Hallo liebes Forum,
habe mich hier angemeldet, weil ich fast am Zusammenbrechen bin. In den letzten JAhren sind soviele Dinge in meinem Leben passiert, dass ich denke, die Negativserie geht nie zu Ende. Nun geht es mir gerade sehr schlecht, dennoch möchte ich auf alle Fälle 2013 neu durchstarten.
Ich möchte Euch kurz ein paar Punkte schildern:
Meine Mutter hat sich vor ca. einem Jahr das Leben genommen, sie war medikamenten - und alkoholabhängig. Mein Vater hat sie wegen einer Jüngeren verlassen, das hat sie nicht ertragen und ist dann von unserem Haus vom Dach gesprungen.
Mein Hund ist heuer gestorben, er war sehr krank. Er war mein Ein und Alles und ich habe ihn sehr geliebt. Ich habe alles für ihn getan, mein ganzes Leben auf ihn ausgerichtet. Ich bin seit Jahren nicht mehr ausgegangen, war nirgendwo, hab keine Reisen gemacht, habe kaum Menschen getroffen. Ich bin froh, es für meinen Hund getan zu haben, er war ja sehr krank, aber jetzt seh ich erst, dass ich in dieser Zeit nicht gelebt habe.
ich habe keine Ahnung warum, aber ich habe mir vorgenommen, als mein Hund noch gelebt hat, dass ich nach seinem Tod mehr unternehmen werde, reisen etc. dann ist er gestorben und ich habe sofot begonnen, wieder einen Hund zu suchen, obwohl ich tief in mir den Tod meines Hundes nicht realisiert hatte. Der erste hund, den ich aufgenommen hab, war aus dem Tierheim und ist unterm Zaun durch und abgehaut. 2 Tage haben wir gesucht und zum Glück gefunden, ich hab ihn nicht behalten. trotzdem war ich dumm genug, wieder einen hund aufzunehmen, der ein zuhause gesucht hat, obwohl ich NICHT wollte. aber ich habs getan. und das schlimme ist, der wurde dann, als er mir im wald ausgekommen ist und rehen hinterher, von einem jäger erschossen. ich weiß nicht, was mit mir los ist, es ist alles unglaublich. ich wollte es nicht, es war, als ob mich mein unterbewusstsein zu eteas übereden würde. habe mir vorgestellt, wie schön es mit meinem verstorbenen hund war und wollte das zurück! dabei hab ich mich mehr als versündigt!
und jetzt will ich trotzdem neu starten, keinen Hund mehr, vielleicht in vielen, vielen Jahren, will Menschen kennenlernen (habe in all diesen Jahren das Interesse an anderen Menschen verloren, nun spüre ich langsam wieder ein Interesse in mir), hätte gerne wieder einen Freund (meine letzte Beziehung ist 7 jahre her), habe aber auch angst, verlassen zu werden, möchte einfach mal wieder ins theater gehen. dabei hab ich das gefühl, ein wirklich mieser mensch zu sein, nachdem was ich alles angerichtet hab mit den hunden.
musste einfach mal schreiben!
danke fürs lesen!
Mutter und Hund gestorben - bin verloren
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Fühl Dich einfach mal gedrückt - und ich finde nicht, dass Du ein mieser Mensch bist! Trotz allem was passiert ist und dass es Dir so schlecht geht, klingt für mich in Deinen Worten irgendwie eine frische Brise, die Kraft zur Veränderung durch. Ich wünsche Dir Glück dafür!
weidenkatz
weidenkatz
Danke für Deine netten Worte, Weidenkatz!
Habe die ganze Nacht über das Geschehene nachgedacht. Offensichtlich war/ist es so, dass ich MEINEN Hund über alles geliebt habe, ich hätte und habe auch alle Mühsal für ihn auf mich genommen.Ich wünsche jedem Hund/Tier, dass es gut behandelt wird, aber eine richtige Zuneigung kann ich (zumindest momentan) gegenüber keinem anderen Hund empfinden bzw. entwickeln. Mir gehen die meisten Hunde auch ehrlich gesagt auf die Nerven... leider war ich verblendet und hab verzweifelt versucht, mein altes Leben festzuhalten bzw. durch einen Hund annähernd wieder so hinzubiegen, wie es gewesen ist.
Habe die ganze Nacht über das Geschehene nachgedacht. Offensichtlich war/ist es so, dass ich MEINEN Hund über alles geliebt habe, ich hätte und habe auch alle Mühsal für ihn auf mich genommen.Ich wünsche jedem Hund/Tier, dass es gut behandelt wird, aber eine richtige Zuneigung kann ich (zumindest momentan) gegenüber keinem anderen Hund empfinden bzw. entwickeln. Mir gehen die meisten Hunde auch ehrlich gesagt auf die Nerven... leider war ich verblendet und hab verzweifelt versucht, mein altes Leben festzuhalten bzw. durch einen Hund annähernd wieder so hinzubiegen, wie es gewesen ist.
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Hey, Du hast es immerhin selbst und auch ziemlich schnell gemerkt, dass es nicht die Zeit ist, ein neues Tier aufzunehmen! Ich denke, es ist wichtig, aus diesem ewigen Kreislauf des Nachdenkens rauszukommen. Da Du christlichen Glaubens zu sein scheinst, kannst Du vielleicht das Geschehene akzeptieren und an dessen tieferen Sinn glauben, auch wenn es momentan schwierig ist.
Ich sehe in dem, was Du getan hast, keine Sünde, Du hast versucht, Dir selbst auf eine Art zu helfen, die sich Dir als unpassend erwiesen hat (und Du hast die Konsequenzen gezogen) und dann einem Tier zu helfen, was unglücklicherweise in einem Unfall geendet hat. Vielleicht ist es aber auch einfacher damit klar zu kommen, wenn man sich selbst Schuld gibt als wenn man in seiner Trauer und Wut die ganze Welt als grausam und schlecht empfindet.
Mir erscheint es, als hättest Du Dich lange genug mit Deiner vermeintlichen Schuld gequält. Machst Du eine Therapie? Kommst Du wenigstens in der Arbeit mit Menschen in Kontakt? Machst Du irgendwas, was Dir Spaß macht?
Lg weidenkatz
Ich sehe in dem, was Du getan hast, keine Sünde, Du hast versucht, Dir selbst auf eine Art zu helfen, die sich Dir als unpassend erwiesen hat (und Du hast die Konsequenzen gezogen) und dann einem Tier zu helfen, was unglücklicherweise in einem Unfall geendet hat. Vielleicht ist es aber auch einfacher damit klar zu kommen, wenn man sich selbst Schuld gibt als wenn man in seiner Trauer und Wut die ganze Welt als grausam und schlecht empfindet.
Mir erscheint es, als hättest Du Dich lange genug mit Deiner vermeintlichen Schuld gequält. Machst Du eine Therapie? Kommst Du wenigstens in der Arbeit mit Menschen in Kontakt? Machst Du irgendwas, was Dir Spaß macht?
Lg weidenkatz
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Hallo Arabella,
ich stimme Weidenkatz völlig zu - du hast dich genug gequält.
Du bist ein lieber, empathischer Mensch, so lese ich dich, und du wolltest den anderen Hunden ganz sicher nichts Schlechtes. Es war ein völlig normaler Gedanke, nach einem neuen Hausgenossen Ausschau zu halten, und dass es für ein armes Tier ein gutes Zuhause sein sollte, daran war doch nichts auszusetzen, im Gegenteil. Was dann geschehen ist, dafür kannst du nichts, es war zuerst einmal Pech.
Du bist bereit, aus der Vergangenheit zu lernen, und das ist mehr als viele andere es schaffen, vor allem mit deinem so schweren Hintergrund. Es ist auch schön und ein beachtlicher Kraftakt, dass es dir jetzt gelingt, den Kopf über das Wasser des dir zugemuteten Schicksals zu erheben, statt darin zu ertrinken; das finde ich mutig und tapfer.
Alles Liebe dir.
Jugendstil
ich stimme Weidenkatz völlig zu - du hast dich genug gequält.
Du bist ein lieber, empathischer Mensch, so lese ich dich, und du wolltest den anderen Hunden ganz sicher nichts Schlechtes. Es war ein völlig normaler Gedanke, nach einem neuen Hausgenossen Ausschau zu halten, und dass es für ein armes Tier ein gutes Zuhause sein sollte, daran war doch nichts auszusetzen, im Gegenteil. Was dann geschehen ist, dafür kannst du nichts, es war zuerst einmal Pech.
Du bist bereit, aus der Vergangenheit zu lernen, und das ist mehr als viele andere es schaffen, vor allem mit deinem so schweren Hintergrund. Es ist auch schön und ein beachtlicher Kraftakt, dass es dir jetzt gelingt, den Kopf über das Wasser des dir zugemuteten Schicksals zu erheben, statt darin zu ertrinken; das finde ich mutig und tapfer.
Alles Liebe dir.
Jugendstil
Danke für Eure aufbauenden Worte.
Was mir Spaß macht, gute Frage... also in meinem "neuen Leben" möchte ich einfach aktiver werden, z.B. reisen, ins Theater gehen, Menschen kennenlernen (das ist wohl das Schwierigste!).
Das schlechte Gefühl, den Tod des Hundes in irgendeiner Weise "mit"verschuldet zu haben, geht nicht so schnell weg, ich weiß es war ein Unfall, aber ... hätte ich dies und das, hätte ich ihn nicht von der Leine gelassen, naja, im Nachhinein ist man immer schlauer und es ging alles so schnell.
Ich denk mir immer, dass meine Mutter und mein verstorbener Hund den Kopf schütteln würden, wenn sie sehen könnten,was ich da in den letzten Monaten so gemacht hab. Ich war, wie ich geschrieben hab, wirklich verblendet!
Danke noch mal und wünsch Euch ein super Jahr 2013!
Bin jetzt bis 2. Jänner offline - flüchte zu Silvester aus der Stadt
Was mir Spaß macht, gute Frage... also in meinem "neuen Leben" möchte ich einfach aktiver werden, z.B. reisen, ins Theater gehen, Menschen kennenlernen (das ist wohl das Schwierigste!).
Das schlechte Gefühl, den Tod des Hundes in irgendeiner Weise "mit"verschuldet zu haben, geht nicht so schnell weg, ich weiß es war ein Unfall, aber ... hätte ich dies und das, hätte ich ihn nicht von der Leine gelassen, naja, im Nachhinein ist man immer schlauer und es ging alles so schnell.
Ich denk mir immer, dass meine Mutter und mein verstorbener Hund den Kopf schütteln würden, wenn sie sehen könnten,was ich da in den letzten Monaten so gemacht hab. Ich war, wie ich geschrieben hab, wirklich verblendet!
Danke noch mal und wünsch Euch ein super Jahr 2013!
Bin jetzt bis 2. Jänner offline - flüchte zu Silvester aus der Stadt
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Das versteh ich gut, in der Stadt ist die Knallerei ja geradezu unerträglich ...Arabella= hat geschrieben:Bin jetzt bis 2. Jänner offline - flüchte zu Silvester aus der Stadt
Ich wünsche Dir, wenn irgend möglich, einen schönen Silvesterabend und alles alles Gute für das Neue Jahr!
weidenkatz
Liebe Arabella,
deine Geschichte berührt mich sehr. Ich habe in diesem Sommer auch meine Hündin verloren. Sie ist mit 14 Jahren gestorben und war meine "Familie" und große Liebe. Auch ich habe mich in ihrer letzten Lebenszeit ganz auf sie konzentriert und konnte wenig außerhalb wahrnehmen. In dieser Zeit ist auch meine Partnerschaft in die Brüche gegangen, so dass es nach dem Tod meiner Hündin ziemlich leer um herum war (und ist!!). Und auch ich habe recht schnell meine Fühler nach einem anderen Hund ausgestreckt, es ist aber bislang bei kurzzeitigen "Pflegefellen" geblieben. Ich kann es total gut nachvollziehen, dass Du nach "Ersatz" für Deinen verlorenen Schatz gesucht hast. Ich finde das überhaupt nicht verwerflich, sondern höchst natürlich und normal. Und für den Unfall konntest Du nichts! Du bist nicht Gott und nicht allmächtig, nicht das ganze Geschick dieser Welt liegt auf Deinen Schultern.
Ich möchte sagen - lass Dir Zeit und sei geduldig und lieb zu Dir. Ich finde es klasse, dass Du Deinen Lebensdrang (Theater etc.) spürst. Bei mir ist das auch so! Ich habe, als meine Maus so krank war, auch gedacht, dass ich reisen und viel ausgehen werde, wenn alles überstanden ist. Dazu ist es bislang noch nicht gekommen. Ich hatte die innere Kraft irgendwie noch nicht. Wir sind eben keine Maschinen - zum Glück.
Ich habe mir übrigens Unterstützung bei einer Therapeutin gesucht, die sich auf Lebenskrisen und Trauerprozesse "spezialisiert" hat. Hast Du darüber auch schon einmal nachgedacht? Oder bist Du vielleicht schon in Therapie? Was Du im letzten Jahr durchgemacht hast, der Verlust Deiner Mutter und der Tod Deines Hundes, ist wirklich extrem und wohl kaum ohne Krise zu überstehen. Es ist jetzt aber auch eine Phase, die Du bewusst gestalten kannst und in der Du bestimmt offen bist für Neues. Auf diesem Weg wäre therapeutische Begleitung sicher produktiv.
Wir haben 2012 überlebt - alles Gute für 2013, viel Liebe, Licht und Mut!
deine Geschichte berührt mich sehr. Ich habe in diesem Sommer auch meine Hündin verloren. Sie ist mit 14 Jahren gestorben und war meine "Familie" und große Liebe. Auch ich habe mich in ihrer letzten Lebenszeit ganz auf sie konzentriert und konnte wenig außerhalb wahrnehmen. In dieser Zeit ist auch meine Partnerschaft in die Brüche gegangen, so dass es nach dem Tod meiner Hündin ziemlich leer um herum war (und ist!!). Und auch ich habe recht schnell meine Fühler nach einem anderen Hund ausgestreckt, es ist aber bislang bei kurzzeitigen "Pflegefellen" geblieben. Ich kann es total gut nachvollziehen, dass Du nach "Ersatz" für Deinen verlorenen Schatz gesucht hast. Ich finde das überhaupt nicht verwerflich, sondern höchst natürlich und normal. Und für den Unfall konntest Du nichts! Du bist nicht Gott und nicht allmächtig, nicht das ganze Geschick dieser Welt liegt auf Deinen Schultern.
Ich möchte sagen - lass Dir Zeit und sei geduldig und lieb zu Dir. Ich finde es klasse, dass Du Deinen Lebensdrang (Theater etc.) spürst. Bei mir ist das auch so! Ich habe, als meine Maus so krank war, auch gedacht, dass ich reisen und viel ausgehen werde, wenn alles überstanden ist. Dazu ist es bislang noch nicht gekommen. Ich hatte die innere Kraft irgendwie noch nicht. Wir sind eben keine Maschinen - zum Glück.
Ich habe mir übrigens Unterstützung bei einer Therapeutin gesucht, die sich auf Lebenskrisen und Trauerprozesse "spezialisiert" hat. Hast Du darüber auch schon einmal nachgedacht? Oder bist Du vielleicht schon in Therapie? Was Du im letzten Jahr durchgemacht hast, der Verlust Deiner Mutter und der Tod Deines Hundes, ist wirklich extrem und wohl kaum ohne Krise zu überstehen. Es ist jetzt aber auch eine Phase, die Du bewusst gestalten kannst und in der Du bestimmt offen bist für Neues. Auf diesem Weg wäre therapeutische Begleitung sicher produktiv.
Wir haben 2012 überlebt - alles Gute für 2013, viel Liebe, Licht und Mut!
Danke Mondlicht! Ich bin noch immer so traurig, dass mein Hund gestorben ist und jetzt weiß ich, dass es sehr, sehr lange dauern wird bis ich wieder einen Hund (an)nehmen werde können.
Danke für Deinen Zuspruch, für mich ist jetzt wohl eine "Zeitenwende" gekommen, die ich lange nicht wahrhaben wollte...
Wünsche Dir auch ein gutes Jahr!
Danke für Deinen Zuspruch, für mich ist jetzt wohl eine "Zeitenwende" gekommen, die ich lange nicht wahrhaben wollte...
Wünsche Dir auch ein gutes Jahr!
"Menschen kennenlernen (das ist wohl das Schwierigste!). "
<--- Sich in so einem Forum anzumelden und sich mit anderen auszutauschen ist doch auch eine Form von Kennenlernen. Wenn man sich schwertut, im normalen Alltag Menschen kennenzulernen, ist das Internet eine gute Alternative.
<--- Sich in so einem Forum anzumelden und sich mit anderen auszutauschen ist doch auch eine Form von Kennenlernen. Wenn man sich schwertut, im normalen Alltag Menschen kennenzulernen, ist das Internet eine gute Alternative.
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