Wie erkläre ich meinen Kindern den Suizid ihres Vaters?
Wie erkläre ich meinen Kindern den Suizid ihres Vaters?
Hallo Ihr,
ich stehe zur Zeit vor einer schwierigen Aufgabe.
Wie erkläre ich meinen Töchtern, daß ihr Vater seinem Leben freiwillig ein Ende bereitet hat?
Meine Töchter sind 10 und fast 14 Jahre alt.
Die vergangenen Jahre waren auch für die beiden nicht einfach und haben auch bei ihnen einige negative Gefühle für meinen Mann ausgelöst.
Außerdem befanden wir uns in einer Trennungsphase. Meine Vorgehensweise, ihm das endgültige Aus unserer Ehe mitzuteilen, war der Auslöser für sein Verhalten.
Nach Jahrelangen Auseinandersetzungen, und auch für die Kinder belastender Atmosphäre, war zumindest die Große ebenfalls, zumindest nach Außen für diese Trennung und hat für sich schon festgestellt, daß sie ihm gegenüber sehr abweisend war.
Die Kleine war gerade in der Phase der Hin- und Hergerissenheit, und äußerte schon Schuldgefühle, daß er sicherlich nicht weggefahren wäre, wenn wir nicht ohne ihn etwas anderes unternommen hätten.
Im Moment gehen beide noch von einem Unfall aus, weil ich im ersten Moment nicht gleich die ganze Wahrheit auf sie einwirken lassen wollte.
Ich möchte ihnen gegenüber aber auch weiterhin so ehrlich wie möglich bleiben, um ihr Vertrauen nicht zu verlieren. Ich habe sie zur Ehrlichkeit erzogen und sollte ihnen gegenüber genauso ehrlich sein.
Da es schon bekannt war, daß ich endlgültig ausziehen wollte, geht natürlich das Gerücht schon herum, und ich möchte, daß sie es von mir erfahren und nicht von anderen.
Ich habe Angst, daß die Mädchen eigene Schuldgefühle bekommen und auch, daß sie auch noch den Bezug zu mir verlieren, wenn mir gegenüber Schuldgefühle aufkommen.
Wenn ich ihnen aus meiner Sicht eine Erklärung geben würde, würde ich wohl eher negativ über ihren Vater sprechen, und auch das möchte ich weitestgehend vermeiden.
Ich weiß einfach nicht, wie ich ihnen das erklären soll und was die richtige Vorgehensweise ist.
Soll ich warten, bis sie mich auf das Gerücht ansprechen?
Soll ich warten bis die erste Trauerphase vorüber ist und alles dann noch einmal aufrühren?
Kann ich ihnen das jetzt schon zumuten?
Vielleicht kann mir ja irgendjemand von Euch von eigenen Erfahrungen berichten und mir ein Bild vermitteln, wie so etwas auf Kinder in diesem Alter wirkt und was helfen kann, es zu verarbeiten.
LG
Linaa
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)
ich stehe zur Zeit vor einer schwierigen Aufgabe.
Wie erkläre ich meinen Töchtern, daß ihr Vater seinem Leben freiwillig ein Ende bereitet hat?
Meine Töchter sind 10 und fast 14 Jahre alt.
Die vergangenen Jahre waren auch für die beiden nicht einfach und haben auch bei ihnen einige negative Gefühle für meinen Mann ausgelöst.
Außerdem befanden wir uns in einer Trennungsphase. Meine Vorgehensweise, ihm das endgültige Aus unserer Ehe mitzuteilen, war der Auslöser für sein Verhalten.
Nach Jahrelangen Auseinandersetzungen, und auch für die Kinder belastender Atmosphäre, war zumindest die Große ebenfalls, zumindest nach Außen für diese Trennung und hat für sich schon festgestellt, daß sie ihm gegenüber sehr abweisend war.
Die Kleine war gerade in der Phase der Hin- und Hergerissenheit, und äußerte schon Schuldgefühle, daß er sicherlich nicht weggefahren wäre, wenn wir nicht ohne ihn etwas anderes unternommen hätten.
Im Moment gehen beide noch von einem Unfall aus, weil ich im ersten Moment nicht gleich die ganze Wahrheit auf sie einwirken lassen wollte.
Ich möchte ihnen gegenüber aber auch weiterhin so ehrlich wie möglich bleiben, um ihr Vertrauen nicht zu verlieren. Ich habe sie zur Ehrlichkeit erzogen und sollte ihnen gegenüber genauso ehrlich sein.
Da es schon bekannt war, daß ich endlgültig ausziehen wollte, geht natürlich das Gerücht schon herum, und ich möchte, daß sie es von mir erfahren und nicht von anderen.
Ich habe Angst, daß die Mädchen eigene Schuldgefühle bekommen und auch, daß sie auch noch den Bezug zu mir verlieren, wenn mir gegenüber Schuldgefühle aufkommen.
Wenn ich ihnen aus meiner Sicht eine Erklärung geben würde, würde ich wohl eher negativ über ihren Vater sprechen, und auch das möchte ich weitestgehend vermeiden.
Ich weiß einfach nicht, wie ich ihnen das erklären soll und was die richtige Vorgehensweise ist.
Soll ich warten, bis sie mich auf das Gerücht ansprechen?
Soll ich warten bis die erste Trauerphase vorüber ist und alles dann noch einmal aufrühren?
Kann ich ihnen das jetzt schon zumuten?
Vielleicht kann mir ja irgendjemand von Euch von eigenen Erfahrungen berichten und mir ein Bild vermitteln, wie so etwas auf Kinder in diesem Alter wirkt und was helfen kann, es zu verarbeiten.
LG
Linaa
(Hinweis Admin: Betreffzeile präzisiert)
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Hallo Linaa,
ich habe letzte Nacht deinen anderen Thread komplett durchgelesen, und mir fehlten erstmal die Worte zu dem, was passiert ist.
Ich habe auch jetzt keinen wirklichen Rat für dich, habe nur gerade gedacht, ob dein Therapeut vielleicht eine Antwort auf deine jetzige Frage bezüglich deiner Töchter hat? Hast du überhaupt schon mit ihm gesprochen, weiß er schon Bescheid? Vielleicht kann er dir sogar ein gemeinsames Gespräch mit deinen Töchtern anbieten oder weiß einen Kinder- und Jugendpsychologen, der euch jetzt zusätzlich unterstützen kann. Meiner Meinung nach gehört das in professionelle Hände, zumindest kann ich dir keinen anderen Rat geben, ich bin in dieser Sache auch überfragt.
Ich stand schonmal fast vor dem gleichen Dilemma - aber eben nur fast. Nach ausgesprochener Trennung hat auch mein damaliger Partner sich das Leben nehmen wollen, aber ich konnte das schlimmste gerade noch verhindern und er konnte gerettet werden. Aber er war nicht der Vater meiner Tochter, sie war damals auch gerade erst zwei Jahre alt, hat in der Nacht zwar was mitbekommen, weil auch der Rettungsdienst und Notarzt kam, aber ich konnte eben sagen, dass er halt plötzlich sehr krank geworden war - er hat ja letztendlich auch überlebt, wenn auch nur knapp. Aber ein bisschen was von den Gefühlen und Gedanken, die dir jetzt durch den Kopf gehen mögen, habe ich damals auch, wenn auch nur zwei Tage lang, durchlebt.
Ja, ich kann dir an dieser Stelle nur mein ganzes Mitgefühl aussprechen und dir den Rat geben, dich an professionelle Hilfe zu wenden. Oder frag deine liebe Freundin, die dir in den letzten Tagen so sehr zur Seite gestanden hat.
Für die kommende Zeit wünsche ich dir von ganzem Herzen viel Kraft und den Mut und die Tapferkeit, die du auch in der letzten Zeit schon gezeigt hast.
Alles Liebe, Rilke
ich habe letzte Nacht deinen anderen Thread komplett durchgelesen, und mir fehlten erstmal die Worte zu dem, was passiert ist.
Ich habe auch jetzt keinen wirklichen Rat für dich, habe nur gerade gedacht, ob dein Therapeut vielleicht eine Antwort auf deine jetzige Frage bezüglich deiner Töchter hat? Hast du überhaupt schon mit ihm gesprochen, weiß er schon Bescheid? Vielleicht kann er dir sogar ein gemeinsames Gespräch mit deinen Töchtern anbieten oder weiß einen Kinder- und Jugendpsychologen, der euch jetzt zusätzlich unterstützen kann. Meiner Meinung nach gehört das in professionelle Hände, zumindest kann ich dir keinen anderen Rat geben, ich bin in dieser Sache auch überfragt.
Ich stand schonmal fast vor dem gleichen Dilemma - aber eben nur fast. Nach ausgesprochener Trennung hat auch mein damaliger Partner sich das Leben nehmen wollen, aber ich konnte das schlimmste gerade noch verhindern und er konnte gerettet werden. Aber er war nicht der Vater meiner Tochter, sie war damals auch gerade erst zwei Jahre alt, hat in der Nacht zwar was mitbekommen, weil auch der Rettungsdienst und Notarzt kam, aber ich konnte eben sagen, dass er halt plötzlich sehr krank geworden war - er hat ja letztendlich auch überlebt, wenn auch nur knapp. Aber ein bisschen was von den Gefühlen und Gedanken, die dir jetzt durch den Kopf gehen mögen, habe ich damals auch, wenn auch nur zwei Tage lang, durchlebt.
Ja, ich kann dir an dieser Stelle nur mein ganzes Mitgefühl aussprechen und dir den Rat geben, dich an professionelle Hilfe zu wenden. Oder frag deine liebe Freundin, die dir in den letzten Tagen so sehr zur Seite gestanden hat.
Für die kommende Zeit wünsche ich dir von ganzem Herzen viel Kraft und den Mut und die Tapferkeit, die du auch in der letzten Zeit schon gezeigt hast.
Alles Liebe, Rilke
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- Forums-Insider
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- Beiträge: 358
Hallo linaa,
das ist wirklich eine schlimme Situation und ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken.
Ich war auch schon in der Situation, in der ich mich fragte, wie gehe ich mit einem trauernden Kind um. Ich habe eine Beratungstelle kontaktiert, das war nervenaufreibend, weil ich mich endlos durchtelefonieren musste, aber noch am gleichen Tag konnte ich mit einem geschulten Menschen sprechen, er hat mir meine ersten Fragen beantwortet und mich über die Trauer bei Kindern informiert.
Das täte Dir sicher gut und ich kann Dir das nur empfehlen, besonders was die Frage betrifft, wie Du Dich jetzt gegenüber Deinen Töchtern verhalten sollst.
Viel Kraft und liebe Grüße
autumnflower
das ist wirklich eine schlimme Situation und ich möchte Dir mein Mitgefühl ausdrücken.
Ich war auch schon in der Situation, in der ich mich fragte, wie gehe ich mit einem trauernden Kind um. Ich habe eine Beratungstelle kontaktiert, das war nervenaufreibend, weil ich mich endlos durchtelefonieren musste, aber noch am gleichen Tag konnte ich mit einem geschulten Menschen sprechen, er hat mir meine ersten Fragen beantwortet und mich über die Trauer bei Kindern informiert.
Das täte Dir sicher gut und ich kann Dir das nur empfehlen, besonders was die Frage betrifft, wie Du Dich jetzt gegenüber Deinen Töchtern verhalten sollst.
Viel Kraft und liebe Grüße
autumnflower
Hallo Rilke,
danke für Deine Antwort.
Ja, mein Therapeut weiß schon bescheid. Ich hatte gerade eben meinen zweiten Termin danach.
Er hat mir angeboten, mir auch zusätzliche Termine zugeben, aber ich möchte mich im Moment eigentlich lieber auf das konzentrieren, was zur Zeit erledigt werden muß und auf meine Mädels.
Mein Therapeut sagte heute, ich wäre schon wieder in meinen alten Mustern, mich für alles verantwortlich zu fühlen.
Da meine Eindrücke und Gedanken zu unserer Situation und dem, was mein Mann gamacht hat, sehr schwankend sind, fällt es mir schwer erst einmal für mich selber klar zu werden.
Es kommen doch immer wieder auch Schuldgefühle hoch, eher jedoch der Eindruck, daß wenn wir jetzt einfach so weiterleben, wir genau seine Denkweise bestätigen, daß wir lieber ohne ihn leben.
Ich würde den Kindern auch lieber die positiven Seiten ihres Vaters vermitteln, aber auch das fällt mir zur Zeit sehr schwer.
Ich bin auch nicht wirklich wütend auf ihn, daß einzige was mich aber eher enttäuscht; aber auch das ist nicht das richtige Wort, da er eben so war; ist das er wieder nicht bereit war Verantwortung zu übernehmen, sondern in der Gewissheit gestorben ist, daß wir ihn nicht mehr in unserer Nähe haben wollten, daß er uns im Weg war. Und ich weiß, daß er das auch von den Mädchen gedacht hat.
Wie soll ich ihnen, daß alles so vermitteln, daß sie keine, bzw. möglichst wenige Schuldgefühle entwickeln und trotzdem auch weiterhin ein Recht darrauf haben für sich eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Gefühle zu haben zu dürfen, die wichtiger sind als die eines anderen. Daß sie trotzdem ein Recht auf ein fröhliches und glückliches Leben haben dürfen, wenn ich das alles selber für mich noch nicht klar habe.
Mein Therapeut hat heute gesagt, daß das schwierig wäre, solange ich das für mich noch nicht klar habe, und ich meine Gefühle und meine Wut erst einmal zulassen müßte. Und daß ich unbedingt aufhören müßte aus seiner position zu denken und Verständnis für ihn zu haben. Ich wäre schon auf dem Weg gewesen, und jetzt hätte er mir durch sein Verhalten noch einmal einen tiefen Schlag versetzt, auch in dem er jetzt den gütigen darzustellen versuchte, der uns nicht mehr Wege stehen wollte, obwohl er eigentlich genau das Gegenteil gemacht hätte. Er hätte wieder mir die Verantwortung gegeben, und ich würde schon wieder versuchen für ihn die Verantwortung auch zu übernehmen, anstatt ihn als einen Erwachsenen anzusehen.
In gewisser Weise tue ich das auch, aber bei meinen Mädchen geht es mir nur darum, daß ich für sie die Verantwortung übernehmen will, daß es ihnen damit möglichst gut geht. Für sie bin ich doch verantwortlich.
Ich kann ihnen ihren Vater doch nicht als verantwortungslosen, egoistischen, selbstbezogenen, ich weiß nicht was darstellen.
Er ist doch einfach nur ein hilfloser, verzweifelter, hoffnungsloser Mensch gewesen, dem aus seiner Sicht der Boden unter den Füßen genommen wurde.
Aber das kann ich doch den Mädchen so nicht sagen.
danke für Deine Antwort.
Ja, mein Therapeut weiß schon bescheid. Ich hatte gerade eben meinen zweiten Termin danach.
Er hat mir angeboten, mir auch zusätzliche Termine zugeben, aber ich möchte mich im Moment eigentlich lieber auf das konzentrieren, was zur Zeit erledigt werden muß und auf meine Mädels.
Mein Therapeut sagte heute, ich wäre schon wieder in meinen alten Mustern, mich für alles verantwortlich zu fühlen.
Da meine Eindrücke und Gedanken zu unserer Situation und dem, was mein Mann gamacht hat, sehr schwankend sind, fällt es mir schwer erst einmal für mich selber klar zu werden.
Es kommen doch immer wieder auch Schuldgefühle hoch, eher jedoch der Eindruck, daß wenn wir jetzt einfach so weiterleben, wir genau seine Denkweise bestätigen, daß wir lieber ohne ihn leben.
Ich würde den Kindern auch lieber die positiven Seiten ihres Vaters vermitteln, aber auch das fällt mir zur Zeit sehr schwer.
Ich bin auch nicht wirklich wütend auf ihn, daß einzige was mich aber eher enttäuscht; aber auch das ist nicht das richtige Wort, da er eben so war; ist das er wieder nicht bereit war Verantwortung zu übernehmen, sondern in der Gewissheit gestorben ist, daß wir ihn nicht mehr in unserer Nähe haben wollten, daß er uns im Weg war. Und ich weiß, daß er das auch von den Mädchen gedacht hat.
Wie soll ich ihnen, daß alles so vermitteln, daß sie keine, bzw. möglichst wenige Schuldgefühle entwickeln und trotzdem auch weiterhin ein Recht darrauf haben für sich eigene Entscheidungen zu treffen und eigene Gefühle zu haben zu dürfen, die wichtiger sind als die eines anderen. Daß sie trotzdem ein Recht auf ein fröhliches und glückliches Leben haben dürfen, wenn ich das alles selber für mich noch nicht klar habe.
Mein Therapeut hat heute gesagt, daß das schwierig wäre, solange ich das für mich noch nicht klar habe, und ich meine Gefühle und meine Wut erst einmal zulassen müßte. Und daß ich unbedingt aufhören müßte aus seiner position zu denken und Verständnis für ihn zu haben. Ich wäre schon auf dem Weg gewesen, und jetzt hätte er mir durch sein Verhalten noch einmal einen tiefen Schlag versetzt, auch in dem er jetzt den gütigen darzustellen versuchte, der uns nicht mehr Wege stehen wollte, obwohl er eigentlich genau das Gegenteil gemacht hätte. Er hätte wieder mir die Verantwortung gegeben, und ich würde schon wieder versuchen für ihn die Verantwortung auch zu übernehmen, anstatt ihn als einen Erwachsenen anzusehen.
In gewisser Weise tue ich das auch, aber bei meinen Mädchen geht es mir nur darum, daß ich für sie die Verantwortung übernehmen will, daß es ihnen damit möglichst gut geht. Für sie bin ich doch verantwortlich.
Ich kann ihnen ihren Vater doch nicht als verantwortungslosen, egoistischen, selbstbezogenen, ich weiß nicht was darstellen.
Er ist doch einfach nur ein hilfloser, verzweifelter, hoffnungsloser Mensch gewesen, dem aus seiner Sicht der Boden unter den Füßen genommen wurde.
Aber das kann ich doch den Mädchen so nicht sagen.
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Hallo autumnflower,
auch Dir danke für Deine Antwort.
Ja, ich denke, das möchte ich auch machen. Eine auf Seelsorge geschulte Sozialpädagogin, die mir geholfen hat, den Mädchen das zu sagen, hat mir auch schon einige Stellen genannt, an die ich mich wenden kann.
Ich sehe das Problem zur Zeit nur darin, daß sich unsere Große dagegen sperren wird, mit Fremden Gespräche zu führen.
Meine Freundin hat mir ihre Hilfe auch angeboten und gesagt, sie würde es auch wohl mit mir zusammen den Mädchen sagen.
Ich denke nur, egal wer es ihnen sagt und wie man es ihnen sagt, ich bin ihre Hauptbezugsperson und es ist entscheidend, wie ich damit umgehen kann, was ich sagen kann. Weil ich halt immer präsent bin und die meisten Fragen beantworten werden muß.
LG
auch Dir danke für Deine Antwort.
Ja, ich denke, das möchte ich auch machen. Eine auf Seelsorge geschulte Sozialpädagogin, die mir geholfen hat, den Mädchen das zu sagen, hat mir auch schon einige Stellen genannt, an die ich mich wenden kann.
Ich sehe das Problem zur Zeit nur darin, daß sich unsere Große dagegen sperren wird, mit Fremden Gespräche zu führen.
Meine Freundin hat mir ihre Hilfe auch angeboten und gesagt, sie würde es auch wohl mit mir zusammen den Mädchen sagen.
Ich denke nur, egal wer es ihnen sagt und wie man es ihnen sagt, ich bin ihre Hauptbezugsperson und es ist entscheidend, wie ich damit umgehen kann, was ich sagen kann. Weil ich halt immer präsent bin und die meisten Fragen beantworten werden muß.
LG
Hallo linaa,
ich kenne Deine ganze Geschichte nicht, das wäre im Moment wohl auch einfach zu viel für mich.
Jedenfalls hast Du mein Mitgefühl und ich will versuchen, Dich mit ein paar Gedanken etwas zu entlasten:
(Genau genommen ist jede Wahrheit viel größer, als alles, was darüber jemals gesagt werden kann.)
Selbstmord ist in meinen Augen durchaus ein "Unfall mit tödlichem Ausgang", und zwar speziell einer, wo Verursacher und Opfer ein und dieselbe Person ist.
Damit wäre dann eigentlich auch die "Schuldfrage" klar.
Und zur Kommunikation gehört auch, daß nur soviel mitgeteilt werden kann, wie auf der anderen Seite auch ankommt.
Deshalb kann es nie mehr Ehrlichkeit von der einen Seite geben, als Verständnis auf der anderen.
Ich finde es daher gut und ehrbar, wie rücksichtsvoll Du mit Deinen Töchtern umgehst.
Ich denke, Deine Töchter wissen besser, was sie selbst miterlebt haben, als jeder Außenstehende sich dazu ausmalen kann...
Das wäre das Beste, was Du für Euch tun kannst.
Es gibt in einer solchen Situation keine "richtige Vorgehensweise" und Du mußt auch nichts "erklären", jedenfalls nichts, was nicht von Dir ausgeht oder ausgegangen ist.
Dem Tip mit der Hinterbliebenenberatung schließe ich mich daher unbedingt und ausdrücklich an:
Du hast gerade einfach nicht genügend Abstand, um die volle Verantwortung zu übernehmen, welche gerade auf Dir lastet.
Falls Dir meine Gedanken zu direkt daneben oder zu nüchtern sind, bitte ich Dich um Verzeihung.
Ich wollte nur, daß Du schnell wieder ein wenig Boden unter die Füße bekommst.
Aber ich habe mich dazu in Allgemeinplätze geflüchtet, weil ich nicht näher auf Dich eingehen konnte, ohne Deine Geschichte besser zu kennen.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch Dreien alles Gute.
LG
MrN
ich kenne Deine ganze Geschichte nicht, das wäre im Moment wohl auch einfach zu viel für mich.
Jedenfalls hast Du mein Mitgefühl und ich will versuchen, Dich mit ein paar Gedanken etwas zu entlasten:
Ehrlichkeit bedeutet ja nicht, immer die ganze Wahrheit zu sagen...linaa hat geschrieben: Ich möchte ihnen gegenüber aber auch weiterhin so ehrlich wie möglich bleiben, um ihr Vertrauen nicht zu verlieren. Ich habe sie zur Ehrlichkeit erzogen und sollte ihnen gegenüber genauso ehrlich sein.
(Genau genommen ist jede Wahrheit viel größer, als alles, was darüber jemals gesagt werden kann.)
Selbstmord ist in meinen Augen durchaus ein "Unfall mit tödlichem Ausgang", und zwar speziell einer, wo Verursacher und Opfer ein und dieselbe Person ist.
Damit wäre dann eigentlich auch die "Schuldfrage" klar.
Und zur Kommunikation gehört auch, daß nur soviel mitgeteilt werden kann, wie auf der anderen Seite auch ankommt.
Deshalb kann es nie mehr Ehrlichkeit von der einen Seite geben, als Verständnis auf der anderen.
Ich finde es daher gut und ehrbar, wie rücksichtsvoll Du mit Deinen Töchtern umgehst.
Das Gerücht, daß Du bzw. ihr ihn "fertig gemacht" hätte(s)t???!!!linaa hat geschrieben: Da es schon bekannt war, daß ich endlgültig ausziehen wollte, geht natürlich das Gerücht schon herum, und ich möchte, daß sie es von mir erfahren und nicht von anderen.
Ich denke, Deine Töchter wissen besser, was sie selbst miterlebt haben, als jeder Außenstehende sich dazu ausmalen kann...
Und genau deshalb brauchen sie Dich, Dein Verständnis und auch Deine Erklärungen. Rede mit den Mädchen - jedoch nicht über Deine Mutmaßungen oder irgendwelche Fremdphantasien! - Versuche zu erfragen, was die zwei wirklich bedrückt und dann versuche in Deinen Worten einfühlsam und ehrlich (gerade in Bezug auf deine eigenen Gefühle) darauf einzugehen.linaa hat geschrieben: Ich habe Angst, daß die Mädchen eigene Schuldgefühle bekommen und auch, daß sie auch noch den Bezug zu mir verlieren, wenn mir gegenüber Schuldgefühle aufkommen.
Das wäre das Beste, was Du für Euch tun kannst.
Ist verständlich, es bzw. er hat Dich ja verletzt. Aber im Grunde bedeutet diese "wohl eher negativ" ja nichts anderes, als daß Du selbst noch mit Deinem Verständnis haderst. Daher kannst Du auch gar keine "Erklärung geben", weil Du Dir ja selbst noch gar nicht klar geworden bist. Und das wiederum würde jede Deiner Töchter wahrscheinlich besser verstehen, als alle Deine (un)möglichen Erklärungsversuche zusammen.linaa hat geschrieben: Wenn ich ihnen aus meiner Sicht eine Erklärung geben würde, würde ich wohl eher negativ über ihren Vater sprechen, und auch das möchte ich weitestgehend vermeiden.
Zusammenfassen möchte ich Dir darauf noch antworten:linaa hat geschrieben: Ich weiß einfach nicht, wie ich ihnen das erklären soll und was die richtige Vorgehensweise ist.
Es gibt in einer solchen Situation keine "richtige Vorgehensweise" und Du mußt auch nichts "erklären", jedenfalls nichts, was nicht von Dir ausgeht oder ausgegangen ist.
Dem Tip mit der Hinterbliebenenberatung schließe ich mich daher unbedingt und ausdrücklich an:
Du hast gerade einfach nicht genügend Abstand, um die volle Verantwortung zu übernehmen, welche gerade auf Dir lastet.
Falls Dir meine Gedanken zu direkt daneben oder zu nüchtern sind, bitte ich Dich um Verzeihung.
Ich wollte nur, daß Du schnell wieder ein wenig Boden unter die Füße bekommst.
Aber ich habe mich dazu in Allgemeinplätze geflüchtet, weil ich nicht näher auf Dich eingehen konnte, ohne Deine Geschichte besser zu kennen.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch Dreien alles Gute.
LG
MrN
Hallo MrN,
Ich berichte einfach was in meinem Kopf vorgeht und lasse dabei das eigentliche Thema wie es mir damit geht außen vor, weil ich mich damit zur Zeit garnicht auseinandersetzen will, und es auch irgendwie nicht kann. Immer wenn ein Bild, eine Vorstellung oder irgendetwas in der Art, was mit meinem Mann zu tun hat hoch kommt schiebe ich es weg oder es geht irgendwie von alleine wieder weg bevor es richtig da ist.
Auch ich betrachte im Moment alles nüchtern und sachlich.
Ich habe auch nicht vor, ihnen die ganze Wahrheit zu sagen. Aber es wird nun mal auch von außen spekuliert, daß er es mit Absicht getan hätte, obwohl auch da ein Unglück mit dem Motorad im Vordergrund steht.
Was er wirklich gemacht hat weiß glaube ich nur meine Freundin, mein Therapeut und die Polizei. Ich weiß nicht mal genau, ob seine Verwandten das Wissen, ich weiß nicht mehr, was ich oder die Sozialpädagogin meinem Schwager gesagt haben.
Die Mädchen werden auf jeden Fall früher oder später mit der Frage konfrontriert werden, ob er es mit Absicht getan hat und ich kann sie dann nicht anlügen.
Die Große wird womöglich genaue Fragen stellen, wie es passiert ist, das hat sie schon, weil sie über den "Unfall" nichts in der Zeitung lesen konnte.
Es weiß kaum jemand, was der eigentliche Grund für meinen Trennungswunsch war, nur, daß ich lange Zeit darüber hin und hergerissen war und mich nun dazu entschlossen hatte.
Wir haben versucht den Kindern zu sagen, daß wir uns beide Mühe geben daran zu arbeiten. Mein Mann hat auch einiges an seinem Verhalten in den letzten Monaten geändert, um es mir recht zu machen, aber auch weil er bemerkt hat, daß es ihm auch Spaß macht. Er hat sich z.B eigentlich nie um die Kinder gekümmert, außer wenn es ihn direkt betraf. Und das hat sich in den letzten Monaten stark gebessert. Die Mädels, besonders die Große fing gerade erst an einen wirklichen Bezug zu ihm herzustellen.
Sie haben aber auch bemerkt, daß er es mir nicht "Recht" machen konnte, und er darunter genauso gelitten hat, wie ich.
Auch daß er darunter gelitten hat, daß sie zu mir einen besseren Bezug hatten, als zu ihm.
Meine eigene Trauer wird sicherlich ganz anders ausfallen, als die der Mädchen, mir fällt es einfach schwer mich den Mädchen gegenüber mitzuteilen und deren Gefühle mit ihnen zu teilen. Ich kann ihnen aber auch nicht zumuten meine Gefühle mit mir zu teilen.
Ich finde Deine Gedanken, so wie Du sie formuliert hast ganz ok, meine Freundin sagt, ich würde selber alles genauso von außen betrachten, käme es ihr vor. Und ich glaube, da hat sie auch recht.MrN hat geschrieben:Falls Dir meine Gedanken zu direkt daneben oder zu nüchtern sind, bitte ich Dich um Verzeihung.
Ich berichte einfach was in meinem Kopf vorgeht und lasse dabei das eigentliche Thema wie es mir damit geht außen vor, weil ich mich damit zur Zeit garnicht auseinandersetzen will, und es auch irgendwie nicht kann. Immer wenn ein Bild, eine Vorstellung oder irgendetwas in der Art, was mit meinem Mann zu tun hat hoch kommt schiebe ich es weg oder es geht irgendwie von alleine wieder weg bevor es richtig da ist.
Auch ich betrachte im Moment alles nüchtern und sachlich.
Ich denke nach diesem Prinzip habe ich es auch gehalten, wir haben ihnen gesagt, daß ein Unglück passiert wäre. Da er mit dem Motorad weggefahren ist, gehen die Kinder von einem Unfall aus.MrN hat geschrieben:Ehrlichkeit bedeutet ja nicht, immer die ganze Wahrheit zu sagen...
Ich habe auch nicht vor, ihnen die ganze Wahrheit zu sagen. Aber es wird nun mal auch von außen spekuliert, daß er es mit Absicht getan hätte, obwohl auch da ein Unglück mit dem Motorad im Vordergrund steht.
Was er wirklich gemacht hat weiß glaube ich nur meine Freundin, mein Therapeut und die Polizei. Ich weiß nicht mal genau, ob seine Verwandten das Wissen, ich weiß nicht mehr, was ich oder die Sozialpädagogin meinem Schwager gesagt haben.
Die Mädchen werden auf jeden Fall früher oder später mit der Frage konfrontriert werden, ob er es mit Absicht getan hat und ich kann sie dann nicht anlügen.
Die Große wird womöglich genaue Fragen stellen, wie es passiert ist, das hat sie schon, weil sie über den "Unfall" nichts in der Zeitung lesen konnte.
Das kann ich so leider nicht für mich annehmen, weil es eindeutig vorbereitet war und er auch einen Abschiedsbrief hinterlassen hat.MrN hat geschrieben:Selbstmord ist in meinen Augen durchaus ein "Unfall mit tödlichem Ausgang",
Das Gerücht, daß ich mich trennen wollte und er es deswegen selber gemacht hat.MrN hat geschrieben:Das Gerücht, daß Du bzw. ihr ihn "fertig gemacht" hätte(s)t???!!!
Es weiß kaum jemand, was der eigentliche Grund für meinen Trennungswunsch war, nur, daß ich lange Zeit darüber hin und hergerissen war und mich nun dazu entschlossen hatte.
Die Große hat mitbekommen, daß es mir lange Zeit sehr schlecht ging, wegen meines Mannes. Die Kleine hat erst in den letzten Monaten mitbekommen, daß wir Probleme und Auseinandersetzungen hatten, weil wir eine Eheberatung gemacht haben und viel über unsere Probleme geredet haben.MrN hat geschrieben:Ich denke, Deine Töchter wissen besser, was sie selbst miterlebt haben, als jeder Außenstehende sich dazu ausmalen kann...
Wir haben versucht den Kindern zu sagen, daß wir uns beide Mühe geben daran zu arbeiten. Mein Mann hat auch einiges an seinem Verhalten in den letzten Monaten geändert, um es mir recht zu machen, aber auch weil er bemerkt hat, daß es ihm auch Spaß macht. Er hat sich z.B eigentlich nie um die Kinder gekümmert, außer wenn es ihn direkt betraf. Und das hat sich in den letzten Monaten stark gebessert. Die Mädels, besonders die Große fing gerade erst an einen wirklichen Bezug zu ihm herzustellen.
Sie haben aber auch bemerkt, daß er es mir nicht "Recht" machen konnte, und er darunter genauso gelitten hat, wie ich.
Auch daß er darunter gelitten hat, daß sie zu mir einen besseren Bezug hatten, als zu ihm.
Das Problem hier ist, ich sehe ihn im Moment im ganzen als Person negativ und nicht nur wegen dem, was er jetzt getan hat. Ich kann mich zur Zeit auf keine positive Erinnerungen berufen, obwohl ich weiß, daß er eigentlich ein ganz lieber war, aber ich sehe ihn zur Zeit nur als unselbständig und Vorwurfsvoll, als von mir und meinen Reaktionen abhängig und uneinsichtig und stur. Als Hilflos und bockig, bzw. Aggressiv und selstmitleidig, ohne berücksichtigung der anderen, bzw. nur in Bezug auf sich selbst und das meist negativ.MrN hat geschrieben:Ist verständlich, es bzw. er hat Dich ja verletzt
Meine eigene Trauer wird sicherlich ganz anders ausfallen, als die der Mädchen, mir fällt es einfach schwer mich den Mädchen gegenüber mitzuteilen und deren Gefühle mit ihnen zu teilen. Ich kann ihnen aber auch nicht zumuten meine Gefühle mit mir zu teilen.
Liebe linaa,
ich war im Alter von 17 Jahren in einem Ferienlager als mich das Telegramm meiner Mutter erreichte, daß mein Vater verstorben sei. Sie holte mich mit Bekannten vom Bahnhof ab, und ich erfuhr, daß er sich suizidiert hatte. 3 Jahre machen in diesem Alter viel aus (der Abstand zu Deiner älteren Tochter). Ich hatte natürlich mitbekommen, daß sich mein Vater immer mehr zurückgezogen hatte. Weder meine Mutter noch ich konnten um ihn trauern, erst recht nicht mehr als wir erfuhren, daß er seiner Sekretärin die Ehe versprochen hatte.
Meine Therapeutin vertritt die Auffassung, daß außer in seltenen Ausnahmefällen (todkrank) stets eine psychische Krankheit Ursache für einen Suizid wäre. So könntest Du Deinen Töchtern das Verhalten ihres Vaters nahebringen. Bemerkenswert im Sinn von Schuldentlastung könnte auch der Umstand sein, daß der Vater endgültig jede Beziehung zu seinen Töchtern abgebrochen hat.
Liebe Grüße
Sir
ich war im Alter von 17 Jahren in einem Ferienlager als mich das Telegramm meiner Mutter erreichte, daß mein Vater verstorben sei. Sie holte mich mit Bekannten vom Bahnhof ab, und ich erfuhr, daß er sich suizidiert hatte. 3 Jahre machen in diesem Alter viel aus (der Abstand zu Deiner älteren Tochter). Ich hatte natürlich mitbekommen, daß sich mein Vater immer mehr zurückgezogen hatte. Weder meine Mutter noch ich konnten um ihn trauern, erst recht nicht mehr als wir erfuhren, daß er seiner Sekretärin die Ehe versprochen hatte.
Meine Therapeutin vertritt die Auffassung, daß außer in seltenen Ausnahmefällen (todkrank) stets eine psychische Krankheit Ursache für einen Suizid wäre. So könntest Du Deinen Töchtern das Verhalten ihres Vaters nahebringen. Bemerkenswert im Sinn von Schuldentlastung könnte auch der Umstand sein, daß der Vater endgültig jede Beziehung zu seinen Töchtern abgebrochen hat.
Liebe Grüße
Sir
Hallo linaa,
ich möchte mich zu dem, was Du ergänzend geschrieben hast, nicht weiter äußern.
Zwei Anmerkungen muß ich aber dennoch loswerden:
Es ist richtig, wenn Du dann darauf vorbereitet bist.
Und auch ein absichtlich herbeigeführter Unfall bleibt ein Unfall.
Das mit dem "Unfall" hatte ich Dir übrigens nur geschrieben, um Dir eine Brücke zu bauen, falls Du Dich in Worten bereits soweit festgelegt hättest. "Unglück" ist tatsächlich ein besseres Wort, welches später problemlos erklärt werden kann. Du hast also keinen Grund für Gewissensbisse, denn Du warst so ehrlich, wie es gerade eben gegangen ist.
Deine Töchter werden es bestimmt verstehen, daß Du sie aus der Betroffenheit heraus nicht gleich mit der ganzen Wahrheit konfrontieren konntest - und aus Rücksicht auch nicht wolltest.
Was den Rest und alles insgesamt angeht, so hast Du nun sehr viel zu verarbeiten. Deshalb werden sich Deine Ansichten, Meinungen und Gefühle sicher noch ändern. Es wäre falsch, wenn ich mich da zu sehr einmische.
Da kann Dein Therapeut eindeutig mehr für Dich tun...
LG
MrN
ich möchte mich zu dem, was Du ergänzend geschrieben hast, nicht weiter äußern.
Zwei Anmerkungen muß ich aber dennoch loswerden:
Direkte Fragen verdienen eine offene Antwort.linaa hat geschrieben: Die Mädchen werden auf jeden Fall früher oder später mit der Frage konfrontriert werden, ob er es mit Absicht getan hat und ich kann sie dann nicht anlügen.
Die Große wird womöglich genaue Fragen stellen, wie es passiert ist, das hat sie schon, weil sie über den "Unfall" nichts in der Zeitung lesen konnte.
Es ist richtig, wenn Du dann darauf vorbereitet bist.
Die zwei Punkte sprechen nur für den Vorsatz, nicht für den Hergang.linaa hat geschrieben:Das kann ich so leider nicht für mich annehmen, weil es eindeutig vorbereitet war und er auch einen Abschiedsbrief hinterlassen hat.MrN hat geschrieben:Selbstmord ist in meinen Augen durchaus ein "Unfall mit tödlichem Ausgang",
Und auch ein absichtlich herbeigeführter Unfall bleibt ein Unfall.
Das mit dem "Unfall" hatte ich Dir übrigens nur geschrieben, um Dir eine Brücke zu bauen, falls Du Dich in Worten bereits soweit festgelegt hättest. "Unglück" ist tatsächlich ein besseres Wort, welches später problemlos erklärt werden kann. Du hast also keinen Grund für Gewissensbisse, denn Du warst so ehrlich, wie es gerade eben gegangen ist.
Deine Töchter werden es bestimmt verstehen, daß Du sie aus der Betroffenheit heraus nicht gleich mit der ganzen Wahrheit konfrontieren konntest - und aus Rücksicht auch nicht wolltest.
Was den Rest und alles insgesamt angeht, so hast Du nun sehr viel zu verarbeiten. Deshalb werden sich Deine Ansichten, Meinungen und Gefühle sicher noch ändern. Es wäre falsch, wenn ich mich da zu sehr einmische.
Da kann Dein Therapeut eindeutig mehr für Dich tun...
LG
MrN
Danke Sir,
mit Deiner Antwort kann ich schon eine ganze Menge anfangen.
LG
mit Deiner Antwort kann ich schon eine ganze Menge anfangen.
Der Gedanke kam mir auch schon, es den Mädels so zu erklären, allerdings müßte ich ihnen dann wohl erst einmal erklären, was eine psychische Krankheit überhaupt ist. Und auch dabei muß ich sehr vorsichtig sein, weil zumindest unsere Große sich in der Hinsicht; Magersucht, SSV und Depressionen; in den letzten Jahren eher Sorgen um mich gemacht hat. Sie fragt mich zur Zeit ständig, ob mir jetzt nicht auch noch etwas passiert.Sir hat geschrieben:Meine Therapeutin vertritt die Auffassung, daß außer in seltenen Ausnahmefällen (todkrank) stets eine psychische Krankheit Ursache für einen Suizid wäre
Der Gedankengang ist für mich ganz neu, so habe ich das bisher noch garnicht gesehen.Sir hat geschrieben:Bemerkenswert im Sinn von Schuldentlastung könnte auch der Umstand sein, daß der Vater endgültig jede Beziehung zu seinen Töchtern abgebrochen hat.
LG
Hallo MrN,
Er hat sich irgendwo in der Umgebung eine Stille Ecke gesucht, sein Motorrad abgestellt und es dann gemacht.
Wenn die Große dann zu viele Fragen stellt, muß ich sie vielleicht doch anlügen. Ich mag über den Hergang zur Zeit nicht mal im Ansatz nachdenken.
Vielleicht hat mein Therapeut doch recht damit, daß ich erst meine eigen Wut verarbeiten muß. Aber die muß ich erst mal finden.
Ich habe heute den ganzen Nachmittag über das Gespräch nachgedacht. Er hat sich sogar recht deutlich ausgedrückt.
Mein Mann hätte mir noch einen heftigen letzten Schlag verpaßt in dem er sich wieder zum Opfer gemacht hat und mich zur Schuldigen. Und dabei nach außen den Eindruck erwecken wollte selber ein Opfer zu bringen, in dem er uns von seiner "Anwesenheit berfreit" und den Weg frei macht, das zu tun und zu bekommen, was wir wollten.
Obwohl ich all das was jetzt passiert als unfair empfinde, kann ich aber trotzdem nur seine Hilflosigkeit und Verzweiflung in seiner Situation sehen.
Das eigentliche Problem, daß ich damit habe, ist, daß es nicht einmal annähernd ein Unfall gewesen ist.MrN hat geschrieben:Die zwei Punkte sprechen nur für den Vorsatz, nicht für den Hergang.
Und auch ein absichtlich herbeigeführter Unfall bleibt ein Unfall.
Er hat sich irgendwo in der Umgebung eine Stille Ecke gesucht, sein Motorrad abgestellt und es dann gemacht.
Wenn die Große dann zu viele Fragen stellt, muß ich sie vielleicht doch anlügen. Ich mag über den Hergang zur Zeit nicht mal im Ansatz nachdenken.
Genau das möchte ich, ich möchte vorbereitet sein. Ich möchte es "abschwächen" können. Ich möchte nichts falsches sagen, zB. etwas schlechtes Vorwurfsvolles gegen ihn. Und ich möchte bei ihnen möglichst wenig Schuldgefühle aufkommen lassen, möchte aber auch, daß sie an ihrem Bild, auch einen liebenden Vater gehabt zu haben, erhalten. Ich habe einfach Angst, daß ich das in dem Moment nicht kann, daß ich dann doch so viel Wut empfinde, weil ich sehe, wie die Mädels dann leiden, daß ich mich nicht zurückhalten kann.MrN hat geschrieben:Direkte Fragen verdienen eine offene Antwort.
Es ist richtig, wenn Du dann darauf vorbereitet bist.
Vielleicht hat mein Therapeut doch recht damit, daß ich erst meine eigen Wut verarbeiten muß. Aber die muß ich erst mal finden.
Ich habe heute den ganzen Nachmittag über das Gespräch nachgedacht. Er hat sich sogar recht deutlich ausgedrückt.
Mein Mann hätte mir noch einen heftigen letzten Schlag verpaßt in dem er sich wieder zum Opfer gemacht hat und mich zur Schuldigen. Und dabei nach außen den Eindruck erwecken wollte selber ein Opfer zu bringen, in dem er uns von seiner "Anwesenheit berfreit" und den Weg frei macht, das zu tun und zu bekommen, was wir wollten.
Obwohl ich all das was jetzt passiert als unfair empfinde, kann ich aber trotzdem nur seine Hilflosigkeit und Verzweiflung in seiner Situation sehen.
Da würde sie Dir sicher später Vorwürfe machen.linaa hat geschrieben: Wenn die Große dann zu viele Fragen stellt, muß ich sie vielleicht doch anlügen.
Daß sie mir später Vorwürfe machen wird befürchte ich auch.
Ich befürchte allerdings, daß diese so oder so kommen, egal wie ich es mache und inwieweit ich ihnen die Wahrheit sage.
Irgendwann wird sicherlich einmal der Punkt kommen an dem sie mir vorwerfen werden es herausgefordert zu haben, oder sagen werden, daß ich es hätte vermeiden können.
Ich befürchte allerdings, daß diese so oder so kommen, egal wie ich es mache und inwieweit ich ihnen die Wahrheit sage.
Irgendwann wird sicherlich einmal der Punkt kommen an dem sie mir vorwerfen werden es herausgefordert zu haben, oder sagen werden, daß ich es hätte vermeiden können.
Wenn Du Deiner Tochter auf eine solche Frage sagst, daß es Dir noch viel zu nahe geht, um über alles zu sprechen, ist das keine Lüge.
Damit kannst Du jederzeit dosieren, wieviel Du sagen möchtest.
Dann genügt nämlich unter Umständen bereits ein: "Nein Liebes, es war kein Unfall..." als Information aus.
(Allerdings bedeutet das auch, daß Du später mit der Sprache heraus mußt, wenn Du soweit bist.)
Damit kannst Du jederzeit dosieren, wieviel Du sagen möchtest.
Dann genügt nämlich unter Umständen bereits ein: "Nein Liebes, es war kein Unfall..." als Information aus.
(Allerdings bedeutet das auch, daß Du später mit der Sprache heraus mußt, wenn Du soweit bist.)
Liebe linaa
Ich bin auch hier wie immer der Meinung, je offener, desto besser.
Dazu gehört auch, den Kindern deine eigenen Befinden mitzuteilen- natürlich altersgemäss angepasst. Ich habe bei meinen Kindern damit die allerbesten Erfahrungen gemacht. Kinder dürfen auch wissen, dass die Mutter eventuell jetzt nicht sprechen mag, dafür aber später. Sie dürfen auch wissen, dass die Mutter traurig ist.
Selbst wenn deine Ehe nicht mehr gut war ist wohl auch Traurigkeit in dir. Ein Lebensplan ist nicht aufgegangen, das ist immer traurig. Traurig ist auch, dass die Mädchen ihren Vater verloren haben- egal, wie es war.
Was mir auch sehr wichtig erscheint ist, dass du für die Kinder immer eine gewissen Zuversicht ausstrahlen kannst. Das ist wichtig für ihr Urvertrauen, das wahrscheinlich momentan erschüttert ist.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft für dich und deine Kinder!
Ich bin auch hier wie immer der Meinung, je offener, desto besser.
Dazu gehört auch, den Kindern deine eigenen Befinden mitzuteilen- natürlich altersgemäss angepasst. Ich habe bei meinen Kindern damit die allerbesten Erfahrungen gemacht. Kinder dürfen auch wissen, dass die Mutter eventuell jetzt nicht sprechen mag, dafür aber später. Sie dürfen auch wissen, dass die Mutter traurig ist.
Selbst wenn deine Ehe nicht mehr gut war ist wohl auch Traurigkeit in dir. Ein Lebensplan ist nicht aufgegangen, das ist immer traurig. Traurig ist auch, dass die Mädchen ihren Vater verloren haben- egal, wie es war.
Was mir auch sehr wichtig erscheint ist, dass du für die Kinder immer eine gewissen Zuversicht ausstrahlen kannst. Das ist wichtig für ihr Urvertrauen, das wahrscheinlich momentan erschüttert ist.
Ich wünsche dir von Herzen ganz viel Kraft für dich und deine Kinder!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet
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