Identitätsproblem wegen naturalistischem Weltbild

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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dg2efg
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Identitätsproblem wegen naturalistischem Weltbild

Beitrag Do., 18.08.2011, 19:57

Hallo
Meine Frage richtet sich an Menschen die mit dem naturalistischem/materialistischen Weltbild und Transhumanismus vertraut sind. Ich habe ein Identitätsproblem damit dass sich alle meine Handlungen, Erfolge, Gedanken und Gefühle auf evolutionärbedingte Handlungsmuster einerseits und auf die Neuronenaktivität meines Gehirns andereseits zurückzuführen lassen und ich demnach keinen freien Willen habe und ich meinemLeben keine Bedeutung zuordnen kann. Früher habe ich diesen Umstand zwar bedauert aber als selbstversdtändlich hingenommen in der Hoffnung eines Tages überhaupt zu verstehen was ich denn so sehr vermisse was ja naturgemäß gar nicht da sein kann und wie es aussehen könnte und habe gehofft eines Tages diesen Zustand der Selbstbestimmung (darauf will ich nicht näher eingehen) herbeiführen zu können. Heute ist mir klar geworden dass so ein Zustand selbst wenn er herbeigeführt werden könnte was eine unglaubliche geostige und möglicherweise auch mithilfe von Gehirnimplanntate o.ä. beschleunigte Evolution erfordern würde mein ganzes Dasein dahingehend verändern würde das aus meinem alten Leben nichts Vertrautes übrig bliebe aber vor allem dass, das wenn Gedanken nicht einfach kommen sondern von mir selbst wirklich "erzeugt und gelenkt" werden so dass ich nicht länger Spielball von Quantensprüngen und chemischen Reaktionen bin und "Ich" handle anstelle nur meines Gehirns wie es jetzt der Fall ist - besser kann ich es jetzt nicht ausdrücken.Selbst wenn mir/meinem Gehirn diesen Zustand zu erreichen gelingen würde könnte ich drauf nicht einmal stolz sein!!! Denn eigentlich sieht es dann so aus das ein "primitives Gehirn" vergleichsweise so gescheit wie eine Amöbe nur naturgemäß die Erschaffung eines "höheren Wesens" ermöglicht hat - Dieses Wesen aber wäre dann nicht ich selbst mehr weil ich ja nur aus primitiven Trieben und einem mit der Natur verglichen relativ gut ausgebautem neuronalen Netzwerk verfüge.

Ich würde jeden der von diesem Thema eine Ahnung hat oder der mein Problem zumindest nachempfinden kann bitten mir zu sagen wie er/sie dieses Problem für sich selbst "gelöst" hat oder damit umgeht.

Danke

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sofa-held
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Beitrag Do., 18.08.2011, 20:17

Hallo dg...,

blöde Sache, aber nach diesem Weltbild, das du dir angeeignet hast, bist du ein Opfer selbstsüchtiger Gene, die dich und deinen Körper nur für IHR Weiterleben benutzen. So gesehen ist dein Daseinszweck wirklich nur die Erfüllung des Willens der Gene. Alle deine Gefühle sind hormonell bedingt und diesem Zweck, dem Weiterleben der Spezies untergeordnet. Du kannst aus diesem Karussell nicht aussteigen, weil du darauf programmiert bist, alles was der Arterhaltung und Selbsterhaltung dient gut zu finden, und alles andere schlecht. Selbst ein Gehirn-Implantat würde aus einer Revolution, einer Gegenbewegung zu diesem Einwegleben, das du zu führen gezwungen bist, entstehen, und an menschlichen Maßstäben orientiert sein. Es könnte nichts außermenschliches und damit nichts "Höheres" enthalten. Ja du bist gefangen in einem Karusell des Lebens und des Todes.
Ich kann gut damit leben. Mein kleines Leben ist von diesen übergeordneten Spezies-Fragen und Hormonzwängen nicht betroffen. Ich kann genießen. Ich kann lieben. Ich kann verstehen und dieses Verstehen genießen...

LG sofa

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dg2efg
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 00:15

Danke für die rasche Antwort. Ich bin gerade dabei einen Weg zu finden mit der Sache umzugehen, ich bin mir aber noch nicht sicher und muss noch länger darüber nachdenken. Mein Ansatz geht aber davon aus dass es sich hierbei möglicherweise nur um ein Scheinproblem handelt da es einerseits scheinbar nicht zwingend Auswirkungen auf das Leben von Menschen haben muss, die sich dessen bewusst sind und andereseits was für mich viel wichtiger ist, das es zwar definitionsgemäß nichts Übernatürliches gibt aber möglicherweise soviel Höherentwickeltes das es sich von seinen primitiven Ursprüngen vollständig abgehoben hat zb ein Lebewesen das seinen genetischen Code verändern kann uä. Bleibt jedoch das Problem das das Bewusstsein selbst eine Illusion ist und die Idee es zu schützen evolutionär bedingt ist. Man könnte sagen: klar ist das Bweusstsein eine Illusion, was soll es denn sonst sein aber scheinbar fehlt dann etwas was, wobei dieses Gefühl dann ja auch nur wiederum eine Illusion ist. Letztendlich merke ich grade das ich doch noch fast keinen Schritt weitergekommen bin. Aber wie bitte kann man sich damit denn abfinden? Auch wenn das Gefühl des sich Nicht-Abfinden-Könnens eine Illusion ist kann ich nicht verstehen wie man damit leben kann.

LG

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MrN
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 14:49

Hallo dg2efg,
für mich ein sehr interessantes Thema, im Grunde stellst Du Fragen, welche mich auch Zeit meines Lebens beschäftigt haben - mit einem Unterschied: ich habe die Möglichkeit des freien Willens niemals angezweifelt. (Als ich dann allerdings meinen eigenen Glauben - ist übrigens eine mehr oder weniger bewußte Einschränkung der persönlichen Freiheit - erkannte und feststellen mußte, da war ich dann schon ein wenig von mir selbst überrascht... )

Gerade, wenn Du Dich mit Transhumanismus beschäftigst - da ist die Wahlfreiheit des Menschen ein zentraler Bestandteil:
Im Gegensatz zu natürlichen Selektionskriterien, welche nach dem evolutionistischen Modell die Entwicklung von Spezies in der Vergangenheit bestimmt haben, solle die menschliche Evolution künftig an vom Menschen gewählten Zielen orientiert gesteuert werden.
Wikipedia
Da hast Du also entweder einfach nur etwas nicht verstanden oder aber Du hast einfach am falschen Ende begonnen, darüber nachzugrübeln.

Ich selbst kenne mich mit Transhumanismus übrigens nicht wirklich aus (auch graust es mich vor solch begrifflich "sauber beschilderten Denkschubladen"), aber wie das mit dem freien Willen funktioniert, glaube ich, kann ich inzwischen erklären:

Einen absolut freien Willen kann und wird es im Universum nicht geben. Eine solche Eigenschaft kann allenfalls Gott dem Allmächtigen unterstellt werden, doch selbst das führt in logische Widersprüche, wenn man darüber nachsinnt. Der freie Wille ist also eine Glaubensangelegenheit, wovon immer nur soviel realisiert werden kann, wie gerade eben möglich ist.

Soll heißen, Du kannst Dir noch so sehr einen Porsche wünschen, wenn die Kohle nicht stimmt, kannst Du Dir halt von der Asche keinen kaufen. Nun hättest Du evtl. noch die Option, dafür kriminell zu werden und Dir auf irgendeine Weise zu nehmen, was Dir nicht gehört... Oder Du entscheidest Dich, auf Deinen Wunsch zu verzichten bzw. auf eine spätere Erfüllung desselbigen zu hoffen. Damit ist aber auch schon Ende der Fahnenstange. Alles andere sind leere Phantastereien, welche Dich nicht voran bringen (allerdings ist das Träumen auch wieder eine Entscheidung, wenn auch zumeist eine unbewußte...)

Also, das was real und materiell ist, gibt den Rahmen vor, was möglich und was nicht möglich ist. Doch von der Vielfalt der Möglichkeiten kann sich immer nur eine einzige manifestieren. Das ist der Übergang von der Zukunft in die Vergangenheit, nämlich die Gegenwart und damit der einzige, winzige, flüchtige Augenblick, tatsächlich frei zu entscheiden, nämlich gemäß den vorhandenen Chancen zu Tun und zu Handeln und nicht irgendein weitschweifiges Vorhaben zu fassen, welches im Grunde dann doch nur noch Deine zukünftigen Handlungsoptionen beeinflußt...

Denn genau das wäre dann wohl das, was Evolutionik eigentlich will. Je weiter man aber in die Zukunft vorgreift, desto größer der Aufwand und desto geringer die Erfolgschancen - das ist dem universellen Chaos geschuldet, auf welchem unser kleiner geordneter Beziehungskosmos in Wirklichkeit beruht. Nicht einmal die Planetenbahnen, einstmal der Prototyp für unsere geregelte Zeitmessung und damit unsere wirtschaftliche und soziale Weltordnung, kann man mit ausreichender Genauigkeit vorhersagen - die "spontanen" Abweichungen sind bereits stetig messbar... (und haben übrigens keinerlei Einfluß auf unsere Zeitmessung!)
Und eben jener natürlichen Spontaneität ist nämlich auch unser freier Wille zuzuordnen: Wenn du eine Entscheidung triffst, welche eben nicht dem Mainstream folgt, so
macht Dich das im wahrsten Sinne des Wortes zu einem "Chaoten" vor all den anderen Herren...!

Und dazu gäbe es nun jede Menge "wenn" und "aber" zu diskutieren, weiter würde mein Monolog wohl uferlos verebben. Deshalb mache ich hier einen Punkt und verbinde damit den Wunsch und die Hoffnung, daß Du von dem, was ich Geschrieben habe, irgendeinen Denkanstoß findest, der Dich in Deinem Denken weiter bringt.
LG
MrN

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 15:42

Zunächst einmal, ich teile Deine Befürchtungen nicht und kann die für Dich damit verbundene Problematik nur rein rational nachvollziehen, heißt, ich weiß zwar was Du meinst, aber empfinde es nicht so. Wenn ich aber recht verstanden habe, interessiert Dich ja gerade, warum andere mit diesen Fragen keine Probleme haben, und deshalb antworte ich Dir.
Ich habe den Eindruck, Du gehst von einem zu engenn Ansatzpunkt aus, nämlich davon, dass das naturalistisch/materialistische Weltbild als einziges feststeht und nicht angezweifelt werden darf, weil es eben so verführerisch plausibel ist. Nun, es ist EINES der möglichen Weltbilder, nicht das einzig mögliche und auch nicht das einzige, das plausibel ist. Ich empfehle Dir sehr, Dich noch mit anderen Philosophischen Richtungen zu beschäftigen, in erster Linie (da das Thema der Freiheit und Selbstbestimmung Dich beschäftigt) mit dem Existenzialismus - der einzige Sinn ist es zu sein, egal was oder wie Du bist (plakativ formuliert).
In der Wissenschaft gibt es einen Grundsatz, der oft nicht nach draussen dringt: Man muss den Mut zu offenen Fragen haben. Und so gehe ich mit dem Thema um, ich lasse gewisse Fragen einfach offen im Raum stehen. Das ist erlaubt. Man darf mit offenen Fragen leben, und damit belasten sie einen nicht.
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geronimos secret
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 16:08

Lieber dg2efg,
wenn du deine Identität aus der Neurobiologie herleitest, dann solltest du wissen, dass die Forschung in diesem Bereich noch in den Kinderschuhen steckt. Es ist nur ein Bruchteil dessen, was das Gehirn ist, überhaupt bekannt, von den Mechanismen der neuronalen Prozesse und der Wechselwirkung der schätzungsweise 100 Milliarden Nervenzellen und dessen Verknüpfungen, weiß die Wissenschaft (noch) so gut wie nichts. Man beachte auch, dass der Mensch lediglich 10 % seines Gehirns überhaupt nutzt, weniger intelligente Menschen nutzen ihr Gehirn übrigens stärker.
Durch sogenannte bildgebende Verfahren, z.B. der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT), kann man unter bestimmten Bedingungen die Aktivität bestimmter Hirnareale sichtbar machen. Man muss aber festhalten, dass dieses Verfahren auch Grenzen hat. Nichtsdestotrotz hat sich daraus ein regelrechter Hipe entwickelt, plötzlich versuchte jeder alles aus Sicht Neurobiologie erklärbar zu machen.
Das führt so weit, dass an Universitäten sogar Seminare zum Thema Literatur und Neurobiologie angeboten werden (in diesem Zusammenhang empfehle ich das Buch "Gedicht und Gehirn" von Raoul Schrott und Arthur Jacobs). Man muss verstehen, dass die Neurobiologie zwar interessante Ansätze bietet, um "Identität" zu lokalisieren, erklären kann die Neurobiologie ein derart komplexes Phänomen jedoch nicht.
Mache dich nicht zum Sklaven einer Theorie. Ich kannte mal einen Kommilitonen, der nach der Lektüre von Niklas Luhmann und Baudelaire, in eine so tiefe Depression verfiel, dass er nie wieder glücklich wurde.
Eine Theorie ist eine Theorie. Mehr nicht. Sie ist nicht das Leben.
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sofa-held
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 16:10

dg2efg hat geschrieben:Man könnte sagen: klar ist das Bweusstsein eine Illusion, was soll es denn sonst sein aber scheinbar fehlt dann etwas was, wobei dieses Gefühl dann ja auch nur wiederum eine Illusion ist. Letztendlich merke ich grade das ich doch noch fast keinen Schritt weitergekommen bin. Aber wie bitte kann man sich damit denn abfinden?
vielleicht, aber nur vielleicht bist du ein Fall für Jacques Lacan, Lies doch mal "Encore" zum Beispiel. Dann kommst du ein wenig von dieser materialistischen Hormonebene mit Genveränderungsfantasien weg und bist mitten drin in der Thematik "Seinsverfehlung", warum sich das Leben falsch anfühlt...

Ein schwieriges Buch, aber etwas vom besten, was dir passieren kann. Er zeigt dann auch die Wege aus dieser Illusionsdebatte... aber nicht oberlehrerhaft. Ein schmaler Band, sehr komprimiert, mit genau diesen Fragen, "der Körper, der von jenseits kommt, usw. , das Bewußtsein nur eine Funktion, aber eine gute....

lg

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dg2efg
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 17:21

Vielen Dank für eure ganzen Antworten und insbesondere Literaturempfehlungen, ich hätte nicht gedacht das dieses Thema soviel Resonanz findet. MrN du hast mich vielleicht falsch verstanden mir ist klar das die Handlungsfreiheit, also tun zu können was man will, von Dingen einegschränkt ist auf die ich keinen Einfluss habe worum es mir aber geht ist das meine Wille und daher auch meine Persönlichkeit nach dem Priinzip von Zufall und Notwendigkeit konstruiert ist und mein Gehirn bereits entschieden hat bevor ich mich dessen überhaupt bewusst bin. Das ist auch weitgehend keine Spekulation sondern empirisch nachgewiesen. Daraus folgt dann dass ich mich, und eigentlich ist das nur logisch in dem Moment in dem ich mich entschieden habe gar nicht hätte anders entscheiden können, was ja auf den ersten Blick klar ist weil warum sollte ich mich für etwas entscheiden wollen das ich nicht will. Womit ich aber ein Problem habe ist dass das wenn meine ganze Persönlichkeit nach all den weiter oben beschriebenen Prinzipien funktioniert es für mich so aussieht das keine Persönlichkeit gibt (oder das sie herabgewertet ist(, jetz bleibt halt die Frage was man denn unter Persönlichkeit versteht. Es sieht für mich so aus als wäre es eine für mich nicht fassbare, unbegründbare Angst etwas zu vermissen wovon ich nicht weiß was es ist und was es nicht geben kann. Was die Sache betrifft das es nur ein Weltbild unter vielen ist weiß ich nicht was ich antworten soll, nursoviel: Es ist das Weltbild das gänzlich ohne unüberprüfbare Annahmen und Intervention von außen auskommt und das macht es sehr glaubhaft, da die Intervention von außen und irgendwelche anderen Annahmen wiederum sehr unglaubwürdig sind.

Ich fühle mich gerade wie ein Automat der alles macht was er machen muss. Auch wenn nicht deterministisch feststeht was das sein wird, gibt es trotzdem einen einzigen logischen Weg dorthin wenn ein Quant einmal so springt und einmal anders. Wo dabei eigentlich das Problem ist weiß ich noch nicht

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 17:35

Es gibt nicht nur einen logischen Weg! Wie kommst Du darauf? Wenn es so wäre, würde wir alle immer und überall immer das gleiche tun. Ausserdem ist auch die Logik aushebelbar: der Satz: "Ich lüge" ist z.B. nach den Gesetzen der Logik gar nicht möglich.
Das einzige was es gibt, sind Wahrscheinlichkeiten - aber wenn Du mal anfangst, die alle durchzurechnen, wirst Du sowieso verrückt.
Das ist wie mit der Unendlichkeit. Es gibt sie möglicherweise. Vermutlich. Wahrscheinlich. Ist sie logisch begründbar? Ja. Ist sie geistig fassbar? Nein. Können wir mit ihr als Annahme leben? Ja, müssen wir sogar, wir haben keine Wahl. Wenn man darüber nachdenkt, oder sogar sein persönliches Leben darüber definieren will, wo kommt man dann hin? Und wenn man dort ist, was dann?
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Beitrag Fr., 19.08.2011, 17:55

Menschen tun mein Wissens nach nicht einmal unter möglicherweise gleichen Laborbedingungen das gleiche, da die Neuronen, vereinfacht gesagt die elktrischen Schaltkreise im Gehirn im Laufe des Lebens bei jedem Menschen anders verknüpft werden. Das ist natürlich von Zufall und zahllosen anderen Dingen abhängig und der genaue Hergang ist auch sicher nicht ohne Weiteres erforschbar, was aber klar ist, ich habe logisch gesagt was aber wohl richtiger gewesen wäre: "was zwingend daraus folgt" ist das egal wie kompliziert dieser Vorgang ist, selbst wenn er auf der Ebene der Quanten auch der Heisenbergschen Unschärferelation unterworfen ist und sich ein Zustand eines Teilchens sich nur durch die Wechselwirkungen mit zahllosen anderen Teilchen manifestiert was wiederum auch noch der Intrepretation durch die Beobachtung unterworfen ist usw. es ab dem Zeitpunkt ab dem in der Natur etwas eine bestimmte Größe angenommen hat es auch dem Prinzip von Ursache und Wirkung unterworfen ist auch wenn die Pr#missen dafür, wie gesagt nicht von vornherein, feststehen. Also einfac gesagt: Wenn die Murmel einmal wirklich angestpst wird rollt sie auch. Ich hab also nicht mathematische Logik im Sinne von formaler Logik gemeint sondern Dinge die meiner Meinung nach auch einen Wahrheitsgehalt haben.

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dg2efg
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 17:59

ich hab keine Ahnung warum Ursache und Wirkung unterstrichen und verlinkt wird

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Beitrag Fr., 19.08.2011, 19:40

Hallo dg2...

du meinst "Ursache und Wirkung" ist unterstrichen und blau?

Gratulation zu deinem Weltbild und deiner Auseinandersetzung mit der Welt. Du klingst wie 18, aber ich frag noch mal aus reiner Neugier, bist du 18?, bist du hochbegabt?

Ja du bist ein Automat und du solltest ein Automat werden, der es genießt ein Automat zu sein. Wenn das derzeit nicht so ist, solltest du wirklich was unternehmen, dass es so wird. Es kann gut sein, dass unbewußte Konflikte sich diesen Weg über die Reflexion über deines deterministischen Daseins führen. Das kann und möchte ich jetzt nicht übers Web erraten. Vielleicht gibt es was, was diesen Bruch mit der "Welt" hervorruft. Was dir die Freude daran vergällt, wie die anderen zu sein.

LG SOFA

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 20:02

Lieber dg2efg,
ich stelle fest, dass Du viel zu viele Dinge als feststehend annimmst die das nicht sind, nicht sein können. Wahrheit, z.B. - ein großes Wort und eine sehr schwer fassbare und nicht definierbare Sache.
Und auch wenn Du, dich selbst korrigierend, "Logik" durch den allerstrengsten Determinismus ersetzt, den ich je bei einem Menschen ferstgestellt habe ("zwingend daraus folgt..."), so bleiben sowohl Logik als auch Determinismus anzweifelhafte und per se widerlegbare Dinge.
Ich glaube, Du solltest viellicht philosophisch ganz weit zurück gehen, zum Cartesianismus, um die Welt als das zu begreifen, was sie ist - nämlich unbegreifbar.
Alles andere ist Chimäre.
(Aber mit 18 darf man Chimären reiten. Nur sollten sie am Ende totgeritten sein. Bildlich gesprochen)
In der Hoffnung, dass Du aus Deiner Verstrickung rausfindest - Alles Gute
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.


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Beitrag Fr., 19.08.2011, 20:08

Lieber dg,
hast du dir schon einmal Gedanken darüber gemacht,warum du dir diese Gedanken machst?
Hinter Gedanken stehen ja Gefühle,und die wollen "gelebt" werden und nur so "am Rande" diskutiert.

All diese Theorien sind zwar sehr sehr interessant,aber - wie schon geschrieben wurde - eben nur "Wahrscheinlichkeiten" und nix "Festgeschriebenes",an dem man sich festhalten könnte.

Die Natur - das Leben an sich - hat doch schon weitlich "bewiesen",daß alles denkbar und nix unmöglich ist.
Wäre es so "festgeschrieben",wie du befürchtest,würden wir wohl immer noch als Einzeller rumlaufen.

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dg2efg
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Beitrag Fr., 19.08.2011, 22:23

Hallo Leute! Vielen Dank für die vielen Rückmeldungen! Ich hab mich richtig geschmeichelt gefühlt und konnte fast nicht aufhören zu grinsen auf die Frage hin ob ich wirklich 18 sei und nicht hochbegabt wäre. Ich denke es ist nicht erwünscht viel über sich zu verraten aber soviel schätze ich wird kein Problem sein damit Ihr mich besser einschätzen könnt: Ich bin (wirklich) 18 Jahre alt, habe dieses Jahr (mit nur miitelmäßigen Noten) die Matura abgelegt und werde heuer Technische Physik studieren gehen, jetzt wisst Ihr schon vermutlich wo Ihr mich findet^^. Ich habe ein möglicherweise vergleichsweise ausgeprägtes Interesse für Physik aber ansonsten denke ich keine ausgeprägten Begabungen. In der Schule war ich immer nur mittelmäßig, privat gibt es über mich nicht viel zu erzählen. Im Augenblick bin ich in einer Identitätskrise und sehe mein bisher eher langweiliges Leben und meinen Tagesablauf als Mittel zum Zweck höhere Ziele zu erreichen. Ich frag mich wie du, sofa, drauf kommst das ich hochbegabt sein könnte, in der Führungselite der Physiker werd ich wahrscheinlich nie mitspielen können, die meisten bedeutenden Physiker haben ihre bedeutendsten Arbeiten schon beginnend mit meinem Alter vorgelegt, Gauß war mit 12 auf oberem Hochschulniveau, Pauli, Heisenberg, Dirac, Fermi, und Bohr haben einen Teil ihrer Arbeiten schon sehr früh vorgelegt teilweise waren sie da nur ein bisschen älter als ich. Dagegen kann ich nicht ankommen, ich werd wahrscheinlich nicht einmal in ihrer Liga mitspielen können. Aber intressanterweise sagen viele dass sich sehr intelligent bin, ich glaub aber das kommt nur so rüber beim Schreiben zB überleg ich mirr ziemlich lang was ich schreib und andere sagen wiederum ich seh wie ne Intelligenzbestie aus, jemand hat mal zu mir Dreigehirnteiliger gesagt.

Was bist du sofa von Beruf? Biite kannst du den Teil mit "Es kann gut sein, dass unbewußte Konflikte sich diesen Weg über die Reflexion über deines deterministischen Daseins führen. Das kann und möchte ich jetzt nicht übers Web erraten. Vielleicht gibt es was, was diesen Bruch mit der "Welt" hervorruft. Was dir die Freude daran vergällt, wie die anderen zu sein" nocheinmal anders für mich ausdrücken, ich kann nur raten was du gemeint hast.

Was Wahrheit betrifft gibt es wohl keine Wahrhet denn die ist ja zwingend vom Standpunkt(jetz hab ich mich grad ertappt wieder diese wort verwendet zu haben) des Betrachters abhängig, für niemandem vergeht exakt die gleiche Zeit und zwei Menschen die sich in unterschiedlichen Bezugssystemen befinden bekommen unterschiedliche Messergebnisse was scheinbar ein und die selbe Länge betrifft. Wenn man sich nicht einmal drauf einigen kann wie lange eine bestimmte Länge ist oder wie schnell die Zeit vergeht kann es wahrscheinlich auch in keinen "höheren" Fragen allgemeingültige Antworten geben (in Annäherung dann aber vielleicht doch, denn diese Effekte sind bei unter 10% der Lichtgeschw. wiederum verschwindend gering) darüber hab ich aber nicht wirklich nachgedacht und möglicherweise ist das nur ein Trugschluss. Aber das die Welt unbegreiflich ist glaube ich wirklich nicht denn zumindest auf einer fundamentalen Ebene wird sie es bald sein, die M-Theorie ist ein Anwärter für eine allesvereinigende Theorie in der Physik. Jetzt bleibt halt die Frage ob alle Phänomene die sich in größeren Maßstäben abspielen allein auf die Phänomene der Kleineren zurückzuführen sind, und ob mit jeder Stufe höherer Strukturen nicht auch Gesetzmäßigkeieten entstehen die mit den Gestzmäßigkeiten niedrigerer Stufen allein nicht zu erklären sind, bzw von Teilchen und Energien usw. sozusagen unabhängig sind, das scheint mir aber recht unglaubwürdig. Kurz Physikalismus vs. Emergenztheorie, könntet ihr mir sagen auf welcher "Seite" ihr jeweils steht.

LG

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