Wenn das Glauben durch die Therapie abhanden kommt

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.

ephraim4
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Beitrag Di., 15.06.2021, 18:49

Tupsy71 hat geschrieben: Di., 15.06.2021, 17:55 Ist das nicht beängstigend, an gar nichts zu glauben?
Wozu kämpft man sich dann durch dieses doofe Leben?
Wenn man an nichts glaubt, ist dann nicht Gefahr, dass man leichter Straftaten begeht, da ja keine Konsequenzen?

Ich bin dankbar, dass ich meinen Glauben haben kann, er sagt mir, dass der Kampf nicht umsonst sein wird.
Hier finden sich mehrere logische Fehler
(1) Der Atheismus ist ein Glaube
(2) Straftatenhaben Konsequenzen, z.B. durch die Gesatzgebung
(3) Zu Glauben ist prinzipiell keine Tugend

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ephraim4
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Beitrag Di., 15.06.2021, 18:51

Chiana hat geschrieben: Di., 15.06.2021, 09:39 Atheismus ist kein Glaube, sondern die Abwesenheit von Glauben.
Das ist so nicht richtig.
Atheisten glauben sehr wohl an bestimmte Dinge, z.B. dass der Mensch allein durch natürliche Selektion entstand, oder dass nicht die Seele sondern allein das Gehirn Bewusstseins hervorbringt.

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Tupsy71
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Beitrag Di., 15.06.2021, 18:59

Mh, ja, Glauben ist keine Tugend, mag sein, doch es beruht doch aus geistigen Erlebnissen oder?
Sorry kann mich irgendwie nicht konzentrieren.
Geht grad nicht gut

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saffiatou
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Beitrag Di., 15.06.2021, 19:22

Tut mir leid, dass es dir gerade nicht gut geht.

Nein. Glauben besteht nicht aus geistigen Erlebnisse. Er besteht aus Entscheidungen, Erziehung, etc.

Ich denke nur die wenigsten, die sich gläubig nennen, haben ein religiöses Erlebnis, sondern glauben, weil sie so aufgewachsen sind, erzogen und dann entschieden haben den Glauben weiterzuführen, einfach, weil es für sie richtig und wichtig ist. Das ist gut so. Ich würde niemals jemandem den Glauben ausreden, oder negieren.

Ich bin sicher, der glauben ist in mancher Situation eine Hilfe bietet Halt. Das ist etwas, das ich vermisse, aber ich kann mich einfach nicht verbiegen.

Aber es heißt im Umkehrschluss wie du geschrieben hast, dass man dann an gar nichts glaubt, nur Beben nicht an einen Gott der alles lenkt und bestraft oder eben nicht. Das Leben wird dann doch nicht sinnlos, wenn kein Glauben da ist, ich finde es bitter, wenn es der einzige Grund ist zu leben, sich durchzukämpfen, der Glaube an einen Gott ist.

Das Leben alleine ist ein Grund. Manches Gute, was man erlebt, manches Schöne und wenn es nur eine schöne Blume ist, ist ein Grund. Ich ziehe die Kraft aus diesen Dingen, wenn ich einen Sonnenuntergang betrachten kann, Kinder die fröhlich und selbstvergessen spielen…
never know better than the natives. Kofi Annan

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ephraim4
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Beitrag Di., 15.06.2021, 19:52

Man muss unterscheiden zwischen
- Glauben im Technischen (erkenntnistheoretischen) Sinn und
- Glauben im spirituellen (religiösen) Sinn.

Wenn jemand eine reale Gotteserfahrung macht, und deswegen zu der Einsicht gelangt, dass es mehr gibt als bloß Materie (also auch das Übersinnliche) dann würde man ihn zwar als "gläubig" bezeichnen, technisch gesehen ist es jeoch kein Glaube mehr, dass es etwas höheres gibt, sonder quasi Wissen. Ich selbst bin davon überzeugt, dass es Reinkarnation gibt, da ich eine spirituelle Erfarhung machte die mir das bewies, (und von der ich fast sicher weißt, dass sie keine Halluzination meines Gehirns war).

Viele, die sich selbst als Gläubig bezeichnen, machen irgendwie die Erfahrung, dass es etwas höheres Gibt, daher ist es kein "Glauben" im engeren Sinn sondern eher eine Art des Wissens. Dies ist keine Untugend.Blind an eine Religion zu glauben, bl0ß weil sie von Eltern, Autoritäten oder Freunden gepredigt wird, kann jedoch eine Untugend sein.

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Tupsy71
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Beitrag Sa., 19.06.2021, 20:31

Mh, ich denke ich hatte von Geburt an eine Sehnsucht nach göttlichen Zuhause. Also ich meine damit, dass ich sehr an was göttlichen glaubte. Mit 8 Jahren beschloss ich zum katholischen Glauben zu gehen und auch wenn die Zeremonie der Taufe dort für mich eher schlimm war(durfte kein weißes Kleid tragen sondern musste das Kleid anziehen was ich davor im Fasching als Zigeunerin trug, während Baby sister weiß war) aber egal jetzt.
Sache ist dass ich erst Jahre später in der jetzigen Religion reale spirituelle Erlebnisse haben durfte, die mir noch heute helfen nicht aufzugeben.
Ja, ich finde Blumen usw. schön, doch ich empfinde nichts dabei. Gefühle entweder tot oder schmerzhaft. Freude fühle ich äußerst selten.
Glauben gibt Halt, das stimmt

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saffiatou
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Beitrag Sa., 19.06.2021, 21:19

Tupsy71 hat geschrieben: Sa., 19.06.2021, 20:31 Mh, ich denke ich hatte von Geburt an eine Sehnsucht nach göttlichen Zuhause. Also ich meine damit, dass ich sehr an was göttlichen glaubte. Mit 8 Jahren beschloss ich zum katholischen Glauben
ich hatte als Kind auch diese Sehnsucht nach Glauben, Zugehörigkeit und Kirche. Habe mich bewusst konfirmieren lassen, aber dann ist mir der Glaube abhanden gekommen. Es gibt so Tage, da wünschte ich ich könnte da wieder Halt finden, aber es funktioniert nicht. Man kann Glauben eben nicht erzwingen, früheren Jahrhunderten hat es geklappt, weil die Kirche die Hölle erfunden hat und die Erlösung etc
Tupsy71 hat geschrieben: Sa., 19.06.2021, 20:31 de Blumen usw. schön, doch ich empfinde nichts dabei. Gefühle entweder tot oder schmerzhaft
Komisch, wenn Du an einen Gott glaubst, das sind doch auch seine Geschöpfe! Sie sind es doch auch wert betrachtet zu werden, sie sind doch auch etwas Gutes,
never know better than the natives. Kofi Annan

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Tupsy71
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Beitrag So., 20.06.2021, 21:41

saffiatou, ja natürlich sind diese Dinge was gutes. Ich meine nur, dass ich es von den Worten her im Kopf als schön betrachten kann, doch Freude darüber kann ich nicht fühlen. Schwer zu erklären. Sorry. Ich spüre einfach so selten Freude und wenn ich mal was fühle ist es meist zu viel und nicht aushaltbar. Ich habe aber einen Anteil in mir, der sehr spirituell ist und stark glaubt und wenn dieser Anteil vorne ist, fühle ich was- Stärke, Gottes Stärke und Liebe für seine Kinder- nur schaffe ich es nicht mich dazu zu zählen. Ich fühle mich zu schmutzig dafür. Sorry, ich weiß nicht wie ich es besser erklären könnte.

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