Zu schwach fuers weitere Leben

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Baerchen
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Beitrag So., 14.10.2012, 09:34

liebe ressourcine,

herzlichen dank auch fuer deinen beitrag und deine anteilnahme .

ich versuche mal zu beschreiben, wie sich meine beschwerden zusammensetzen (ich muss es leider
etwas umfassender beschreiben, weil man dadurch den zusammenhang besser erkennen kann):

mein erkankungsverlauf:

ich bemerkte seit meiner tenniezeit, dass ich mich scheinbar im verhaeltnis zu meinem umfeld mehr in andere menschen hineinversetzen bzw. etwas besser nachempfinden kann.

wenn ich mich an diesen zeitraum erinnere, habe ich den eindruck, dass viele eigenschaften auf mich
zutreffen, die man auch als - zart besaitet - bezeichnet.

nach dem verlust eines elternteils (seit dem 13. lebensjahr) entwickelte ich erstmals erhebliche seelische beschwerden, die mich bis zu meinem 20. lebensjahr in eine kaum beschreibbare streßsituation brachten.

danach hatte ich eine weile das empfinden, dass ich sich meine seelsichen beschwerden etwas bessern
und nahm keine nennenswerten einschraenkenden beschwerden wahr. im verhaeltnis zu jetzt, stand
ich mit beiden beinen im leben und verbrachte meine freizeit viel im freien (beispielsweise bemerkte
ich durchs segelfliegen, dass ich zum ersten mal wie in meiner kindheit ganz ich selbst bin).

drei jahre danach entdeckte man bei einem zufallsbefund eine leichte schilddruesenunterfunktion und ich bekam erstmals schilddruesenhormone zum einnehmen. seit dieser einnahme veraenderte sich mein gesamtes leben.

nach meiner einnahme dieser hormone entwickelten sich jetzt erstmals sehr seltsame beschwerden:
beispielsweise bekam ich herzbeschwerden, mißempfinden, kaelteempfinden, muskelschwaeche,
muskelkraempfe, es kamen seelische beschwerden dazu, die ich nicht kannte und vieles mehr
(ca mehr als 20 verschiedene beschwerden). ich erkannte mich auf einmal selbst nicht mehr.

ich kann mich zudem erinnern, dass ich in meiner teeniezeit aehnliche werte hatte, damals leitete man
aber keine therapie ein und ich lebte auch mit dieser latenten schilddruesenunterfunktion ohne beschwerden weiter.

mein mediziner jetzt empfahl aber erstmals eine einnahme von schilddruesenhormonen und sah leider keinen zusammenhang zu den entstanden beschwerden, die sich erst durch diese tabletteneinnahme eintellten.

demnach nahm ich die tabletten brav weiterhin ein. mein zustand verschlechterte sich sehr schnell. ich kann es nicht beschreiben, wie belastend diese beschwerden waren (es war ein echter albtraum).

nach ca. 12 monaten brach in dann erstmals zusammen, weil sich neben diesen beschwerden eine
erhebliche schwaeche einstellte (ich hatte keine kraft mehr) und verbrachte die meiste zeit im bett.

einge jahre danach mußte ich wegen einem zeckenbiß behandelt werden. die behandlungen verschlechterten meine beschwerden dazu und ich brauchte jeden tag hilfe, weil ich zu schwach war um aufzustehen. danach nahm ich verschiedene behandlungsversuche war und bemerkte, dass es meinen zustand nach und nach verschlechterte. ich dachte, dass ich mit einem bein im jenseits stehe bis ich zu einem mediziner kam, dem ich mich anvertraute.

er erinnerte mich zudem, wie meine beschwerden seinen lauf nahmen (erst nach tabletteneinnahme). zudem stellte sich heraus, dass ich durch den seelischen streß in meiner teeniezeit eine nebennieren-schwaeche entwickelt habe, die man nachweisen kann. bei anhaltendem seelischen streß, entwickeln die nebennieren zuerst vermehrt ein streßhormon namens cortisol und nach einer bestimmten zeit, kann sich eine nebennierenschwaeche entwickeln und man hat einen streßhormonmangel.

wenn man in diesem zustand schilddruesenhormone einnimmt, kann sich diese nebennierenschwaeche erheblich verschlechtern (es enstehen bestimmte beschwerden die ich auch allesamt wahrnahm).

daneben kann man die schilddruesenhormone schlecht verwerten.

mittlwerweile weiß ich, dass es damals ein behandlungsfehler war. man muß eigentlich erst die nebennierenschwaeche behandeln und kann danach eine schilddruesenbehandlung einleiten.

hinzukamen weitere einzelne nebenbefunde, die jetzt eine chronische multisystemische erkrankung entstehen laßen haben.

da ich den eindruck habe, dass man mit diesen beschwerden nicht leben kann, habe ich einen termin bei einem therapeuten vereinbart. vielleicht kann ich durch die therapie etwas zuversicht entwickeln.

herzlichen grueß an dich


baerchen

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Ressourcine
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Beitrag So., 14.10.2012, 09:59

liebes bärchen!
vielen lieben dank für deine ausführliche schilderung!
geht es dir denn mittlerweile etwas besser, seitdem du von den ursachen weisst bzw hat es etwas an deiner behandlung verändert? oder lässt sich die schwere der erkrankung jetzt nicht mehr beeinflussen durch behandlung der nebennierenunterfunktion?
ich finde es super, dass du dich um eine therapie bemühst- du scheinst dich mit genug herumschlagen zu müssen und es wird hoffentlich eine erleichterung für dich, deine sorgen, ängste und nöte mit jemandem zu teilen und vielleicht ein bisschen besser damit zurechtzukommen.
ich wünsche dir jedenfalls, dass du bei einem liebevollem und vertrauenswürdigen therapeuten landest, der dich auf deinem weg begleitet und stützt.
und wer weiß...der geist versetzt manchmal berge. vielleicht bessern sich zumindest einige deiner beschwerden- ich wünsche es dir!
ich würde mich freuen, weiter von dir zu lesen!
hab einen freudigen, sonnigen sonntag!
Alles Liebe,
Ressourcine

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Baerchen
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Beitrag So., 14.10.2012, 13:30

liebe ressourcine,

vielen lieben dank auch an dich und auch fuer deine hilfsbereitschaft.

habe eben etwas zum aufmuntern entdeckt : http://www.svt.se/hogafflahage/hogaffla ... tekor.html (man kann es jeweils anklicken und mit summen, hehe).

nachdem die meisten behandlungsversuche meine beschwerden erheblich verschlechtert haben,
habe ich versucht mich selbst zu behandeln und dadurch besserten sich erstmals bestimmte beschwerden.

aber ich kam seitdem leider auf kein beschwerdelevel, mit dem man leben kann.

auf d. einen seite bekam ich medikamente, die einen kleinen teil meiner beschwerden besserten, auf d. anderen seite haben diese medikamente auch erhebliche nebenwirkungen.

ich denke auch, dass ein therapeut bestimmt helfen kann und ich denke auch das es besser ist, wenn man seine last einem therapeuten mitteilen kann und versucht auch die seelische ebene miteinzubeziehen.

zumal ich auch einen therapeuten als ersatz fuer meinen dad brauche .

ich freue mich auf meinen termin in 2 wochen. mal sehen, wie sich d. therapeut macht (hehe).

auch dir wuensche ich ein erholsames wochenende.

alles liebe


baerchen
Zuletzt geändert von Baerchen am So., 14.10.2012, 14:22, insgesamt 3-mal geändert.

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Ressourcine
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Beitrag So., 14.10.2012, 14:02

Baerchen, der link ist genialst- Danke Dir...Du hast mich jetzt echt zum Lachen gebracht!
Bis bald und liebe Grüße,
Ressourcine

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Baerchen
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Beitrag So., 14.10.2012, 14:21

freut mich ressourcine

ich mußte auch herzhaft lachen.

bis bald und eine lieben gruß an dich


baerchen

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