Selbstmord in der Familie

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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linaa
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Beitrag Fr., 10.09.2010, 22:22

Hallo JJmoms,

das hört sich bei Dir ja immer noch alles sehr kompliziert an.

Wieso dauert es denn solange bis zur Beisetzung?

Es ist schön, wenn Ihr Eure Oma unterstützen könnt, die beste Unterstützung wird sicherlich sein, ihr zuzuhören und einfach da zu sein.

Habt ihr denn jetzt schon etwas von seiner Verlobten gehört?

Und wie geht es seinen Kindern, habt Ihr zu ihnen und seiner Ex-Frau Kontakt?

Wie geht es Dir damit?

Auch Du hörst Dich sehr mitgenommen an.

Im Moment wird Dir sicherlich sehr viel aufeinmal im Kopf herum gehen. Alleine die Sorge um Deine Oma und auch die ganzen Formalitäten mit denen man dann zu tun hat.
Abschlaten fällt da sehr schwer.
Was mir sehr geholfen hat, war mit jemandem neutralen zu sprechen, einfach seine Gedanken wieder geben und eine unbeteiligte, "klar denkende" Beurteilung zu hören.
So bekam ich den Kopf frei und konnte zwischenzeitlich doch immer auch mal wieder abschalten und einen Gedanken quasi erst einmal zu einem Ende bringen.

Wie steht es mit Deinen Emotionen?
Hast Du Gelegenheit, Dir auch darüber bewußt zu werden, wie es Dir mit Deiner Trauer geht?

Ich wünsche Dir und Deiner Familie in den nächsten Tagen ganz viel Kraft, für das was noch vor Euch steht.

Liebe Grüße
Linaa

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JJmoms
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 21:32

Hallo Linaa...
na GsD hatte er keine Kinder,seine Ex Frau ist ebenfalls geschockt,denn bei denen war ebenfalls bis zum Zeitpunkt wo er die neue kennegelernt hat alles in Ordnung...Tja es dauert solange da u.a die Kripo oder vielmehr die KTU solange dauerte und da er in einem anderen Stadtteil gefunden wurde muss er von der stadt noch "freigegeben" werden....Und seine Verlobte...nein...bis heute nichts mehr gehürt....naja mir gehts nicht so ganz leicht bei der sache..meine sorge um die oma...meine sorge um meinen schwiegervater(dessen jüngerer Bruder er ja war) mein mann den es nervlich sehr mitgenommen hat(da er und sein onkel eher als Brüder bezeichnet wurden) und obwohl der Kontat nicht mehr war knabbert er sehr dran...ich habe selten zeit das ich mich um mich kümmere...habe ja eine behinderte tochter,die all meine zuneigung und klares denken braucht!!!!Deshalb wünsche ich mir von herzen das es bald Ruhe findet!!!Ab und zu erwische ich mich in Wut Trauer...halt alles zusammen...

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linaa
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Beitrag Sa., 11.09.2010, 23:35

Hey JJmoms,

da hast Du den Kopf ja ziemlich voll.
JJmoms hat geschrieben:mein mann den es nervlich sehr mitgenommen hat(da er und sein onkel eher als Brüder bezeichnet wurden) und obwohl der Kontat nicht mehr war knabbert er sehr dran.
Daß das ganze Deinen Mann sehr mitgenommen hat, kann ich mir gut vorstellen und auch Deinen Schwiegervater, gerade, wenn der Altersunterschied so groß war, bekommt man sicherlich sehr schnell Schuldgefühle, weil man meint, man hätte mehr machen können.

Und auch Dein Mann wird sich jetzt sicherlich damit auseinander setzten, daß er denkt, er hätte mehr an dem Kontakt festhalten können, um dieses zu verhindern.

Ich habe mich auch intensiv mit der Thematik Schuldgefühle auseinander gesetzt.

In den letzten Monaten habe ich gelernt, daß letztendlich jeder für sich selber verantwortlich ist, und seine eigenen Entscheidungen trifft.

Euer Onkel hätte sich an Euch wenden können, wenn er gewollte hätte. Aus irgendeinem Grund hat er es nicht getan, und es war seine Entscheidung Euch über diese Entwicklung im Dunkeln zu lassen.

Er hat auch die Entscheidung seinem Leben ein Ende zu setzen selber getroffen, wenn er von Euch hätte Hilfe haben wollen, dann hätte er sich bei Euch gemeldet.
Er hat sich für diesen Weg entschieden, weil es für ihn der richtige war, weil er es so wollte. Weil ihn diese Entscheidung zur Ruhe kommen ließ.
Es war sein Wunsch, und wie jeden anderen Wunsch, könnt Ihr lernen diesen zu respektieren und anzunehmen. Mit Euch hat es nur so weit etwas zu tun, als daß Ihr ihn vermissen werdet.

Haltet ihn so wie Ihr ihn kanntet in Erinnerung, Ihr durftet einen großen Teil seines Lebens mit ihm gehen.

Wie alt ist Deine Tochter?
JJmoms hat geschrieben:ich habe selten zeit das ich mich um mich kümmere...habe ja eine behinderte tochter,die all meine zuneigung und klares denken braucht!!!!
Mach Dir bei all dem, bitte auch bewußt, daß auch Du Zeit für dich brauchst, in der Du mal abschalten kannst.

Hast Du jemanden mit dem Du reden kannst, der Dich auch ein bißchen Auffangen kann und Dich stützt, wenn Du es brauchst?

Du kannst nicht immer nur für die anderen da sein, Du brauchst auch Zeit für Dich, für Deine Gedanken und Deine Empfindungen.



Ganz liebe Grüße
Linaa

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JJmoms
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Beitrag Mo., 13.09.2010, 21:19

Hallo Linaa

danke dir deiner worte...
meine Tochter ist 8 (behinderte)und die andere 15
Nein ich abe kaum einen zum reden....was ich leider jetzt am WE gemerkt habe,da hatte ich einen kleinen innerlichen absturz...Ja keienr versteht warum der kontakt so zerbrach...und irgendwie jeder macht sich jetzt vorwürfe...und das find ich falsch...ganz blöd gesagt ich denke wenn er uns gewollt hätte wäre es anders gekommen aber er wollte auch in diesem schritt nichts mehr von uns wissen...

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linaa
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Beiträge: 188

Beitrag Mo., 13.09.2010, 22:05

Hey JJmoms,
JJmoms hat geschrieben:er wollte auch in diesem schritt nichts mehr von uns wissen...
Er wird für sich seine Gründe gehabt haben. Darüber zu spekulieren, auch darüber, ob es anders gekommen wäre, wenn.... reibt Euch nur noch weiter auf.

Er hat so gehandelt, wie er es getan hat, weil er es so wollte.
Auch, wenn Ihr für ihn da gewesen wäret, wäre es evtl. auf das Gleiche hinaus gelaufen.

Offensichtlich hat er den Kontakt abgebrochen oder wollte ihn zumindest nicht aufrechterhalten, sonst hätte er es versucht.

Was in seinem Kopf vorging, könnt ihr nicht mehr nachvollziehen, und das ist auch gut so.

Wenn Du hier in diesem Forum etwas stöberst und Dir ansiehst, was viele hier schreiben, die unter Depressionen leiden und dem Gedanken an eine Selbsttötung schon nahe waren oder es immer wieder sind, wirst Du erfahren, daß die eigene Einstellung zum Leben und zu seinen Gedanken sehr viel dazu beiträgt, wie man mit diesen Gedanken und mit sich selber umgeht.

Du wirst feststellen, daß sehr viele den Kampf gegen dieses Gefühl seine Ruhe haben zu wollen und alles beenden zu wollen, aufnehmen, weil sie die Hoffnung auf ein glückliches Leben nicht aufgegeben haben.

Sie suchen sich Hilfe, sie tauschen sich aus, sie teilen sich mit. Das alles erfordert aber sehr viel Mut und vor allem Kraft.

Es braucht sehr viel Kampfgeist und vor allen Dingen den Willen, sich mit seinen Problemen und mit sich selber auseinander zu setzen.

Ganz viele können das und sind stark genug. Aber es gibt Menschen, die sind das nicht. Aus welchen Gründen auch immer schaffen sie es nicht, diesen Kampf weiter zu fechten.

Díes betrifft zum einen Menschen, die wirklich den Eindruck hatten, nicht die nötige Hilfe zu bekommen, die es wirklich versucht haben, sich die Hilfe zu holen und nicht die nötige Unterstützung gefunden haben, die sie gebraucht hätten. Aber es betrifft auch Menschen, die Hilfe bekommen haben und sie nicht annehmen konnten, oder sie für diese Menschen einfach nicht ausgereicht haben.

Letztendlich hängt alles davon ab, ob die betreffende Person diese Hilfe überhaupt annehmen kann. Ob sie auch genug eigene Kraft und eigenen Mut hat, um sein Glück zu kämpfen. Wenn diese Energie nicht von ihnen selber kommt, wird die Kraft, die ihnen jemand von Außen gibt nicht ausreichen können.

Eine Tiefphase, in der man sich das Leben nehmen möchte, kann man nur mit der eigenen Kraft und dem eigenen Willen überwinden.
JJmoms hat geschrieben:meine Tochter ist 8 (behinderte)und die andere 15
Da hast Du Deine beiden ja auch schon in einem anstrengenden Alter, welche Behinderung hat Deine Kleine denn.

Unter normalen Umständen, hat man bei zwei Mädels in dem Alter ja schon einiges zu leisten, und die Tage sind anstrengend und sorgenvoll.

Jetz noch diese zusätzliche Belastung zerrt dann sehr an Deinen Kräften.
JJmoms hat geschrieben:Nein ich abe kaum einen zum reden....was ich leider jetzt am WE gemerkt habe,da hatte ich einen kleinen innerlichen absturz
So ein Absturz ist doppelt schlimm, wenn man nicht darüber reden kann. So kann Dich auch niemand wieder aufbauen und Dir helfen Dich wieder zu sammeln.

Mir hilft es sehr, wenn mir dann jemand einfach zuhört und ich meine Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck bringen kann. Meist kommen dann von meinem Gegenüber Gadankenansätze auf die ich in diesem Moment nicht gekommen wäre, oder sogar welche, die ich noch nie gehabt habe.

Es tut aber auch manchmal einfach nur gut, zu erfahren, daß man überhaupt wahrgenommen wird, und aufgefangen wird.

Hast Du jemanden, den Du in solchen Momenten wenigstens anrufen kannst? Auch das kann manchmal schon ausreichend sein. Einfach nur jemandem mitteilen, daß es einem nicht gut geht.

Manchmal hilft es auch einfach, seine Gedanken nur mal aufzuschreiben und raus zu lassen. Einfach damit sie aus dem Kopf sind, damit man es irgendwie zum Ausdruck gebracht hat, und so quasi diese Sprachlosigkeit gelöst wird.

Auf jeden Fall ist es gut, wenn Du Dir diese Schwäche auch zugestehst und Dir dann auch die nötige Zeit für Dich nehmen kannst, um zur Ruhe zu kommen.

Ich wünsche Dir weiterhin ganz viel Kraft

Liebe Grüße
Linaa

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Abschulss
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Beitrag Do., 16.06.2016, 22:00

Meine Mutter ist gestorben.....Sie hat sich umbebracht.....Ich bin froh dass sie nicht mehr da ist.....Dass ihre Gegenwart mich nicht mehr berührt, keinen Einfluss mehr hat.....Und trotzdem vermisse ich sie.....manchmal......Manchmal kommen auch ein bar tränen......Aber ich hasse sie


Krank oder

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Beitrag Do., 16.06.2016, 22:05

Nein, nicht krank!
Beides darf sein. Beide Gefühle sind absolut berechtigt und es ist gut, dass Du beiden Raum gibst.

Wann ist das passiert? Erst vor kurzem, oder schon vor längerer Zeit?

Hast Du jemanden, mit dem Du darüber reden kannst?

Alles Liebe und viel Kraft!

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Beitrag Do., 16.06.2016, 22:16

Nein es ist schon jahre her...,aber die Gefühle sind imma die selben....Ich habe keinen Kontakt zur restlichen familie oder Geschwister.....da kann man nicht redn.
Meine Mutter war eine kaputte frau....Und hat das leben mehrere zerstört....Insbesondere die familie

Aber manchmal habe ich das Gefühl was positives zu empfinden.

Aber ich hasse sie trotzdem und will sie nicht zurück

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doppelgängerin
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Beitrag Do., 16.06.2016, 22:20

Dass Du hasst, scheinst Du eher zu akzepzieren, als die positiven Gefühle.

Aber es ist doch normal, dass man auch positive Gefühle für seine Mutter hat. Die hat jedes Kind. Findest Du das so schlimm? Verwirrt es Dich?

Vielleicht ist es das, was Feenstaub in deinem anderen Thread schrieb:
Vielleicht ist es die Sehnsuch nach EINER Mutter - nicht nach deiner.

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