Hallo,
in einer analytischen Therapie verarbeite ich gerade den frühen Tod meiner Mutter. Ich bin jetzt 27 Jahre alt und meine Mutter starb als ich 3 Jahre alt war. Ich bin bis dahin vaterlos aufgewachsen und wurde anschließend adoptiert.
Ich hab mein Leben lang geleugnet, dass mir ihr früher Tod etwas ausmacht, hatte sämtliche Gefühle in diesem Zusammenhang geleugnet. Natürlich blitzten die Gefühle (Verlassensein, Ängste, Wut...) im Laufe meines Lebens immer mal wieder durch, durch bestimmte Situationen. Ich habs aber immer auf was anderes geschoben.
Inzwischen bin ich soweit, dass mir die Zusammenhänge bewusst sind zu dem traumatischen Erlebnis von damals und meinem Gefühlserleben heute.
Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb bin ich gerade an einem Punkt, wo ich denke:"Das kann nicht wahr sein!!! Das kann nur ein Scherz sein!!! Sie kann mich nicht verlassen haben, ich brauche sie doch noch! Ich kann noch nicht alleine überleben! Ich brauche sie..." Und dann stelle ich fest: Doch, es ist wahr. Sie ist weg, kommt nicht mehr wieder und hat mich zurückgelassen. Und ich weiß nicht, wie es weitergehen soll. Da ist nichts, was mir im Moment den Rücken stärken könnte, hab ich das Gefühl. Ich bin unendlich traurig und fühle mich so im Stich gelassen .
Dass diese Gefühle nun gerade jetzt hochkommen, wundert mich nicht wirklich. Ich bin fast am Ende meines Studiums, will mich demnächst zur Prüfung melden und muss mich seit einiger Zeit komplett selbst finanzieren, also wirklich für mich selbst sorgen. Und ich hab einfach das Gefühl, dass mich das überfordert, dass ich das noch nicht kann, dass jemand für mich sorgen muss, dass ich noch nicht stark genug bin.
Wo ist nur die ganze Stärke hin, die ich vor Kurzem noch hatte? Ich bin ratlos.
Faline
Es kann nicht wahr sein!
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Liebe Faline!
Deine Geschichte berührt mich sehr und es tut mir unendlich leid, dass du dich so verlassen fühlst...
Gerade bei so zentralen Ereignissen im Leben, die uns das Gefühl geben völlig "alleingelassen" zu sein, ist es schwer, innerhalb dieser Welt einen geeigneten Trost zu finden... Durch die Tragweite der Bedeutung des Todes, wird uns schmerzlich bewusst, wie begrenzt unser Ratio ist und es bleibt uns nichts weiter als Schmerz und Unbegreifen...
Um dieser "begrenzten" Welt, mit seinen unzulänglichen Tröstungsangeboten zu entrinnen (bzw darüber hinauszuwachsen), kann ich dir nur wünschen, dich für andere "Wirklichkeitsdimensionen" zu öffnen...- um zu verstehen, dass du niemals alleine warst, bist und sein wirst... ich verstehe darunter unter anderem, die vertrauensvolle Hingabe an einen Glauben (in eine große Seele, Geist, Energie, Liebe, Gott, ALLAH, Jesus, Mohammed, Buddha,Engel, ... was und wen auch immer...) diese Hingabe, kann zu dem Bewusstsein der unendlichen Verbundenheit aller Seelen und Wesen (innerhalb und ausserhalb dieser Welt) führen...
ich wünsche dir, die Begegnung mit wichtigen und guten Menschen, -zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit dem richtigen Wort....
Deine Geschichte berührt mich sehr und es tut mir unendlich leid, dass du dich so verlassen fühlst...
Gerade bei so zentralen Ereignissen im Leben, die uns das Gefühl geben völlig "alleingelassen" zu sein, ist es schwer, innerhalb dieser Welt einen geeigneten Trost zu finden... Durch die Tragweite der Bedeutung des Todes, wird uns schmerzlich bewusst, wie begrenzt unser Ratio ist und es bleibt uns nichts weiter als Schmerz und Unbegreifen...
Um dieser "begrenzten" Welt, mit seinen unzulänglichen Tröstungsangeboten zu entrinnen (bzw darüber hinauszuwachsen), kann ich dir nur wünschen, dich für andere "Wirklichkeitsdimensionen" zu öffnen...- um zu verstehen, dass du niemals alleine warst, bist und sein wirst... ich verstehe darunter unter anderem, die vertrauensvolle Hingabe an einen Glauben (in eine große Seele, Geist, Energie, Liebe, Gott, ALLAH, Jesus, Mohammed, Buddha,Engel, ... was und wen auch immer...) diese Hingabe, kann zu dem Bewusstsein der unendlichen Verbundenheit aller Seelen und Wesen (innerhalb und ausserhalb dieser Welt) führen...
ich wünsche dir, die Begegnung mit wichtigen und guten Menschen, -zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, mit dem richtigen Wort....
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)
Geleugnet hast du gar nichts. Leugnen kann man nur, was man weiß. Es war verdrängt, weil es für dich als zu bedrohlich empfunden wurde. Sicher zu Recht. Wie bist du denn darauf gekommen? War das eine Einsicht des/r Therapeut(i)(e)n oder bist du gefühlsmäßig da ran gekommen? Hast du ihm/ihr erzählt, dass du damit in ein Forum gehst?Faline hat geschrieben: Ich hab mein Leben lang geleugnet, dass mir ihr früher Tod etwas ausmacht, hatte sämtliche Gefühle in diesem Zusammenhang geleugnet. Natürlich blitzten die Gefühle (Verlassensein, Ängste, Wut...) im Laufe meines Lebens immer mal wieder durch, durch bestimmte Situationen. Ich habs aber immer auf was anderes geschoben.
Das war's
Wo jeder Widerspruch gelöscht wird, scheint alles klar.
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Hallo Faline...
Auch mich berührt deine Geschichte und mir tut es sehr leid wie du dich fühlst!!! Auch ich hab meine Mutter sehr früh an einer schweren Krankheit verloren..ich war damals 8, hatte noch drei ältere Geschwister und aufgezogen hat uns unser Vater!!
Ich hatte dir gegenüber natürlich jetzt noch den Vorteil, meine Geschwister und meinen Papa zu haben...dennoch fehlt meine Mutter mir ganz arg!!!
Mein Vater hat sich keine neue Frau mehr genommen, so das wir alle Mutterlos aufwuchsen...Und ich erinnere mich noch, das meine Kindheit dadurch sehr sehr schwer war!! Und wenn es nur um Muttertag ging, war ich am Boden zerstört, denn ich hatte niemand dem ich an diesem Tag ein geschenk basteln konnte, wie all die anderen Kinder...
Auch heute ist es so, das meine Mutter mir in jeder Lebenslage fehlt!!! Das Gefühl das sie mich im Stich gelassen hat, hatte ich Zeitweise auch...
Vor 5 Jahren starb dann noch mein ältester Bruder, was mich ganz ganz tief runter zog, weil ich nicht verstehen konnte, wieso man mir meine Familie nimmt!!?? Die letzten Jahre sahen ganz danach aus, als hätte ich mein Leben nicht mehr im Griff, aber irgendwie hab ich neuen Mut und neue Kraft getankt...heute geht es mir besser und ich glaube ich kann auch besser mit dem Verlust umgehen, und genau das wünsche ich dir auch!!
Weißt du,ich glaub ganz fest daran das ich eines Tages meine Mama und meinen Bruder wiedersehen werde und diese Hoffnung macht es mir halbwegs erträglich...
Sabrina*drückt dich*
Auch mich berührt deine Geschichte und mir tut es sehr leid wie du dich fühlst!!! Auch ich hab meine Mutter sehr früh an einer schweren Krankheit verloren..ich war damals 8, hatte noch drei ältere Geschwister und aufgezogen hat uns unser Vater!!
Ich hatte dir gegenüber natürlich jetzt noch den Vorteil, meine Geschwister und meinen Papa zu haben...dennoch fehlt meine Mutter mir ganz arg!!!
Mein Vater hat sich keine neue Frau mehr genommen, so das wir alle Mutterlos aufwuchsen...Und ich erinnere mich noch, das meine Kindheit dadurch sehr sehr schwer war!! Und wenn es nur um Muttertag ging, war ich am Boden zerstört, denn ich hatte niemand dem ich an diesem Tag ein geschenk basteln konnte, wie all die anderen Kinder...
Auch heute ist es so, das meine Mutter mir in jeder Lebenslage fehlt!!! Das Gefühl das sie mich im Stich gelassen hat, hatte ich Zeitweise auch...
Vor 5 Jahren starb dann noch mein ältester Bruder, was mich ganz ganz tief runter zog, weil ich nicht verstehen konnte, wieso man mir meine Familie nimmt!!?? Die letzten Jahre sahen ganz danach aus, als hätte ich mein Leben nicht mehr im Griff, aber irgendwie hab ich neuen Mut und neue Kraft getankt...heute geht es mir besser und ich glaube ich kann auch besser mit dem Verlust umgehen, und genau das wünsche ich dir auch!!
Weißt du,ich glaub ganz fest daran das ich eines Tages meine Mama und meinen Bruder wiedersehen werde und diese Hoffnung macht es mir halbwegs erträglich...
Sabrina*drückt dich*
Sei du selbst - steh zu dir
Die Wahrheit wird gelebt und nicht doziert
Du bist, was du warst und du wirst sein, was du tust
Beginne dich zu lieben und du findest, was du suchst
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Hallo Faline, mir erging, bzw. ergeht es ähnlich wie dir. Ich kann das Gefühl von, das kann doch nicht sein sehr gut verstehen. Irgendwie in mir drin habe ich meist noch ein gefühl von: Ich muss nur dieses und jenes tun, dann kommt sie wieder. Es muss dieses und jenes passieren, das wache ich aus diesem böden Traum auf. Nach der Grundschule bestimmt.. okay nach dem Abi..nach dem Studium..
Der Studienabschluss rückte immer näher und mir wurde immer klarer, das auch danach meine Mutter nicht wiederkommen würde. Und wie erwartet hatte ich nach dem Abschluss einen richtigen Absturz. Vor dem Abschluss war es schon schlimm, aber danach noch schlimmer.
Ich denke da kann es jemanden geben, der dich jetzt unterstützt. Deine Analytikerin/Analytiker. Ich habe das zumindest so erlebt, das die ganz schlimmen Gefühle aufgefangen wurden. das ich auf Kurs gebracht wurde um am Ball zu bleiben, zu funktionieren.
Es mag Menschen geben die darüber lächeln wenn es ums Funktionieren geht oder die die Schnauze voll haben. Aber ich finde das ist schon ein wichtiges Thema, auch und gerade für eine Studentin, die sich slebst finanziert.
Wenn man aufhört zu funktionieren hat man es danach noch viel schwerer. da denke ich.. lieber die Arschbacken zusammen kneifen und durch und DANACH kommt die Zeit des Ausruhens und vllt. auch sich eine Zeit lang fallen lassen. Bis dahin gibt es Fallen lassen nur in 50 min Häppchen.
Der Studienabschluss rückte immer näher und mir wurde immer klarer, das auch danach meine Mutter nicht wiederkommen würde. Und wie erwartet hatte ich nach dem Abschluss einen richtigen Absturz. Vor dem Abschluss war es schon schlimm, aber danach noch schlimmer.
Ich denke da kann es jemanden geben, der dich jetzt unterstützt. Deine Analytikerin/Analytiker. Ich habe das zumindest so erlebt, das die ganz schlimmen Gefühle aufgefangen wurden. das ich auf Kurs gebracht wurde um am Ball zu bleiben, zu funktionieren.
Es mag Menschen geben die darüber lächeln wenn es ums Funktionieren geht oder die die Schnauze voll haben. Aber ich finde das ist schon ein wichtiges Thema, auch und gerade für eine Studentin, die sich slebst finanziert.
Wenn man aufhört zu funktionieren hat man es danach noch viel schwerer. da denke ich.. lieber die Arschbacken zusammen kneifen und durch und DANACH kommt die Zeit des Ausruhens und vllt. auch sich eine Zeit lang fallen lassen. Bis dahin gibt es Fallen lassen nur in 50 min Häppchen.
amor fati
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