Krebsvorbeugung, -erkrankung und -tod

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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Else
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Beitrag So., 03.04.2011, 19:05

Ive hat geschrieben:Was wir vermeiden sollten: Hier die Ängste, Krebs betreffend, noch zu schüren ...
Da hast Du absolut Recht Ive!! Denn ich denke, dass ein ständigise Konzentrieren auf Gefahren, mögliche Krankheiten, und die ständige Ausarbeitung von "Vermeidungsstrategien" letztlich nur genau das Gegenteil auslöst: Wir fühlen uns nicht mehr wohl und sicher in unserem Umfeld, unserer Umwelt, was dazu führt, einem gewissen "Verfolgungswahn" zum Opfer zu fallen und dieses wird auf Dauer sicher nicht stärkend, sondern eher schwächend sein.

Ich für mich versuche ein gesundes Mittelmaß zu leben: Ich schätze und nutze die moderne Medizin (klar, sonst würde ich heute nicht mehr leben und mein Liebster übrigens auch nicht, da hat man dann evtl. einen noch anderen Blick drauf), ich gehe zur Vorsorge und nehme es ernst(er), wenn Auffälligkeiten auftreten, aber es bestimmt nicht mein Leben. Gar nicht!! Einen normalen Hausarzt z.B. habe ich seit vielen Jahren nicht gesehen und eigentlich bin ich mit solchen Dingen eher eine "Schluffbacke" und solange nichts vorfällt, ist es für mich vertane Zeit.

Auf der anderen Seite hat die Lockerheit aber auch eine Grenze. Der evtl. Krankheit und dem Tod ganz "entspannt" entgegen zu sehen, weils mich sowieso irgendwann und irgendwie ereilt, ist mir für mich zu nachlässig.

Ich denke, dazwischen liegt das Leben und ich versuche, dass auch so zu sehen. Klappt nicht immer, aber immer öfter. Ein weiser Spruch, der mich oft begleitet:

Ich wünsche mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann;
den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden


LG Else
Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast..... (G.B. Shaw)

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hungryheart
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Beitrag So., 03.04.2011, 19:12

Sahra-Marie hat geschrieben:
hungryheart hat geschrieben:
dass es für manche krebsarten eine erbliche komponente gibt, ist ein alter hut, das hat nichts mit "neuem wissen" zu tun

schön das du auch hier gut bescheid weißt ,
ironie und beleidigendes um-sich-schlagen ersetzen keine argumente.
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Sahra-Marie
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Beitrag So., 03.04.2011, 19:14

hungryheart hat geschrieben: ironie und beleidigendes um-sich-schlagen ersetzen keine argumente.

dito

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hungryheart
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Beitrag So., 03.04.2011, 19:20

Ive hat geschrieben:Was wir vermeiden sollten: Hier die Ängste, Krebs betreffend, noch zu schüren ...


da hast du vollkommen recht.

wichtig ist aber m.e. zu wissen, an welchen stellen ein erhöhtes risiko besteht, um entsprechend engmaschiger zur vorsorge zu gehen, was wiederum leben retten kann.

im frühstadium erkannt ist krebs meist heilbar, deshalb ist es bei den krebsarten mit erblicher/genetischer komponente so sehr wichtig, darum zu wissen und die vorsorgeangebote zu nutzen.

ich würde das in eine ähnliche kategorie einordnen wie das wissen um die tatsache, dass rauchen krebs verursacht.
so nach dem motto gefahr erkannt--> gefahr gebannt.
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hungryheart
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Beitrag So., 03.04.2011, 19:27

Sahra-Marie hat geschrieben: dito
Sahra-Marie hat geschrieben:
Krebs ist keine Alterserscheinung und er wird nicht vererbt -
Sahra-Marie hat geschrieben:mein wissen affenzahn ist aus dem medizinischem bereich ,

wenn du apodiktisch dinge behauptest, die schlicht falsch sind und das als "medizinisches wissen" verkaufst, musst du widerspruch hinnehmen .
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Goldbeere
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 12:27

Hallo Affenzahn,

Affenzahn hat geschrieben:
Goldbeere hat geschrieben:Nur fuer Dickdarmkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs waren genetische Faktoren fuer das Erkrankungsrisiko statistisch signifikant.
Diese Krebsarten gehören allerdings auch zu den häufigsten und lassen sich darum statistisch gut erfassen (kleinere statistische Unsicherheit). Die Zahlen beeindrucken: Die Erhöhung des Risikos durch die Erbanlagen beträgt gemäss der Studie um die 27 bis 42 %.
Ja - das bedeutet es besteht ein vergroessertes Risiko, aber nicht, dass Krebs hauptsaechlich vererbt wird oder eine Alterserscheinung ist. Darauf wollte ich hinaus.
Affenzahn hat geschrieben:
Goldbeere hat geschrieben:Of major concern are: outdoor air pollution by carbon particles associated with polycyclic aromatic hydrocarbons; indoor air pollution by environmental tobacco smoke, formaldehyde and volatile organic compounds such as benzene and 1,3 butadiene, which may particularly affect children and food contamination by food additives and by carcinogenic contaminants such as nitrates, pesticides, dioxins and other organochlorines."
Möglich, aber seit 1945 hat wohl auch der Bewegungsmangel zugenommen.
Mir ist nicht klar, was das Risikoverhaeltnis von Zigarettenrauch zu Bewegungsmangel ist, mir ging es eigentlich nur darum, ein paar der relativ aktuellen Forschungsergebnisse zusammenzufassen. Ob Bewegungsmangel alleine den Anstieg an Krebs erklaeren kann bezweifle ich.

Gruesse,
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Ive
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 12:58

hungryheart hat geschrieben:so nach dem motto gefahr erkannt--> gefahr gebannt.
Wenns nur so einfach wäre, Heart ...

Ist es nicht eher so: Je mehr wir wissen, desto ängstlicher werden wir?

LG Ive

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hungryheart
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 13:03

Ive hat geschrieben: Ist es nicht eher so: Je mehr wir wissen, desto ängstlicher werden wir?

ich weiß nicht, vielleicht sind die menschen da auch unterschiedlich.
mir ist immer ganz lieb, wenn ich weiß, worauf ich achten muss.

z.b. hatte eine meiner großmütter darmkrebs und ich werde entsprechend häufiger zur darmspiegelung gehen.
das macht mir keine angst.
aber vielleicht wäre das ja bei jemand anderem anders?

Goldbeere hat geschrieben: Mir ist nicht klar, was das Risikoverhaeltnis von Zigarettenrauch zu Bewegungsmangel ist, mir ging es eigentlich nur darum, ein paar der relativ aktuellen Forschungsergebnisse zusammenzufassen. Ob Bewegungsmangel alleine den Anstieg an Krebs erklaeren kann bezweifle ich.

ist ja auch ein komplexes thema. die auflistung war auf jeden fall sehr interessant. danke
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Carry
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 19:28

Ich bin dann mal weg
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Affenzahn
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Beitrag Mo., 04.04.2011, 19:51

Goldbeere hat geschrieben:Ob Bewegungsmangel alleine den Anstieg an Krebs erklaeren kann bezweifle ich.
Wie gross war denn dieser Anstieg (in den letzten Jahrzehnten) eigentlich?

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hungryheart
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Beitrag Di., 05.04.2011, 07:30

eins von vielen interessanten fact sheets der WHO:

http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs297/en/


lohnt sich, da mal ein bisschen durchzuklicken (goldbeere schrieb ja dazu schon was)


das ganze ist einfach ein multifaktorielles geschehen, bei dem ungesunde westliche gewohnheiten wie rauchen, alkohol, fettreicher ernährung, fast food und wenig körperliche bewegung, umweltgifte eine rolle spielen.

ein ganz wichtiger grund für die zunahme von krebserkrankungen ist auf jeden fall die alterung der gesellschaften.


ich weiß nicht, aber ich finde, dieses wissen kann doch statt angst eher hoffnung machen, weil es einem sooo viele ansatzpunkte liefert, an denen man aktiv ansetzen kann.
wer nicht raucht, wenig trinkt, sich gesund und halbwegs fettarm, faserreich und mit viiel obst und gemüse ernährt und regelmäßig sport treibt, (und nach möglichkeit aus der nachbarschaft des kohlekraftwerkes wegzieht), darüber hinaus regelmäßig zu den vorsorgeuntersuchungen geht tut schonmal eine ganze menge und vermindert damit sein krebsrisiko drastisch.
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Goldbeere
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Beitrag Di., 05.04.2011, 08:44

Auch interessant:

http://www-dep.iarc.fr/

und davon spezifisch die Mortalitaetsdatenbank
http://www-dep.iarc.fr/WHOdb/WHOdb.htm

derzufolge die Sterblichkeit bei Krebs in Deutschland seit den 70ern deutlich abgenommen hat. Eine gute Statistik der jaehrlichen Inzidenz habe ich leider nicht gefunden.

Im Uebrigen sehe ich es wie hungry - zu wissen, dass ich selbst aktiv werden kann, empfinde ich eher als beruhigend, ich bin der Umwelt eben nicht total hilflos ausgeliefert, sondern kann etwas fuer mich tun.

Viele Gruesse
Goldbeere
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Helferlein
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Beitrag Mo., 18.04.2011, 01:03

SandyZ. hat geschrieben:Hallo zusammen,

gestern lief im TV eine Reportage über das Sterben. Eine Zahl, die dort genannt wurde, ließ mir kalte Schauer den Rücken hinunterlaufen:

In Deutschland sterben jeden Tag etwa 2300 Menschen. Davon jeder 4. an Krebs. Jedes Jahr erkranken in Dt. etwa 340.000 Menschen an Krebs. Es sterben 220.000 an den Folgen.

Es wurde eine Frau gezeigt, die ein Herz-Lungen-Karziom hatte. Sie hatte erst ein paar Wochen vor den Filmaufnahmen von ihren Ärzten davon erfahren. 22 Tage nach den Aufnahmen war sie tot. Sie war in ihren 40ern.

Ich denke, wir sind heutzutage von krebserregenden Stoffen überall umgeben. Sei es in der Nahrung, in Kleidung, in der Luft, um nur einige zu nennen. Radioaktive Strahlung kommt auch noch dazu. Da braucht man gar nicht Raucher zu sein, die Pille zu nehmen, oder neben einem Atomreaktor leben. Wir sind alle gefährdet, so mein Eindruck.

Ist Krebsvorsorge bei euch ein Thema? Habt ihr Angst, an Krebs zu erkranken oder beschäftigt euch das nicht, nach dem Motto "Es kommt eh wie es kommt." Wie kann man heutzutage sein Leben gestalten, um das Risiko an Krebs zu erkranken so gering wie möglich zu halten?

beunruhigt
Sandy

Ich persönlich würde es um keinen Preis wissen wollen, wenn ich bereits an Krebs erkrankt wäre.
So dumm es klingt...und vielleicht auch ist...

Da ich bei meiner Mutter die Krebsdiagnose bis zum Tod mitgemacht habe, und sah wie sie innerhalb eines halben Jahres verfiel und schließlich starb; und da hatte die Chemotherapie eine um etliches schlimmere Wirkung auf Körper und auch auf den Geist als der Krebs selber; möchte ich das nie wieder nochmal mitmachen müssen, am allerwenigsten bei mir selber.

Da war zuerst mal die Diagnose, das Unglauben, und dennoch immer Hoffnung, und wieder Hoffnungs...
Das mache ich schon, ich schaff es dass meine eigene Mutter nicht daran stirbt...obwohl sie im letzten Stadium war...die Hoffnung war immer da, dass man das mittels Chemo so lange rauszögert, dass sie vielleicht....in 15 Jahren an einem Schlaganfall stirbt, aber nicht bald an dem Krebs.
Gekommen ist es anders, natürlich, und das unter großen Schmerzen, und Verlust geistiger und auch körperlicher Fähigkeiten, was größtenteils auf die Therapie zurückzuführen war.

So nachdem ich das gesehen habe, würde ich mir selber dieses Gift niemals injizieren lassen. Niemals!!!
Würde ich jetzt die Diagnose Krebs bekommen, würde ich nichts mache, keine Chemotherapie, und auch keine Bestrahlung. Ich wäre einfach nur psychisch am Boden, und warten bis es zu Ende geht.

Da es nur sehr selten vorkommt, dass der Krebs in einem Stadium diagnostiziert wird, in dem man diese beiden Behandlungmethoden noch nicht braucht, sorge ich auch nicht vor mittels irgendwelcher Untersuchungen.

Ich wills nicht wissen, wenn....


Momentan ist Krebs die 3. häufigste Todesursache.
Laut Expertenmeinung wird es in Zukunft den 1. Platz einnehmen.
Ein Stock im Arsc* ist noch lange kein Rückgrat!

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Eismeer
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Beiträge: 35

Beitrag Sa., 14.05.2011, 23:15

Ich verstehe jeden, der Angst vor Krebs hat.
Ich hatte ihn auch und habe jedes mal Angst zum Arzt zu gehen.
Von den nachsorgen ganz zu schweigen.
ich habe auch bald wieder eine.
Die Angst ist immer dabei.

Trotzdem gibt es weder eine Strategie um ihn zu verhindern, noch eine, ihn zu überleben.
Man muss bedenken, dass Krebs weltweit die zweithäufigste Todesursache ist.
Am meisten Menschen sterben aber immernoch an Herz-Kreislauferkrankungen.

Tatsache ist, dass man sich darüber im Vorfed nicht so viele Sorgen machen sollte. Im Endeffekt kann man nichts machen. Oft kann man ja nicht einmal eine Grippe vermeiden.

Dass es schlimm sein kann an Krebs zu sterben, ist schon klar, wobei es darauf ankommt, wie lange es dauert und welchen man hat.
Man kann aber genauso an einer einfachen Grippe sterben, wenn die Antibiotika versagen oder man kann morgends aus dem Haus gehen und ein Dachziegel kann einen erschlagen......

Wir wissen weder Tag noch Stunde, noch kennen wir die Umstände.
Wichtig ist, dass wir jeden Tag so leben, dass wir uns nichts vorzuwerfen haben, wenn wir morgen tot wären.

Ich glaube das Problem ist, dass der Tod ansich ein Tabuthema ist.
es dient höchstens zur Unterhaltung in den tausenden Krimis und in den Klatschblättern.
Umso erschrekender ist es, wenn es dann einen trifft, den wir vor 3 Stunden noch gesprochen haben.
Aber auch dann geht es uns entschieden besser, wenn wir uns immer so verhalten, dass wir uns nach dem Tod eines Menschen ihm gegenüber nichts vorzuwerfen haben.
Der Glaube hilft einem da sehr.
Vor Leid schützen kann er freilich auch nicht.
Aber er lässt uns die Dinge besser annehmen.

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