kollektive Vorahnung?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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Hamna
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kollektive Vorahnung?

Beitrag So., 30.08.2009, 02:41

Liebe Foris,

mich beschäftigt gerade ein Gedanke sehr stark: seit einiger Zeit habe ich, einen Freund betreffend, ein sehr ungutes Gefühl. Konkret habe ich den Gedanken, dass ihm bald etwas schlimmes zustoßen könnte. Dieses Gefühl kam sehr plötzlich über mich, vor ca. 1 Woche, aber seitdem lässt es mich nicht mehr los.

Im Freundeskreis habe ich vorerst nicht darüber gesprochen, um die anderen nicht zu beunruhigen, jedoch habe ich am Wochenend erfahren, dass ich nicht die Einzige bin, die solche Gedanken hat. Auch andere im Freundeskreis haben, auf diesen einen Freund bezogen, die gleichen Gedanken. Das zu erfahren hat mich ziemlich geschockt und beunruhigt. Die Freundin, die mir das erzählt hat, wurde fast hysterisch und fragte, was das zu bedeuten haben kann, dass gleich mehrere von uns plötzlich diese Gedanken haben.

Unser gemeinsamer Freund weiß nichts von unseren Befürchtungen und ich denke, es wäre auch nicht gut, ihm davon zu erzählen. Ich weiß nur nicht, wie ich jetzt damit umgehen soll und wie ich den Gedanken wieder loswerde bzw. was man jetzt weiter mit dieser kollektiven Angst umgehen soll, und ob das möglicherweise doch etwas zu bedeuten hat.

Hat jemand mit sowas Erfahrung oder kann was damit anfangen? Ich wäre dankbar für jede Idee.

lg, Rilke

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Rezna
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Beitrag So., 30.08.2009, 10:52

Steckt er in einer Lebenssituation, die ein schlimmes Ereignis plausibel erscheinen lassen?

Ich glaube zwar nicht an Wunder und solchen "Hokuspokus" aber ich glaube an die Macht des Unterbewusstseins. Auch wenn der Verstand es nicht will (auch anerzogenes positivdenken) kann das Unterbewusstsein die Signale durchaus aufnehmen und sich subtil körperlich äußern... mulmiges Gefühl... und erst die körperlichen Symptome (Angst) geben dann Feedback an das Bewusstsein, daß etwas nicht stimmt.

Mit einem bewussteren Blick: Ist er tatsächlich in einer gefährdeten Situation? Manches muss er auch gar nicht bewusst zeigen (weiß es selber nicht) aber unser Gefühl entsteht,weil wir alles wahr nehmen, auch das, auf was wir nicht bewusst achten.

Bei all dem ist auch wichtig, sich dann gegenseitig nicht "hinein zu theatern", denn eine unbestimmte Angst kann (kollektiv) auch wiederum sehr verstärkend wirken.
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(V)
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Beitrag So., 30.08.2009, 10:54

Ich glaube nicht, dass dies auf einen schlimmen Unfall oder ähnliches verweist. Ich vermute, er wird irgendetwas ausstrahlen, quasi seine Aura, was ihr unbewusst wahrnehmt. Das ist gar nicht so unheimlich. Vermutlich geht es ihm nicht gut, und er macht ein gute Miene zum bösen Spiel ... selbst Nicht-Sensitive spüren dann meist etwas sehr Unangenehmes. Dies muss ihm aber nicht mal bewusst sein. Manchmal ist es sogar nicht mal was wirkliches Schlimmes, sondern demjenigen kommt es aus eigener moralischer Wertigkeit nur so schlimm vor, dass er es so verdrängt.

Fiktive Beispiele:
- ein schlechtes Gewissen wegen einem Seitensprung
- eine bevorstehende Trennung oder Partnerschaftliche Schwierigkeiten, die ganz tief weggestopft werden
- Jobverlust
- ein sich ankündigender psychischer Zusammenbruch
- diverse Ängste, Zukunftsängste, akute Selbstzweifel etc.pp

Ich würde sagen, du und deine Freunde könntet euch darauf einigen, dass "mit ihm irgendwas nicht stimmt". Und er dies momentan vielleicht nicht mal bewusst weiß, sondern verdrängt. Was das ist? Das kann alles mögliche sein.

Nochmals: Nicht der Inhalt bewirkt das negative Gefühl bei euch. Sondern - davon gehe ich sehr stark aus - das Maß seiner Verdrängung, wie er damit um sich geht. Es könnte auch etwas eher "Normales" oder "Harmloses" sein und nur in seiner Wertung ist es so schlimm für ihn.

Bildlich gesprochen: Er wirkt ganz normal, lächelt etc.pp, aber trägt einen unsichtbaren schwarzen Schatten mit sich herum. Man hat eben - ohne es erklären zu können - ein sehr, sehr unangenehmes Gefühl und dass etwas falsch wirkt und "etwas in der Luft" liegt. Das ist seltenst ein Hauch des Schicksals wie vor einem Flugzeugabsturz. Sondern das, was derjenige an Negativen Sachen gerade von sich ab/verdrängt.

Ich kenne dieses Gefühl sehr, sehr gut. Und ja, man hatte es bisweilen auch kollektiv im Freundeskreis. Wenn mein Ex nur zu Tür reinkam,mit dieser "Aura"... dann wusste ich, dass jetzt bald wieder was kommt. Nachfragen war zwecklos. Manchmal war es am Ende gar nicht so schlimm... z.B. "nur" eine HarzIV-Sperre etc., aber die Sorge davor, die war schlimm. Weil wusste, es ist wieder irgendwas, und dass ALLES möglich bei ihm ist von Suizidversuch, Verhaftung, Geliebte, Abhauen.

Damit will ich drauf hinaus, dass man trennen muss zwischen der tatsächlichen Wahrnehmung von etwas "sehr dunkel, unangenehmen" und der Interpretation. Es gibt in dieser Hinsicht keine Zeit. Die Interpretation, dass "bald was Schlimmes geschehe" findet dann in unserem Köpfen statt. Und ist eher so etwas wie eine unbewusste Wahrscheinlichkeitsrechnung. Es bedeutet so viel: "Unter diesen Umständen dessen, was ich gerade von demjenigen spüre, wird IRGENDWAS ganz gehörig schief gehen." Aber es gibt keine Vorhersage über den Ausgang. Das Gefühl kann sich ebenso gut in Luft auslösen ohne das was geschieht. Wenn aber diese Schieflage bzw. der Misstand lange genug aufrecht erhalten bleibt, um so höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass es sich negativ auswirkt.

Kurz: Euer Freund wird derzeit irgendwelche intensive Probleme haben, über die er nicht reden will oder kann oder sie vor sich selbst verdrängt. Je länger es anhält, um so größer die Wahrscheinlichkeit dass es schlimm oder gar ganz schlimm endet. Das ist es, was ihr spürt.

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candle
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Beitrag So., 30.08.2009, 10:57

Die Frage ist wohl: Wie ist seine Lebensweise, dass mehrere auf die gleiche Intension bzw. Wahrnehmung kommen?

Von einer Vorahnung würde ich in diesem Zusammenhang nicht reden. Möglicherweise schaukelt Ihr Euch da gemeinsam hoch.

Ich würde diesen Freund ansprechen und vielleicht wird er besser auf sich achten.

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MrN
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Beitrag So., 30.08.2009, 11:04

Hallo Rilke,
Du sprichst von einem "unguten Gefühl". Das bleibt für mich sehr wage. Ist das bei Deiner Freundin auch so? Nur ein "ungutes" Gefühl? Dann wird es schwierig, damit etwas konkretes anzufangen.

Was meine eigene Erfahrung mit Vorahnungen und manchmal auch Visionen angeht, so sind diese immer sehr subjektiv gewesen und ich war aktiv darin verstrickt, hatte einen Teil der Verantwortung zu tragen, worauf sich auch das Gefühl bzw. die Wahrnehmung direkt bezog.
Demzufolge müßte die Frage erlaubt sein, wieso Ihr, Du und Deine Freundin, Euch so für Deinen Freund verantwortlich fühlt. Damit werden Deine Mutmaßungen auf eine Beziehungsebene geholt, welche es durchaus mal interessant wäre zu durchleuchten. Das ist es ja wohl auch, was meine Vorrednerinnen im Kern gemeint haben.

Die nächste Frage wäre, ob denn Dein Freund viel von solchen Vorahnungen hält. Falls er derartige Gedanken rundweg ablehnt, wäre es zwecklos, ihn darauf ansprechen zu wollen. Falls er sehr stark auf so etwas reagiert, könnte ein Verhaltensmuster anlaufen, was von der Psychologie "selbsterfüllende Prophezeiung" genannt wird.
Er würde versuchen, alles zu vermeiden, was evtl. riskant oder gefährlich werden könnte, mit dem Ergebnis, daß die natürlichen Schutzreflexe behindert werden:
  • Übertriebene Achtsamkeit bedeutet auch Unachtsamkeit auf einer anderen Seite.
  • Vermeiden schafft Abstand zu einem vermeintlich unerwünschten Ereignis, lenkt aber die Aufmerksamkeit von der möglicherweise tatsächlich gefahrvollen Realität ab.
Mit anderen Worten - es entsteht ein "Scheuklappenblick" (Angriffsverhalten) der die eigene Wahrnehmungsfähigkeit in vieler Hinsicht beeinträchtigt, oder ein "Rundumblick" (Fluchtverhalten) der verhindert, sich wesentliche Dinge nicht wie gewöhnlich genauer anzusehen.

Falls Dein Freund ein realistisches Verhältnis, d.h. weder ablehnend noch überängstlich, zu solchen Vorahnungen hat, dann müßte er eigentlich selbst etwas spüren, denn derartige Ahnungen beruhen auf den Überlebensinstinkten, welche allen biologisch hochentwickelten Wesen zueigen sind. Schließlich geht es dabei ja um seine eigene Sicherheit.

Du könntest ja einfach - um nicht mit der Tür ins Haus zu fallen - so etwas sagen, wie zum Abschied: "Liebling, paß gut auf Dich auf!" und dabei zur Verstärkung irgendwie einen besonderen Körperkontakt aufbauen, der ihn überrascht.
Das ist nicht zu aufdringlich, überläßt ihm die Interpretation aus seiner eigenen subjektiven Sicht.
Und glaub mir:
Nichts schärft die Sinne eines Mannes so sehr, wie die unverhoffte Nähe zu einer Frau, die ihm gleich wieder entzogen wird (Merke: zum Abschied!).

MrN

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MrN
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Beitrag So., 30.08.2009, 11:23

Alles wäre noch etwas anderes, wenn Du die Vorahnung mit einer ganz konkreten Situation assoziierst, Deine Ahnung also möglicherweise eine Vision ist.

Dann bist Du vermutlich selbst darin involviert und kannst Dich darauf einstellen, ohne Deinen Freund darauf anzusprechen. Dazu habe ich keine eigene Erfahrung. Aber ich kenne eine Geschichte, die ich vor Jahren in einem russischen Journal gelesen habe. Da ging es um genau so eine Frage, wie Du sie gerade gestellt hast.

Allerdings bezog sich das auf echte Visionen, woraus also nähere Umstände des zu erwartenden Ereignisses bereits vorab bekannt waren und der damit verbundene Rat hat sich wohl auch eher an Leute gewandt, welche im Umgang mit solchen Visionen, d.h. mit zumindest mit deren Deutung, bereits geübt sind.
Das scheint mir aber beides hier nicht der Fall zu sein. Deshalb möchte ich die Geschichte höchstens einmal als nette Anekdote anfügen.

Bin übrigens gerade knapp mit der Zeit. Also dann, evtl. bis später.

LG
MrN

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Hamna
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Beitrag So., 30.08.2009, 13:55

Also, ich würde es nicht Vision nennen, denn ich habe keine Bilder davon im Kopf, aber ganz konkret befürchte ich einen Mordanschlag. Und seine Lebensumstände sind tatsächlich so, dass dies zumindest nicht völlig unrealistisch wäre, da er in der Öffentlichkeit steht. Er ist also nicht mehr oder weniger gefährdet als jede andere Person des "öffentlichen Lebens".

Die anderen, soweit ich gehört habe, haben keine so konkreten Gedanken, eben nur ein ungutes Gefühl, dass etwas schlimmes passieren könnte.

Die Vorstellung von einem unsichtbaren schwarzen Schatten trifft es ganz genau, nur dass dieser Schatten mir so "schicksalhaft" erscheint, also nichts, was von ihm selbst kommt, sondern von außen.

Dass wir uns da gegenseitig beeinflusst haben, ist zumindest bisher nicht so. Bis letzten Freitag wusste ich z. B. nichts von dem mulmigen Gefühl der anderen, und so hat jeder eine gewisse Zeit dieses Gefühl erstmal für sich behalten. Wenn man dann erfährt, dass es mehreren aus dem Freundeskreis so geht, trägt das natürlich nicht gerade zur Beruhigung bei.

Wir fühlen uns eigentlich nicht für ihn verantwortlich, und es gab wesentlich turbulentere Zeiten für ihn, wo wir alle eher der Meinung waren, dass er damit schon zurechtkommen wird, was ja auch so war. Und jetzt, wo ich ihn z. B. vor einer Woche seit längerem wieder gesehen habe und den Eindruck hatte, er scheint gefestigter, entspannter, mehr angekommen in seinem Leben als vorher, kommen mir plötzlich diese Gedanken, was ja eigentlich erstmal nicht zusammen passt.

MrN, was du schreibst, genau das befürchte ich auch: selbsterfüllende Prophezeiung, Behinderung der natürlichen Schutzreflexe, Scheuklappen etc., all das! Darum halte ich es nicht für gut, ihm von unseren plötzlich auftauchenden beunruhigenden Gedanken zu erzählen.

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(V)
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Beitrag So., 30.08.2009, 15:13

Rilke hat geschrieben:Also, ich würde es nicht Vision nennen, denn ich habe keine Bilder davon im Kopf, aber ganz konkret befürchte ich einen Mordanschlag. Und seine Lebensumstände sind tatsächlich so, dass dies zumindest nicht völlig unrealistisch wäre, da er in der Öffentlichkeit steht. Er ist also nicht mehr oder weniger gefährdet als jede andere Person des "öffentlichen Lebens".
Hmm. Ich finde nicht, dass es sich widerspricht. Vielleicht ist es das, was er "unbewusst" fürchtet? Quasi als verdrängtes schlechtes Gewissen.
Verdrängt heißt, es ist wirklich weg. ABGESPALTEN. Es läuft einen wie ein "schwarzer Schatten" hinterher. Ist aber nicht wirklich da. Das hat auch das Paradox zu Folge, dass es dann oftmals der Person WIRKLICH besser zu gehen scheint, entspannter, besser gelaunt etc.pp.

Ich möchte damit auf die vielen unterschiedliche Arten des "Verdrängens" sprechen, was oft zu Missverständnissen führt.
Die Vorstellung von einem unsichtbaren schwarzen Schatten trifft es ganz genau, nur dass dieser Schatten mir so "schicksalhaft" erscheint, also nichts, was von ihm selbst kommt, sondern von außen.
Es ist in den seltesten Fällen wirklich trennbar, weil - gemäß entsprechener Theorien und Lehrmeinungen - außen gleich dem innen ist und umgekehrt und alles in Resonanz erscheint. Das eine das andere bewirkt und umgekehrt. Von daher, finde ich, sollte man sich darauf nicht festnageln.
kommen mir plötzlich diese Gedanken, was ja eigentlich erstmal nicht zusammen passt.
Genau das meinte ich weiter oben. Genau das löst den "Alarm des Unterbewusstsein" aus. Dieses "es passt gar nicht zusammen, irgendwas stimmt da nicht".

Generell möchte ich sagen, dass ich von ca. 15 bis Mitte 20 sehr viele Visionen hatte. Das ist auch gar nicht so schwer. Und sie waren immer irgendwie richtig, nie war es falscher Alarm. Was viel schwerer ist, ist die richtige Interpretation. Und unsere inneres Kind neigt, gerade am Anfang, zu Übertreibungen und es wortwörtlich zu nehmen und zu assozieren.

Mit wenigen Ausnahmetalenten, welche wirklich ganz konkrete Ereignisse und exakt vorhersagen - was in deinem Fall nicht zutrifft und überhaupt sehr selten ist - handelt es sich bei Visionen (egal ob ein Gefühl, oder ob mit oder ohne Bilder) um METAPHERN DER SEELE. Man kann lernen sie zu dekodieren. Leider, nach Jahren des Selbststudium, bleibt unter dem Strich, dass man am Ende aber nichts handfestes damit anfangen kann, im Gegenteil, das "sehen aber schweigen müssen" kann zu einer großen Last werden.

Also, ich lehne mich mal frech aus dem Fenster und interpretiere deinen Fall munter. Auch in Hinblick auf das von Mr.N gesagt, dass es in aller Regel wirklich meist etwas damit zu tun hat, dass man selbst direkt oder indirekt involviert ist:

Ihm geht es besser denn je. Person des öffentliches Interesse. In sich angekommen. Entspannter. Aber irgendwas stimmt nicht. Du denkst daran, dass er wegen seiner Öffentlichkeitsarbeitet ermodert wird. Er stirbt. Er stirbt...FÜR DICH. In deiner Wahrnehmung. Du fürchtest, dass du ihn "an die Öffentlichkeit" verlierst. Das könnte in der Form geschehen, dass er sich weiterentwickelt und weniger mit dir und den bisherigen Freunden zu tun haben möchte. Eben andere Prioritäten setzt. Und er darüber, wenn er sich mit euch trifft, ein schlechtes Gewissen hat. Dass ihm vielleicht wirklich gut geht, er angekommen ist, aber sich auch innerlich distanziert hat, aus vielleicht nicht einwandfreien Gründen. Was natürlich jeder Freund in dieser Lage verschweigen würde, aber unbewusst spürbar ist. Genau das könnte schon die "einfache Auflösung" der kollektiven Vorahnung sein.

Nochmal als mein Fazit:
Diesem Gefühl zwar Beachtung schenken, aber bloss nicht "überinterpretieren". Es sind in aller, aller Regel Metaphern der Seele. Und selbst wenn nicht, kann man leider mit solche dubiosen Vorahnungen nichts konkrets anfangen, außer es durch "selffulling prophecy" oder Versuch einzugreifen, zu verschlimmern.

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candle
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Beitrag So., 30.08.2009, 15:26

Rilke hat geschrieben:Also, ich würde es nicht Vision nennen, denn ich habe keine Bilder davon im Kopf, aber ganz konkret befürchte ich einen Mordanschlag. Und seine Lebensumstände sind tatsächlich so, dass dies zumindest nicht völlig unrealistisch wäre, da er in der Öffentlichkeit steht.
Dann ist die Wahrnehmung von Dir und Freunden leider nicht so mystisch wie man es gerne annehmen würde.

Ein Freund, der viel trank und viel zu schnell Auto fuhr, prophezeiten wir, dass er irgendwann mit dem "Lenkrad um den Hals" auftauchen würde. Ein paar Wochen später hatte er sich alkoholisiert totgefahren. Unsere "Ahnungen" waren also sehr realistischer Natur und leider auch noch in Extremform eingetreten.

Dein Freund wird selber sicher wissen, welcher "Gefahr" er ausgesetzt ist in seiner etwas gesonderten Position.

Leider kann daran auch keiner etwas ändern. Er müßte dann wohl anfangen ein völlig neues Leben zu führen.

Was willst Du nun machen Rilke? Bei mir haben Warnungen nichts genützt.

candle
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MrN
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 10:16

Hallo Rilke,
ich glaube, ich kann mir ungefähr vorstellen, in welcher Ecke des öffentlichen Lebens ich Deinen Freund und Dich finden kann.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Situation sehe ich manchen Grund für Deine Befürchtungen.
Befürchtungen kommen eher aus dem Kopf. Deshalb würde ich nur etwas darauf geben, wenn ich tatsächlich konkrete Anhaltspunkte hätte, welche die Vermutung stützen.

So wie Du die sache schilderst, wäre es das Beste für Euch beide, Du würdest von Deinen trüben Gedanken loskommen, und ihr würdet die Zeit gemeinsam nutzen, in der Dein Freund "gefestigter, entspannter, mehr angekommen in seinem Leben" ist.
Was ihn angeht, so hat er sich seinen Weg selbst gewählt und das Beste für ihn ist, wenn Du ihm hilfst, sich selbst treu zu bleiben.
(Was Du ja wahrscheinlich ohnehin schon machst. )

Dann wird er glücklich und ausgeglichen sein, wenn der Sturm später vielleicht losbricht.
(Ich rechne nach wie vor mit politischen Verwicklungen infolge der Wirtschaftskrise.)
Die Frage ist also, wie Du ihm unbelastet eine Stütze sein kannst.
Für ihn geht es vermutlich gerade um seine Erfüllung - wie immer die auch aussehen mag...

Vieleicht hilft Dir dabei ja folgender Post:
Thema: Tipps gegen die innere Unruhe?

LG
MrN

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Hamna
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Beitrag Mo., 31.08.2009, 19:00

@Gothika: Also, er fürchtet schon Übergriffe, Angriffe, Anschläge - es hat zumindest Übergriffe auch schon immer mal gegeben, trotz Security-Personal. Kann es sein, dass ich (und die anderen ja auch) einfach seine unterschwellige Angst spüre(n)? Meintest du das in etwa?

Visionen habe ich nur, wenn ich sehr eng mental mit jemandem verbunden bin - dass das auch bei ihm so ist, wäre mir ehrlich gesagt neu.

Deine "muntere" Interpretation kommt so nicht hin, denn wir (unser Freundeskreis) machen einen zwar kleinen aber sehr wichtigen Teil dieser "Öffentlichkeit" aus, und wir unterstützen ihn wie kein anderer. Ich gebe aber zu, dass deine Interpretation auch was für sich hat, und wenn die Dinge anders lägen, sehr schlüssig wäre.

Ja, ein Verschlimmern der Situation befürchte ich auch, darum werde ich auch nichts tun. Die Freundin, mit der ich am Freitag gesprochen habe, erzählte mir ja, dass andere Freunde sich in einem Forum dazu geäußert hätten, aber ich kann das beim besten Willen nicht finden und kann sie auch im Moment nicht erreichen. Ich will erstmal lesen, was da geschrieben wurde, aber dazu brauch ich die Infos von ihr. Dann kann ich mir schon ein umfassenderes Bild machen.


Ja, Candle - machen werde ich also erstmal gar nichts. Bei öffentlichen Veranstaltungen mit die Augen offen halten, mehr geht wohl nicht und selbst das ist schon fast unmöglich und eigentlich Sache der Security, leider kommen Sicherheitslücken immer wieder vor, was mir absolut unverständlich ist. Das mit deinem Freund tut mir sehr leid, sowas kenne ich aus meiner Jugend, da haben sich einige totgefahren, und ich weiß, wie schmerzhaft es ist, nichts tun zu können und jemanden nicht bewahren zu können vor so einem Ende.

MrN, danke für den Link. Ich hab noch nicht reingelesen - bin innerlich zu unruhig dafür Sorry, ich mach es aber später, morgen oder so. Also wirklich danke!

Ja, sollte später noch mal ein Sturm losbrechen, werden wir alle da sein und versuchen, einen Schutzwall zu bilden, und ein Sicherheitsnetz, um ihn aufzufangen - so wie wir es eigentlich immer tun.

Danke für eure Antworten!

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