Was tun, wenn die eigene Mutter langsam durchdreht ?

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Lalala
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Was tun, wenn die eigene Mutter langsam durchdreht ?

Beitrag So., 21.03.2010, 17:10

Ich habe ein familiäres Problem und versuche mich kurz zu halten, wobei das eher schwer wird.
Meine Eltern sind seit fast 40 Jahren verheiratet, wobei ich die Ehe nicht unbedingt als glücklich bezeichnen würde. Man hat sich eher miteinander abgefunden. Meine Mutter hat keine Ausbildung und hat nie gearbeitet. Wir haben immer vom Geld meines Vaters gelebt, der viel geerbt hat. Ich habe noch 2 Geschwister, wir 3 sind alle mittlerweile von zuhause ausgezogen. Ich hatte noch nie eine gute Beziehung zu meiner Mutter. Insgesamt war ich schon immer mehr ein Alleingänger in der Familie und habe mich immer als das schwarze Schaf betrachtet.
Meine Eltern wohnen in einem sehr großen, schönen Haus. Mein Vater muss dieses jetzt verkaufen, weil das geld ausgeht. Damit fängt das Problem eigentlich an. Meine Mutter kümmert sich kein bißchen um die Zukunft meiner Eltern. Sie ist unselbstständig und weist jede Verantwortung von sich ab. Man kann -in jeglicher Beziehung- nicht mehr normal mit ihr reden. Sie gibt allen anderen- vor allem meinem Vater- die Schuld für alles, schreit den ganzen Tag nur noch rum, regt sich über alles und jeden auf, hat gar keine Freunde mehr, weil ihr alle zu blöd sind. Mittlerweile kommen wir Kinder auch nur noch selten und ungern zu meinen Eltern weil meine Mutter nur noch nörgelt, schlechte Stimmung verbreitet oder betrunken ist und völlig durchdreht. Ich bin mittlerweile der Meinung, dass in ihrem Kopf nicht mehr alles stimmt. Auch wenn sich das gemein anhört.
Meine Mutter ist ein Mensch, die sich NIE!! hat helfen lassen. Wenn jemand zum Arzt geht oder sich von einem Therapeuten hat helfen lassen, hat sie diese Menschen immer ausgelacht. Sie selbst geht fast nie zum Arzt und wenn man es ihr rät, geht es im einen Ohr rein und im anderen wieder raus.
Deshalb habe ich meinen Eltern nie erzählt, dass ich mir professionelle Hilfe gesucht habe.
Mein vater leidet auch sehr. Er ist ganz allein mit ihr im haus und muss sich den ganzen tag anhören, dass er an allem Schuld ist...was ja gar nicht stimmt.
Ich würde ihm so gerne helfen aber ich weiss nicht wie. Meine Mutter lässt sich ja nicht helfen.
Sie ist wie eine alte, verbitterte Frau, die langsam Wahnvorstellungen hat.

Habt ihr vielleicht eine Idee, wie man die Lage verbessern könnte ?
Danke
Lalala
Leben wird nicht weniger vergänglich, wenn wir uns nicht auf es einlassen, es wird bloß weniger intensiv.

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candle
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Beitrag So., 21.03.2010, 17:14

Hallo Lalala!

Wie denkst Du denn wie man die Lage verbessern könnte und vor allem für wen?

candle
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Lalala
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Beitrag So., 21.03.2010, 18:04

ich habe wirklich keine Lösung. Ich glaube, die Lage würde sich für alle verbessern, wenn meine Mutter sich helfen lassen würde aber das tut sie ja nicht
Leben wird nicht weniger vergänglich, wenn wir uns nicht auf es einlassen, es wird bloß weniger intensiv.

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candle
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Beitrag So., 21.03.2010, 18:08

Ja, eben und da sehe ich keine Chance, also muß man sie so lassen.

Die einzige Lösung, die ich mir vorstellen kann, ist dass sich Dein Vater von ihr trennt. Er wird es aber sicher kaum tun?!

So bleibt dieses Zusammenspiel einfach so bestehen. Für Dich selber kannst Du allerdings etwas tun: Den Rückzug aus der Familie- das muß nicht gleich völlig kontaktlos bleiben, aber Du solltest da Deinen Vater etwas ablocken, denn dem kannst Du auch nicht helfen.

Meine Eltern führen etwa eine ähnliche Beziehung, die ich auch immer eher als schlecht bewertet habe, aber die Beiden kleben nunmal aneinander und haben lieber mich geopfert, statt sich selber... nur mal nebenbei. Ich lebe sehr gut damit aus diesem Zirkus ausgeschieden zu sein.

candle
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münchnerkindl
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Beitrag So., 21.03.2010, 19:35

Da bleibt eigentlcih nur die Möglichkeit deinen Vater dabei zu unterstützen, sich abzuseilen. Mein Vater hat sich getrennt als ich aus dem Haus war und das war das besste was er tun konnte.

Da das Haus eh verkauft wird wäre das doch die Chance alleine neu anzufangen.

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Entwurf
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Beitrag So., 21.03.2010, 20:07

hallo lalala,

das sieht mir ganz danach aus, als ob deine mutter sich wegen der seinerzeit brillanten finanzen an deinen vater gehängt hat, nicht, weil er so eine tolle persönlichkeit ist, die zu ihr passt. und jetzt, wo es finanziell bergab zu gehen scheint, sieht sie ihre felle, sprich: ihren lebensstandard schwimmen, sieht sich womöglich als arme frau auf der straße enden.

ich fürchte fast, münchnerkindl hat recht. das beste, was dein vater machen kann ist, sich abzuseilen. die geschichte wird, sofern deine mutter stur bleibt, nicht gut ausgehen.

grüße
entwurf


Eremit
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Beitrag So., 21.03.2010, 21:49

Ich schließe mich ganz den Beiträgen der anderen User an. Du kannst selbst nichts anderes tun, Lalala, als Deinem Vater zu raten, sich zu trennen. Finanziell wird er so oder so bluten müssen, das Risiko kannte er aber von Anfang an.

Wenn Deine Mutter schon länger und intensiv trinkt, wird sie entsprechende neurologische Schäden davongetragen haben. Dies ist ein sehr ungünstiger Faktor. Vermischt mit Persönlichkeitsstörungen ergibt das eine explosive Mischung. Es ist unwahrscheinlich, daß sich für Deine Mutter alles noch zum Guten wenden kann, das zeigt leider die Erfahrung...

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Alex303
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Beitrag Mi., 07.04.2010, 23:31

@Lalala:
Ich schließe mich den vorgehenden Usern an, möchte aber auch noch ergänzend hinzufügen, daß Alkoholismus ein relevanter Trennungsgrund ist, dem jeder Richter zustimmt!
Meine Mutter hatte sich bereits darüber informiert.

Bei mir ist das so, daß meine Mutter auch länger nicht mehr arbeitet und Prioritäten falsch setzt.
Ich will nicht sagen, sie machts nichts. Sie tut jede Menge, aber auch manchmal mehr, als uns lieb ist und mehr als sie selber auf die Reihe bekommt, und dann hat sie schlechte Laune. Sie macht sich auch Sorgen um die Partnerschaft und um ihre Gesundheit und die meines Vaters, aber sie geht da manchmal komische Wege, ohne das mit einem abzusprechen, beziehungsweise können meine Eltern nicht Dinge besprechen oder gemeinsam Lösungen finden. Es macht jeder sein Ding, und ist nicht bereit, auf den anderen einzugehen und eventuell ihm entgegenzukommen.
Mein Vater ist mittlerweile durch ihre Art sehr gestresst (zusätzlich zum Stress von der Arbeit (ich kenne seinen Job)), und trinkt dann gerne mal einen (oder zwei), um den ganzen Ärger zu vergessen oder einfach um noch schlafen zu können.
Meine Eltern haben wohl keine finanziellen Probleme, aber gehen sich einfach nur noch auf die Nerven, weil sie die ganzen Kontakte zu ihren Bekannten haben einschlafen lassen, und die Familie schrumpft immer mehr (Großonkels und -Tanten sterben weg), die Kinder sind bis auf eins (meine Schwester, die auch für Ärger sorgt) ausgezogen, und sie haben nur noch sich.
Ich kann beide Elternteile verstehen, und beide haben ihre guten Seiten, aber manchmal überlege ich auch, ob es nicht besser wäre, wenn sie sich trennen würden. Oder sich gegenseitig mehr Freiräume lassen, was sie nicht auf die Reihe bekommen.
Meine Mutter hat solch eine einvernehmende, teils hysterische Art, die schon manche Leute vergrault hat (meine Freundin vermeidet es auch mittlerweile, meine Mutter zu sehen - mit meinem Vater kommt sie super aus).
Meine Therapeutin hat mir auf jeden Fall dingendst(!!!) davon abgeraten, wieder zu meinen eltern zu ziehen.

Ich kann Dir nur den Tipp geben:
Zeig Deinem Vater, daß Du ihn magst, und daß Du für ihn da bist, und laß Deine komische Mutter außen vor. Vielleicht merkt er ja auch, daß er euch hat, und kann sich dann von ihr trennen.
Ich zeige meinen Eltern jeweils, daß ich sie mag, aber sobald es Stress gibt, sage ich ihnen, was ich davon (nicht) halte und verkrümel mich.
Zuletzt geändert von Alex303 am Do., 08.04.2010, 09:48, insgesamt 1-mal geändert.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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leuchtturm
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Beitrag Do., 08.04.2010, 09:29

eine kleine Anmerkung, ein wenig OT:
eine Frau, die nicht berufstätig ist, aber ein oder mehrere Kinder und den Haushalt versorgt, arbeitet sehr wohl !!!!!!!

Und zwar nicht nur bei kleineren Kindern 24 Stunden am Tag, ohne Krankheitstage, ohne Urlaubsanspruch, ohne Anerkennung offenbar selbst von den eigenen Kindern

Nur so am Rande wegen der Wortwahl

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Bounce
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Beitrag Do., 08.04.2010, 10:12

Kleine Anmerkung meinerseits:

Sobald die Kinder aus dem Haus sind, macht sie nur noch den Haushalt.
Das ist nun wahrlich kein Hexenwerk!
Also das, was alle Berufstätigen noch eben so nebenbei erledigen.

Kinder großziehen, ok.
Aber eine Frau, die annähernd sechzig sein müsste und nicht berufstätig ist, arbeitet in meinen Augen auch nicht.

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candle
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Beitrag Do., 08.04.2010, 16:45

leuchtturm hat geschrieben::-> eine kleine Anmerkung, ein wenig OT:
eine Frau, die nicht berufstätig ist, aber ein oder mehrere Kinder und den Haushalt versorgt, arbeitet sehr wohl !!!!!!!
Dass Frauen es generell tun, unterschreibe ich voll und ganz, aber ob ich das bei psychisch Erkrankten Frauen so sehe? Naja, ich bin schon auch irgendwie groß geworden.

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Alex303
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Beitrag Do., 08.04.2010, 21:02

@Bounce:
Also das, was alle Berufstätigen noch eben so nebenbei erledigen.

Kinder großziehen, ok.
Aber eine Frau, die annähernd sechzig sein müsste und nicht berufstätig ist, arbeitet in meinen Augen auch nicht.
Das sehe ich auch so, obwohl es dann auch noch drauf ankommt, was der Mann macht.
Wenn er sich bedienen läßt oder ob er seine Brote selber macht, beim Geschirr, der Wäsche und dem Hausputz mithilft und einkaufen geht.
Ich kenne auch Kollegen, die brauchen das alles nicht zu tun, und dann würde ich schon wieder sagen, die Frau arbeitet.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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Bounce
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 06:59

OT, Sorry Lalala

Alex303 hat geschrieben:obwohl es dann auch noch drauf ankommt, was der Mann macht.
Alex303 hat geschrieben:Ich kenne auch Kollegen, die brauchen das alles nicht zu tun
Ja, da haben die Frauen aber auch einen Anteil.
Wer sich die faule Brut selbst heranzüchtet, der soll auch nicht meckern.

Und wenn ich das schon lese:
Alex303 hat geschrieben:ob er .... mithilft
Wenn beide Vollzeit arbeiten, sollte das gerecht aufgeteilt sein.

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Alex303
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Beitrag Fr., 09.04.2010, 19:24

@Bounce:
Ich stimme Dir zu, sowohl mit der gerechten Aufteilung, als auch das mit der faulen Brut.

Meine Ex war aber zu Beispiel jemand, der wirklich geplant hat, Hausfrau zu werden.
Nach dem Motto "Mach mir mal ein Kind, dann brauche ich nicht mehr arbeiten gehen". Sie hat das Kind als Vorwand benutzt, damit sie sich aushalten lassen konnte.
Zum Glück haben wir uns getrennt, sie hat einen anderen Dummen gefunden.
Statt bestimmte Dinge zu tun, ist es manchmal effektiver, bestimmte Dinge sein zu lassen.

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