Hallo ihr Lieben,
mich würde mal interessieren, welches Interesse von Euch an (derzeit eher) unüblichen Therapieformen besteht und wie diese Euch helfen.
Ich selbst wäre wirklich sehr an eine Kunsttherapie in der Gruppe interessiert (zusätzlich zur Gesprächstherapie), leider wird Kunsttherapie nach wie vor nicht von der Kasse bezahlt (Österreich). Und ich konnte in der Stadt Salzburg sage und schreibe genau 2 Ergotherapeuten finden, die auch kreativ arbeiten (Ergotherapie wiederum wird wieder voll bezahlt).
Für mich ist das Zeichnen und Malen (auch mit Ton arbeiten) so ziemlich das einzige, bei dem ich nicht dissoziiere, sondern voll konzentriert bin. Ich entspanne mich sofort und vergesse all den Schmerz und die Wut, die mir so viel Energie raubt.
In einer Gruppe mit anderen Patienten fühle ich mich aufgehoben, das gegenseitige Verständnis ist hoch und man lernt voneinander.
Außerdem hätte ich mal Sozialkontakte, die nicht aus (ausschließlich) Arbeitskollegen, Eltern und Therapeutin bestehen.
Als ich in der Klinik war, habe ich mich sogar - so oft es ging - zu einer anderen Gruppe „dazugeschwindelt“ um mehr kreativ arbeiten zu können. Lief dort auch unter Ergotherapie und es hat mir wirklich wahnsinnig geholfen um Druck abzubauen und insgesamt etwas lockerer zu werden.
LG
Alternative Therapien – Kunst, Musik, Bewegung, …
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Hi
ich glaube, für mich persönlich tuts die Therapie so, wie ich sie habe und mir gestalte ganz gut. Bin in tiefenpsychologischer Behandlung und bringe aber durchaus eigene "Methoden" ein, diese sind in der Regel von kreativer Natur. Mir fällt es leichter, meine inneren Anteile bildlich darzustellen, auch meine sozialen Kontakte konnte ich mit verschiedenen Farben besser kennzeichnen, als sie nur zu benennen. Meine Therapeutin fängt das gut auf und arbeitet da auch gerne mit - will heißen die Dinge die ich in Eigenregie daheim erstelle und mitbringe, verweilen in meiner Akte und werden bei Bedarf rausgeholt und drauf geschaut.
Ich glaube mit Therapien in denen es grundsätzlich um den kreativen/darstellenden/musischen Ausdruck geht, würde ich mich fehl am Platz fühlen und unter Druck stehen - ähnlich wie im Kunst/Musik/Tanzunterricht. Ich hätte immer im Hinterkopf dass das, was ich herstelle oder zeige, unter Bewertung steht. Auch wenn ich rational weiß, dass das so nicht ist, aber emotional würde das sicher eine Menge Druck auf mich ausüben. Und generell kann ich nur kreativ sein, wenn mein eigener Antrieb dazu da ist. Ich könnte nicht wöchentlich eine Stunde auf Knopfduck meinen Emotionen so Ausdruck verleihen. Ich hab generell nicht so den guten Zugang zu meinen Emotionen und ne, ich glaub das wäre einfach nix für mich. Auch gekoppelt mit einer Gruppe, oh das wäre mein Untergang.
Aber ich finde es durchaus schon schade, dass es auch hier in Deutschland nicht anerkannt und von den Kassen übernommen wird. Immerhin ist es doch eine gute Alternative, für Menschen, die eben nicht die Worte finden können, die nicht sprechen können (also schon sprechen können generell, aber eben nicht in Therapie). Ich könnte mir vorstellen, dass es gewiss Menschen gibt, die mit solchen Angeboten ebenso gut arbeiten könnten, wie andere mit der Gesprächstherapie. Jeder Mensch ist eben anders und da sollte es auch - oder ganz besonders - im Gesundheitssystem verschiedene Zugänge geben.
ich glaube, für mich persönlich tuts die Therapie so, wie ich sie habe und mir gestalte ganz gut. Bin in tiefenpsychologischer Behandlung und bringe aber durchaus eigene "Methoden" ein, diese sind in der Regel von kreativer Natur. Mir fällt es leichter, meine inneren Anteile bildlich darzustellen, auch meine sozialen Kontakte konnte ich mit verschiedenen Farben besser kennzeichnen, als sie nur zu benennen. Meine Therapeutin fängt das gut auf und arbeitet da auch gerne mit - will heißen die Dinge die ich in Eigenregie daheim erstelle und mitbringe, verweilen in meiner Akte und werden bei Bedarf rausgeholt und drauf geschaut.
Ich glaube mit Therapien in denen es grundsätzlich um den kreativen/darstellenden/musischen Ausdruck geht, würde ich mich fehl am Platz fühlen und unter Druck stehen - ähnlich wie im Kunst/Musik/Tanzunterricht. Ich hätte immer im Hinterkopf dass das, was ich herstelle oder zeige, unter Bewertung steht. Auch wenn ich rational weiß, dass das so nicht ist, aber emotional würde das sicher eine Menge Druck auf mich ausüben. Und generell kann ich nur kreativ sein, wenn mein eigener Antrieb dazu da ist. Ich könnte nicht wöchentlich eine Stunde auf Knopfduck meinen Emotionen so Ausdruck verleihen. Ich hab generell nicht so den guten Zugang zu meinen Emotionen und ne, ich glaub das wäre einfach nix für mich. Auch gekoppelt mit einer Gruppe, oh das wäre mein Untergang.
Aber ich finde es durchaus schon schade, dass es auch hier in Deutschland nicht anerkannt und von den Kassen übernommen wird. Immerhin ist es doch eine gute Alternative, für Menschen, die eben nicht die Worte finden können, die nicht sprechen können (also schon sprechen können generell, aber eben nicht in Therapie). Ich könnte mir vorstellen, dass es gewiss Menschen gibt, die mit solchen Angeboten ebenso gut arbeiten könnten, wie andere mit der Gesprächstherapie. Jeder Mensch ist eben anders und da sollte es auch - oder ganz besonders - im Gesundheitssystem verschiedene Zugänge geben.
Kämpferin
Glückskind
Wunderfinder
Also eigentlich klingt das danach, als wäre es gut zu versuchen, so etwas weiter für Dich zu bekommen. Du beschreibst ja selber, wie gut es Dir tut und soweit ich mitbekommen habe, ist das in Österreich ja generell so ein Thema mit dem Bezahlen von Therapie.
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten es für Dich vor Ort gibt und wie lange Du bereit wärest zu warten und zu fahren.
Vielleicht gibt es auch in Beratungsstellen Leute, die in so etwas eine Zusatzausbildung haben.
Ich selber finde kreative Therapien gleichwertig zu anderen Therapieformen. Es bewegt viel und es werden Dinge schnell klar und sichtbar (bei mir jedenfalls, wenn es um Tanz- und Gestaltung geht).
Ich finde, kreative Therapien können genauso gut hilfreich sein, wie andere Therapien. ....und so wie Du schreibst scheint es ein Weg wo es gut sein könnte, zu gucken, wie er sich verwirklichen lässt.
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten es für Dich vor Ort gibt und wie lange Du bereit wärest zu warten und zu fahren.
Vielleicht gibt es auch in Beratungsstellen Leute, die in so etwas eine Zusatzausbildung haben.
Ich selber finde kreative Therapien gleichwertig zu anderen Therapieformen. Es bewegt viel und es werden Dinge schnell klar und sichtbar (bei mir jedenfalls, wenn es um Tanz- und Gestaltung geht).
Ich finde, kreative Therapien können genauso gut hilfreich sein, wie andere Therapien. ....und so wie Du schreibst scheint es ein Weg wo es gut sein könnte, zu gucken, wie er sich verwirklichen lässt.
Hallo azzaira,
ich mache Traumatherapie und da haben die kreativen Methoden einen sehr großen Stellenwert (das habe ich auch in der Klinik für mich entdeckt).
Mein Thera ist u. a. Musiktherapeut, aber ebenso haben Gestaltung, Malen, Bewegung, Poesie etc. ihren festen Platz. Diese Kreativelemente helfen mir bei verschiedenen Situationen, z. B.:
- spüre nichts von mir selber, bin im Roboterstatus
- kann nicht in Kontakt mit meinem Thera gehen
- habe keine Worte, aber in mir tobt der Vulkan
- Kanalisierung von überflutenden Gefühlszuständen
etc.
Das kreative Gestalten ist immer an die Begleitung, oft auch an die Mitwirkung meines Theras gebunden. Es ergeben sich wortlose Dialoge im Tun, die dann meistens in einen verbalen Dialog münden bzw. der dann parallel zum Kreativen läuft.
Ich habe eine Weile gebraucht, um von dem üblichen Gedanken eines vorzeigbaren, fertigen Endproduktes hin zum Annehmen und Wertschätzen des Prozesshaften zu kommen.
Aber mittlerweile kann ich mir für meine Person eine Therapie ohne diese nonverbalen Komponenten gar nicht mehr vorstellen. Sie haben mir als „Nebenwirkung“ auch eine wichtige Ressource erschlossen, indem ich zu Hause meine Kreativität nutzen kann, um meine Gefühlszustände zu kanalisieren.
Dir alles Gute!
Chakotay
ich mache Traumatherapie und da haben die kreativen Methoden einen sehr großen Stellenwert (das habe ich auch in der Klinik für mich entdeckt).
Mein Thera ist u. a. Musiktherapeut, aber ebenso haben Gestaltung, Malen, Bewegung, Poesie etc. ihren festen Platz. Diese Kreativelemente helfen mir bei verschiedenen Situationen, z. B.:
- spüre nichts von mir selber, bin im Roboterstatus
- kann nicht in Kontakt mit meinem Thera gehen
- habe keine Worte, aber in mir tobt der Vulkan
- Kanalisierung von überflutenden Gefühlszuständen
etc.
Das kreative Gestalten ist immer an die Begleitung, oft auch an die Mitwirkung meines Theras gebunden. Es ergeben sich wortlose Dialoge im Tun, die dann meistens in einen verbalen Dialog münden bzw. der dann parallel zum Kreativen läuft.
Ich habe eine Weile gebraucht, um von dem üblichen Gedanken eines vorzeigbaren, fertigen Endproduktes hin zum Annehmen und Wertschätzen des Prozesshaften zu kommen.
Aber mittlerweile kann ich mir für meine Person eine Therapie ohne diese nonverbalen Komponenten gar nicht mehr vorstellen. Sie haben mir als „Nebenwirkung“ auch eine wichtige Ressource erschlossen, indem ich zu Hause meine Kreativität nutzen kann, um meine Gefühlszustände zu kanalisieren.
Dir alles Gute!
Chakotay
Wenn ich mich niederwerfen würde,weinen u.erzählen,was wüßtest Du v. mir mehr als v. der Hölle,wenn jmd erzählt,sie ist fürchterlich.Darum sollten wir voreinander so ehrfürchtig,nachdenklich,liebend stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.(Kafka,gekürzt)
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