Oh, den Beitrag von georgeherz habe ich damals gar nicht mehr gesehen, hmm... vielleicht beobachtet sie das Thema, deshalb antworte ich ihr mal.
Sorry. Was hat mir geholfen...bei mir war es ja so, dass ich durch ein verdrängtes Arzttrauma Angst vor Kliniken, Schwestern und somit irgendwann vor dem ganzen "Psycho- Umfeld" hatte.
Das wussten aber weder ich noch die Betreuer, und somit auch nicht, was mit mir los war. Sichtbar war bei mir wohl vorrangig Passivität und Antriebschwäche, schätze ich im Nachhinein.
Ich denke Wut hat mir geholfen, von all dem wegzukommen.
Über menschenverachtende Behandlung, Schlamperei und pure Bosheit im Umgang mit psychisch Kranken, Versprechungen, die nicht umgesetzt wurden, Schuldzuweisungen, und all die Flashbacks, die das bei mir verursachte (ohne dass ich den Ausdruck je gehört hatte). Eben auch das lächerliche an der ganzen Sache, dass permanent mit und über einen geredet wurde, als sei man gefährlich oder saudumm.
Es war hart und anstrengend, davon wegzukommen, ich musste wieder lernen, Gefühle zu zeigen, mich abzugrenzen, mich und andere ernstzunehmen. Das hatte ich alles dort verlernt. Was mir dabei von aussen an Hilfe zuteil wurde, kam ausschließlich aus dem "echten Leben", nicht aus diesem Umfeld. (Eine Therapie wegen meiner Kindheit war später trotzdem nötig, denn die konnte ich dort nie machen. Inzwischen war natürlich noch mehr dazugekommen:( )
Während der Therapie habe ich öfter beim Krisendienst angerufen, das hat mal mehr, mal weniger geholfen. Später hab ich den auch immer mal wieder noch gebraucht.
Was an Selbständigkeit da ist, sollte unbedingt gelebt werden, alles andere kann zwar schön sein, aber auf Dauer und unangebracht schadet es, weil das Leben eben keine betreute WG ist.
Die Antwort auf die Frage, ob ich irgendetwas von damals vermisse, erübrigt sich wohl
Ich war ja aber auch ein Ausnahmefall, ich habe auch mitbekommen, dass die ein oder andere Intervention bei anderen anschlug, weil sie sich selber besser einbringen konnten als ich.
Krang2 hat geschrieben: Ansonsten würde ich nicht nur auf den
Wohnraum selbst, sondern auch das
soziale Umfeld achten, wozu oftmals der
ganze Block gehört, es sei denn, man
schaut sich 24h/Tag nur die Wände von
innen an. Ich "leide" z.B. darunter, zwar
eine nette eigene Wohnung mit meinen
Kindern zu haben, aber eine
runtergekommene Gegend (in der z.B.
jeder seinen Dreck auf die Erde schmeißt)
.
Das gibt es wohl leider in jeder Stadt, diese "Ghettobildung". Auf dem Dorf streckt es sich besser, aber vor Unholden, die die Gegend versauen, ist man dort auch nicht gefeilt.