Liebe Forumsgemeinde,
kürzlich erfuhr ich, dass die Freundin eines Bekannten sterbenskrank ist. Es handelt sich dabei um eine 55jährige Frau. Ich kenne beide, also die todkranke Frau, als auch ihn, aus einer nahe gelegenen Gaststätte. Vor allem mit der Frau hatte ich schon viele Gespräche über Gott und die Welt. Sie ist eine sehr angenehme Zeitgenossin, die natürlich auch mal resolut ihren Standpunkt vertreten kann und mit der ich - natürlich - auch nicht immer einer Meinung war. Abgesehen von Gesprächen spielten wir immer mal wieder miteinander. Z.B. Mau-Mau.
Nun, jetzt liegt sie im Sterben. Bevor sie ihre zutreffende Diagnose (Bauchspeichelkrebs) erhielt, wurde sie von Arzt zu Arzt geschickt und es wurden ihr allerlei Pillen verschrieben. Manche Ärzte diagnostizierten eine "psychosomatische Erkrankung", andere unterstellten gar sowas wie "Einbildung" oder "Hypochondrie". Nun, bis dann halt endlich mal die richtige Diagnose gestellt wurde. Seit ca. 14 Tagen ist sie im KH und sie wird da wohl nie wieder raus kommen. Die jetzigen Ärzte geben ihr noch 3 Monate Lebenszeit Aktuell ist sie in einer erbärmlichen Verfassung. Total abgemagert, wie um Jahrzehnte gealtert. Die Freude ist natürlich auch aus ihren Augen gewichen. Sie ist nur noch ein Bündel Leid.
Jetzt frage ich mich, wie ich mit der Situation umgehen sollte. Wie sollte ich mich ihrem Freund gegenüber verhalten, wie ihr gegenüber? Sollte ich versuchen, sie oder ihn aufzumuntern? Oder quasi zu lügen und zu sagen "wird schon wieder"? Sollte ich versuchen, meine Beklemmung zu kaschieren und eher sowas wie Zuversicht oder "gute Laune" zu vermitteln? Oder einfach meine Betroffenheit zeigen?
Hmmm...
Grüße
Yep
Schwere Erkrankung einer Bekannten
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Ist schwierig (vorallem, wenn man "die Art, den Charakter" deiner Bekannten nicht kennt) und auch schwierig zu erklären, was ich jetzt meine.
Erstmal denke ich, dass sie weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Insofern halte ich eine "Aufmunterung" im Sinne von "wird schon wieder"...hm...nicht so passend (es sei denn, es würde ihr helfen).
Wie soll ich es sagen? Sei einfach bei ihr, reagiere auf ihr Verhalten. Will sie reden, rede mit ihr, will sie schweigen, schweige mit ihr. Totales Verstellen deinerseits würde sie wahrscheinlich spüren.
Ich habe diese Erfahrung glücklicherweise nicht so oft machen müssen und habe vorher auch nicht wirklich darüber nachgedacht wie ich mich verhalten soll. Ein "gesundes Bauchgefühl" hat die Sache dann geregelt.
Bei ihrem Freund würde ich mich ebenso verhalten. Er wird vorallem danach große Unterstützung benötigen. Diese anbieten, aber nicht aufdrängen.
Vielleicht kannst du was damit anfangen.
Erstmal denke ich, dass sie weiß, dass sie nicht mehr lange zu leben hat. Insofern halte ich eine "Aufmunterung" im Sinne von "wird schon wieder"...hm...nicht so passend (es sei denn, es würde ihr helfen).
Wie soll ich es sagen? Sei einfach bei ihr, reagiere auf ihr Verhalten. Will sie reden, rede mit ihr, will sie schweigen, schweige mit ihr. Totales Verstellen deinerseits würde sie wahrscheinlich spüren.
Ich habe diese Erfahrung glücklicherweise nicht so oft machen müssen und habe vorher auch nicht wirklich darüber nachgedacht wie ich mich verhalten soll. Ein "gesundes Bauchgefühl" hat die Sache dann geregelt.
Bei ihrem Freund würde ich mich ebenso verhalten. Er wird vorallem danach große Unterstützung benötigen. Diese anbieten, aber nicht aufdrängen.
Vielleicht kannst du was damit anfangen.
Hallo!
Schlimm. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine sehr ungünstige Prognose.
Ich möchte Deine Frage beantworten mit: Sei echt. Sei einfach so wie Dir zumute ist, Deine Betroffenheit darfst Du ruhig zeigen, ohne im Übermaß zu dramatisieren; falsche Munterkeit wäre sicherlich unangebracht. Der Patient gibt andererseits die Richtung vor, wie eingehend er über seine Krankheit, seinen Zustand reden möchte; ich würde mich diesem Wunsch (den der Freund sicherlich am besten weiß) anpassen. Dem Freund kannst Du nur Deine Unterstützung anbieten, meine ich.
LG Eve
Schlimm. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine sehr ungünstige Prognose.
Ich möchte Deine Frage beantworten mit: Sei echt. Sei einfach so wie Dir zumute ist, Deine Betroffenheit darfst Du ruhig zeigen, ohne im Übermaß zu dramatisieren; falsche Munterkeit wäre sicherlich unangebracht. Der Patient gibt andererseits die Richtung vor, wie eingehend er über seine Krankheit, seinen Zustand reden möchte; ich würde mich diesem Wunsch (den der Freund sicherlich am besten weiß) anpassen. Dem Freund kannst Du nur Deine Unterstützung anbieten, meine ich.
LG Eve
Hallo Yep
sei echt. Das kann ich nur 'unterschreiben'
WEnn du traurig bist, weine, auch in ihrer Gegenwart. Tröstende Worte sind schön, machen aber oft auch aggressiv, weil der/ die Kranke weiss, wie es steht.
Erzähl, von dir, von ihr, von der Sonne und wenn du merkst, sie will gar nicht hören, dann sag einfach nix und sitz nur da. Wenn dir danach ist, halt ihre Hand, wenn sie es mag, wird sie es dir zeigen. Nimm vielleicht Karten mit, wenn sie (und du, du darfst dich nicht vergessen in dieser Situation des da seins) mag, spielt ihr ein wenig.
Ich finde es toll, dass du sie besuchen willst. Soviele haben Angst und gehen diesen Situationen aus dem Weg.
Soviele machen, meiner Ansicht nach, den 'Fehler' nicht auch dann bei sich zu bleiben und den Kranken/ die Kranke so zu lassen, wie er/ sie gerade ist. Worte wie"wird schon" sind geheuchelt. Dann lieber gar nix
Dem Partner der Frau könntest du fragen, ob die zwei über die OPtion Hospiz gesprochen haben. Da kannst du Anteil nehmen an dem, dass du quasi so mitdenkst. Nur bloß keine 'gut gemeinten' Sprüche
So wie du klingst, kriegst du das hin.
Rosenrot
sei echt. Das kann ich nur 'unterschreiben'
WEnn du traurig bist, weine, auch in ihrer Gegenwart. Tröstende Worte sind schön, machen aber oft auch aggressiv, weil der/ die Kranke weiss, wie es steht.
Erzähl, von dir, von ihr, von der Sonne und wenn du merkst, sie will gar nicht hören, dann sag einfach nix und sitz nur da. Wenn dir danach ist, halt ihre Hand, wenn sie es mag, wird sie es dir zeigen. Nimm vielleicht Karten mit, wenn sie (und du, du darfst dich nicht vergessen in dieser Situation des da seins) mag, spielt ihr ein wenig.
Ich finde es toll, dass du sie besuchen willst. Soviele haben Angst und gehen diesen Situationen aus dem Weg.
Soviele machen, meiner Ansicht nach, den 'Fehler' nicht auch dann bei sich zu bleiben und den Kranken/ die Kranke so zu lassen, wie er/ sie gerade ist. Worte wie"wird schon" sind geheuchelt. Dann lieber gar nix
Dem Partner der Frau könntest du fragen, ob die zwei über die OPtion Hospiz gesprochen haben. Da kannst du Anteil nehmen an dem, dass du quasi so mitdenkst. Nur bloß keine 'gut gemeinten' Sprüche
So wie du klingst, kriegst du das hin.
Rosenrot
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