Diagnose: steril

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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zibetkater
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Diagnose: steril

Beitrag Di., 05.10.2010, 09:03

Hallo,

Nach nun fast einem halben Jahr an Untersuchungen und sogar Operationen ist mir die Diagnose gestellt worden niemals eigene Kinder haben zu können, da keine Spermien gebildet werden. Ich lebe in einer überaus gesunden Beziehung und wir reden sehr offen über alle Themen. Dennoch muss ich zugeben, dass es einerseits für mich schwer ist damit umzugehen und andererseits mir wünschen würde mit jemandem einfach mal darüber zu sprechen, ohne gleich jahrelange Therapien und Sitzungen zu vereinbaren - das ganze natürlich ausserhalb meines sozialen Gefüges. Ich stehe nun vor der Wahl entweder gar keine Kinder in meinem (unserem) Leben zu haben, zu adoptieren (wobei ich dann meiner Gefährtin das Erlebnis einer Schwangerschaft nehme) bzw durch Fremdsamen eine Befruchtung zu bewirken. Ich bin seit dem Moment des Ergebnisses einerseits erleichtert, da das Warten auf Ergebnisse ein Ende hat und andererseits irgendwie innerlich verletzt und entscheidungsschwach. Ich weis, dass es hier nicht um eine Erkrankung geht die lebensbedrohlich ist aber dennoch ist es für mich der schwerste Rückschlag. Ich würde mich freuen wenn ich auf diesem Weg jemanden finde mit dem ich mich auf neutraler Basis austauschen kann um wieder mehr Stärke im Bezug auf die zukünftigen Entscheidungen zu bekommen.

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chandelle
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Beitrag Di., 05.10.2010, 10:12

Hallo zibetkater!

Es tut mir sehr Leid für Dich, dass Du das Ergebnis bekommen hast. Ich kann das gut nachvollziehen, weil ich da auch mal vor dem Aus stand als Paar. Ich hatte vor einigen jahren einige künstliche Befruchtungen.

Ich habe keine Kinder.

Du kannst Dich gerne mit mir austauschen, auch gerne per privater Mitteilung.

Viele Grüße!
chandelle

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Nachtelfin
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Beitrag Di., 05.10.2010, 11:00

Hallo zibetkater,
zibetkater hat geschrieben:Ich stehe nun vor der Wahl entweder gar keine Kinder in meinem (unserem) Leben zu haben, zu adoptieren (wobei ich dann meiner Gefährtin das Erlebnis einer Schwangerschaft nehme) bzw durch Fremdsamen eine Befruchtung zu bewirken.
Was sagt denn deine Freundin dazu?

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otherlife
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Beitrag Di., 05.10.2010, 12:31

Hallo zibetkater

Ich kann dich gut verstehen dass diese Diagnose für dich schwer sein muss, obwohl man jetzt nicht dran sterben muss.
Ist euer Kinderwunsch groß?

Ich habe selber schon länger den Verdacht steril (dh unfruchtbar zu sein), da mein Zyklus meist eher unregelmäßig kommt seit ich den hab, und ab und zu sogar mal ganz ausfällt (bin eine sie.)
Eierstockzysten wurden ausgeschlossen, dürfte bei mir eher an einem hypophysären FSH/Hormonmangel liegen (vermute ich, hab auch zwischenzeitlich noch andere Hormonstörungen die zwar vorbeigehen, dafür aber krasser sind)
Genauer bin ich dem noch nicht nachgegangen, ist einfach auch so eine Sache mit der ich mich nach gewisser Zeit einfach "abgefunden" habe weil ja ohnehin auch keiner so wirklich an der Ursachenfindung interessiert ist.
Irgendwie will ich es vielleicht auch gar nicht so genau wissen bzw erst dann wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist mir drüber den Kopf zu zerbrechen (Kinderwunsch).
Zurzeit hab ich auch keinen Kinderwunsch ,ich weiß nicht ob ich geistig und körperlich überhaupt mal fit genug für einen Schwangerschaft und Geburt bin und ob ich überhaupt dazu in der Lage wäre ein Kind zu erziehen (komm ja mit mir selbst schon nicht so klar).

Vielleicht gibt es ja doch noch Möglichkeiten für euch Kinder zu zeugen, zb Invitro (is leider teuer) oder Adoption.

Viel Glück wünsch ich dir trotz alldem.

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zibetkater
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Beitrag Di., 05.10.2010, 13:24

Nachtelfin hat geschrieben:Hallo zibetkater,
zibetkater hat geschrieben:Ich stehe nun vor der Wahl entweder gar keine Kinder in meinem (unserem) Leben zu haben, zu adoptieren (wobei ich dann meiner Gefährtin das Erlebnis einer Schwangerschaft nehme) bzw durch Fremdsamen eine Befruchtung zu bewirken.
Was sagt denn deine Freundin dazu?
Hallo,
Sie ist sehr unterstützend..das schlechte Gewissen hab natürlich irgendwie ich, vielleicht weil man sich als Mann halt auch einen gewissen Druck macht.

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otherlife
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Beitrag Di., 05.10.2010, 14:07

hallo zibetkater

das find ich auch toll dass deine freundin keine probleme damit hat.
du brauchst kein schlechtes gewissen zu haben, find ich, denn dafür kann man/frau nix und richtige liebe geht ja bekanntlich durch gute und schlechte zeiten.

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Kelpie
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:30

Na und was wäre so schlimm an Fremdbesamung? Es sind bloß ein paar Erbinformationen. Viel wichtiger ist, was das Kind an Erfahrungen und Erziehung mitbekommt. Deswegen wärst du der Vater, auch wenn das Spermium von wem anderen war.

Übrigens, wenn einen Bruder oder sonstigen nahen Verwandten hättest, welcher willig wäre zu spenden, so wäre das Kind genetisch gesehen praktisch deins.

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Elfchen
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:37

Hallo zibetkater

Darf ich dich fragen, ob diese Diagnose mittels TESE durchgeführt wurde oder nur durch das Ejakulat bestimmt wurde?
Welche Form der Azoospermie betrifft dich denn? Ist sie genetisch, erworben, obstruktiv oder durch Fehlbildungen der Organe angelegt?

lg
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Nachtelfin
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:52

zibetkater hat geschrieben:Hallo,
Sie ist sehr unterstützend..das schlechte Gewissen hab natürlich irgendwie ich, vielleicht weil man sich als Mann halt auch einen gewissen Druck macht.
Die Frage war von mir schlecht formuliert. Ich meinte: Was möchte deine Freudin? Möchte sie überhaupt Kinder? Käme eine künstliche Befruchtung für sie überhaupt in Frage? Käme eine Adoption generell in Frage? Welche Option würde sie bevorzugen?

Und was genau möchtest du? Möchtest du hier allgemein über deine Sorgen reden oder möchtest du von uns verschiedene Standpunkte, um deine Entscheidung für eine der möglichen Optionen besser überdenken zu können?

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zibetkater
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Beitrag Di., 05.10.2010, 15:59

Wir möchten beide gerne Kinder - eine künstliche Befruchtung käme natürlich in Frage aber die einzige alternative nach allen Untersuchungen wäre durch Fremdsamen - Adoption ist auf gemeinsamen Beschluss für uns derzeit kein Thema.

Ich bin auch am überlegen welche Optionen ich habe, und wahrscheinlich möchte ich nicht wahrhaben, dass es nur die eine gibt und ich schlussendlich über meinen Schatten springen muss - ich muss zugeben, dass es mich sehr beschäftigt inwiefern eine Beziehung dann zu dem Kind evtl. betroffen ist/wäre oder überhaupt. Im Bezug auf Spender innerhalb der Familie: irgendwie kann ich mich damit gar nicht anfreunden, schließlich könnte ich auch nicht einfach spenden und dann zusehen wie mein Kind wo anders aufwächst... aber vielleicht bin ich da mom. ein wenig verkorkst.

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chandelle
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Beitrag Di., 05.10.2010, 16:19

zibetkater hat geschrieben: Im Bezug auf Spender innerhalb der Familie: irgendwie kann ich mich damit gar nicht anfreunden,
Der vorschlag war meiner Ansicht auch völlig daneben und wenig einfühlsam. Das stellt doch nur zusätzlich die Familie/ das Paar vor erneute Schwierigkeiten.

Ich als Frau habe auch mal daran gedacht früher, allerdings konnte ich mich nicht wirklich damit anfreunden von jemand Fremden Sperma in den Bauch zu bekommen.

Und Adoptionen sind äußerst schwierig.

chandelle

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Nachtelfin
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Beitrag Mi., 06.10.2010, 08:29

Meine ganz persönliche Sicht der Dinge:
Die künstliche Befruchtung mit Spendersamen wäre mein Favorit.

Du hättest die Möglichkeit, von Anfang an eine Beziehung zu DEINEM Kind aufzubauen und soweit ich weiß gibt es die Möglichkeit, dass der Spender optisch dem Vater ähnelt, falls dir das wichtig ist.

Ich habe keine eigenen Kinder und gerade deswegen kann ich dir versichern, dass auch "fremde" Kinder so wichtig werden können wie eigene Kinder, wenn DU es zulässt. Und in deinem Fall wäre doch zumindest deine Frau mit dem Kind genetisch verwandt. Du liebst doch deine Frau und würdest auch ihr Kind lieben, oder nicht?

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Waldlaeufer
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Beitrag Di., 12.10.2010, 20:22

Hallo,

ich frage mich gerade, ob dieses Testergebnis nicht bloß eine Momentan-Aufnahme darstellt, und nicht endgültig ist?

Es gibt ja sehr viele Dinge, die sich negativ auf die Samenqualität auswirken – lässt man sie weg, dann kann sich die Qualität rasch erholen. Ich meine damit alle Umweltgifte, Ernährungsgifte (E-Nummern, Aromen, Farbstoffe, Duftstoffe, …), Waschmittelgifte, Gifte aus Körperpflegeprodukte, Amalgam, Rauchen, Handystrahlung, Elektrosmog, Mikrowelle … die Liste ist ewig lang. Es gibt Studien, die belegen, dass bei einem Umstieg auf lebendige Bio-Vollwert-Ernährung, Bio-Kosmetik, Bio-Zahn- & Körperpflege, Bio-Waschmittel, natürlicher Einrichtung & Wohnumgebung, … die Schlacken & Gifte im Körper reduziert werden (unterstützt von gezielter Entschlackung, Ausleitung, Entgiftung), und danach auch die Samenqualität wieder zunimmt. Wichtig ist dabei auch die Vermeidung von Weichmachern im Plastik (Getränkeflaschen, Schneidebrett, …), von beschichtetem Geschirr, …

Die hohe Unfruchtbarkeit in der heutigen Industriegesellschaft wird in erster Linie durch diese Umweltgifte verursacht. Dieser Ansatz ist wahrscheinlich nicht „schulmedizinisch“...

Kannst Du diesen Punkt für Dich ausschließen, oder wäre es einen Versuch wert?

Schöne Grüße aus Wien,
Waldläufer

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