Sich selbst therapieren

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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hysperias
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Beitrag Di., 11.08.2020, 16:57

Sinarellas hat geschrieben: Mo., 10.08.2020, 14:34 Die allermeisten Menschen können sich von grundauf selbst therapieren, das ist keine Leistung sondern eine gesunde Resilienz, geringere Vulnerabilität usw. Mit selbst therapieren meine ich: Sich aus löchern selbst wieder hochhiefen, mit dem Umfeld durch Probleme gehen, Lösungen finden.
Warum solltest du das nicht auch können?
Lange Zeit konnte ich das nicht und seit eben sozusagen der Groschen gefallen ist, kann ich es plötzlich. Wenn ich noch einmal zu einem Therapeuten gehen würde, wüsste ich gar nicht genau, was ich als Problem angeben sollte.
Aber was ich weiß und dieser Thread hat mir zu dieser Erkenntnis geholfen, ist, dass ich eine schlimme Vergangenheit hatte. Bei Weitem nicht so schlimm wie andere und die alte Therapeutin fand auch nicht, dass bei mir ein Trauma vorliegt.
Dafür will das jetzt langsam an die Oberfläche. Ich war jahrelang gefangen in dem schlechten Umfeld und jetzt bin ich frei... Damit komme ich klar, ich werde nicht überschwemmt und habe auch keine Krisen dadurch. Ich spüre, dass ich endlich bereit bin, an diesen Erfahrungen zu arbeiten, um sie verarbeiten zu können.

Nur wie macht man das am besten? Ein Therapeut muss ja eine Diagnose angeben, nach der behandelt wird und "Vergangenheit aufarbeiten" ist ja keine. Oder kann man sich dafür an andere Anlaufstellen wenden?

Ich würde es mir auch alleine zutrauen, das durchzugehen, ich weiß nur nicht, wie ich vorgehen soll. Dinge, die mir auffallen, aufschreiben und Zusammenhänge entdecken? Briefe an Personen, die mir wehgetan haben, verfassen und dann zerstören? An alte Orte zurückkehren, um ihnen ihren Charakter und ihre Macht zu nehmen?
Oder macht man das auf andere Weise?
Fantasie, verlass' mich nie!

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hysperias
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Beitrag Di., 11.08.2020, 16:59

Mein voriger Beitrag klingt vielleicht ein bisschen widersprüchlich in Bezug auf eine erneute Therapie. Aktuell möchte ich keine, das war rein hypothetisch für die Zukunft gemeint.
Fantasie, verlass' mich nie!

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chrysokoll
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Beitrag Di., 11.08.2020, 17:55

wenn es dir gut geht und du derzeit eine Therapie weder brauchst noch möchtest, warum ist dir dann die Diagnose so wichtig und warum willst du dringend Dinge aufarbeiten?
Das ist für mich ein klarer Widerspruch.

Wenn du das alleine machen möchtest wirst du nicht umhin kommen Dinge auszuprobieren, für dich auszuwählen was dir hilft, dir liegt, was für dich in Frage kommt.

Du könntest dich auch an eine Beratungsstelle wenden, eine Selbsthilfegruppe oder entsprechende Kurse besuchen.
Achtsamkeit, Meditation, Entspannungsverfahren, ein paar Stunden Kunsttherapie oder ähnliches probieren

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hysperias
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Beitrag Di., 11.08.2020, 19:35

chrysokoll hat geschrieben: Di., 11.08.2020, 17:55 wenn es dir gut geht und du derzeit eine Therapie weder brauchst noch möchtest, warum ist dir dann die Diagnose so wichtig und warum willst du dringend Dinge aufarbeiten?

Wenn du das alleine machen möchtest wirst du nicht umhin kommen Dinge auszuprobieren, für dich auszuwählen was dir hilft, dir liegt, was für dich in Frage kommt.

Du könntest dich auch an eine Beratungsstelle wenden, eine Selbsthilfegruppe oder entsprechende Kurse besuchen.
Achtsamkeit, Meditation, Entspannungsverfahren, ein paar Stunden Kunsttherapie oder ähnliches probieren
Diesmal habe ich doch gar nicht von der Diagnose geschrieben, eben um ihren Raum zu verkleinern. Sie beschäftigt mich immer wieder, weil ich ja für mich ergründen will, ob denn nun etwas daran ist oder nicht, damit ich etwas daran ändern könnte.
Dringend Dinge aufarbeiten, naja, das will ich schon, seit ich denken kann. Wie gesagt, gerade ist nicht der richtige Zeitpunkt und solange möchte ich eben Vorarbeit leisten.

Wenn du schon von einem Widerspruch schreibst... Das sagte die Therapeutin dauernd, dass sie mich nicht verstehe und "Hä?". Bin ich so wirr? :neutral:

Genau, und der Zweck dieses Threads war es, zu erfahren, was andere probiert haben, Input einzuholen. Ich habe ja selber Vorschläge genannt. Mich interessiert es eben, was noch möglich ist, worauf ich vielleicht niemals kommen würde. Ich bin deshalb ja nicht hilflos, nur weil ich frage. Oder wirke ich so krank?

Danke für diese Empfehlungen! Kunsttherapie klingt sehr sympathisch und gerade für die anderen Ideen lässt sich durch VHS oder Ähnliches auch gut was finden.


Jetzt frage ich mich allerdings schon, was für einen Eindruck ich denn vermittle. Es kommt mir nämlich so vor, als würde man mich hier, ähnlich wie die Therapeutin, kranker wahrnehmen, als ich es bin. Liegt es an meinen Formulierungen? Denke ich tatsächlich krank? Oder weiß ich einfach nicht, mein Innenleben vernünftig auszudrücken?
Und ist mein Nachfragen ein Grund, würend zu werden, wie es die Therapeutin dann tat...?
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Kaonashi
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Beitrag Mo., 24.08.2020, 22:59

Mich selber zu therapieren habe ich lange gemacht. Ich habe erst mit 38 eine Diagnose bekommen und bin erst seit ca. 5 Jahren in regelmäßiger Behandlung. Daher musste ich davor ja immer allein klarkommen, und habe es auch irgendwie hinbekommen. In meiner jetzigen Therapie ist es auch so, dass ich doch einiges, was meine Therapeutin vorschlägt (sofern sie überhaupt etwas vorschlägt und die Vorschläge nicht eh schon von mir selbst kommen), schon kenne, und ich erlebe die Therapie im Moment nicht mehr als hilfreich. Einzelne Stunden waren mal hilfreich.
Es gab auch das Problem, dass immer wieder lange Unterbrechungen entstanden, zwei Mal je drei Monate Pause und mehrmals 3-5 Wochen Pause wegen Urlaub. Das bei einer Therapie, die eh nur alle 14 Tage regulär stattfand (wegen der privaten Krankenversicherung, die die Stunden begrenzt hat). Da konnte sich nie eine richtige Beziehung entwickeln, meinem Gefühl nach. Also ich bin gerade unzufrieden. Vielleicht bin ich aber auch nur sauer, weil sie gerade schon wieder nicht da ist.

Deshalb denke ich darüber nach, künftig dann auch wieder alleine klarzukommen, so wie früher. Einen Vorteil hatte das nämlich, ich fühlte mich da weniger krank und viel selbstsicherer als mit einer Diagnose. Und wenn das klappt, selber klarzukommen, dann ist das ja auch ein Zeichen, dass ich die Therapie nicht brauche. Ich hatte auch in den langen Therapieunterbrechungen nie größere Schwierigkeiten. Ich habe meiner Therapeutin gesagt, dass ich keine Verlängerung will, wenn die bewilligten Stunden demnächst vorbei sind. Sie war damit nicht einig und meinte, sie würde lieber eine Verlängerung beantragen, und wir könnten die Stunden dann ja in größerem Abstand verbrauchen. Aber das ist ja nur das, was ich die letzten zwei Jahre schon hatte.... einzelne Stunden in großen Abständen. Dafür kann ich auch zur Psychiaterin gehen, das erfüllt denselben Zweck.
Und ist mein Nachfragen ein Grund, würend zu werden, wie es die Therapeutin dann tat...?
Ich denke nicht. Ich habe aber den Eindruck, dass Ärzte und Therapeuten nie gerne über ihre gestellten Diagnosen diskutieren wollen. So richtig ausführlich mit Abwägen von Pro und Contra-Argumenten wollte da bei mir auch keiner drauf eingehen.

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Junglebook
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Beitrag Do., 02.09.2021, 07:18

Hallo ihr Lieben,😊

mit Anfang 20 war ich in Therapie. Wir haben mit dem inneren Kind gearbeitet um die emotionale Abhängigkeit zu meiner Mutter zu lösen und an meinem Selbstwertgefühl zu arbeiten. Mit der Zeit merkte ich, dass die Therapeutin selbst noch sehr an der Beziehung zu ihrer Mutter arbeiten wollte/ musste. Die Therapie bewirkte wenig in mir, es half eigentlich garnicht.

Ich suchte mit a.G der wenigen Kapazitäten einen Coach. Viele Strategien halfen mir sehr! Jedoch liegt die Stunde bei 90€, durch den Umzug liegen 800km und ich kann es nicht mehr regelmäßig durchführen vll. 1x in 3 Monaten. Ich wollte mir eine Verhaltenstherapeutin suchen. In Österreich müsste ich ja immer was zu zahlen das wäre für mich momentan nicht machbar. Beide Studenten ( Master) und ich bin Hautpverdienerin für uns beide für 1 Jahr.


Meine Frage: Kann man sich mit Lektüre, YouTube , Online selbst heilen/helfen?

Thematik: Soziale Ängste, Selbstwertgefühl steigern, Selbstzweifel ablegen, Kommunikativer werden? Positiver werden, generalisierte Angststörung. Ich bin ein sehr analytischer Mensch. Ich brauche einfach in gewissen Dingen eine Strategie/ Verhaltensänderung, Gedankenänderung.
Wäre über Tipps, Strategien oä sehr dankbar. 🌸🌸🌸


No Twist
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Beitrag Do., 02.09.2021, 08:10

Mhm, worum geht es in einer Therapie? Ich denke, dass man dadurch - egal wer man ist - erstmal einen besseren Zugang zu sich (also Bedürfnissen, Grenzen, Macken) bekommen soll. Erst wenn man sich etwas kennt, kann man etwas verändern oder auch akzeptieren, wer man nun mal ist und damit seinen Frieden schließen - letzteres halte ich für das bessere Therapieziel, als sich ständig selbst optimieren zu wollen. Soweit ich weiß, sind Achtsamkeitsstrategien da auch hilfreich - nennt sich MBSR. Ich habe damit keine Erfahrungen, weil ich aufpassen muss, dass bei mir Introspektion nicht in eine nächste schmerzhafte Krise führt. Aber ich kann mir schon vorstellen, dass das für wirklich viele Menschen hilfreich sein kann. Therapie, so wie ich das verstehe, ist sowieso Hilfe zur Selbsthilfe und ein guter Therapeut versucht Ressourcen herauszuarbeiten, sie zu aktivieren - also wird auch in Therapie davon ausgegangen, dass Lösungen in den Menschen selbst liegen. Und genau davon geht ja auch Achtsamkeit aus. Daher denke ich, dass das eigentlich einen Versuch wert ist. Damit aktiviert man womöglich wirklich die eigenen Ressourcen, nimmt sich mal Zeit für sich und tut sozusagen etwas für sich (es wird ja immer mal wieder erwähnt, dass das der erste positive Effekt einer Therapie ist: Menschen nehmen sich mal ernst, nehmen sich Zeit für sich und schon das wird als positive Veränderung erlebt.) Was man eben nicht erhält: Feedback eines Therapeuten, neue Strategien, neue Denkansätze - aber vielleicht sollten die sowieso, damit ein nachhaltiger Effekt auftritt, aus einem selbst heraus kommen?

Junglebook, ich lese es bei dir so, dass du an einer Selbstoptimierung interessiert bist? Ich - ganz persönlich - denke immer, dass das der Wahnsinn in unserer Gesellschaft ist. Wenn du zum Beispiel nicht so kommunikativ bist, wie du es gerne wärst: Warum nimmst du dich damit nicht an? Vielleicht hat das mit eigenen Unsicherheiten zu tun? Vielleicht musst du erstmal akzeptieren, wer du bist und dich anfangen zu mögen, um die SElbstsicherheit zu erlangen, die es braucht, wenn man mit anderen Menschen kommuniziert? Ich weiß jetzt nicht, was du mit unkommunikativ meinst, stelle mir aber vor, dass du aber vielleicht einfach nicht so gut mit fremden Menschen ins Gespräch kommst? Dass du vielleicht auch in engen Beziehungen nicht so stark alles ausdrücken kannst, was du gerne ausdrücken würdest? Wenn das so ist, dann hilft es nicht, sich da zu überwinden, Strategien anzuwenden, denke ich. Man kann sich doch auch so akzeptieren, sich trotzdem mögen, oder? Und nicht jemanden dafür bezahlen, dass er einen noch in seinem Nichtmögen verstärkt, indem man mit ihm oder ihr an einem "Problem" arbeitet, dafür Lösungen sucht, wo man doch vielleicht einfach so ein Mensch ist und das gar nicht so zentral problematisieren muss?

Naja, egal, mich stört es einfach, dass es eine Selbstoptimierungsindustrie gibt, dass Menschen meinen, sie müssten immer besser werden, weil man ihnen das einredet. An solchen Sachen kann man meiner Meinung nach sehr gut selber arbeiten - an richtigen psychischen Problemen, da bin ich mir immer nicht so sicher., aber ich denke Selbstoptimierungs"wahn" macht auch krank, ist ungesund und macht Menschen letztlich sehr unglücklich, weil man eben nie perfekt ist und es scheint mir wichtig, dass man das erst einmal annimmt und akzeptiert und nicht in die Vorstellung verfällt, man müsse ein neuer Mensch werden.

Sorry, etwas Off Topic. Ich weiß nicht, ob man sich selbst therapieren kann. Ich denke eigentlich nicht, dass das so richtig funktioniert, weil Therapeuten und Therapeutinnen eben Menschen im Außen sind und man selbst diese Außensicht nie erreichen kann. Das macht ja eine Therapie aus, dass man mit jemandem gemeinsam versucht, zu verstehen, was man selbst nicht begreifen kann. Ich meine damit, dass Menschen so in Situationen verstrickt sind, die ihnen nicht gut tun und da nicht hingucken wollen und daher nichts verändern können. Wie oben beschrieben, kann ich mir aber vorstellen, dass MBSR auch zu einer besseren Selbstwahrnehmung beitragen kann und dabei helfen kann, wichtige Veränderungen anzustoßen, die notwendig sind, damit es einem wieder besser geht.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
Es ist Nacht, ich steh am Fenster
Und für einen Augenblick leb ich im Jetzt

von: Keine Zähne im Maul aber La Paloma pfeifen

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Takli
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Beitrag Do., 02.09.2021, 09:45

No Twist hat geschrieben: Do., 02.09.2021, 08:10 Junglebook, ich lese es bei dir so, dass du an einer Selbstoptimierung interessiert bist? Ich - ganz persönlich - denke immer, dass das der Wahnsinn in unserer Gesellschaft ist. Wenn du zum Beispiel nicht so kommunikativ bist, wie du es gerne wärst: Warum nimmst du dich damit nicht an? ...............
Danke für diese Sichtweise! Mir ging es ähnlich wie Junglebook, ich wollte auch immer kommunikativer werden. Mittlerweile ist es mir gelungen mich mit meinen Unsicherheiten anzunehmen, was die Beziehung zu mir selbst um Längen verbessert hat und ich mich mit mir aussöhnen konnte.

Zum Topic kann ich sagen, daß Selbsttherapie durchaus funktioniert. Ich selbst hatte auf Grund meiner sozialen Ängste immer Schwierigkeiten mit Therapien und mußte mich dadurch gezwungenermaßen selbst therapieren. Im Laufe der letzten 30 Jahre hat sich meine psychische Verfassung stetig gebessert, wenn auch auf niedrigem Niveau, aber ich bin durchaus zufrieden.

Meine Entwicklung verdanke ich diverser Literatur, darunter besonders wichtig für mich: Körperwahrnehmung. Das war der Schlüssel zu mir selbst.

Mittlerweile klappt es übrigens auch mit der Psychotherapie, wenn auch "nur" mit einer speziellen Methode, die besonders viel Wert auf annehmender und wertschätzender Kommunikation legt.
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 02.09.2021, 16:39, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte thematischer zitieren. Danke.


ballpoint
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Beitrag Do., 02.09.2021, 16:09

Takli hat geschrieben: Do., 02.09.2021, 09:45
Meine Entwicklung verdanke ich diverser Literatur, darunter besonders wichtig für mich: Körperwahrnehmung.
Hi Takli,

Verstehe ich richtig dass 'Körperwahrnehmung' der Titel eines Buches ist? Falls ja, würdest Du uns auch die/den Verfasser/In verraten? Bitte? Könnte sowas von hilfreich sein....

Ich habe immer nur verzweifelt den Kopf geschüttelt wenn die Thera gefragt hat WO die Angst, die Wut, die Liebe, die Scham, die Unsicherheit sich manisfestierte: am Hals? in den Knien? an den Mundwinkeln? Tief im Bauch?

Es war mir immer als ob diese meine Gefühle ein autonomes Leben außerhalb des Körpers führten. Bin aber endlich soweit einzusehen was mir mal jemand zufügte: "Du bist nur ein Stück Fleisch".
caute

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Takli
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Beitrag Do., 02.09.2021, 16:37

ballpoint hat geschrieben: Do., 02.09.2021, 16:09
Verstehe ich richtig dass 'Körperwahrnehmung' der Titel eines Buches ist? Falls ja, würdest Du uns auch die/den Verfasser/In verraten? Bitte? Könnte sowas von hilfreich sein....
...............
Ich habe nach der "Körperzentrierten Herzensarbeit" von Safi Nidiaye gearbeitet. Insbesondere mit Hilfe der Bücher "Herz öffnen, statt Kopf zerbrechen" und "Das Tao des Herzens". Nicht abschrecken lassen, ist etwas esoterisch.

Ansonsten kann ich noch "Focusing" nach Gendlin empfehlen. Falls das mehr anspricht. Funktioniert ganz ähnlich.

Wichtig ist vor allem die innere Abwehr gegen negative Gefühle aufzuspüren und zu erleben, daß die Intensität nachläßt, wenn man diesen Gefühlen im Körper nachspürt und Raum gibt. Muß man allerdings etwas üben, bevor es klappt. Ich war da auch recht begriffsstutzig. ;-)
Zuletzt geändert von Pauline am Do., 02.09.2021, 16:40, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten (Komplettzitate) verwenden, siehe Netiquette. Danke.

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Junglebook
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Beitrag Do., 02.09.2021, 17:04

Danke für die Antworten:)
Ich möchte mich annehmen aber ich weiß nicht wie und ich möchte mir selbst nicht im Weg stehen. Angst und Bedenken sind ok, aber diese Ängste schränken mich total ein, sind unbegründet. Ich möchte mich nicht mehr unter Wert verkaufen, mir einen besseren Job zutrauen, sagen wenn mich Dinge verletzen und stören. Grenzen aufzeigen, sich nicht ausnutzen lassen im Job und privat. Das Haus ohne Angst vor den ,,bösen" Nachbarn verlassen, sich mit Menschen ,,frei " unterhalten und nicht ständig in die Selbstbeobachtung verfallen und grübeln was man gesagt oder nicht gesagt hat. Freunschaften aufbauen, Hobbies nachgehen...Telefonieren können ohne Angst. ,,Nein" sagen können. Keine Scheu vor Kritik oder Konflikten haben und sich nicht immer zurückstellen. Ich wurde sehr streng erzogen und ich weiß, warum ich in manchen Dinge so reagiere aber ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll...es schmerzt, es hindert mich. Es hindert mich frei zu sein, glücklich zu sein.. eine Therapie wäre z.Z absolut nicht leistbar..daher war meine Frage in wie weit man sich selbst therapieren kann.

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Takli
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Beitrag Fr., 03.09.2021, 10:47

Hey Junglebook,
ich kann dein Dilemma gut nachvollziehen, mir geht es da ganz ähnlich. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es von Vorteil ist die Begrenzungen, die durch die Ängste entstehen, bis zu einem gewissen Grad zu akzeptieren, um den Druck rauszunehmen. Je mehr es mir gelungen ist meine Grenzen zu akzeptieren und mich mit mir auszusöhnen, desto mehr Geduld kann ich für Therapie und Entwicklung aufbringen. Dann gelingt es auch Erwartungen realistischer auszurichten und positive Erfahrungen zu machen. Die strenge Erziehung deines Vaters hat seine Spuren hinterlassen und ein Teil von dir, mit dem du dich nicht identifizieren magst, traut seinen Mitmenschen nicht. Dieser verletzte Teil lebt in der Verbannung und boykottiert dein Handeln. Um ihn zu erlösen braucht er deine Zuwendung und dein Verständnis. Je mehr du deinen Emotionen vorurteilsfrei begegnen und sie anerkennen kannst, desto eher werden sie sich verändern.

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