Vater früh an Krebs verstorben, selbstgeißelung

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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kmfdm
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Vater früh an Krebs verstorben, selbstgeißelung

Beitrag Mi., 25.09.2013, 03:25

vorwarnung: manch einer mag sich durch mein posting angegriffen fühlen. jedoch richtet sich die aggression in erster linie gegen mich selbst, und genau das ist das problem - ich würde ja so gerne über mich selbst sagen können "ich bin OK", aber es ist so schwer, leider...

also: ich bin männlich und 32 jahre alt. mein vater war in meinem alter bereits an seinem dickdarmkrebs gestorben. und irgendwie fühle ich mich "schuldig" darfür, in dem sinne, dass ich ja seine gene in mir habe, und die offensichtlich minderwertig sind.

ich meine, kinder kriegen gelegentlich krebs. die sind im wachstum, das ist für mich irgendwie nachvollziehbar, shit hapens. aber bis spätestens 25 ist das ja wohl abgeschlossen. und dann? im alter kriegt man auch wieder krebs, als resultat der ganzen dinge, wo man auf's gesunde leben geschissen hat. nachvollziehbar.

aber wer kriegt in seinene dreissigern krebs? doch wohl nur leute, die genetisch schwer vorbelasted sind, solte man meinen (schön wäre, wenn jemand die studien dazu zitieiren könnze.). war mein vater so einer (er war ein uneheliches kind, un die mutter wurde später für schizophrem erklärt (was damals noch nicht viel hieß=

ich selbst bin auch ziemlich aus der art geschlagen (mit aspergersyndrom und pyknuischem körperbau (nicht schön zum anschauen).

wie kann ich k

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leuchtturm
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Beitrag Mi., 25.09.2013, 17:42

ich meine, kinder kriegen gelegentlich krebs. die sind im wachstum, das ist für mich irgendwie nachvollziehbar, shit hapens. aber bis spätestens 25 ist das ja wohl abgeschlossen. und dann? im alter kriegt man auch wieder krebs, als resultat der ganzen dinge, wo man auf's gesunde leben geschissen hat. nachvollziehbar.
Wie kommst du denn darauf???
ich weiß nicht, ob es dich beruhigt oder eher beunruhigt, aber Krebs kann man in jedem Lebensalter bekommen. In absolut jedem. geh mal auf eine x beliebige Onkologie in irgendeinem Krankenhaus, du wirst dich umsehen.
Und was "sollte bis 2 spätestens 25 ja wohl abgeschlossen" sein? Dass man Kind ist? Dass man krebs bekommen kann?? (s.o.)

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kmfdm
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Beitrag Mi., 25.09.2013, 18:42

Ja, zugegebenermaßen sind diese Gedanken ziemlich unausgegoren und von Herbstdepression geprägt, die bei mir gerade voll eingeschlagen hat.

Aber ist es wirklich so, dass einem Krebs in jedem Alter treffen kann?

Ich habe hier das Buch "Mars" von Fritz Zorn liegen und bin am Überlegen, ob ich es lesen soll. Ich befürchte, dass es mich vielleicht erst recht auf schwarze Gedanken bringen könnte.


Widow
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Beitrag Mi., 25.09.2013, 18:54

kmfdm hat geschrieben:aber ist es wirklich so, dass einen krebs in jedem alter treffen kann?
Ja.

- - -
Ich finde es verwunderlich, dass Du in Deinem Alter das nicht schon mehrfach - und sei es nur aus der Ferne - in Deiner Lebenswelt selbst erlebt hast.
In meiner Lebenswelt lautet die aktuelle Krebsfall-Bilanz (aus den letzten drei Monaten):
Frau, 41, Brustkrebs (einer von der Sorte, die frau statistisch erst ab 55 bekommt);
Frau, 35, Eierstockkrebs (also eine schlechte Prognose);
Mann, 61, Darmkrebs mit Lebermetastasen (inoperabel, also tödlich).

Ich kenne aber auch persönlich zwei ExtremraucherInnen, die über 60 bzw. über 80 sind, auch ansonsten nichts 'Gesundes' tun und sich dennoch bester Gesundheit erfreuen.

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montagne
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Beitrag Do., 26.09.2013, 13:54

Hallo k.,
auch wenn ich glaube, dass deine Frage mit der genetischen Vorbelastungen einen anderen, eben selbstgeißelnden Hintergrund hat.
Ja, es kann in jedem Alter passieren. Alles kann in jedem Alter passieren, wnengleich manches in bestimmten Altersgruppen häufiger auftritt.

Es gibt aber eine Art von darmkrebs, die ist tatsächlich erblich, also genetisch bedingt und tritt vor dem 55 Lebenjahr auf. In der tat ist man selbst stark genetisch belastet, wenn einer der Eltern oder Großeltern vor dem 55 Lebensjahr (will mich nicht genau festlegen) an Dickdarmkrebs erkrankt.

Ist man daher minderwertiger? Na ja, ein Darwinist würde einem keine Medallie verleihen. Aber man kann doch selbst entscheiden, elche Maßstäbe man anlegt. Im übrigen geht da sin eine gefährliche Zone. Was ist denn mit all diesen Menschen, die erblich bedingte, chronische Erkrankungen haben? MS, Diabetes Typ I, rheumatische Erkrankungen usw. Was ist mit denen, die mit Kiefer-Gaumenspalte, Spalthand, offenem Rücken usw. zur Welt kamen? Sind die alle minderwertig? Und wenn ja.... was passiert dann? Hm..

Ich verstehe doch schon. Ich bin in deinem Alter und es sind nur noch ein paar Jahre, dann werde ich älter sein, als meine Mutter es war. Sie starb an Dickdarmkrebs. Ich bin also wohl schon genetisch vorbelastet. Aber es gibt da so einiges, was "genetisch" nicht mit mir stimmt und mit so vielen anderen auch nicht. Kurzsichtigkeit ist eins davon. Ist heute kein Makel mehr eine Brille zu tragen, war aber auch mal anders.
Die Gesellschaft bestimmt, was ein Makel ist und was minderwertig ist und was nicht. Heute in der Tat wohl u.a. Krebs. Aber das ist nicht wirklich.


Ich glaibe es geht eher darum zu trauern, um den verlorenen Menschen und auch Konsequenzen zu ziehen aus dem Wissen, was man hat. Ganz pragmatisch Vorsorgeuntersuchung, Lebensführung. Sind keine Garantien, verbessern aber Wahrscheinlichkeiten zu den eigenen Gunsten.
amor fati

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Sunny75
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Beitrag Fr., 27.09.2013, 10:41

kmfdm hat geschrieben: Ich habe hier das Buch "Mars" von Fritz Zorn liegen und bin am Überlegen, ob ich es lesen soll. Ich befürchte, dass es mich vielleicht erst recht auf schwarze Gedanken bringen könnte.
Witzig, das les ich auch gerade - bzw. Bis zur Hälfte hab ich es gelesen, und jetzt wartet es darauf zu Ende gelesen zu werden

Deinem Eingangspost kann ich nicht ganz folgen. Du fühlst dich "schuldig" weil du die Gene deines Vaters geerbt hast, und....?

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boots
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Beitrag Mo., 30.09.2013, 22:48

Ich habe eine Freundin, deren Kind hat im Uterus Krebs bekommen - die Ärzte meinten dass es extrem selten ist aber vorkommen kann. Das Kind wuchs trotzdem weiter und das richtig Schlimme ist, dass die Chance, dass der Krebs auf die Gebärmutter überging so hoch war, dass sie sich bei der Geburt die Gebärmutter rausoperieren lassen musste. Das Kind ist wenn ich mich recht erinnere 3 Monate alt geworden, danach musste sie es begraben. Und kann kein neues mehr bekommen.

Krebs entsteht aus dem heraus dass sich Zellen erneuern. Das passiert IMMER, egal ob im Wachstum oder nicht. Deine Haut, deine Muskel, alles erneuert sich immer wieder. Und da kann es natürlich vorkommen dass eine Zelle entartet. Z.B. Muttermale sind ebenso entartete Zellen, aber gutartig.

Da kann keiner was dafür. Natürlich ist es sinnvoll, sich gesund zu ernähren (wobei das wirklich mittlerweile mehr als Definitionssache ist), aber keine Absicherung, dass man nie Krebs bekommt.

Natürlich kann man immer mit der ANgst leben, Krebs zu bekommen, aber lebst du auch andauernd mit der ANgst, dass ein Baum auf dich fällt, ein Ziegelstein runterfällt oder sonstiges?

Aber erkläre mal genauer was du damit meinst mit du fühlst dich schuldig weil du seine Gene geerbt hast?

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