Unverstanden und überfordert durch 'gute Ratschläge'

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.

Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Di., 07.06.2011, 16:41

Liebe Dampfnudel,
ja,so ist das eben: mal eben ein "Wink" mit ner Adresse für die nächste "Werkstatt" - und schon braucht man sich nicht persönlich berühren zu lassen,kann "im Kopf" bleiben und muß nicht fühlen...
Dampfnudel hat geschrieben:Toll, dass Du solche Freunde hast! Das ist ein großer Schatz!
Ich möchte an dieser Stelle nochmal betonen, dass auch nicht alle Menschen in meinem Umfeld total unsensibel reagieren, gerade hier an meinem Wohn- und Studienort nicht. Es geht mir vor allem um die Reaktionen von Menschen aus meinem Heimatort, mit denen ich zusammen trauern könnte, mit denen ich mich auch zusammen an meinen Vater erinnern könnte und die mir ihrerseits auch gern zur Seite stehen möchten.
Ja,das empfinde ich auch als großen Schatz und ein Geschenk - wenn auch,wie gesagt,einiges an Arbeit und auch Enttäuschungen/Verletzungen da mit dazugehörten...Ist manchmal wie "Steine schleifen",um die scharfen Ecken und Kanten abzumildern und die schillerndsten "Maserungen" zum Vorschein zu bringen.

Das mit den Leuten in deinem Heimatort,das kenn ich...Als mein Vater vor knapp 13 Jahren verstarb,da kamen zwar viele "verschämte" Beileidsbezeugungen von den Leuten aus meinem Heimatdorf,aber alles recht "hilflos" und sehr "verklemmt"...
Naja,ist ja auch so,daß auch diese Leute meinen Vater zig Jahrzehnte gekannt haben,er fester Bestandteil der Gemeinschaft dort war...Das traf die irgendwo auch,das war zu "unmittelbar" spürbar in ihrer direkten Nähe - und das macht Angst und ein Stück unbeholfen...

Ich glaube,da hilft wohl wirklich nur,den Leuten ein Stück weit entgegenzukommen,indem man ihnen möglichst klar und direkt sagt,was grad "richtig" für einen wäre...

Ich denk auch,daß in unserer Gesellschaft der Umgang mit dem Tod recht "schwer" ist - das ist immer noch ein Tabu.
Und "Trauer" etwas,was nicht "gern gesehen" ist...

Ich hab diese "Unbeholfenheit" im Umgang mit Trauernden oft mitgekriegt in meinem Job.Da ich manchen Patienten über Jahre in seiner Erkrankung und im Sterben begleitet habe,blieb manchmal auch danach noch ein lockerer Kontakt zu manchen Angehörigen.Und da klagten viele über genau dieselben Probleme,wie du sie beschreibst.

Möglichst schnell wieder zur "Normalität" zurück - oder wie candle schreibt:
candle hat geschrieben:aber für andere geht eben das Leben weiter
- das ist leider so der Anspruch heutzutage an nen Trauernden...Und dann wird einem ganz schnell mal was "Behandlungsbedürftiges" untergejubelt,obwohl man einfach nur eben: trauert.

Ich find das nicht nur schade,sondern eher "schädlich"...Mal wieder dieses leider so übliche "schnell Gefühle wegmachen"...

Werbung

Benutzeravatar

Ninna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 78

Beitrag Di., 07.06.2011, 16:46

Hi Dampfnudel, mein Beileid bezüglich Deines Vaters.
Hier ist ja schon einiges geschrieben worden. Sag mal, könntest Du es ertragen, wenn Du etwas unternimmst, wo Du für Dich Entspannung findest, und ein anderer führt es aus? Meinte damit eine Reiki-Behandlung, eines Wellnessmassage, Fußreflexzonenmassage oder ähnliches. Oder eine Freundin macht etwas für Dich, und Du nimmst es an. Damit diskutiert man nicht über ein Thema, sondern Du bekommst verlorene Energien zurück. Wie wäre es damit?
LG Ninna

Benutzeravatar

neko
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 45
Beiträge: 599

Beitrag Di., 07.06.2011, 21:03

liebe dampfnudel,

noch eine kleine beobachtung, die ich an mir selbst gemacht habe: manchmal, gerade dann wenn die harte, die nörgelnde stimme in mir tönt, die sich selber vorwirft, den hintern nicht schnell gug wieder hoch zu kriegen, dannn wünsche ich mir von anderen menschen, dass sie mich vor mir selber in schutz nehmen, dadurch dass sie mich bedauern und trösten. nau das ist aber eigentlich ziemlich oft in die hose gegangen, wahrscheinlich auch deshalb, weil mir das in dem moment alles selber gar nicht so bewusst war. oft habe ich dann alles, wasvon anderen kam, nur als bestätigung meiner inneren nörgler-stimme gehört. mittlerweile glaube ich tatsächlich, dass ich mir das verständnis für mich und meine schwere lage erst einmal selber geben muss. das kann man - glaube ich - nicht delegieren. aber wenn man das für sich klar hat, wenn man sich selber mit verständnis begegnet, dann klappt es, denke ich, auch besser mit dem verständnis einwünschen (einfordern klingt mir grad zu krass) von anderen. die funktion verädert sich dann aber. ich brauch das verständnis von anderen dann nicht dazu, um mir selber zu gestatten, verständnis für mich zu haben, sondern dafür, mit dem schweren nicht allein zu sein, kontakt und anteilnahme zu spüren. kene ahnung, die botschaft an andere wird dann klarer. kann man das verstehen? ich merk grad, klingt ein bisschen verschwurbelt, ist aber für mich eine irgendwie wichtige erkenntnis gewesen.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Dampfnudel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Di., 07.06.2011, 22:42

Liebe Waldschratin,
Waldschratin hat geschrieben:Naja,ist ja auch so,daß auch diese Leute meinen Vater zig Jahrzehnte gekannt haben,er fester Bestandteil der Gemeinschaft dort war...Das traf die irgendwo auch,das war zu "unmittelbar" spürbar in ihrer direkten Nähe - und das macht Angst und ein Stück unbeholfen...
Daran denke ich auch oft, dass die anderen Leute ja auch um ihn trauern. Aber erst jetzt, wo ich das hier von Dir lese, kommt mir der Gedanke, dass es für sie vielleicht darum auch so schwer nachvollziehbar ist, dass ich diesen Zusammenbruch hatte. Vielleicht haben sie die Erfahrung als pflegende Angehörige noch nicht gemacht und wissen nicht, wie anstrengend es ist, das rund um die Uhr mitzumachen, wie erschöpft man danach ist und wie sich dann vielleicht Erschöpfung und Trauer auch zusammen auswirken. Ich wusste es ja vorher auch nicht. Und vielleicht sehen sie nur den Vergleich mit ihrer eigenen Trauer, die sie ja auch nicht daran hindert, relativ normal weiterzumachen. Dann wirkt es natürlich etwas komisch, wenn jemand plötzlich gar nicht mehr kann.
Waldschratin hat geschrieben:Möglichst schnell wieder zur "Normalität" zurück - oder wie candle schreibt:
candle hat geschrieben:aber für andere geht eben das Leben weiter
- das ist leider so der Anspruch heutzutage an nen Trauernden...Und dann wird einem ganz schnell mal was "Behandlungsbedürftiges" untergejubelt,obwohl man einfach nur eben: trauert.
Mich hat auch in dem Gespräch gestern, von dem ich geschrieben habe, so getroffen, dass so viel in mich hineininterpretiert wurde. Ich würde nur das Negative sehen, ich würde mich damit im Kreis drehen, ich würde allein nicht weiterkommen. Wahrscheinlich, weil ich versucht hatte, etwas zu erklären, was der Andere mir nicht glauben wollte und weil ich daher immer wieder widersprochen habe und versucht habe, den Punkt deutlich zu machen, um den es mir ging. Das kann einem sicher auch in jeder anderen Situation passieren, aber da hatte ich eben den Eindruck, da wird zusammengemischt: Dampfnudel trauert und Dampfnudel spricht immer wieder über diesen einen Punkt - also muss Dampfnudel da wohl so in ihrer Trauer festhängen, dass sie nicht mehr klar sehen kann und sich im Kreis dreht.

Liebe Ninna,
Ninna hat geschrieben:Sag mal, könntest Du es ertragen, wenn Du etwas unternimmst, wo Du für Dich Entspannung findest, und ein anderer führt es aus?
Oh jaaaa Letzte Woche hatte ich eine Massage bei einem Physiotherapeuten. Das tat sooo gut, da hätte ich jeden Tag hingehen können! Das stimmt, das gibt auch Energien!

Liebe neko,
neko hat geschrieben:manchmal, gerade dann wenn die harte, die nörgelnde stimme in mir tönt, die sich selber vorwirft, den hintern nicht schnell gug wieder hoch zu kriegen, dannn wünsche ich mir von anderen menschen, dass sie mich vor mir selber in schutz nehmen, dadurch dass sie mich bedauern und trösten.
Das kenne ich auch. Aber bei mir ist es (inzwischen) so, dass ich das schon auch annehmen kann, wenn mir das jemand sagt. Jedenfalls immer besser. Wenn ich es nicht kann, dann erlebe ich es zum Glück nicht als Bestätigung der Nörgler-Stimme, sondern ich kann es einfach nicht glauben, dass das stimmen soll. Aber wenn ich es annehmen kann, dann ist es schon manches Mal der Anstoß gewesen, dass ich es mir dann auch selbst erlauben konnte, kürzer zu treten. Das ist sicher noch ein kleines Defizit, das ich hoffentlich irgendwann mal überwinden kann, dass ich mir dazu nicht selbst die Erlaubnis geben kann, sondern sie erst von außen "einholen" muss. Insofern trifft es mich natürlich auch recht hart, wenn mir jemand nicht die "Erlaubnis" gibt, mir die Zeit zu nehmen, die ich brauche, sondern erwartet, dass ich schnell durch ein paar Spaziergänge und gesundes Essen (auch wenn er gar nicht weiß, wie ich esse) wieder Besserung erreiche. Tja, vielleicht wäre das wirklich die wichtigste Voraussetzung: Dass ich erstmal selbst zuverlässig Verständnis für mich entwickle, mich selbst mit meinen Bedürfnissen annehme und mir (von) selbst das zugestehe, was ich mir wünsche. Danke für die Anregung!

Und danke für all Eure Antworten!

Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

Werbung


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mi., 08.06.2011, 05:55

Liebe Dampfnudel,
Trauer ist ja ein Prozeß - heißt,das dauert seine Weile.Es ist die Zeit,die man für sich braucht,um Abschied zu nehmen und das zu verarbeiten,was die letzten Monate war.Und damit klarkommen,daß sich jetzt was Entscheidendes geändert hat...
Da braucht der eine länger,der andere weniger lang dazu - aber ich habs öfter mitgekriegt,daß diejenigen,die zu schnell wieder "funktioniert" haben,dann auch entsprechend Probleme mit sich entwickelt haben.

Es gibt schon auch ein "Festhalten" an der Trauer,nicht loslassen können - ist ne andere Art der "Trauerverweigerung".

Aber mal so gesagt: Du bist ja grade mal dabei,den ersten Schock zu bearbeiten.Dann noch die lange Pflegezeit,wo man ja alles,aber auch wirklich alles eigene zurückstellt,weil man ja da sein möchte für den anderen.

Und da passiert es dann schon schnell mal,daß man weiter über seine Grenzen geht,als es gut für einen ist - grad unsereiner,der man eh das "Funktionieren" gut perfektioniert hat...
Dampfnudel hat geschrieben:Mich hat auch in dem Gespräch gestern, von dem ich geschrieben habe, so getroffen, dass so viel in mich hineininterpretiert wurde. Ich würde nur das Negative sehen, ich würde mich damit im Kreis drehen, ich würde allein nicht weiterkommen. Wahrscheinlich, weil ich versucht hatte, etwas zu erklären, was der Andere mir nicht glauben wollte und weil ich daher immer wieder widersprochen habe und versucht habe, den Punkt deutlich zu machen, um den es mir ging.
Wenn jemand was in dich hineininterpretiert,ist es ja v.a.sein Problem,das er damit hat.
Ich kenn das dann auch,daß ich dann erkläre und darlege und verstanden werden will,bis zum Umfallen - aber manchmal gehts dem anderen vielleicht gar nicht so sehr darum,einen verstehen zu wollen oder Anteil zu nehmen,weil er beiweitem mehr bei sich selber ist als bei dir...Und "negative" Aufmerksamkeit und Zuwendung und "Kontakt" ist halt manchmal ne "Notlösung",wenns einem in der positiven Form noch nicht möglich ist...

Du bist doch mit dir auf nem sehr guten Weg,weißt,wie du dir Gutes tun kannst und dich abfängst und wann du mal Unterstützung von außen brauchst etc.Das ist doch ein "guter Boden",auf dem du jetzt der Trauer Raum geben kannst,dir angucken,was dieses ganze Erleben in dir bewirkt hat und wie du jetzt damit umgehen,was du draus machen möchtest.

Da darfst du dich auch mal "abwenden" von denen,die dir momentan keine Unterstützung sind und die mal "stehenlassen",und auf die zurückgreifen,die dir grad guttun - so ein bissl "gesunder Egoismus" halt,wo es jetzt mal in allererster Linie um dich gehen darf.

Benutzeravatar

Ninna
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 37
Beiträge: 78

Beitrag Mi., 08.06.2011, 06:35

Hi Dampfnudel,
hört sich gut an, dass Du dabei Entspannung findest. Wäre es eine Möglichkeit, Dich bei einer Kosmetikschule als Modell anzumelden?
Komme darauf, weil ich gerade an einer Schule Wellness-Fußpflege lerne. Unsere Modelle zahlen pro Sitzung 5,-- Euro und bekommen dafür was sie möchten. Lomi Lomi-, Klangschalen- oder Ayurveda- Massage, Kosemtik Behandung, Nageldesign, Wellness- oder mediz. Fußpflege.
Bei uns ist ein großer Durchlauf an Modellen, und irgendwie fühlen die sich richtig wohl.
LG Ninna

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Dampfnudel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Mi., 08.06.2011, 07:16

Danke, Waldschratin und Ninna, das sind auch nochmal sehr gute Anregungen!
Waldschratin hat geschrieben: aber manchmal gehts dem anderen vielleicht gar nicht so sehr darum,einen verstehen zu wollen oder Anteil zu nehmen,weil er beiweitem mehr bei sich selber ist als bei dir...Und "negative" Aufmerksamkeit und Zuwendung und "Kontakt" ist halt manchmal ne "Notlösung",wenns einem in der positiven Form noch nicht möglich ist...
Stimmt, das ist wahrscheinlich so. Ob es möglich ist, die entsprechenden Leute mal darauf anzusprechen? Oder ist das zu krass?
Ninna hat geschrieben: [...] bekommen dafür was sie möchten. Lomi Lomi-, Klangschalen- oder Ayurveda- Massage, Kosemtik Behandung, Nageldesign, Wellness- oder mediz. Fußpflege.
Oh, ich wusste gar nicht, dass es das gibt. Das klingt in der Tat sehr verlockend. Schade, dass ich das nicht früher wusste. Bis vor einiger Zeit war hier in meiner Straße eine Kosmetikschule, aber die hat leider zugemacht. Aber ich muss mal googeln, ob es vielleicht noch eine andere gibt

Liebe Grüße
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 08.06.2011, 08:26

Also ich komme grade nicht ganz mit, hier weiter mit zu schreiben, lese aber mit...und als ich das hier sah:
Ninna hat geschrieben:Komme darauf, weil ich gerade an einer Schule Wellness-Fußpflege lerne. Unsere Modelle zahlen pro Sitzung 5,-- Euro und bekommen dafür was sie möchten. Lomi Lomi-, Klangschalen- oder Ayurveda- Massage, Kosemtik Behandung, Nageldesign, Wellness- oder mediz. Fußpflege.
Bei uns ist ein großer Durchlauf an Modellen, und irgendwie fühlen die sich richtig wohl.
Wow! Das ist ja mal ne Idee!!! Ich dachte immer, die würden nur an sich selbst üben bzw. Azubi´s wären einfach nicht so gut und wenn die dann Fehler machen? (Kommt natürlich auf den Fehler an)
Cool! Wie heißen denn solche Schulen, wenn man mal dringend Entspannung braucht? Schule für Entspannung? Machen so etwas auch die Paracelsus-Schulen? Mit den Modellen, meine ich? Die bilden ja auch aus!!!
Man, war das jetzt ´ne gute Idee!!!


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mi., 08.06.2011, 10:46

Dampfnudel hat geschrieben:Stimmt, das ist wahrscheinlich so. Ob es möglich ist, die entsprechenden Leute mal darauf anzusprechen? Oder ist das zu krass?
Zu krass fänd ichs nicht,aber ich denke,es bringt nicht recht viel,weil man sowas erstmal bereit sein muß,sich selber einzugestehen - und dazu muß man meistens erstmal sich "ausgiebig" den Kopf an Mauern einrennen,bis er wehtut und man endlich mal nen "Schritt zurück" macht,damit man die "Tür" 20 cm daneben überhaupt erst sehen kann.

Man lernt ja am meisten über sich anhand der Reaktionen seiner Umwelt auf sich selbst - aber zum Lernen muß man denn schon erstmal bereit sein...Solange man von "der Welt" erwartet,daß sie sich für einen ändern soll,kann "die Welt" einem noch so oft deutlich zu machen versuchen,was sie an einem wahrnimmt - es wird nicht "ankommen" können...
Aber geben wir mal die Hoffnung nicht auf!

Hallo Ninna,
ein Super-Tipp! Danke!Da werd ich mich auch mal umgucken danach.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Dampfnudel
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 39
Beiträge: 1138

Beitrag Mi., 08.06.2011, 14:35

Demnach lag candle schon ganz richtig mit ihrem Kommentar:
*candle* hat geschrieben: Übrigens: Wer gegen die Wand läuft, darf zumindest mit einer Beule rechnen.
Alles hat seine Zeit.

Benutzeravatar

ENA
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 46
Beiträge: 9840

Beitrag Mi., 08.06.2011, 17:05

Waldschratin hat geschrieben:Wenn jemand was in dich hineininterpretiert,ist es ja v.a.sein Problem,das er damit hat.
Ich kenn das dann auch,daß ich dann erkläre und darlege und verstanden werden will,bis zum Umfallen - aber manchmal gehts dem anderen vielleicht gar nicht so sehr darum,einen verstehen zu wollen oder Anteil zu nehmen,weil er beiweitem mehr bei sich selber ist als bei dir...Und "negative" Aufmerksamkeit und Zuwendung und "Kontakt" ist halt manchmal ne "Notlösung",wenns einem in der positiven Form noch nicht möglich ist...
Kannst Du das vielleicht nochmal kurz erläutern? Wem ist die positive Forum im Moment noch nicht möglich? Der Betroffenen oder dem anderen?
Waldschratin hat geschrieben:Du bist doch mit dir auf nem sehr guten Weg,weißt,wie du dir Gutes tun kannst und dich abfängst und wann du mal Unterstützung von außen brauchst etc.Das ist doch ein "guter Boden",auf dem du jetzt der Trauer Raum geben kannst,dir angucken,was dieses ganze Erleben in dir bewirkt hat und wie du jetzt damit umgehen,was du draus machen möchtest.

Da darfst du dich auch mal "abwenden" von denen,die dir momentan keine Unterstützung sind und die mal "stehenlassen",und auf die zurückgreifen,die dir grad guttun - so ein bissl "gesunder Egoismus" halt,wo es jetzt mal in allererster Linie um dich gehen darf.
Ja!!!!


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Do., 09.06.2011, 06:12

ENA hat geschrieben:
Waldschratin hat geschrieben:Wenn jemand was in dich hineininterpretiert,ist es ja v.a.sein Problem,das er damit hat.
Ich kenn das dann auch,daß ich dann erkläre und darlege und verstanden werden will,bis zum Umfallen - aber manchmal gehts dem anderen vielleicht gar nicht so sehr darum,einen verstehen zu wollen oder Anteil zu nehmen,weil er beiweitem mehr bei sich selber ist als bei dir...Und "negative" Aufmerksamkeit und Zuwendung und "Kontakt" ist halt manchmal ne "Notlösung",wenns einem in der positiven Form noch nicht möglich ist...
Kannst Du das vielleicht nochmal kurz erläutern? Wem ist die positive Forum im Moment noch nicht möglich? Der Betroffenen oder dem anderen?
Manchmal beiden,liebe ENA!

"Zuwendung" ist ja manchmal so ne Sache...
Wenn man schon einiges an Verletzungen abgekriegt hat,womöglich überwiegend zu ner Zeit,als man noch zu klein war,das auch zu "verwurschten",dann reagiert man ja meist mit Abwehr von Zuwendung,obwohl man sie sich natürlich zutiefst wünscht und auch überall sucht.
Die früheren Verletzungen an sich und der Mangel an Zuwendung seitdem hinterlassen aber ja auch noch reichlich Schmerz - und was passiert,wenn einem dann einer "freundlich-liebevoll" kommt?
Es "füllt" nicht einfach den Mangel,der da ist - es dockt erstmal gewaltig an dem Schmerz an,der auf dem Mangel noch "draufliegt"...

Und jetzt kommts drauf an,was einem selber davon alles schon bewußt ist oder nicht...
Hat man Schmerz und unerfülltes Defizit weit genug verdrängt,dann vermeidet man "automatisch" erstmal positive Zuwendung,weils erstens wehtut und zweitens ans Verdrängte rührt und das "hochholt".
Da aber kein Mensch auf Dauer "freiwillig" auf Zuwendung verzichtet,sucht und "konstruiert" man sich eben die Variante von Zuwendung,die man "kennt" : "schmerzliche",negative.

Deshalb brauchts erstmal dieses "einen Schritt zurücktreten" und sich "die Wand" mal "breiter" anzugucken,wo vielleicht ein Stein schon wackelt oder gar schon Tür oder Fenster vorhanden sind...
Dampfnudel hat geschrieben:Demnach lag candle schon ganz richtig mit ihrem Kommentar:
*candle* hat geschrieben:Übrigens: Wer gegen die Wand läuft, darf zumindest mit einer Beule rechnen.
Nobody is perfect!
Klar hat sie da recht - "Beulen holen" is ne weit verbreitete Art zu lernen.
Allerdings seh ich persönlich da eben nicht nur den "Splitter im Auge meines Bruders"...

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag