Liebe Community,
ich befinde mich nicht in einer Therapie, sondern in einer Art Coaching bei einem Lebens- und Sozialberater. Ein paar Mal im Jahr besprechen wir meine Situation (berufliche Veränderung bzw. Beginn eines Studiums, meine Ängste, Resilienzaufbau usw.), er hilft mir auch immer sehr, mein schwach ausgeprägtes Selbstvertrauen und meinen Selbstwert aufzubauen und passende Strategien für den Alltag parat zu haben.
Erstmals war ich dort vor ca. 2 Jahren, anfangs regelmäßiger, mittlerweile nur mehr alle paar Monate - wenn ich ihn eben brauche. Mein Gefühl sagt mir, dass ich gerne öfter mit ihm sprechen würde, vor allem dann, wenn ich mich nicht gut fühle (derzeit oft). Aber sobald ich bei ihm in der Praxis bin, bin ich innerlich blockiert und weiß nicht was ich konkret ansprechen soll bzw. wie ich meine Gedanken klar ausdrücken soll. Oft habe ich dann plötzlich das Gefühl, dass ich ihn mit meinen "banalen" Problemen nicht langweilen will. Im Grunde sprechen wir auch oft (aufgrund meiner Initiative) über dieselben Dinge/Probleme - so als ob ich mich nicht vom Fleck bewege. Da frage ich mich dann, ob es sinnvoll wäre, öfter eine Sitzung zu haben, andererseits sollte man ja selbständiger werden mit der Zeit ...
Er ist fachlich sehr kompetent, hat auch Psychologie studiert und bereits viel Erfahrung. Auch persönlich finde ich ihn sehr sympathisch, er ist auch nur ein paar Jahre älter als ich und kann super auf mich eingehen. Vielleicht mag ich ihn zu sehr - ich bin aber nicht verliebt, er wäre aber ein idealer "Kumpel" für mich, mit dem ich mich gerne mehr unterhalten würde und auch mehr von ihm wissen möchte (daher "google" ich ihn auch oft). Aus diesem Grund bin ich immer mega-nervös in den Sitzungen (ich glaube, er merkt das), was mich vielleicht zusätzlich blockiert. Manchmal geh ich dann raus und fühle mich nicht klüger daraus ...
Kennt das jemand von euch bzw. habt ihr einen Tipp für mich? Da es ja keine Therapie ist, wollte ich auch wissen, wie die Berater-Klienten-Beziehung da aussehen darf bzw. wo die Grenzen sind? Ich möchte seine Betreuung nicht abbrechen, aber derzeit weiß ich nicht, ob es mir tatsächlich was bringt, kennt ihr das? Ich trau mich das auf keinen Fall, bei ihm anzusprechen :(
Sorry wg. der Länge und danke im Voraus fürs Lesen und Antworten!
Lebensberatung
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Hallo Wolke88,
Wenn Du das Gefühl hast nicht voranzukommen und Dich im Kreis zu drehen dann wäre eine Therapie wahrscheinlich hilfreicher für Dich als ein reines Coaching.
So, wie Du es beschreibst, hat er keine Therapeutenausbildung, oder? Von daher werden Dir auch "mehr" Termine wahrscheinlich gar nichts bringen, so er nicht dafür ausgebildet ist zu therapieren. Ein Psychologiestudium reicht hierfür nicht aus, da braucht es eine zusätzliche Ausbildung zum Therapeuten. Alles andere wäre unseriös.
Warum hast Du denn solche Angst es anzusprechen? Weil Du Angst hast ihn zu verlieren oder zu enttäuschen?
Ihr steht in einem rein professionellen Verhältnis zueinander und auch wenn er Dir sympathisch ist und Du ihm, ist noch nicht gesagt, dass er ein Interesse an einem privaten Verhältnis hätte. Unabhängig davon, ob es gestattet wäre oder nicht.
Wenn Du erfahren möchtest, wie es an der Stelle aussieht, dann wirst Du nicht umher kommen, es mit ihm zu besprechen.
Ich würde Dir empfehlen zu einem ausgebildeten Therapeuten zu gehen und mit diesem zu besprechen, welche therapeutischen Möglichkeiten er für Deine Probleme sieht und was er Dir empfehlen würde. Das dürfte Dir auf lange Sicht mehr bringen, als Dich beim Coaching am Ende doch nur im Kreis zu drehen oder vom Coach als "Lebensbegleiter" abhängig zu werden.
Lieben Gruss,
mio
eine Beratung/Coaching ist was anderes als eine Therapie, hat eine andere Zielsetzung. Bei einer Beratung geht es eher um konkrete, überschaubare Themenfelder mit denen ein besserer Umgang gefunden werden soll und darum den Klienten zu stärken. Eine Therapie würde da mehr "in die Tiefe" gehen mit Dir, was dann die grundlegenden Veränderungen bringt.Wolke88 hat geschrieben:Ich möchte seine Betreuung nicht abbrechen, aber derzeit weiß ich nicht, ob es mir tatsächlich was bringt, kennt ihr das? Ich trau mich das auf keinen Fall, bei ihm anzusprechen :(
Wenn Du das Gefühl hast nicht voranzukommen und Dich im Kreis zu drehen dann wäre eine Therapie wahrscheinlich hilfreicher für Dich als ein reines Coaching.
So, wie Du es beschreibst, hat er keine Therapeutenausbildung, oder? Von daher werden Dir auch "mehr" Termine wahrscheinlich gar nichts bringen, so er nicht dafür ausgebildet ist zu therapieren. Ein Psychologiestudium reicht hierfür nicht aus, da braucht es eine zusätzliche Ausbildung zum Therapeuten. Alles andere wäre unseriös.
Warum hast Du denn solche Angst es anzusprechen? Weil Du Angst hast ihn zu verlieren oder zu enttäuschen?
Ihr steht in einem rein professionellen Verhältnis zueinander und auch wenn er Dir sympathisch ist und Du ihm, ist noch nicht gesagt, dass er ein Interesse an einem privaten Verhältnis hätte. Unabhängig davon, ob es gestattet wäre oder nicht.
Wenn Du erfahren möchtest, wie es an der Stelle aussieht, dann wirst Du nicht umher kommen, es mit ihm zu besprechen.
Ich würde Dir empfehlen zu einem ausgebildeten Therapeuten zu gehen und mit diesem zu besprechen, welche therapeutischen Möglichkeiten er für Deine Probleme sieht und was er Dir empfehlen würde. Das dürfte Dir auf lange Sicht mehr bringen, als Dich beim Coaching am Ende doch nur im Kreis zu drehen oder vom Coach als "Lebensbegleiter" abhängig zu werden.
Lieben Gruss,
mio
Danke für deine ausführliche - und treffende - Antwort! Es könnte tatsächlich sein, dass da eine Art Abhängigkeit am entstehen ist ...
"Warum hast Du denn solche Angst es anzusprechen? Weil Du Angst hast ihn zu verlieren oder zu enttäuschen?" - Vielleicht beides ein bisschen?! War offenbar nicht schwer zu erraten. Ich schätze ihn wirklich sehr und gehe gerne zu ihm. Ich möchte nicht, dass er glaubt, es liegt an ihm, dass ich oft nachher nicht klüger aus den Sitzungen rausgehe. Bin mir ja sicher, dass es an meiner Kompliziertheit und Nervosität liegt.
Wg. Therapie werde ich - schon aus finanziellen Gründen - nachdenken. In Österreich gibt es hier fast keine Zuschüsse und ich bin ja jetzt Studentin ... Außerdem befürchte ich, dass es für mich schwierig wird, "in die Tiefe zu gehen". Habe vor Jahren mal wg. Panikattacken eine Thera kontaktiert und sie hat mir nach der ersten Sitzung einen Korb gegeben, weil ich offenbar zu wenig quatsche. Zum Glück wurde das Problem von selber besser.
Danke nochmal
"Warum hast Du denn solche Angst es anzusprechen? Weil Du Angst hast ihn zu verlieren oder zu enttäuschen?" - Vielleicht beides ein bisschen?! War offenbar nicht schwer zu erraten. Ich schätze ihn wirklich sehr und gehe gerne zu ihm. Ich möchte nicht, dass er glaubt, es liegt an ihm, dass ich oft nachher nicht klüger aus den Sitzungen rausgehe. Bin mir ja sicher, dass es an meiner Kompliziertheit und Nervosität liegt.
Wg. Therapie werde ich - schon aus finanziellen Gründen - nachdenken. In Österreich gibt es hier fast keine Zuschüsse und ich bin ja jetzt Studentin ... Außerdem befürchte ich, dass es für mich schwierig wird, "in die Tiefe zu gehen". Habe vor Jahren mal wg. Panikattacken eine Thera kontaktiert und sie hat mir nach der ersten Sitzung einen Korb gegeben, weil ich offenbar zu wenig quatsche. Zum Glück wurde das Problem von selber besser.
Danke nochmal
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