Angst, jemand zu verlieren

Hier können Sie sich über Belastungen durch eigene oder fremde schwere Erkrankungen, aber auch den Umgang mit Tod und Trauer austauschen.
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der_einsame
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Angst, jemand zu verlieren

Beitrag Di., 13.01.2009, 23:05

hallo,
kennt ihr die angst jemanden zu verlieren? Eltern, Geschwister zb
momentan gehts mir so mit meinen Eltern. Meine Vater wäre vor einem Jahr erst beinahe verstorben an einem Herzinfarkt. Beide sind Mitte 60 und seit einiger Zeit vor allem Abends plagt mich irgendwie der Gedanke dass meine Eltern früh sterben könnten und ich dann ganz alleine wäre ohne Familie.
Tod ist etwas mit dem ich nicht gut umgehen kann.
In meiner Familie gab es früher sehr viel Streit und Unfrieden und das über viele Jahre hinweg. So richtig versöhnt hat man sich eigentlich erst in den letzten paar Jahren zumindest ich und meine Eltern. Mit meinem Bruder hab ich keinen Kontakt.
Glaubt ihr dass das mit der Vergangenheit dass ich so empfinde? so eine Art Vergangenheitsbewältigung?
Es gab zb Tage da war ich rasend vor Wut auf meinen Vater weil dieser jahrelange Unfrieden mich geprägt hat und dann wieder sehr traurig weil sich die Familie lange zeit auseinandergelebt hat und ich so einiges vermisse.

Ich empfinde momentan Trauer wegen der Vergangenheit und vor allem Angst vor der Zukunft. Habe nicht so viele Freunde sondern mehr Bekannte also niemanden der für mich eine Stütze sein könnte.

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mikra
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Beiträge: 598

Beitrag Di., 13.01.2009, 23:56

der_einsame!

Die Angst jemanden zu verlieren, die kann Dir keiner nehmen!
Denn für jeden von uns kommt der Zeitpunkt zu gehen!

Ich möchte Dir sagen das meine Angst jemanden zu verlieren gerade eingetroffen ist! Meine Grossmutter ist vor etwas einer Woche an Darmkrebs gestorben! Und an den Freitag ist das Begräbnis von ihr!

Das was mit Deinen Vater passiert ist tut mir leid!
Wissen den die Ärzte warum er den Herzinfarkt bekommen hatte?
Meistens sind da Vorboten von sowas!


Und glaube mir jeder hat Angst seine Eltern zu verlieren!
Erich J. Lejeune, Unternehmer (1944 - )
„Wer sein Glück anderswo sucht, als in sich selbst, wird es nie finden.”

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Thread-EröffnerIn
der_einsame
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 00:18

mikra hat geschrieben::hello: der_einsame!

Die Angst jemanden zu verlieren, die kann Dir keiner nehmen!
Denn für jeden von uns kommt der Zeitpunkt zu gehen!

Ich möchte Dir sagen das meine Angst jemanden zu verlieren gerade eingetroffen ist! Meine Grossmutter ist vor etwas einer Woche an Darmkrebs gestorben! Und an den Freitag ist das Begräbnis von ihr!
Mein Beileid
hatte mit meiner Großmutter nie einen Kontakt
mikra hat geschrieben: Das was mit Deinen Vater passiert ist tut mir leid!
Wissen den die Ärzte warum er den Herzinfarkt bekommen hatte?
Meistens sind da Vorboten von sowas!
Und glaube mir jeder hat Angst seine Eltern zu verlieren!
Das Problem war und ist immern noch zu hohes Cholesterin. hat schon drei Stands.
Wenn meine Mutter damals nicht zu Hause gewesen wäre und die Sanitäter nicht so unglaublich schnell reagiert hätten wäre er in der Wohnung noch verstorben.
Was ich nur nicht verstehe ist warum mich das besonders Abends beschäftigt oder ich mir überhaupt so viele Gedanken drüber mache. Vielleicht weil über vieles nie gesprochen wurde.

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Der-Don
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Beiträge: 8

Beitrag Mi., 14.01.2009, 03:37

Ich kann dich gut verstehen, in meiner Familie war es auch nicht immer das Beste Klima. In den letzten drei Jahren sind bei mir leider einige Bekannte verstorben, unter anderem meine beste Freundin. Ich kann dir deine Angst nicht nehmen, ich glaube die kann dir auch niemand nehmen. Aber du solltest nicht zu viel Zeit damit verbringen, dir Gedanken zu machen, jemanden zu verlieren oder allgemein über den Tod. Konzentriere dich auf den Moment, denn im Moment sind deine Eltern bei dir, und das werden sie hoffentlich auch noch lange sein. Versuche einfach mehr Harmonie in die Familie zu bringen, denn alles was dir an einem Verstorbenen bleibt, sind Erinnerungen, also nutze die Zeit gut.
Is ThIs ThE wAy To NoWhErElAnD?

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engelchen69
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Beiträge: 20

Beitrag Mo., 02.02.2009, 14:23

Hallo, muß mich nun hier an Euch wenden, da ich meine Angst bald nicht mehr ertragen kann und keinen Ausweg mehr sehe.
Mein Freund (endlich einer, der es wirklich ernst mit mir meint!) bekam 10 Tage nachdem wir uns kennenlernten die Diagnose Krebs, die ich an ihm übrigens entdeckte.. nach drei Ops wurde nun sein Auge entfernt.. sollte es sein,daß der krebs, der bereits von einem schwachen zu einem bösartigeren Stadium zellenmäßig mutierte, sich verbreitet ist die Überlebenschance sehr sehr gering...
Nun weiß ich nicht was ich tun soll...Ich dachte er wäre der mann meines Lebens und jetzt geht seit fast 2 Jahren alles nur noch bergab..hinzu kommt leider, daß ich beziehungsmäßig einige schwere Laster mit mir rumtrage..hierzu ein ander mal mehr, die die Beziehung für ihn sehr schwer machen, da er derzeit keinerlei Probleme haben sollte, die ihn nur noch tiefer runterziehen..wir sind derzeit nur noch per sms in Kontakt,was ich aber auch nicht mehr länger ertrage, weil ich das gefühl habe ihn immer mehr zu verlieren und er sich wie er sagt"vor Problemen schützen müsse"
Ich will ihm so gern helfen, bin aber natürlich andererseits auch sehr unzufrieen mit der beziehung da auch sexuell nichts mehr geht und er einfach zu schwach , immer krank und energielos ist...
Es ist alles so verworren, brauche unbedingt eine Lösung!!!!

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Una
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 1193

Beitrag Mo., 02.02.2009, 14:44

Hallo Engelchen,

ich glaube eine Lösung gibt es nicht im Moment.
Außer Du löst Dich von ihm.
Denn er ist nun mal krank.
Und ihr wißt noch nicht mal ob er überlebt.

Traust Du Dir zu, ihn eventuell im Sterben zu begleiten?
Wäre es nicht ein Akt der Liebe für ihn da zu sein?
Ich wünsche Dir, das Du die Kraft in Dir findest, zumindest Unterstützung für ihn zu organisieren.

Das gemeine an der Situation ist, dass Du Liebe suchst und eine gefunden hast, die derzeit eher nimmt als gibt- Ende offen.

Du bist seelisch in einem bedürftigen Zustand.
Und sein nicht können wird von Dir als nicht wollen empfunden, wohlgemerkt im Gefühl!

Vielleicht verdankt er Dir sein Leben, wenn Du den Krebs rechtzeitig entdeckt hast. Das verbindet auf einer tiefen Ebene sehr, meinst Du nicht?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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