwert beimessen. Realistische(re) Erwartungen sind auf jeden Fall schon mal ein Anfang. Bekannterweise kann man ja nur enttäuscht werden, wenn man etwas erwartet hat. Statt vorsichtig bleiben würde ich es lieber so formulieren (s.o.) zu lernen, sich selbst zu vertrauen.
Denn eines scheint mir ganz klar zu sein: Je abhängiger man von einem anderen Menschen ist, um so abhängiger ist man von der Betrugsfrage.

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Marja
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Beitrag So., 24.10.2010, 17:35

Rosenrot hat geschrieben:Hallo Marja

meinst du das Vertrauen mit dem/ in den/die Betrügende/n?
Ja, auch. Für den Fall dessen man in der Beziehung bleibt und es weiter versuchen will, bezieht sich das Vertrauen doch auf den Betrügenden. Es gibt viele Paare, die sich nicht trennen, trotzdessen Betrug stattgefunden hat. Blancol befindet sich ja gerade in so einer Lage.
Rosenrot hat geschrieben:.
Betrug lässt sich nicht gutmachen.
Ich habe es selbst nie geschafft, Betrug so weit zu verzeihen, daß ich dann noch die selbe Partnerin in der Beziehung sein konnte als vorher. Betrug hat sich immer wie ein Geschwür festgesetzt und war es mit der Zeit auch noch so klein, so schlummerten die Killerzellen dennoch immer irgendwo und waren für den Zweifelsfall bereit wieder auszubrechen.

Hier ist schon der Härterfall, und genau hier ist guter Rat teuer. Wie geht man das am besten an um es nachhaltig aufzuarbeiten? Wie kriegt man diesen Kaugummi am Schuh wieder weg? Geht das überhaupt? Wer hat es geschafft, kennt ihr Beispiele?


Gast
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Beitrag So., 24.10.2010, 17:41

Darum Marja, Betrug ist nur zu verzeihen, in dem man sich selber verzeiht, dass es so schmerzt.

Betrug ist, schön beschrieben, wie ein ekliges Kaugummi, dass an der betrügenden Person haftet. Ich kann es nur entfernen, indem ich die Person aus meinem Leben entferne.

Schon der Anblick von diesem Kaugummi würde mich zum k*** bringen. Brrrr

Warum sollte ich mit einem Betrüger mein Leben verbringen wollen? Immer wieder MMißtrauen? Nee, es gibt so viele ehrliche, die es verdienen, aber sicher nicht eine/r die mich besch*** hat.

Rosenrot

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