Zu viele Kranke, zu viele Tote, zu viel Trauer?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Zu viele Kranke, zu viele Tote, zu viel Trauer?

Beitrag Do., 14.03.2013, 12:48

Seit ca. 8 Jahren geht es in meiner Familie drunter und drüber. In dieser Zeit hatte ich meine 2 Brüder verloren, meine Schwägerin, mein Schwiegervater. Mein Mann ist fast gestorben und meine Mama war am verzweifeln. Sämtliche Verwandtschaft natürlich auch.

Ich habe über Jahre meinen Bruder und auch meine Schwägerin durch schwere Krankheit begleitet. Versucht zu helfen, zu trösten, Hoffnung zu geben.
Ich habe recht gut und auch lange funktioniert.

Eigentlich dachte ich, ich hätte alles gut weggesteckt, doch seit einiger Zeit merke ich, daß sich mein gesundheitlicher Zustand, meine Lebensqualität immer mehr verschlechtert. Es begann mit Schwindelanfällen. Plötzlich, ohne Vorwarnung. Nach 1 Jahr wieder einer und da meinte der Notarzt, der meine Geschichte gar nicht kannte, ob es denn nicht eher eine Panikattacke sein könnte. Es hat mich sehr verwundert wie er auf sowas kam.
Als ich mich dann aber im Internet schlau machte wurde mir einiges klar. So vieles passte: kaum Schlaf, nichtmal gut einschlafen können, Weinerlichkeit, Ängste eigenartiger Art ( beim duschen wenn ich allein zu Hause war, Stufen runtergehen ).
Ich hatte immer mehr Angst bekommen rauszugehen. Nein nicht Angst ich bin unsicher. Was mache ich nur wenn dieser Schwindel kommt und ich bin gerade irgendwo. Einladungen annehmen oder aussprechen wurden mir zu mühsam, zu lästig, zu ininteressant.
Stimmungsschwankungen von heulend bis locker lustig, intolerant bis gleichgültig, wohlwollend.
Die Haare gingen mir büschelweise aus.
Mein Darm spielte verrückt, ich mußte lange Wochen täglich bis zu 20x auf die Toilette. Dementsprechend schwach fühlte ich mich. Ich habe es dann dank einer Homöopathin gut in den Griff bekommen, auch meinen Hautausschlag mit irrem Juckreiz (Dishidrosis)
Es war und ist ein ewiges auf und ab. In letzter Zeit eher ein ab als auf.
Ich weiß nicht wohin ich mich wenden kann, wer mir helfen kann, wo soll ich beginnen mir endlich helfen zu lassen? Bin nicht so die begeisterte Arztgeherin.
Ich bin 57, bin gerade im Wechsel (das auch noch) wohne in Wien und wäre sehr dankbar wenn jemand ähnliches durchgemacht hat, oder weiß wie/wo man den Anfang macht um etwas für sich selber zu ändern.
vielen Dank

Werbung

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 2003

Beitrag Fr., 15.03.2013, 08:45

hallo hope,

lass dich mal drücken!
Ich habe die letzten 8 Jahre Ähnliches mitgemacht, und es geht momentan auch noch weiter in dieser Weise. Die Schwindelattacken rührten bei mir von einer total verspannten Schulter her, die sämtliche Gefäße abdrückte. Konsequente Krankengymnastik konnte das verbessern.

Ansonsten bin ich auf der Suche nach einer Gesprächstherapie. Gar nicht so einfach, an jemanden heranzukommen

Ich tue mir selbst viel Gutes, entspanne bewusst, versuche ganz gezielt, im Hier udn Jetzt zu leben und immer nur einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Nicht zu sehr zu denken: "was wäre, wenn?". Das klappt, zumal ich tolle Hilfe an meinem Mann habe (der wiederum aus gesundheitlichen Gründen eine meiner latenten Sorgen darstellt).
Trotzdem merke ich, dass neue Krankheitsfälle (und damit meine ich nicht eine simple Grippe) innerhalb der Familie bei mir Ängste triggern, die bei Verstand betrachtet unsinnig sind. Deshalb suche ich wie gesagt eine Gesprächstherapie.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag Fr., 15.03.2013, 12:22

Vielen Dank für all die P Nachrichten und danke auch an dich , die du hier geantwortet hast.

Ich finde mich leider noch nicht so ganz gut zu recht und komm nicht drauf, wie ich auf die p Nachrichten antworten kann, somit erstmals hier ein großes Danke an alle.

@Leuchtturm
Das ist ja eben eines meiner Probleme, weil ich nicht genau weiß, ob es von der Halswirbelsäule herkommt, oder Augen, oder doch seelisch, oder alles zusammen ein wenig. Ich mache ja auch alles mögliche, von Lockerungsübungen, bis Massagen, bis autogenen Training, sogar diese Augenmuskelentspannungsübung wo man die Zunge so weit rausstreckt und die Augen zu Stirn hinrollt (ich hoffe keiner sieht mich je dabei;-)). Nur....es hilft halt nicht immer, und ich habe das Gefühl die Beschwerden werden mehr, intensiver, dauerhafter. Schwer zu beschreiben.
Meine Ängste innerhalb der Familie sind nicht mehr so schlimm, denn es gibt ja nicht mehr all zu viele von ihnen. Allerdings bete ich innigst darum, wenn ich denn auch noch krank werden sollte, oder sterben, dann BITTE erst wenn meine Mama nicht mehr ist (sie ist einiges über 80). DIESER Gedanke belastet mich so derartig, daß ich ihr auch noch wegsterben könnte. Vielleicht auch mit ein Grund warum es mir so geht wie es mir geht?

Ich versuche meinen Humor nicht zu verlieren, ich versuche mein Hirn weiterhin frei zu halten um klar denken zu können, doch dann gibt es Phasen, da geht es einfach nimmer. Da müssen die Tränen raus und das ganze Unglück ist wieder an der Oberfläche.


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Fr., 15.03.2013, 13:07

Hallo hope1,

dein Posting könnte von mir stammen. Erst stirbt meine Mutter, damit begann alles. Dann starb mein Vater, dann meine Lebensgefährtin und zwischendurch noch weitere Menschen.
Hinzu kamen noch andere Faktoren, von Extremstress angefangen bis hin zu Wechseljahre, in die ich mit 35 reinkam, waraufhin mich jedoch kein Arzt untersuchte, weil keiner auf die Idee kam, dass ich mit 35 in den Wechseljahren sein könnte.
Wie bei dir, so begann auch bei alles mit einem Schwindelgefühl. Schließlich kamen immer mehr Symptome hinzu, z.B. Herzrasen.
Drei Jahre lang irrte ich von Arztpraxis zu Arztpraxis, klagte über Schwindel, Herzrasen, Schweißausbrüche usw.
Das alles war bei mir ein einziges Durcheinander, so dass ich nicht sagen konnte, was nun los ist mit mir, ob ich eine Angstörung habe, ob ich wirklich was habe, was die Folge von Stress ist, was mit den Wechseljahren zusammenhängt, was auf Muskelverspannungen zurückzuführen ist, was von den Augen herrührt (brauchte eine Brille, stellte man fest), ... Alles kam zusammen und die Symptome, die ich hatte konnten Ursache von allem gleichzeitig sein, von den Wechseljahren, von dem Stress, eine Angstattacke, von Verspannungen, von Augenproblemen, ...
Bei mir trifft alles zu, von Wechseljahren angefangen über Verspannungen bis hin zu einer Angststörung. Doch es hat einige Zeit gedauert, bis ich das bei mir differenzieren konnte, bis ich wahrnehmen und unterscheiden konnte, wann ich eine wechseljahrebedingte Heitzwallung habe, wann eine Angstattacke usw.

Ohne Arztbesuche ging es bei mir jedoch nicht. Ich musste erst mal abklären lassen, ob mein Schwindel, mein Herzrasen usw. eine organische Ursache haben oder nicht. Als kein Tumor und kein Herzproblem festgestellt werden konnten, nahm ich mir die nächste mögliche Ursache vor und überprüfte diese. Ich machte eine Verhaltenstherapie, wo ich lernte mich der Angst zu stellen und wo ich den Tod meiner Eltern und meiner Lebensgefährtin verarbeiten konnte. Seit dem geht es mir wesentlich besser.

Geh es an. Auch wenn es nervig ist von Arzt zu Arzt zu rennen, nur so bekommst du Gewissheit und kannst die Ursache angehen.
Wenn du das Gefühl hast, dass es bei dir noch Einiges zu verarbeiten gibt, dann auch dir Hilfe. Es muss ja nicht immer ein Psychotherapeut sein, vielleicht reicht dir ja auch eine Selbsthilfegruppe.

Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag Fr., 15.03.2013, 13:31

@Jenny Doe
danke für deine offenen Worte. Ich fürchte mein Problem ist, daß ich glaube alles selber und allein in den Griff zu bekommen. Nicht genug "krank" zu sein um jemanden groß mit meinen Wehwehchen zu belästigen. Wenn ich so eine Phase wie vor paar Tagen habe dann geht es mir so schlecht, daß ich die Kraft aufbringe jetzt und gleich was zu beginnen. Dann gehts mir ein wenig besser und schon finde ich es nicht so belastend, daß ich damit einen Arzt behelligen muß.

Selbsthilfegruppe wäre sicher nicht schlecht, doch die Schwellenangst, den ersten Schritt dorthin zu machen ist so schwer. Es klingt jetzt blöd aber ich habe Bedenken, daß sie meinen ich soll mich nicht so anstellen, es gibt viel schlimmeres, oder so ähnlich halt. Wenn es um mich geht, dann kämpfe ich leider nicht wie eine Löwin, gehts um andere dann mache ich alle Leute rebellisch um zu helfen.

Ich hoffe jetzt mal, daß ich es schaffe mir nächste Woche einen Termin in einen Krisenzentrum zu beschaffen. Zumindest um zu erfahren wie es wirklich um mich aussieht, was sie dazu sagen.

lieben Gruß und viel Kraft


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Fr., 15.03.2013, 13:46

Hallo hope1
Es klingt jetzt blöd aber ich habe Bedenken, daß sie meinen ich soll mich nicht so anstellen, es gibt viel schlimmeres, oder so ähnlich halt.
Natürlich gibt es Schlimmeres als das, was wir haben. Krebs, Schizophrenie, einen Tumor, ... all das finde ich schlimmer als das, was ich habe. All das ist schlimmer als Zahnschmerzen oder ein gebroches Bein. Und doch würde wahrscheinlich keiner auf die Idee kommen und sagen, "Krebs, .. ist viel schlimmer als Zahnschmerzen, also gehe ich nicht zum Zahnarzt".
Wenn du leidest, und das tust du, wie man deinem Posting entnehmen kann, dann hast auch du das Recht auf Leidminderung.
Und ob andere wirklich denken, dass du dich nicht so anstellen sollst, wirst du erst rauskriegen, wenn du es ausprobierst.
Die, die dein Problem selber aus eigener Erfahrung kennen, werden bestimmt nicht sagen, dass es doch viel Schlimmeres gibt.

viele Grüße
Jenny
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag Fr., 15.03.2013, 16:40

Meine Gedanken wenn ich mir durchlese was ich da alles so schrieb:

Ich kann es nicht glauben, was ich da schreibe: "Ich habe Angst", "ich trau mich nicht Hilfe anzunehmen", "es ist so schwer hinzugehen". Der, der mich kennt würde sich totlachen würde er das lesen und doch ist es so. Ich sehe die Dringlichkeit wohl nicht richtig, wenn es um mich geht.

Das Wochenende wird dazu genutzt sich selber immer und immer wieder in den Hintern zu treten, damit ich am Montag gleich mal was konkret unternehme. Erst Praktischer Arzt und dann gleich ein Termin für ein Erstgespräch vereinbaren. Ja das werde ich jetzt durchziehen auch wenn es mir komplett gut gehen sollte.

Benutzeravatar

leuchtturm
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 2003

Beitrag Sa., 16.03.2013, 20:39

bei seelischen Problemen neigt man leicht dazu, sie wegzuschieben als "nicht richtig krank".
Was dummes Zeug ist und nicht ganz ungefährlich, weil Verdrängen böse Folgen haben kann.
Hilfe bei Handwerksarbeiten anzunehmen, scheut man sich nicht, Hilfe bei Allgemeinärzten oder bei Spezialisten für körperliche Beschwerden einzuholen scheut man sich auch nicht, also gibt es keinen Grund, bei seelischer Belastung auf Hilfe von Fachleuten zu verzichten. Sei es dir wert!

Benutzeravatar

Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Sa., 16.03.2013, 20:53

Hallo hope,
wenn du es schaffst zuzugeben, dass du Hilfe brauchst, dass du alleine nicht weiterkommst... wenn du es schaffst, um Hilfe zu bitten wirst du die erstaunliche Erfahrung machen, dass es Menschen gibt, die dir helfen können und werden.
Also nur Mut.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag Sa., 16.03.2013, 21:11

"Sei es dir wert" ich weiß nicht warum diese Worte so in mir nachwirken. Aber vielleicht ist es gerade der Punkt den ich angehen müßte. Für andere war mir nichts zu schwer oder zu beschwerlich und auf mich achte ich so wenig.

@Ratlosigkeit
Ich glaube ich muß dir nicht sagen, wie schwer es ist DAS zuzugeben. Sich dessen bewußt zu werden.
Und wie zum Hohn geht es mir heute so gut. Ich fühle mich fast wieder gut. Doch irgednwo ganz hinten in meinem Kopf weiß ich, daß es sich sicher wieder ändern wird. Wie schon hundertemale zuvor. Also darf ich einfach nichts mehr auf die lange Bank schieben und wirklich endlich und jetzt!!! was unternehmen.

Ich danke euch so sehr für euere Worte, denn ich bin jetzt wirklich zuversichtlich, daß Worte, sich mal aussprechen, mal alles rauslassen und sich von der Seele reden, was bewirken kann.

lieben Gruß
Hope

Benutzeravatar

Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Sa., 16.03.2013, 21:54

hope1 hat geschrieben:"Sei es dir wert" ich weiß nicht warum diese Worte so in mir nachwirken. Aber vielleicht ist es gerade der Punkt den ich angehen müßte. Für andere war mir nichts zu schwer oder zu beschwerlich und auf mich achte ich so wenig.
weil du deinen Wert nur dadurch bestimmst, was du für andere tun kannst. Bist du schwach, glaubst du du bist wertlos, weil du nichts tun kannst.

Ich kenne das, Ich kenne das gut.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag So., 17.03.2013, 08:31

Und wie bist du da rausgekomen?

Eigentlich dachte ich, daß ich eh schon ein wenig "gesunden" Egoismus entwickelt habe. Ich lernte sogar schon nein zu sagen. Zumindest in Dingen die nichts mit wirklich wichtigen Belangen zu tun hatten.

sonnigen Tag wünsche ich euch allen

Benutzeravatar

Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag So., 17.03.2013, 08:49

Wer sagt, dass ich da rausgekommen bin?

Ich stecke da voll drin und suche einfach von Situation zu Situation nach einer Lösung. Manchmal reisse ich mich zusammen, spanne alle Kraft an und packe es. Manchmal verweigere ich - was mich dann oft erst recht fertig macht, weil ich es mir selber schwer verzeihen kann. Ich will ja weder als unfähig noch als böswillig dastehen. Ich müsste mein ganzes Selbstbild, meine Identität umbauen um da wirklich raus zu kommen. Ich fürchte, das schaffe ich nicht. Also lavier ich mich durch.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
hope1
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 57
Beiträge: 9

Beitrag Mo., 18.03.2013, 15:30

Ich weiß, es ist so furchtbar schwer aus alten Gewohnheiten, ja gegen die eigentlich guten Eigenschaften anzugehen und dann auch noch das richtige Mass zu finden.
Seit einigen Jahren versuche ich die Mitte zu finden, nicht zu extrem in irgendeine Richtung zu sein. Helfen wenn es wirklich nötig ist aber auch loslassen wenn es angebracht ist. Zu Kenntnis nehmen, daß man nicht für alles und jedes verantwortlich ist. Es gibt sogar Situationen, da ist es gar nicht gut wenn man den Betroffenen die "Arbeit" abnimmt.

Eine gute Nachricht. Ich habe es heute tatsächlich geschafft zum Arzt zu gehen. Erstmals zum Allgemeinmediziner um abzuklären wie es wirklich um mich aussieht.

Es war (für mich) überraschend gutes Gespräch, ich fühlte mich auch sehr gut verstanden und gut aufgehoben. Wir sind übereingekommen, daß es am besten wäre, wenn ich erstmals stabilisiert bin, (habe 2 Tablettenarten verschrieben bekommen) und soll dann auf jeden Fall eine Therapie beginnen. Es wird also wahrscheinlich nach Ostern so weit sein.

Bitte nicht lachen aber ich bin sowas von stolz auf mich, darauf es geschafft zu haben, es endlich mal bei einem Arzt anzusprechen. Sogar mein üblicher weinanfall war nicht zu schlimm. Für den geniere ich mich immer am meisten, egal mit wem ich über meine Problematik spreche.

So hoffe ich jetzt daß ich in diesen 14 Tagen (physisch und auch psychisch) halbwegs wiederhergestellt bin, damit ich den nächsten Schritt machen kann. Und ich werde ihn auch dann machen, wenn es mir umwerfend gut gehen sollte, denn ich habe heute gelernt, daß man es nicht so schnell verarbeiten kann, daß man es auf jeden Fall man anschauen muß. Und DAS habe ich mir wirklich fest vorgenommen.

einen ganz lieben Gruß an euch alle

Benutzeravatar

Ratlosigkeit
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 1294

Beitrag Mo., 18.03.2013, 15:47

Gratuliere! Und jetzt merk dir dieses Gefühl der Erleichterung, das du durch das Zugeben und Angehen deiner Probleme bekommen hast. Dann fällt es dir beim nächsten Mal bzw. in anderen Situationen nicht mehr so schwer um Hilfe zu bitten.
Viel Glück!
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag