Meine Katze ist gestorben :(

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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blubb_
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Meine Katze ist gestorben :(

Beitrag So., 22.01.2017, 22:39

Hallo und Guten Tag!
Ich bin weiblich und jetzt (leider) schon 40 und habe gerade am Donnerstag meine Katze verloren. Wir waren 11 Jahre lang jeden Tag zusammen. Für mich ist das noch ein riesen Schock und ich weine jeden Tag. Es kam leider total plötzlich und unerwartet und ich musste sie auf Grund einer akuten Herzinsuffizienz einschläfern lassen. Obwohl ich auch so meine Zweifel hatte. Es ist alles so schmerzhaft und hart.
Vielleicht hat hier jemand etwas ähnliches erlebt und möchte mit mir darüber sprechen bzw sich austauschen...Vielleicht können wir uns so gegenseitig helfen.
Für mich war sie wie ein Partner und sehr sehr guter Freund. Wie ein "kleiner Engel". Es ist so unfair daß sowas passiert. Und vor allem so unvorhergesehen da sie eig. noch nicht alt war (11) ,( meine erste Katze wurde ca 18/19) und sie ja auch noch so fit und gesund , lebendig, froh und ganz normal war.
Sie hat mir auch so oft geholfen vor allem in meiner Trauma und Depressionszeit...die ich sehr lange hatte.
Auch jetzt fehlt in meinem Leben noch so einiges...aber ich bin froh und dankbar für meine Familie, meine Gesundheit etc ...auch wenn ich zb keinen Freund habe bzw Freunde ( nicht mehr) usw.....
Gibt es in dem Forum eigentlich auch echte Psychotherapeuten? Ich denke nicht oder?

Viele Grüße!

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mondlicht
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 01:15

Guten Abend und willkommen im Forum,

es tut mir sehr leid für Dich, dass Du so unvorbereitet und schnell in diese gewaltige Erfahrung, die der Tod eines geliebten Wesens bedeutet, hineingestoßen wurdest. Ich stelle mir vor, dass Du jetzt erst Mal Zeit brauchst, um in der Trauer anzukommen. Wahrscheinlich bist Du noch geschockt. Das ist eine schwere Zeit.

Du hat nicht zum ersten Mal ein Tier gehen lassen. Kannst Du zurückgreifen auf die Erfahrungen mit Deiner anderen Katze?

Ich habe mich zum Glück von einer sehr wichtigen Begleiterin, einer Hündin, länger verabschieden können und konnte auch auf das "Einschläfern" verzichten. Ich habe in dieser Zeit viel über den Tod gelesen. Ich hatte auch eine Therapeutin an meiner Seite. Die Zeit hat mich tief bewegt und reifen lassen.

Was mir besonders geholfen hat, war ein Buch von Sabine Arndt mit dem Titel: "Wenn Tiere ihren Körper verlassen." Der Schwerpunkt liegt hier zwar auf der Sterbebegleitung, aber der Text behandelt das Sterben und den Abschied sehr einfühlsam und könnte auch für Dich interessant sein.

Oder, falls Du offen bist für einen noch etwas spirituelleren Zugang: Penelope Smith: "Tiere erzählen vom Tod."

Wenn Du konkretere weitere oder andere Fragen hast, versuche ich gerne darauf einzugehen.

Alles Liebe, alles Gute
Mondlicht

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Mondin
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 13:07

....

Grüß Dich, blubb!
Ach je, das ist schlimm. Ich kann Dich so gut verstehen. Sie sind wie Familienmitglieder, es ist immer schrecklich wenn sie aus dem eigenen Leben gehen. Aktuell geht es mir selbst ziemlich schlecht, auch weil ich meine beiden Wildlingskatzen vermisse, die zwar nicht meine sind, weil eben wild, die jedoch mittlerweile auch dazugehören, weil sie täglich da waren und ihr Essen holten. Nun sind beide fort, während hier seit Wochen zweistellige Minusgrade herrschen. Ich sorge mich und bin traurig. Versuche mich daran festzuhalten, dass ich die beiden Maikaterchen aus letztem Jahr bei mir aufnahm und diese nun hier im Haus mit uns sind; in Sicherheit.

Und dennoch, es ist immer nur ein Spiel auf Zeit.

Mir fällt Rilke ein:

"Der Tod ist groß
wir sind die Seinen.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen
wagt er zu weinen, mitten in uns."


Mein Beileid & so etwas wie gute Besserung, auch wenn ich selbst weiß, dass das erst einmal dauern wird.

Dein Schnuffbär wird auf Dich warten, am Ende der Zeit. Und wenn Du irgendwann auch dort stehen wirst, dann wirst Du auf einmal ihren Kopf an Deinen Beinen spüren, wenn sie wieder bei Dir sein wird, um Dich hinüber zu begleiten. Dorthin, wo der Tod keine Macht mehr besitzt und Euch nie wieder trennen kann.

*fühl Dich mal gedrückt, unbekannter aber sehr mitfühlender Weise*

Mondin

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werve
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 18:19

blubb_ hat geschrieben:Gibt es in dem Forum eigentlich auch echte Psychotherapeuten? Ich denke nicht oder?
Gibt es auch "unechte"?

Natürlich gibt es hier im Forum auch PT, warum sollte das nicht so sein...aber wieso diese Frage?

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shesmovedon
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 20:14

werve hat geschrieben:
blubb_ hat geschrieben:Gibt es in dem Forum eigentlich auch echte Psychotherapeuten? Ich denke nicht oder?
Gibt es auch "unechte"?

Natürlich gibt es hier im Forum auch PT, warum sollte das nicht so sein...aber wieso diese Frage?
Ja, das sind solche, die sich als Psychotherapeuten ausgeben.

Woher weißt du, dass es hier Psychotherapeuten gibt. Du bist ja schon mal ziemlich sicher keine Psychotherapeutin.

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mondlicht
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 20:45

Radiohead hat geschrieben:Woher weißt du, dass es hier Psychotherapeuten gibt. Du bist ja schon mal ziemlich sicher keine Psychotherapeutin.
Na, zum Beispiel ist Herr Fellner wahrscheinlich ein echter Psychotherapeut. Und woher weißt DU jetz, dass Werve keine Psychotherapeutin ist ....??

Ich bin jedenfalls keine und betätige mich laienhaft. Sozusagen als Hobbypsychologin. Vielleicht meint die TE das.


mio
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Beitrag Mo., 23.01.2017, 20:55

Also falls hinter der Frage der Wunsch nach einer "echten Therapie" stehen sollte, dann wird diese hier auf alle Fälle nicht angeboten.

Wenn Du das suchst und brauchst blubb_ solltest Du Dich im echten Leben umsehen.

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blubb_
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Beitrag Mi., 25.01.2017, 23:54

[quote="mondlicht"]Guten Abend und willkommen im Forum,

es tut mir sehr leid für Dich, dass Du so unvorbereitet und schnell in diese gewaltige Erfahrung, die der Tod eines geliebten Wesens bedeutet, hineingestoßen wurdest. Ich stelle mir vor, dass Du jetzt erst Mal Zeit brauchst, um in der Trauer anzukommen. Wahrscheinlich bist Du noch geschockt. Das ist eine schwere Zeit.


Was mir besonders geholfen hat, war ein Buch von Sabine Arndt mit dem Titel: "Wenn Tiere ihren Körper verlassen." Der Schwerpunkt liegt hier zwar auf der Sterbebegleitung, aber der Text behandelt das Sterben und den Abschied sehr einfühlsam und könnte auch für Dich interessant sein.

Vielen Dank liebes Mondlicht für deine Worte!
Mein Vater und ich haben, meine Maus ( sie hieß wirklich so) heute beerdigt. Es ist alles natürlich noch sehr schwer. Ich schlafe auch sehr schlecht, weine viel..mein Herz tut auch weh ...so daß ich jetzt auch wieder ein bißchen mehr auf mich aufpassen muss.
Das Buch klingt interessant. Ja, das Leben , die Art des Tieres, die Fröhlichkeit usw die verlässt den Körper...aber sie wird immer vor allem wenn ich es brauche in meinen Gedanken /Herzen/ Erinnerungen bleiben. Und Bildern.
Ich selbst war schon immer ein (meist) gläubiger Mensch und ich wünsche mir ein Weiterleben auch für Tiere in welcher Form auch immer...wieso nicht. Ich habe darüber schon oft und viel nachgedacht , vor allem gerade jetzt wieder.
Mein Mitgefühl auch für deine Hündin.
Mitgefühl ist immer auch was schönes...das Leben ist für niemanden so einfach.( ich denke da oft an die Menscheit und die Tiere usw...für jeden hat es ein Ende, für jeden gibt es Sorgen, aber auch viel gutes!)
LG

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blubb_
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Beitrag Do., 26.01.2017, 00:05

Danke auch an dich Mondin( seit ihr zwei Verwandt? MOndlicht /Mondin..beide 47 ?)
Für deine Umarmung:) und dein Verständnis und Mitgefühl. Das tut auch gut.
Dein letzter Satz war auch schön. Ich hab mir das auch schon ein bißchen so vorgestellt. Und sie bleibt auch in meinem Herzen.
Wildkatzen können glaub ich gut im Wald überleben, vielleicht in einer leeren kleinen Erdhöhle. Oder sie sind vllt auch schon bei jemand andrem. Ich wünsch Dir daß es ihnen gut geht. Ich kann deine Sorge natürlich verstehen!
Aber man kann nie alles ändern....das weiß ich jetzt gerade wieder. Die Dinge passieren (oft) wie sie passieren .
Meine Maus schläft jetzt friedlich und weiß nichts davon.. Sie schlief ganz friedlich ein. Sie ging aber viel zu früh und so plötzlich und unerwartet.
Aber wer weiß vllt seh ich sie ja doch irgendwann mal wieder..wie ich es mir wünschen würde
LG

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blubb_
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 02:43

Gibts hier eigentlich auch Singels die nach Liebe suchen? Nähe, Geborgenheit, Nettigkeit, Austausch? Familie...?
Oder auch einfach nur mal freundschaftlich was unternehmen, eine gute,schöne, Zeit zusammen haben und mal sehn wie man sich so ab kann...
Leider konnte ich (noch) keinen neuen Thread eröffnen, da man leider als kostenloses Mitglied nur 1 Thread por Woche erstellen kann.... Naja vllt liest das ja jemand hier.
Ich bin Singel, aus Bayern, 173 groß, schlank, dunkelblond.Ich mache gerade eine sehr traurige Zeit durch.( wie man oben auch lesen kann)
Ich bin vielleicht schon zu lange alleine...._. was oft wirklich schade ist und seltsam... ich bin doch eig ganz gut?
Mit vielen Facetten , Feingefühl, Sensibilität, Fehlerchen und Sorgen wie doch jeder...möchte aber natürlich auch nicht verletzt werden, also unfreundliche Leute bitte fern bleiben. Habe schon auch viel hinter mir. Kein Interesse an Idioten, Fakes und Männern die das Leben und mich nicht annehmen können wie es ist /wie ich bin. Es gibt immer mehrere Seiten.
Ich bin 40 sehe aber jünger aus wie ich finde und fühle mich auch etwas jünger...
Ich mag hübsche, nette,schlanke, süße lieber auch etwas einfühlsame "Jungs"/Männer, mit Grips und Herz und vor allem ohne Vorurteile.
...naja mal sehn...gell?
Es wäre toll endlich mal jemanden fürs Leben zu finden mit dem ich alles durchstehen kann...Der auch verantwortungsvoll ist usw. Es kann alles so schnell, unerwartet und plötzlich aus sein!! wie ich eben erst wieder erlebt habe :/
Wer mag kann sich gerne melden....
VG

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Mondin
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 09:31

blubb_ hat geschrieben:Danke auch an dich Mondin( seit ihr zwei Verwandt? MOndlicht /Mondin..beide 47 ?)
Nö! Reiner Zufall.
Wildkatzen können glaub ich gut im Wald überleben, vielleicht in einer leeren kleinen Erdhöhle. Oder sie sind vllt auch schon bei jemand andrem. Ich wünsch Dir daß es ihnen gut geht.


Er ist mittlerweile wieder da. Nur seine Mama fehlt nach wie vor. Noch gebe ich die Hoffnung nicht ganz auf.
Aber man kann nie alles ändern....das weiß ich jetzt gerade wieder. Die Dinge passieren (oft) wie sie passieren .
Meine Maus schläft jetzt friedlich und weiß nichts davon.. Sie schlief ganz friedlich ein. Sie ging aber viel zu früh und so plötzlich und unerwartet.
Das ist einerseits schrecklich, keine Frage. Andererseit blieb ihr ein längeres Siechen erspart. Es ist oft so schlimm, wenn es zum Ende hin geht und sie sehr alt sind. Meine Katze hatte damals noch einen Hirnschlag und einen Herzinfarkt, bevor ich sie gehen lassen musste, mit knapp 18 Jahren. Die letzten Wochen waren furchtbar, zwischen Bangen und Hoffen. Sie erblindete, maunzte Tag und Nacht laut nach mir und hatte schreckliche Schwindelanfälle, die arme Maus. Und dennoch, beim Einschläfern musste die Ärztin nachspritzen, weil sie einfach nicht gehen wollte. Das kleine, alte, schwache Herz wollte nicht aufhören zu schlagen. Ich war fix und fertig und versank für ca. 6 Monate sehr tief in einer reaktiven Depression.

Trotz Partner, trotz anderer Tiere, trotz Häuschen und gutem Leben, das alles konnte mich nicht trösten im ersten halben Jahr nach ihrem Tod, weil ich so sehr an ihr gehangen habe. Meine kleine Superzicke. Ich vermisse sie noch heute und denke eigentlich täglich noch an sie, so wie an all meine anderen Tiere, die schon vorgegangen sind in die Anderswelt. Und irgendwann werde ich ihnen folgen. Voller Hoffnung, dass ich sie dort wiederfinden werde und wir uns nie wieder trennen müssen.

Lieben Gruß!
Mondin

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blubb_
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Beitrag Fr., 27.01.2017, 19:09

"Er ist mittlerweile wieder da. Nur seine Mama fehlt nach wie vor. Noch gebe ich die Hoffnung nicht ganz auf."

Das freut mich !:) ..ja , hoffentlich kommt die Mama auch noch.

Es ist einfach ein Schock...für mich war sie alles, wie ein Kind. Und mit einer Herzsache hätte ich nie gerechnet vor allem da sie noch nicht alt war und so gesund etc.
Man hat halt auch so seine kleinen Zweifel ob die Ärztin alles richtig gemacht hat zb. Normalerweise sollte man zb bei einer akuten Herzinussifizienz 30 bis 40 min warten bis das Mittel wirkt,( das wusste ich da noch nicht) das hat sie nicht gemacht. Aber sie hat mir nach langem Hin und Her an dem Tag versprochen, daß es er der richtig Weg sei sie zu "erlösen"...obwohl meine Kleine mich noch in der Praxis nach Gabe des Mittels, abgeschleckt hat und es ihr kurz besser zu gehen schien und ich eben meine Zweifel hatte und sie zu Hause noch mit ihrer Lähmung der Hinterbeine und der hechelnden Zunge auf den Tisch sprang(...) . Auf diversen Tierarztpraxisseiten und foren hab ich bei manchem zB gelesen daß ihre Katze das selbe hatte und sie nach der Gabe des Mittels ( und ausreichender Wartezeit) wieder stabilisiert werden konnte und sie sie dann zu Hause weiter mit Mitteln gesund pflegen konnten.
Operationsmöglichkeiten gab es leider nicht da das meist nur in einer großen Tierklinik möglich ist ( lebe in einem kleinen Ort) und sie meinte auch sie wäre eh nicht Op fähig.
Was soll ich sagen...es ist alles schrecklich, aber ich kann es jetzt eh nicht mehr ändern , ich muss irgendwie mit all dem leben , es akzeptieren und klar kommen.

Ich drück dich auch mal für alles !

LG!

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Mondin
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Beitrag Sa., 28.01.2017, 19:36

Liebe blubb, ich drück Dich mal mental zurück!
Ich kenne das was Du beschreibst sehr gut. Dieses mit sich Hadern, das Gefühl, dass man alles verkehrt gemacht hat und es womöglich besser gewesen wäre, hätte man....

....hätte, hätte, Fahrradkette. Mein Kater, er starb mit 14,5 Jahren an akutem Nierenversagen. Er wog 9 Kilo und sah aus wie das blühende Leben. Der TA sagte mir, er hätte noch nie ein Tier eingeschläfert, das in einem derartig guten Zustand war. Aber sein Kreatininwert war weit über jedes Maß. Mitten in der Nacht, bevor ich ihn zum Einschläfern brachte, stand er noch einmal auf und ging all seine Lieblingsplätze ab, schien sich von seiner kleinen Schwester zu verabschieden und blühte kurzzeitig noch einmal auf.

Als wir ihn begraben hatten ging ich unter die Dusche. Dort stand ich, ich weiß nicht wie lange, und klapperte mit den Zähnen vor Kälte, während das glühend heiße Wasser meine Haut knallrot färbte. Gefangen in einer Art namenlosem Grauen wollte ich nur eines, wieder zu meinem Katerchen, meinem Seelenkater, dem Tier, das mich gerettet hatte, mich weich geschmust und damit in die Lebendigkeit zurückgeholt hatte. Und ich wusste, das (Einschläfern) würde ich mir nie verzeihen, wie ich mir so vieles nie werde verzeihen können und hoffe, dass irgendwann, am Ende meiner Zeit, ich Absolution erhalten werde für all das. Wenn ich wissen werde, was ich nun nicht weiß.

Und bis dahin heißt es weiterleben. Jeden Tag - irgendwie. Und hoffen. Und sich sagen, dass man ein Mensch ist und dass Menschen Fehler machen. Und in meinen oft so langen Nächten, und immer wenn ich unter einem Sternenhimmel stehe, spreche ist stumm in diese weite Dunkelheit, mit ihren unendlich vielen Sternen. Ich entschuldige mich, ich sage, dass ich hoffe, dass es ihnen allen gut geht. Dass ich um Verzeihung bitte, für alles was ich falsch gemacht habe oder hätte besser machen können. Und ich sage ihnen, dass ich sie alle liebe und nie vergessen werde, dass ich nie aufhören werde sie zu lieben, bis mein Herz eines Tages aufhören wird zu schlagen und dass ich diese, meine Liebe, dann mitnehmen werde in die Ewigkeit.

In der Bibel (und in vielen weiteren heiligen Büchern) steht sinngemäß, dass das was wir im Herzen tragen bis ans Ende unserer Zeit, im Jenseits wieder mit uns vereint werden wird. Diese Möglichkeit ist auch nicht unwahrscheinlicher als jede andere. Und bis dahin:

Das Testament einer Katze (von Margaret Trowton)

Wenn Menschen sterben, machen sie ein Testament
um ihr Heim und alles, was sie haben
denen zu hinterlassen, die sie lieben.

Ich würde auch ein solches Testament machen,
wenn ich schreiben könnte.

Einem armen, sehnsuchtsvollen, einsamen Streuner
würde ich mein glückliches Zuhause hinterlassen,
meinen Napf, mein kuscheliges Bett,
mein weiches Kissen, mein Spielzeug
und den so sehr geliebten Schoß
die sanft streichelnde Hand,
die liebevolle Stimme,
den Platz, den ich in jemandes Herzen hatte,
die Liebe, die mir zu guter Letzt
zu einem friedlichen und schmerzfreien Ende helfen wird,
gehalten im liebenden Arm.

Wenn ich einmal sterbe, dann sag bitte nicht:
„ Nie mehr werde ich ein Tier haben,
der Verlust tut viel zu weh!“

Such Dir eine einsame, ungeliebte Katze aus
und gib ihr meinen Platz.

Das ist mein Erbe.
Die Liebe, die ich zurücklasse, ist alles,
was ich geben kann.

______________________________

Ich habe zwei kleine Streuner bei mir aufgenommen und nun auch ihren Halbbruder. Einst hatte ich drei. Nun sind es wieder drei. Und vielleicht vier, wenn die Mama der Kompanie zurückkehren sollte. Ich versuche ihnen eine gute Katzenmama zu sein und an ihnen all das richtiger zu machen, was ich bei meinen gegangenen Dreien meine verkehrt gemacht zu haben. So pflege ich das Andenken und halte es in Ehren. Ich tue mein Bestes. Mehr geht nicht. Und das ist schon verflixt viel.

Vielleicht kannst Du das für Dich ja auch ein wenig so betrachten.

Liebe Tröstegrüße!
Mondin

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mondlicht
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Beitrag Sa., 28.01.2017, 21:51

Danke Mondin, für deine offenen Worte. Ich kannte das Testament, aber ich bin immer wieder berührt.

Das Thema Euthanasie ist unendlich vielschichtig und (für mich) sehr intim. Ich würde es in einem öffentlichen Forum nicht diskutieren wollen.
Ich möchte trotzdem aus eigener Erfahrung Mut machen zur Sterbebegleitung, also zum Verzicht auf Euthanasie. Das erwähnte Buch von Sabine Arndt ist wie gesagt sehr zu empfehlen. Es plädiert auch nicht einseitig für einen der möglichen Wege. Sabine vergleicht das Sterben mit der Geburt, es ist ein gewaltiger Vorgang auf dem Weg zu einem neuen Leben. Dieses zu erleben, als meine Hündin an einer Leukämie starb, hat mir sehr viel Kraft gegeben.

Mir ist noch ein Titel eingefallen: Frigga Wiese: Ein guter Hund stirbt nie. Trost und Begleitung bei Krankheit, Tod und Trauer.

Liebe Grüße an Euch.

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blubb_
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Beitrag Do., 20.04.2017, 23:36

Hallo an Euch die mir geschrieben haben

Wie gehts Euch?
Ich bin immer noch sehr sehr traurig. Bzw es kommt immer wieder. Ich weiß es ist normal...
Meine kleine Maus wird mir noch sehr sehr lange fehlen.
Und ich fühle mit allen mit, die in letzter Zeit ein Tier verloren haben oder eines verlieren werden .
Natürlich fühle ich auch mit allen anderen Menschen mit, die gerade schwere Zeiten durchmachen .
Viele Menschen ignorieren die Wahrheit, ignorieren Trauer usw...ich finde das nicht gut. Aber jeder geht wohl anders damit um. Ich persönlich würde mir jedoch wünschen es gäbe oftmals mehr nette Menschen mit den man ganz normal und selbstverständlicher auch über Sorgen reden kann ,( die es ja realer Weise immer gibt) und nicht nur mit dem engsten Vertrauten ( den viele nicht haben) oder einem Psychotherapeuten.

Herzliche Grüße

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