Hallo,
ich habe dieses Forum empfohlen bekommen von einer lieben Freundin, weil ich oft nicht weiss - wohin ich mit meiner Trauer und meinen Ängsten soll.
Mein Mann litt an einer seltenen Bluterkrankung - aplastische Anämie - das ist ein Knochenmarksdefekt, bei dem die Blutzellen wie Leukozyten, Thrombozyten und Hämoglobin nicht richtig gebildet werden. Wegen dieser Krankheit erlitt er im Februar 2008 eine schwere Gehirnblutung, weil seine Thrombozyten (körpereigenes Pflaster) auf 2000 abgefallen sind - und somit Spontanblutungen im ganzen Körper stattfinden können - bei ihm war es leider das Gehirn :( Es folgte eine fast 8-stündige OP - 6 Wochen künstliches Koma und lange weitere Wochen bis er wieder wach war. Er war als er richtig wach war, Gott sei Dank auch geistig fit, konnte sprechen - die Blutung war rechts - aber er war komplett spastisch gelähmt, hatte eine sog. Tetraspastik. Seinen rechten Arm konnte er aber Gott sei Dank bald wieder bewegen, der einzige Körperteil dem man nichts anmerkte. Er war inkontinent, bettlägrig und ich habe ihn gepflegt. Wir trainierten, machten neurologisch Fortschritte nur seine Blutkrankheit wollte trotz Therapie nicht besser werden, die einzigste Möglichkeit war noch einen Knochenmarktransplantation - die auch schon in Planung war.
Leider kam es nicht mehr soweit :( Er ist - jetzt natürlich letztes Jahr - am 11.08.2010 - an seinem Geburtstag ganz plötzlich verstorben. Er hatte noch Physiotherapie, scherzte noch mit seinen Gratulanten die kamen und plötzlich bekam er Luftnot - Notarzt - vermutet wurde eine Lungenembolie .... seine Lungen waren auch voller Wasser. Schon im Rettungswagen musste er reanimiert werden, dann folgte im KH MRT oder CT - so genau weiss ich das nicht mehr - eine Punktion der Lunge wegen des Wassers und dann doch noch eine Lyse - die wegen der niederen Thrombozytenzahl gefährlich war. In dieser Zeit musste er nochmals 2x reanimiert werden, beim letzten Mal versagte dann sein Herz.
Ich sitze hier - komme um vor Trauer, kann sie nirgends herauslassen. Vor seiner Krankheit war ich gerade neu in der Stadt - ich lebte vorher 450 km weiter weg -Familie, die wenigen Freunde - alle weit weg und auch selbst zu krank um zu kommen. Jetzt sitze ich hier, Weihnachten war die Hölle und gestern der Jahreswechsel ebenfalls :(
Ich besuche nach wie vor den Onkopsychologen - die Gespräche tun mir auch gut - aber ich komme nicht über den Tod meins Mannes hinweg. Er fehlt mir so sehr. Selbst der Stress der Pflege - ich musste 24h für ihn da sein - er war ja hilflos - fehlt mir sehr. Seit er nach der Reha damals Zuhause war, hatte ich die Wohnung immer nur kurz zum Einkaufen verlassen können ... es war die Hölle, aber ich bin gerne durch sie hindurch gegegangen, denn er lebte wir konnten uns unterhalten und wir konnten lachen und wir konnten auch zusammen weinen .... ich sehe ihn heute noch in seinem Rollstuhl sitzen und mir geht das Bild nicht aus dem Kopf .... er saß am Tisch wir waren beim Essen und er sagte zu mir:Schatz, ich möchte nicht sterben und fing an zu weinen ... (nach der Blutung war er sehr emotional und weinte oft, aber er konnte auch genauso oft lachen). Diese Szene geht mir nicht aus dem Kopf und mir rollen die Tränen ... ich fühel mich so, als hätte ich ihn im Stich gelassen. Die ganze Zeit habe ich ihm mehrmals das Leben gerettet, dieses Mal konnte ich es nicht mehr ...
Ich kann es hier niemandem sagen, ich kommt mit der Mentalität der Leute in dieser Stadt nicht zurecht. Ich bin ein Landmensch und so aufgewachsen - hier sitze ich in der Großstadt, in der ich alle nur oberflächlich kenne - ok, ein oder zwei Menschen gibt es schon, aber die kann man ja nicht immer belästigen ... mit Kontakten knüpfen tat ich mich schon immer schwer und in diese Stadt (Köln) ist alles oberflächlich. Hier melden sich die Menschen nur, wenn man feiern gehen kann - ansonsten ist man uninteressant ....nach Hause zurückgehen - geht finanziell auch nicht so einfach. Ich habe auch Gott sei Dank bald nach dem Tod meines Mannes wieder einen Arbeitsplatz gefunden ...die Arbeit lenkt mich auf eine Art ab, aber auf der anderen Seite muss ich mich täglich zusammenreissen. Ich kann vor fremden Menschen nicht weinen und ich glaube auch nicht, dass ein ARbeitgeber ständig eine Heulsuse beschäfitgen würde ...aber ich brauche eben auch das Geld. Ich bin gerade 39 Jahre alt - also noch weit entfernt von der Rente ..doch die Trauer macht mich langsam aber sicher kaputt - ich bestehe nur noch aus einer Fassade :(
Danke fürs Lesen ...
Peanut
Der lange Tod meines Mannes ...
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[quote="Peanut"]Er fehlt mir so sehr. (...) wir konnten uns unterhalten und wir konnten lachen und wir konnten auch zusammen weinen .... (...) ich fühel mich so, als hätte ich ihn im Stich gelassen.
Ich bin ein Landmensch und so aufgewachsen (...)[/quote]
Liebe Peanut,
Dein Schreiben ist sehr berührend und in jeder Zeile schimmert die große Liebe zu Deinem Mann durch und das "Er fehlt mir so sehr."
Gut, dass Du Gespräche wahrnimmst! Du weißt sicher selbst, dass es wichtig ist, mit der Trauer leben zu lernen, sie zuzulassen ... und sie oft sehr tief geht und lange andauert. Der Tod Deines Mannes liegt noch nicht lange zurück.
Du hast sehr viel (und vom Lebensalter her: sehr früh) von Dir für Deinen Mann gegeben und auch von ihm bekommen. - da ist eine Lücke da, die keiner ersetzen kann, die quasi unaushaltbar scheint. Ich denke dennoch, dass Dein Mann auch jetzt noch da ist - in kostbaren, wertvollen, sehr schmerzlichen, manchen glücklichen Erinnerungen und in anderen Dingen - und er sicher möchte, dass Du glücklich weiterleben kannst.
Es sind mehrere Punkte, die Du klar benennst und an denen man ansetzen könnte.
Folgendes fällt mir spontan ein:
1.
Diese 1-2 Kontakte, von denen Du schreibst, sind wichtig und ich glaube kaum, dass Du sie "belästigst". Du kannst sie ja um Rückmeldung bitten, wenn Du ihnen auf "die Nerven zu gehen" glaubst.
Sind Kontakte auch zu einem Arbeitskollegen / einer Arbeitskollegin / einem(r) Nachbarn/Nachbarin möglich?
2.
Manchmal helfen "unabhängige" Menschen, die in Trauerbegleitung (meist auch durch eigene Erfahrungen viel mitbringen) ausgebildet sind, weiter (das muss noch keine Therapie sein; diese hilft wohl dann weiter, wenn Dich die Trauer in Deinem Leben und Tun sehr einschränkt, Dir über das "normale Maß" [welches sehr individuell ist...] hinaus die Teilhabe am Leben sehr erschwert):
Link 1 (Google-Ergebnisse),
Link 2 (weiter Ergebnisse). Sucht man weiter, finden sich auf den Seiten viele weiterführende Adressen, Hinweise. Ein gutes kirchliches, aber konfessionsübergreifendes (bzw. auch für Konfessionslose geeignet) Portal ist das "Trauernetz".
3.
Du bist ein Landmensch - das lässt sich so leicht in der Stadt nicht verwirklichen, zumal Dir hier auch (noch)) die Freunde fehlen. Vielleicht ergeben sich mittels der Kontakte, Möglichkeiten für Dich herauszufinden, wo in naher oder fernerer Zukunft Dein "Lebensort" sein wird, die Dir auch helfen, diese Überlegungen realistisch (mit Blick auf finanziell Machbares) anzugehen.
4.
Wie können Dich Deine Familie, Deine weit entfernt lebenden Freunde unterstützen? Telefoniert ihr regelmäßig? Was raten sie Dir? Bist Du dort ein Stück weit aufgefangen?
Herzlich willkommen hier im Forum,
wünsche Dir viel Kraft, viel Beistand und einen Weg, der für Dich zu gehen möglich ist!
Liebe Grüße,
Anne
Ich bin ein Landmensch und so aufgewachsen (...)[/quote]
Liebe Peanut,
Dein Schreiben ist sehr berührend und in jeder Zeile schimmert die große Liebe zu Deinem Mann durch und das "Er fehlt mir so sehr."
Gut, dass Du Gespräche wahrnimmst! Du weißt sicher selbst, dass es wichtig ist, mit der Trauer leben zu lernen, sie zuzulassen ... und sie oft sehr tief geht und lange andauert. Der Tod Deines Mannes liegt noch nicht lange zurück.
Du hast sehr viel (und vom Lebensalter her: sehr früh) von Dir für Deinen Mann gegeben und auch von ihm bekommen. - da ist eine Lücke da, die keiner ersetzen kann, die quasi unaushaltbar scheint. Ich denke dennoch, dass Dein Mann auch jetzt noch da ist - in kostbaren, wertvollen, sehr schmerzlichen, manchen glücklichen Erinnerungen und in anderen Dingen - und er sicher möchte, dass Du glücklich weiterleben kannst.
Es sind mehrere Punkte, die Du klar benennst und an denen man ansetzen könnte.
Folgendes fällt mir spontan ein:
1.
Diese 1-2 Kontakte, von denen Du schreibst, sind wichtig und ich glaube kaum, dass Du sie "belästigst". Du kannst sie ja um Rückmeldung bitten, wenn Du ihnen auf "die Nerven zu gehen" glaubst.
Sind Kontakte auch zu einem Arbeitskollegen / einer Arbeitskollegin / einem(r) Nachbarn/Nachbarin möglich?
2.
Manchmal helfen "unabhängige" Menschen, die in Trauerbegleitung (meist auch durch eigene Erfahrungen viel mitbringen) ausgebildet sind, weiter (das muss noch keine Therapie sein; diese hilft wohl dann weiter, wenn Dich die Trauer in Deinem Leben und Tun sehr einschränkt, Dir über das "normale Maß" [welches sehr individuell ist...] hinaus die Teilhabe am Leben sehr erschwert):
Link 1 (Google-Ergebnisse),
Link 2 (weiter Ergebnisse). Sucht man weiter, finden sich auf den Seiten viele weiterführende Adressen, Hinweise. Ein gutes kirchliches, aber konfessionsübergreifendes (bzw. auch für Konfessionslose geeignet) Portal ist das "Trauernetz".
3.
Du bist ein Landmensch - das lässt sich so leicht in der Stadt nicht verwirklichen, zumal Dir hier auch (noch)) die Freunde fehlen. Vielleicht ergeben sich mittels der Kontakte, Möglichkeiten für Dich herauszufinden, wo in naher oder fernerer Zukunft Dein "Lebensort" sein wird, die Dir auch helfen, diese Überlegungen realistisch (mit Blick auf finanziell Machbares) anzugehen.
4.
Wie können Dich Deine Familie, Deine weit entfernt lebenden Freunde unterstützen? Telefoniert ihr regelmäßig? Was raten sie Dir? Bist Du dort ein Stück weit aufgefangen?
Herzlich willkommen hier im Forum,
wünsche Dir viel Kraft, viel Beistand und einen Weg, der für Dich zu gehen möglich ist!
Liebe Grüße,
Anne
Hallo Peanut!
Auch mich bewegen Deine Zeilen sehr; ich fühle beim Lesen einen Schimmer Deines großen Schmerzes und spüre, wie weh Dir sein muss - Dich hat getroffen, was mit am schwersten im Leben zu ertragen ist. Welche Stärke Du gezeigt hast ...
Darf ich Dir meine Hochachtung und Respekt aussprechen dafür, wie Du mit dieser schlimmen Erkrankung Deines Mannes umgegangen bist und für ihn gesorgt hast? Es muss auch schon eine sehr schwere Zeit gewesen sein; Du schreibst selbst von "Hölle", durch die ihr gemeinsam gegangen seid ... und mich berührt sehr, dass Du selbst diese Zeit mit ihm nun vermisst.
Deine Einsamkeit ist ebenso ergreifend wie Deine Trauer und Dein Kummer. Was ich Dir aus eigenem Erleben raten könnte, wäre, falls Du keine Abneigung gegen Glauben und Kirche hast, Dich einer möglichst kleinen Gemeinde anzuschließen. Dort wird man in einer solchen Situation meist sehr mitfühlend aufgefangen, erhält Beistand und Trost - jedenfalls hab ich es so kennengelernt.
Eine Trauergruppe am Ort oder in Deiner Nähe wäre eventuell eine Möglichkeit, unter ebenso betroffene Menschen zu kommen; ich weiß aber nicht, ob dies für Dich gut wäre - manchmal stürzt man damit eher noch tiefer ins Zurückdenken und in die Schwermut.
Auch von mir: Viel Kraft für Deinen weiteren Weg. Es ist gut, dass Du hier bist.
Wenn es Dir recht ist: Sei symbolisch einmal umarmt.
Ive
Auch mich bewegen Deine Zeilen sehr; ich fühle beim Lesen einen Schimmer Deines großen Schmerzes und spüre, wie weh Dir sein muss - Dich hat getroffen, was mit am schwersten im Leben zu ertragen ist. Welche Stärke Du gezeigt hast ...
Darf ich Dir meine Hochachtung und Respekt aussprechen dafür, wie Du mit dieser schlimmen Erkrankung Deines Mannes umgegangen bist und für ihn gesorgt hast? Es muss auch schon eine sehr schwere Zeit gewesen sein; Du schreibst selbst von "Hölle", durch die ihr gemeinsam gegangen seid ... und mich berührt sehr, dass Du selbst diese Zeit mit ihm nun vermisst.
Deine Einsamkeit ist ebenso ergreifend wie Deine Trauer und Dein Kummer. Was ich Dir aus eigenem Erleben raten könnte, wäre, falls Du keine Abneigung gegen Glauben und Kirche hast, Dich einer möglichst kleinen Gemeinde anzuschließen. Dort wird man in einer solchen Situation meist sehr mitfühlend aufgefangen, erhält Beistand und Trost - jedenfalls hab ich es so kennengelernt.
Eine Trauergruppe am Ort oder in Deiner Nähe wäre eventuell eine Möglichkeit, unter ebenso betroffene Menschen zu kommen; ich weiß aber nicht, ob dies für Dich gut wäre - manchmal stürzt man damit eher noch tiefer ins Zurückdenken und in die Schwermut.
Auch von mir: Viel Kraft für Deinen weiteren Weg. Es ist gut, dass Du hier bist.
Wenn es Dir recht ist: Sei symbolisch einmal umarmt.
Ive
-
- Forums-Insider
- , 66
- Beiträge: 347
Hallo Peanut ,
mehr wie meine Vorschreiber kann ich dir auch nicht sagen ,
du hast mein ganzes Mitgefühl bei dem was du erlebt hast -
ich glaube das es ganz wichtig für dich ist "tätig" zu werden ,
so wie anne schon geschrieben hat
glg Sahra-Marie
mehr wie meine Vorschreiber kann ich dir auch nicht sagen ,
du hast mein ganzes Mitgefühl bei dem was du erlebt hast -
ich glaube das es ganz wichtig für dich ist "tätig" zu werden ,
so wie anne schon geschrieben hat
glg Sahra-Marie
Wenn Du etwas von ganzem Herzen willst,
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren
dann können Dich nur deine eigenen Ängste aufhalten.
Sergio Bambaren
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Mich haben Deine Zeilen sehr berührt.
Die Idee mit der Trauergruppe finde ich gut, denn da braucht man sich nicht zusammenzureißen, alle sitzen im selben Boot.
Nach dem Tod meines Vater vor jetzt schon 11 Jahren habe ich mir angewöhnt, mit ihm zu sprechen. Ich denke, er ist da noch irgendwo. Und weil man immmer sagt, man soll die Toten gehen lassen, sage ich oft: So Papi, jetzt lass ich Dich mal wieder in Ruhe, ich muss noch ne Weile hier unten bleiben und grüß mir die Anderen.
Dein Mann hätte nicht gewollt, dass Du so traurig bist. Er würde bestimmt sagen: "Meine Kleine hat mir so sehr geholfen in dieser schweren Zeit. Ich habe ihre große, unendliche Liebe gespürt und bin sehr dankbar dafür und auch ich liebe sie so sehr. Noch immer! Ohne Ende! Ich sehe, wie sie mich vermisst. Niemals wollte ich sie allein lassen, aber es ging nicht anders. Eines Tages werden wir uns wieder in die Arme schließen. Und ich hoffe, sie kann daran glauben. Bis dahin wünsche ich mir, dass Sie mir ab und zu ein Lächeln schenkt und an die guten Zeiten zurückdenkt, die wir gemeinsam haben durften."
Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Schmerz erträglicher wird, liebe Peanut.
reddie
Die Idee mit der Trauergruppe finde ich gut, denn da braucht man sich nicht zusammenzureißen, alle sitzen im selben Boot.
Nach dem Tod meines Vater vor jetzt schon 11 Jahren habe ich mir angewöhnt, mit ihm zu sprechen. Ich denke, er ist da noch irgendwo. Und weil man immmer sagt, man soll die Toten gehen lassen, sage ich oft: So Papi, jetzt lass ich Dich mal wieder in Ruhe, ich muss noch ne Weile hier unten bleiben und grüß mir die Anderen.
Dein Mann hätte nicht gewollt, dass Du so traurig bist. Er würde bestimmt sagen: "Meine Kleine hat mir so sehr geholfen in dieser schweren Zeit. Ich habe ihre große, unendliche Liebe gespürt und bin sehr dankbar dafür und auch ich liebe sie so sehr. Noch immer! Ohne Ende! Ich sehe, wie sie mich vermisst. Niemals wollte ich sie allein lassen, aber es ging nicht anders. Eines Tages werden wir uns wieder in die Arme schließen. Und ich hoffe, sie kann daran glauben. Bis dahin wünsche ich mir, dass Sie mir ab und zu ein Lächeln schenkt und an die guten Zeiten zurückdenkt, die wir gemeinsam haben durften."
Ich wünsche Dir sehr, dass Dein Schmerz erträglicher wird, liebe Peanut.
reddie
Liebe Peanut,
ich nehme Dich jetzt einfach mal in den Arm und drück Dich.
Sei sicher, Du bist nicht allein mit Deiner Trauer. Ein sehr enger Freund ist im Mai letzten Jahres an Lungenkrebs gestorben. Ich habe ihn 7 Monate in seinem Sterben mit begleitet. So wie bei Dir, sind auch bei mir noch ganz viele Bilder des gemeinsamen Weines lebendig. Diese unendliche Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Gemeinsames Lachen gab es bei uns nach der Diagnose leider nicht mehr. Lachen ja, aber die Augen haben nicht mehr mitgelacht, es kam nicht von Herzen. Da war das Lachen erstorben, lange bevor der Körper den Kampf verloren hat.
Ich habe mit dem eigenen Umfeld ähnliche Erfahrungen wie Du. Freunde und Verwandte können oder wollen von der Trauer irgendwann nichts mehr hören. Es überfordert sie. Es erinnert daran, dass das Leben endlich ist. Damit setzt man sich meist nur ungern auseinander.
Du gehst zu einem Psychoonkologen, das ist gut. Mir helfen diese Gespräche auch sehr. Aber man darf auch nicht zu viel davon erwarten. Der Psychologe kann einem die Trauer nicht abnehmen. Du hast Deinen Mann innig geliebt, da kann Deine Seele ihn gar nicht so schnell einfach gehen lassen. Gib ihr Zeit.
Du schreibst im ersten Satz von Trauer und Ängsten. Welche Ängste hast Du?
Peanut, Du hast Deinen Mann nicht im Stich gelassen! Du hast alles erdenklich Mögliche für ihn getan. Auch die Ärzte. Aber die Natur ist stärker als unser Wille und unser Wunsch ihn nicht gehen lassen zu wollen. Mir hilft (manchmal) der Gedanke, dass mein Freund in seinem Leid nicht allein war und sich von seinen Nächsten aufgefangen, getragen gefühlt hat. Dazu mal ein Gedicht. Mit eigentlich religiösem Hintergrund, aber man kann das auch auf einen nahestehenden Menschen übertragen.
Alles Gute!
Lilly
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er: "Mein lieber Freund,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.
ich nehme Dich jetzt einfach mal in den Arm und drück Dich.
Sei sicher, Du bist nicht allein mit Deiner Trauer. Ein sehr enger Freund ist im Mai letzten Jahres an Lungenkrebs gestorben. Ich habe ihn 7 Monate in seinem Sterben mit begleitet. So wie bei Dir, sind auch bei mir noch ganz viele Bilder des gemeinsamen Weines lebendig. Diese unendliche Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Gemeinsames Lachen gab es bei uns nach der Diagnose leider nicht mehr. Lachen ja, aber die Augen haben nicht mehr mitgelacht, es kam nicht von Herzen. Da war das Lachen erstorben, lange bevor der Körper den Kampf verloren hat.
Ich habe mit dem eigenen Umfeld ähnliche Erfahrungen wie Du. Freunde und Verwandte können oder wollen von der Trauer irgendwann nichts mehr hören. Es überfordert sie. Es erinnert daran, dass das Leben endlich ist. Damit setzt man sich meist nur ungern auseinander.
Du gehst zu einem Psychoonkologen, das ist gut. Mir helfen diese Gespräche auch sehr. Aber man darf auch nicht zu viel davon erwarten. Der Psychologe kann einem die Trauer nicht abnehmen. Du hast Deinen Mann innig geliebt, da kann Deine Seele ihn gar nicht so schnell einfach gehen lassen. Gib ihr Zeit.
Du schreibst im ersten Satz von Trauer und Ängsten. Welche Ängste hast Du?
Peanut, Du hast Deinen Mann nicht im Stich gelassen! Du hast alles erdenklich Mögliche für ihn getan. Auch die Ärzte. Aber die Natur ist stärker als unser Wille und unser Wunsch ihn nicht gehen lassen zu wollen. Mir hilft (manchmal) der Gedanke, dass mein Freund in seinem Leid nicht allein war und sich von seinen Nächsten aufgefangen, getragen gefühlt hat. Dazu mal ein Gedicht. Mit eigentlich religiösem Hintergrund, aber man kann das auch auf einen nahestehenden Menschen übertragen.
Alles Gute!
Lilly
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten, Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war, blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges
nur eine Spur zu sehen war.
Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.
Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen,
da hast du mir versprochen,
auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich,
daß in den schwersten Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen,
als ich dich am meisten brauchte?"
Da antwortete er: "Mein lieber Freund,
ich liebe dich und werde dich nie allein lassen,
erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.
... as stubborn as a mule.
Hallo,
danke für die herzliche Begrüssung im Forum!
Ich weiss, das ich meiner Seele noch Zeit geben muss und ab und an habe ich auch das Gefühl, dass er noch hier ist ... das sind komische Gefühle und wenn ich das jemandem sagen würde, die würden mich wohl einweisen lassen, aber manchmal meine ich wirklich - gerade nachts, es pustet mir jemand ins Gesicht ... hatte ich früher nie.
Eine Trauergruppe - da hätte ich eben das Problem, auch wenn da alle im gleichen Boot sitzen, dass ich eben nicht weinen kann. Ging noch nie vor fremden Menschen. Zu diesen Zeitpunkten ziehe ich mich lieber zurück und bin für mich, zumal mir viele Menschen auf einem Haufen schon immer Angst gemacht haben.
Welche Ängste habe ich - nun ich leider seit mein Mann seine Gehirnblutung hatte - bzw. seit er Zuhause war und immer wenn er weg war - mal im KH oder so - und auch jetzt noch, an schweren Panikattacken mit Todesangst. Mir steigt bei eigentlich harmlosen Dingen wie beim Geschirrspülen, oder wenn ich am PC sitze plöstzlich der Blutdruck und zwar so, das ich richtig merke wie mir das Blut in den Kopf schießt, ich muss dann eigentlich nicht einmal messen, um zu wissen, dass er ca. bei 220/170 liegt - was er nach dem Messen dann auch tut. Der Puls rast wie verrückt, ich habe neurologische Ausfälle wie einen tauben Arm usw. Ein MRT würde mir schon einmal helfen, gewisse Ängste - auch eine SA zu bekommen schon mal nehmen, die Hausärzte geben dafür jedoch keine Überweisung heraus, mein Onkopsychologe will mir jetzt aber helfen ein MRT zu bekommen, weil ich seit der Krankheit meines Mannes Alprazolam einnehme - früher in sehr hohen Dosen zwischen 5-6 mg pro Tag, jetzt habe ich mich selbst heruntergeschraubt, ganz langsam auf 2mg am Tag, aber tiefer komme ich nicht, dann fängt mein Gehirn an zu arbeiten und ich habe das Gefühl, einen epileptischen Anfall zu bekommen, weil plötzlich meine Augen springen usw. und ich habe das Gefühl, jetzt fällst du gleich um. Seit der Blutung meines Mannes analysiere ich auch jeden Kopfschmerz und merke jede Ader die gerade schmerzt - Dinge über die ich mir früher nie Gedanken gemacht habe. Und immer nach jeder Panikattacke habe ich schon Angst vor der nächsten ... :(
Ja ich habe meinen Mann sehr geliebt und liebe ihn immer noch. Reddy nach deinen Worten kamen mir die Tränen - mein Mann hat nämlich immer "meine Kleene" zu mir gesagt - er ist Berliner gewesen ... ich dachte wirklich, da schreibt er, bei deinen Worten. Genau das hat er immer gesagt. Allerdings war er auch einmal sehr froh, als ich gesagt habe, dass ich, sollte ihm mal etwas passieren, nie wieder einen anderen Menschen so lieben werde ....bis heute kann ich mir das auch nicht vorstellen, habe aber jetzt schon ein schlechtes Gewissen wenn es doch einmal passieren sollte - vor diesem Zeitpunkt habe ich Angst. Und natürlich wird es auch mal passieren - ich bin 39 und ich werde wohl noch Bekanntschaften haben - werde aber wohl nie wieder jemanden so nah an mich heranlassen können, genau aus den o.g. Gründen. Erstens wird nie jemand meinen Mann das Wasser reichen können, diese Vertrautheit und Innigkeit die sich bei solch einer Krankheit aufbaut (bei manchen geht es in die andere Richtung - bei uns war es eben so) wird wohl nie wieder jemand mit mir haben ...wir brauchten keine Worte, mein Mann hat sich blind auf mich verlassen in jeder Beziehung und konnte dies auch immer tun. Ich war diejenige die mit den Ärzten gestritten hat, wenn sie ihm mal wieder ein Mittel aufgeschrieben oder verabreichen wollten, welches er mit seiner Blutkrankheit nicht nehmen darf -
So konnte ich immer einschreiten, zum Leidwesen der Ärzte. Aber er wäre sonst schon sehr viel früher verstorben an einer falschen Medikation. Von daher hat er sich immer verlassen und hat dies wohl auch an seinem letzten Tag im Leben getan ...doch ich kam zu spät - bin mit dem Auto hinterher gefahren - da lag er schon im künstlichen KOma, war schon 1x reanimiert ... ich wurde hinausgeschickt, was sonst nie der Fall war in der Notaufnahme -an diesem Tag schon und ich konnte nich aufpassen. Das war morgens um 11.00 Uhr - gesehen habe ich ihn nur kurz von weitem wie sie reanimiert haben, danach wurde ich abgeschottet und als ich ihn dann um 16.05 Uhr wieder sah, war er genau seit 4 Minuten für tot erklärt worden und war tot - entspannt - von einer Spastik sah man nichts mehr, alles locker ... er sah aus, als würde er schlafen, was er vorher durch das künstliche Koma ja auch tat ...Das ist mein einziger Trost, das er wohl nichts mitbekommen hat.
Einige Tage nach seinem Tod hätte ich schwören können in der Nacht, das mir jemand über die Wange streicht - ich sah sein Gesicht oben ganz leicht in der Schlafzimmerecke - lacht mich jetzt bitte nicht aus - er streckte seinen Arm aus und streichelte meine Wange und sagte: Alles wird gut mein Schatz ... danach war er weg ... nur ab und an habe ich das Gefühl, es pustet nachts in mein Gesicht ...
Viele Grüße
Peanut
danke für die herzliche Begrüssung im Forum!
Ich weiss, das ich meiner Seele noch Zeit geben muss und ab und an habe ich auch das Gefühl, dass er noch hier ist ... das sind komische Gefühle und wenn ich das jemandem sagen würde, die würden mich wohl einweisen lassen, aber manchmal meine ich wirklich - gerade nachts, es pustet mir jemand ins Gesicht ... hatte ich früher nie.
Eine Trauergruppe - da hätte ich eben das Problem, auch wenn da alle im gleichen Boot sitzen, dass ich eben nicht weinen kann. Ging noch nie vor fremden Menschen. Zu diesen Zeitpunkten ziehe ich mich lieber zurück und bin für mich, zumal mir viele Menschen auf einem Haufen schon immer Angst gemacht haben.
Welche Ängste habe ich - nun ich leider seit mein Mann seine Gehirnblutung hatte - bzw. seit er Zuhause war und immer wenn er weg war - mal im KH oder so - und auch jetzt noch, an schweren Panikattacken mit Todesangst. Mir steigt bei eigentlich harmlosen Dingen wie beim Geschirrspülen, oder wenn ich am PC sitze plöstzlich der Blutdruck und zwar so, das ich richtig merke wie mir das Blut in den Kopf schießt, ich muss dann eigentlich nicht einmal messen, um zu wissen, dass er ca. bei 220/170 liegt - was er nach dem Messen dann auch tut. Der Puls rast wie verrückt, ich habe neurologische Ausfälle wie einen tauben Arm usw. Ein MRT würde mir schon einmal helfen, gewisse Ängste - auch eine SA zu bekommen schon mal nehmen, die Hausärzte geben dafür jedoch keine Überweisung heraus, mein Onkopsychologe will mir jetzt aber helfen ein MRT zu bekommen, weil ich seit der Krankheit meines Mannes Alprazolam einnehme - früher in sehr hohen Dosen zwischen 5-6 mg pro Tag, jetzt habe ich mich selbst heruntergeschraubt, ganz langsam auf 2mg am Tag, aber tiefer komme ich nicht, dann fängt mein Gehirn an zu arbeiten und ich habe das Gefühl, einen epileptischen Anfall zu bekommen, weil plötzlich meine Augen springen usw. und ich habe das Gefühl, jetzt fällst du gleich um. Seit der Blutung meines Mannes analysiere ich auch jeden Kopfschmerz und merke jede Ader die gerade schmerzt - Dinge über die ich mir früher nie Gedanken gemacht habe. Und immer nach jeder Panikattacke habe ich schon Angst vor der nächsten ... :(
Ja ich habe meinen Mann sehr geliebt und liebe ihn immer noch. Reddy nach deinen Worten kamen mir die Tränen - mein Mann hat nämlich immer "meine Kleene" zu mir gesagt - er ist Berliner gewesen ... ich dachte wirklich, da schreibt er, bei deinen Worten. Genau das hat er immer gesagt. Allerdings war er auch einmal sehr froh, als ich gesagt habe, dass ich, sollte ihm mal etwas passieren, nie wieder einen anderen Menschen so lieben werde ....bis heute kann ich mir das auch nicht vorstellen, habe aber jetzt schon ein schlechtes Gewissen wenn es doch einmal passieren sollte - vor diesem Zeitpunkt habe ich Angst. Und natürlich wird es auch mal passieren - ich bin 39 und ich werde wohl noch Bekanntschaften haben - werde aber wohl nie wieder jemanden so nah an mich heranlassen können, genau aus den o.g. Gründen. Erstens wird nie jemand meinen Mann das Wasser reichen können, diese Vertrautheit und Innigkeit die sich bei solch einer Krankheit aufbaut (bei manchen geht es in die andere Richtung - bei uns war es eben so) wird wohl nie wieder jemand mit mir haben ...wir brauchten keine Worte, mein Mann hat sich blind auf mich verlassen in jeder Beziehung und konnte dies auch immer tun. Ich war diejenige die mit den Ärzten gestritten hat, wenn sie ihm mal wieder ein Mittel aufgeschrieben oder verabreichen wollten, welches er mit seiner Blutkrankheit nicht nehmen darf -
So konnte ich immer einschreiten, zum Leidwesen der Ärzte. Aber er wäre sonst schon sehr viel früher verstorben an einer falschen Medikation. Von daher hat er sich immer verlassen und hat dies wohl auch an seinem letzten Tag im Leben getan ...doch ich kam zu spät - bin mit dem Auto hinterher gefahren - da lag er schon im künstlichen KOma, war schon 1x reanimiert ... ich wurde hinausgeschickt, was sonst nie der Fall war in der Notaufnahme -an diesem Tag schon und ich konnte nich aufpassen. Das war morgens um 11.00 Uhr - gesehen habe ich ihn nur kurz von weitem wie sie reanimiert haben, danach wurde ich abgeschottet und als ich ihn dann um 16.05 Uhr wieder sah, war er genau seit 4 Minuten für tot erklärt worden und war tot - entspannt - von einer Spastik sah man nichts mehr, alles locker ... er sah aus, als würde er schlafen, was er vorher durch das künstliche Koma ja auch tat ...Das ist mein einziger Trost, das er wohl nichts mitbekommen hat.
Einige Tage nach seinem Tod hätte ich schwören können in der Nacht, das mir jemand über die Wange streicht - ich sah sein Gesicht oben ganz leicht in der Schlafzimmerecke - lacht mich jetzt bitte nicht aus - er streckte seinen Arm aus und streichelte meine Wange und sagte: Alles wird gut mein Schatz ... danach war er weg ... nur ab und an habe ich das Gefühl, es pustet nachts in mein Gesicht ...
Viele Grüße
Peanut
Hallo Peanut,
Danke für Deinen Beitrag.
Dass Du Deinen Mann noch spürst und siehst, ist denke ich Ausdruck der tiefen Verbundenheit, die ihr miteinander hattet. Auf eine Art ist er jetzt immer noch bei Dir. Das ist ganz normal. Irgendwann, wenn Du ihn gehen lassen kannst, wird das weniger werden.
Wann und wie Du wieder eine neue Partnerschaft eingehst, musst Du ja noch nicht heute entscheiden. Ich wünsche Dir, dass Du Dich zu gegebener Zeit wieder verlieben kannst, dann auch ohne Gewissensbisse. Die sind m.E. fehl am Platz. Du darfst und musst weiterleben. Leben, nicht nur existieren. Dazu gehört auch das Recht wieder glücklich sein zu dürfen. Dein Mann wird in Deinem Herzen trotzdem immer seinen Platz behalten.
Zu den anderen Punkten vorab eine kurze Erklärung.
Ich bin in einer Selbsthilfegruppe aktiv und habe dort die Erfahrung gemacht, dass es einerseits hilfreich ist, Trost und Beistand zu erhalten und zu geben, und andererseits die praktischen Tipps mindestens genauso wichtig sind. Deshalb ein paar Fragen.
Magst Du erzählen wie oft Du zu Deinem Onkopsychologen gehst? Du scheinst Vertrauen in ihn zu haben, was enorm wichtig ist. Wobei Du das "onko" ja nicht (mehr) unbedingt brauchst, oder? Was ich sagen will: Es gibt Therapueten, die auf bestimmte Bereiche geschult sind und entsprechende Erfahrungen einbringen können. Z.B. für die Trauerbewältigung, oder noch viel wichtiger, für die Angstzustände/Panikattacken.
Wenn ich das richtig rauslese, nimmst Du das Alprazolam schon fast 3 Jahre. Das hört sich nicht so ganz gut an. Irgendwann musst/solltest Du wieder ohne auskommen. Der Weg dahin geht, denke ich, nur über eine Therapie. Zumal sich die Panik schon verselbständigt hat - die Panik vor der Panik.
Es ist sehr schade, dass Du mit Ärzten so ungute Erfahrungen machen musst. Natürlich würde ein MRT helfen. Genau wie Du selbst schreibst: es würde Ängste abbauen. Ich drück Dir die Daumen, dass Dein Psychologe Erfolg hat.
Kannst Du mit Deinem Psychologen oder auch mit einem Arzt über SA sprechen? Wie entsteht die Krankheit? Welche Symptome gibt es? usw. Möglicherweise würde auch das helfen Ängste abzubauen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Lilly
Kein Übel ist so groß, wie die Angst davor.
Friedrich Schiller
Danke für Deinen Beitrag.
Dass Du Deinen Mann noch spürst und siehst, ist denke ich Ausdruck der tiefen Verbundenheit, die ihr miteinander hattet. Auf eine Art ist er jetzt immer noch bei Dir. Das ist ganz normal. Irgendwann, wenn Du ihn gehen lassen kannst, wird das weniger werden.
Wann und wie Du wieder eine neue Partnerschaft eingehst, musst Du ja noch nicht heute entscheiden. Ich wünsche Dir, dass Du Dich zu gegebener Zeit wieder verlieben kannst, dann auch ohne Gewissensbisse. Die sind m.E. fehl am Platz. Du darfst und musst weiterleben. Leben, nicht nur existieren. Dazu gehört auch das Recht wieder glücklich sein zu dürfen. Dein Mann wird in Deinem Herzen trotzdem immer seinen Platz behalten.
Zu den anderen Punkten vorab eine kurze Erklärung.
Ich bin in einer Selbsthilfegruppe aktiv und habe dort die Erfahrung gemacht, dass es einerseits hilfreich ist, Trost und Beistand zu erhalten und zu geben, und andererseits die praktischen Tipps mindestens genauso wichtig sind. Deshalb ein paar Fragen.
Magst Du erzählen wie oft Du zu Deinem Onkopsychologen gehst? Du scheinst Vertrauen in ihn zu haben, was enorm wichtig ist. Wobei Du das "onko" ja nicht (mehr) unbedingt brauchst, oder? Was ich sagen will: Es gibt Therapueten, die auf bestimmte Bereiche geschult sind und entsprechende Erfahrungen einbringen können. Z.B. für die Trauerbewältigung, oder noch viel wichtiger, für die Angstzustände/Panikattacken.
Wenn ich das richtig rauslese, nimmst Du das Alprazolam schon fast 3 Jahre. Das hört sich nicht so ganz gut an. Irgendwann musst/solltest Du wieder ohne auskommen. Der Weg dahin geht, denke ich, nur über eine Therapie. Zumal sich die Panik schon verselbständigt hat - die Panik vor der Panik.
Es ist sehr schade, dass Du mit Ärzten so ungute Erfahrungen machen musst. Natürlich würde ein MRT helfen. Genau wie Du selbst schreibst: es würde Ängste abbauen. Ich drück Dir die Daumen, dass Dein Psychologe Erfolg hat.
Kannst Du mit Deinem Psychologen oder auch mit einem Arzt über SA sprechen? Wie entsteht die Krankheit? Welche Symptome gibt es? usw. Möglicherweise würde auch das helfen Ängste abzubauen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft.
Lilly
Kein Übel ist so groß, wie die Angst davor.
Friedrich Schiller
... as stubborn as a mule.
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