Mein Mann ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Südstern
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Mein Mann ist nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben

Beitrag Mi., 04.01.2012, 12:31

Es begann mit einer Bronchitits, Erkältung, fieber, Husten- das ging nicht weg, also schickte ich ihn zum röntgen, da stellte man einen Schatten auf der Lunge fest. 10 Tage später ein CT. Der Tumor in der Lunge war riesengroß, überall schon Metastasen, in der Leber, in den Nieren, in den Knochen und im Hirn..Bis zu letzt wußten die Ärzte nicht genau welche Tumorart es war, mein Mann starb in meinen Armen an einer Hirnblutung, ausgelöst eventuell von den Metastasen. Es ging ihm nur in den letzten 24 Stunden schlecht, da bekam er epileptische Anfälle, die trotz Medikamente kaum beherrschbar war. Er wurde in Narkose gelegt. Er schaute mich an, ich wußte er war schon "drüben".. ich sagte ihm, daß ich ihn gehen lasse, wenn er in den Himmel will. er drückte meine Hand und hörte einfach auf zu atmen

Mein Leben ist zuende, ich bin alt und verbraucht, und denke an nichts anderes als einen Weg zu finden, mich umzubringen und bei ihm zu sein.
Ich habe einen Hund, der mich davon abhält, mein Mann liebte dieses Tier wie sonst was und ich merke, der Hund trauert auch..
Ich habe wieder angefangen zu trinken.. ich kann nicht mehr.. der Schmerz bringt mich um, ich hoffe, er tut es..

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Emi2010
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Beiträge: 130

Beitrag Mi., 04.01.2012, 12:42

Hallo Südstern

Ich weiß gar nicht was ich jetzt so recht zu dir sagen soll. es tut mir wahnsinnig leid was du gerade durchmachen musst. Meine Mutter starb 2007 an einer furchtbaren Erkrankung in meinen Armen und ich habe es bis heute nicht verkraftet. Sie war mein Leben ,alles was ich hatte. Auch ich habe oft daran gedacht,ihr einfach zu folgen. Einfach nichts mehr spüren und nur bei ihr sein. Ich habe zum Glück eine sehr gute Therapeutin,sie gibt mir sehr viel Halt und Hoffnung. Hast du vielleicht daran gedacht dir eine Therapeutin zu suchen? Du könntest dir für den Anfang auch etwas zur Beruhigung/schlafen verschreiben lassen?! Oder ein Antidepressivum? Auf jeden Fall solltests du dir Unterstützung holen,du bist nicht alleine. Hast du Kinder/Freunde mit denen du reden kannst?

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Thread-EröffnerIn
Südstern
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Beiträge: 34

Beitrag Mi., 04.01.2012, 12:46

Danke Dir

Ich bin wegen einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung seit 2009 in Therapie. Meine Therapeutin hat mir was verschrieben, aber es hilft nicht
Kinder konnte ich keine bekommen. Uns beide, mein Mann und ich , hat es nie wirklich gestört- wir hatten uns und unsere Arbeit
Jetzt ist alles vorbei

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sandrin
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Beiträge: 3313

Beitrag Mi., 04.01.2012, 12:47

Liebe Südstern,

es tut mir unendlich leid zu lesen, was deinem Mann und dir zugestoßen ist. Mein allerherzlichstes Beleid. Ich kann im Moment nicht im Ansatz erahnen, wie es dir gehen muss. Dass es dir nun so geht, ist völlig normal. Einen geliebten Menschen zu verlieren, und das auch noch auf eine solche Art und Weise, reißt einen den Boden unter den Füßen weg. Es gibt Situationen im Leben, da kann man nicht alleine durch, da braucht man Unterstützung, den Trost und den Halt der Umgebung. Deine Welt ist ins Wanken geraten, du machst etwas höchst Traumatisches durch.
Hast du denn Familie, Freunde oder anderweitige Bekannte, die für dich da sind, wo du dich ausweinen kannst? Ich glaube, ohne geht es jetzt nicht. Was du natürlich immer machen kannst, ist bei der Telefonseelsorge anzurufen. Was ich auch auf jeden Fall machen würde, ist zum Arzt zu gehen. Du brauchst vermutlich medikamentöse Hilfe, zumindest vorübergehend (vielleicht in Form einer Beruhigungsspritze).
Bitte sei versichert, dass ich an dich denke. Ich wünsche dir von Herzen, dass du den Schmerz bewältigen kannst und eines Tages dein Glück wieder findest. Genau das hätte sich dein Mann gewünscht, da bin ich sicher.
Liebe Südstern, bitte pass auf dich auf und hol dir Hilfe. Alles, alles Gute für dich!

Sandrin

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ividare
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Beitrag Mi., 04.01.2012, 13:51

Ich will nicht sagen "Mein beileid" das finde ich Falsch und Gefühllos!

Dein Mann, er ist nicht von uns gegangen, er ist nur vor uns gegangen!

Er lebt in jedem von uns weiter, schau hinaus, jeder Sonnestrahl der sich Streichelt ist ein Teil von unseren Lieben! Die die uns immer Fehlen werden.
Um sie in Liebe zu ehren ist es unsere Pflicht, ungehindert weiter zu machen.
Es wäre eine entschäuschung für die Vorausgegangen wenn wir uns zufrüh auf die gleich Reise begeben!

Die Natur ist der Schöpfer und der Herscher über alles, dein Mann war sehr sehr Tapfer, er hat dich von einem Langen Leidensweg befreit um dir die möglichkeit zu geben seinen Weg, den er nicht zu ende gehen konnte, zu gehen!

Kopfhoch, die Sonne geht jeden tag auf, und ich bin kein Therapeut, eher mehr auf dem gleichen weg, mein Sohn hatte uns 17 Monate Leidensweg in unserem Leben geschenkt, das habe ich als Liebesbeweis im Jahr 2000 nach seinem Ableben mit in meine Leben übernommen, meine Frau aus diesem und anderen Gründen in die Tiefe Depression gefallen, sucht heute ander Weg die Sache zu Verarbeiten, ich bin z.Zt, auch nicht sicher ob ich Fisch oder Fleisch bin, aber die Sonne geht jeden tag auf und wir sollten die Natur als Teil unserer LIebe sehen und mit neuen Anlauf diese Prüfung im Leben Bewältigen, aber unseren Vorangegangenen einfach hintergehen, das wäre Vertauensbruch und das möchte ich auch nicht!

Viel glück

LG EDi


montagne
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 15:48

Ich möchte dir mein aufrichtiges, tiefes Mitgefühl aussprechen. Ich kenne dich nicht. Dennoch hat mich dein kurzer Beitrag sehr berührt.
Ich würde dir gerne etwas raten, was du tun kannst, damit es dir besser geht. Mir fällt nichts ein. Außer eben dich deiner Therapeutin anzuvertrauen, deine Gefühle dort rauszulassen.
Bitte trink nicht.
amor fati

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Nico
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 15:59

Dein Mann haette sicher sehr gerne gelebt und durfte nicht, du darfst Leben und wirfst es weg indem du trinkst.vielleicht denkst du einmal darueber nach.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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lullabychild
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 22:24

@ Nico sehr mitfühlende und aufbauende Worte für jemand der sich in einer Ausnahmesituation befindet und jetzt nicht rational denken kann...

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sandrin
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 23:08

ividare hat geschrieben:Ich will nicht sagen "Mein beileid" das finde ich Falsch und Gefühllos!
Ich möchte diesen Thread mitnichten für irgendwelche Diskussionen missbrauchen. Aber du findest eine und damit meine Beleidsbekundung falsch und gefühllos?

@Nico
Ein wenig Empathie wäre auch kein Luxus!

Sandrin

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lullabychild
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 23:19

@ ividare wie jetzt? Wer sein Beileid wünscht ist gefühllos? (sarkasmus )

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Ratlosigkeit
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Beitrag Fr., 06.01.2012, 23:56

Nein, es ist nicht alles aus. Es ist nicht alles vorbei.
Nur das Leben, wie Du es kanntest und wolltest ist vorbei.
Das ist ein großer, unerträglich erscheinender Schmerz.
Du bist ganz tief unten. Du bist im Schmerz gefangen.

Du wirst den Schmerz ertragen. Du wirst durch ihn hindurch gehen. Du wirst auch wieder daraus hervorkommen. Nicht heute, nicht morgen, aber eines Tages bestimmt. Es wird weitergehen - anders als bisher.

Jetzt ist die Zeit zum Trauern.

Mein herzliches Beileid.
Alles ist gut, wenn es aus Schokolade ist.

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Nico
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Beiträge: 12125

Beitrag Sa., 07.01.2012, 08:17

Empathie wird ihr nix helfen wenn sie als Alkoholikerin wieder trinkt.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Elfchen
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Beiträge: 2845

Beitrag Sa., 07.01.2012, 09:42

Liebe südstern

Es ist klar, dass einem in dieser Situation irgendwie gar nichts helfen kann.
Deine Zeilen haben auch mich erreicht.
Dieser Schmerz, er hört sich unerträglich an, fassungslos, weil man dem so ausgeliefert ist und nichts tun kann.
Darum gibt es eigentlich nicht viele Worte.
Trotzdem sollst du wissen, dass ich an dich denke, unbekannterweise, aber von Herzen.

ps. Obwohl ich dich verstehe, dass du den Impuls hast, den Schmerz wegzutrinken bitte ich dich, es nicht zu tun.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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