Weiss jemand ein schönes Ritual für den Todestag?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Amilia
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Weiss jemand ein schönes Ritual für den Todestag?

Beitrag Do., 30.10.2014, 20:17

Ich würde gerne wissen, was euch am Todestag hilft, mit dem Schmerz umgehen zu können. Habt ihr bestimmte Rituale? Macht ihr etwas besonderes?
Mein Vater ist am 3. November vor genau 11 Jahren gestorben. Ich weiss auch die genaue Uhrzeit. Dieses Jahr fällt der Wochentag genau auf den gleichen, als es passierte, das macht es noch etwas spezieller. Bisher habe ich die Todestage ganz unterschiedlich verbracht. Meistens habe ich die Schule geschwänzt, war alleine am See oder sonst wo, habe mich mit Essen vollgestopft und Kerzen angezündet. Wir reden in der Familie nicht über diese "Sache" und tun auch so, als würde es diesen Tag nicht geben. Ich weine auch sehr selten darüber.
Der Zeitpunkt fällt genau auf die Mittagszeit und da ich als Lehrerin arbeite, habe ich da grad frei, aber 15min später geht die Schule weiter. Es ist also nicht möglich, um diese Zeit auf den Friedhof zu gehen. Dennoch möchte ich auch nicht in der Schule sein dann. Ich weiss nicht was ich tun soll.
Am Abend habe ich noch einen Termin bei meinem Therapeuten dann. Aber ich weiss auch nicht ob das gut ist, weil ich eigentlich dann nicht unbedingt darüber reden möchte.

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hope_81
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:22

Habt ihr vielleicht ein gemeinsames Lied? Ich höre es an dem Tag, es sind 7 min. und gespürt sind wir uns ganz, ganz nahe. Mir hilft es sehr. Augen schließen, Bilder sehen, Hingabe... Die Minuten, die das Lied dauern.
Danach mach ich dann weiter, einfach weiter und bin glücklich.
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Amilia
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:28

Gute Idee, aber leider nein. Ich habe ständig das Gefühl, ihn kaum gekannt zu haben. Ich war 15 als er starb, er vorher ständig am arbeiten und ich in der Schule, ich bereue es so sehr, nicht mehr von ihm kennengelernt zu haben :(

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hope_81
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:30

Oh, okay.... Mhh, habt ihr denn irgendwas gemeinsam getan?
Das Beste, was du für einen Menschen tun kannst, ist nicht nur deinen Reichtum mit ihm zu teilen, sondern ihm seinen eigenen zu zeigen.
Benjamin Disraeli

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Amilia
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:34

Nur gemeinsame Familienferien und das Wochenende in unserem Ferienhaus in den Bergen, aber da kann ich ja auch nicht hin :/

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candle.
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:40

Also wenn du nur diese 15 Minuten hast, dann nimm doch eine Kerze mit und ein schönes Gedicht, suche dir auf dem Gelände eine nette Ecke und lies es für dich oder laut. Oder du schreibst selber ein paar Zeilen.

Was hast du denn in den Jahren davor gemacht?

candle
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Vincent
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:41

Und wenn du deine Trauer versuchst ein wenig mehr auf das ganze Jahr zu verteilen, statt sie so auf den Todestag (oder gar auf die Todesstunde und -minute) zu konzentrieren?
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Amilia
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:45

Eben die Jahre zuvor war in noch in der Schule/Ausbildung und habe an dem Tag immer geschwänzt und habe mich irgendwo verkrochen, Kerzen angezündet und Essen in mich reingestopft (kann schlecht mit diesen Gefühlen umgehen).
Ja ich versuche das Ganze im Rest vom Jahr zu verdrängen, nur der Herbst ist sehr schwierig, weil da Jahrestag und Geburtstag aufeinandertreffen und dann noch Weihnachten. Aber das mit dem Schreiben, das klingt nicht schlecht. So ein paar Zeilen an ihn und ihm das dann vielleicht vorlesen....und eine Kerze anzünden hmm


Shigeru
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Beitrag Do., 30.10.2014, 20:47

Ich hab Steine aus Ton gemacht die Innen hohl sind und da einen Brief rein gelegt.
Ich hatte sie eine ganze Weile bei mir und hab sie dann zum Grab gebracht.
Ich war da schon ganz lange nicht mehr aber es wäre immer noch Platz für weitere Briefe.
Ich hab die Steine bunt glasiert - ich glaub sie halten nicht Ewig aber mir hat es geholfen in Kontakt zu sein.
"Besiegt ist nur ,wer aufgibt.
Alle andren sind siegreich."

Paulo Coehelo

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nonStop
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 20:55

Also mir persönlich hilft es eine Kerze anzuzünden am Geburtstag & am Todestag ...
Mein Vater starb am 8.6 2008 mitten im Trubel der Fußball EM ..Von da an im 4 jahresrytmus denke ich dann noch mal ganz besonders an ihm ..

Es hilft mir , eine Kerze anzumachen , sein Bild anzusehen und dann ganz liebevoll mit ihm im Kontakt zu gehen ..

Manchmal gehe ich auch in die Kirche und zünde ein Licht an für alle verstorbenen , die mir sehr nahe standen ..

Vllt hilft es dir und gibt dir Anregungen ..

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Christine_Walter
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 21:40

wenn ich meinem vater nahe sein will, am todestag oder auch sonst, dann leg ich im auto die cd von den kastelruther spatzen ein, die ihm gehört hatte, und verpasse mir bei voller lautstärke die totale dröhnung...

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nordlichtglanz
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Beitrag Di., 18.11.2014, 17:39

Hallo Amelia!
Ich Habe mir immer für diesen Tag einen mit Gas gefüllten Luftballon gekauft, mit Edding beschrieben ( meine Grüße, was ich hoffe usw.) und habe ihn dann aufsteigen lassen. Mir hilft es , mit meinem Verlust klar zu kommen und es hat für mich schon Tradition.
Liebe Grüße nordlichtglanz

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