Reha - Beantragung durch Therapeuten?

Kliniken u.a. in Deutschland (keine generellen Fragen)
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sunny87
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Reha - Beantragung durch Therapeuten?

Beitrag Do., 04.07.2024, 18:39

Hallo zusammen,

meine Therapeutin hat heute mit mir wegen einer Klinik bzw Reha gesprochen (was ziemlich viel Angst und Unbehagen) bei mir auslöst...

Ich denke, dass der Leidensdruck bei anderen vermutlich viel größer ist und die eher "Anspruch" darauf hätten. Naja, sie würde es jedenfalls befürworten und sie hat vermutlich auch Recht, ich hab schon einige Katastrophen durch...

Sie meinte, dass dafür die Hausärztin und meine Psychiaterin ins Boot geholt werden sollten. Ich wäre nicht alleine damit, sie würde mir dabei helfen, auch mit den beiden sprechen und sie selber würde mir natürlich auch was dazu schreiben.

Ist das so, dass die Therapeuten sich mit den anderen Ärzten in Verbindung setzen bzw telefonieren? Also, dass die so viel unterstützen dabei? Ich dachte eher, dass ich dort jeweils vorsprechen muss (muss ich wahrscheinlich auch), und dass ich dann selber alles soweit erledigen muss.

Sie meinte auch, dass eine vorherige (also vor dem Antrag) Krankschreibung von mind 4 Wochen auch "hilfreich" wäre, wegen der Krankenkasse und der Genehmigung der Reha. Da ich aktuell sowieso auf dem Zahnfleisch laufe, ist eine Krankschreibung sowieso nur eine Frage der Zeit.

Sorry, wenn das eine doofe Frage ist, ich war noch nie in der Situation. :-( Vielleicht kann mir jemand was dazu schreiben.

LG
Sunny

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 04.07.2024, 19:18

Also du kannst auf zwei verschiedenen Wegen in eine psychotherapeutische Klinik. Über den Rentenversicherungsträger oder über die Krankenkasse finanziert. Die Wege dabei sind unterschiedlich. Die Reha über Rentenvesicherungsträger beantragst du bei der Rentenversicherung. Das musst du machen, dazu musst du dir die Anträge besorgen. Die entsprechenden Ärzte und Theraapeuten müssen dabei noch zusätzlich Stellungnahmen mitschicken.
Über die Krankenkasse finanziert kommst du zu dem Klinikaufenthalt per Krankenhauseinweisung vom Arzt. Damit wendest du dich an die Klinik deiner Wahl Die wollen in der Regel dann ein Vorgespräch mit dir und setzen dich auf die Warteliste.
Bei der Rentenversicherung hast du in der Regel keine freie Klinikwahl die schicken dich da hin wo sie Vertragsplätze haben die frei sind. Beim Rentenversicherungsträger sind Verlängerungen nicht möglich, bei der kassenfinanzierten Therapie schon.

Erst mal solltest du dir überlegen welche Art von Therapie in welcher Klinik du machen möchtest. Und dann schaust du wie du da genau hinkommen kannst.

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ENA
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Beitrag Do., 04.07.2024, 19:29

Über die RV hat man schon ein Wunsch- und Wahlrecht. Man kann 3 Wunschkliniken angeben und es kann auch sein, dass eine Reha. verkürzt oder verlängert wird, je nach med. Begründung vor Ort. Oft sind die Kliniken auch nicht "um die Ecke", können in anderen Bundesländern sein. Von daher ist "Vorsprechen" da dann eher schwierig.
...oder meintest Du bei Deinen ambulanten Ärztinnen? Das Untereinander-sprechen der Ärztinnen geht ja eigentlich nur, wenn Du die Einwilligung dazu gegeben hast.

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sunny87
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Beitrag Do., 04.07.2024, 19:51

münchnerkindl hat geschrieben: Do., 04.07.2024, 19:18 Also du kannst auf zwei verschiedenen Wegen in eine psychotherapeutische Klinik. Über den Rentenversicherungsträger oder über die Krankenkasse finanziert. Die Wege dabei sind unterschiedlich. Die Reha über Rentenvesicherungsträger beantragst du bei der Rentenversicherung. Das musst du machen, dazu musst du dir die Anträge besorgen. Die entsprechenden Ärzte und Theraapeuten müssen dabei noch zusätzlich Stellungnahmen mitschicken.
Über die Krankenkasse finanziert kommst du zu dem Klinikaufenthalt per Krankenhauseinweisung vom Arzt. Damit wendest du dich an die Klinik deiner Wahl Die wollen in der Regel dann ein Vorgespräch mit dir und setzen dich auf die Warteliste.
Bei der Rentenversicherung hast du in der Regel keine freie Klinikwahl die schicken dich da hin wo sie Vertragsplätze haben die frei sind. Beim Rentenversicherungsträger sind Verlängerungen nicht möglich, bei der kassenfinanzierten Therapie schon.

Erst mal solltest du dir überlegen welche Art von Therapie in welcher Klinik du machen möchtest. Und dann schaust du wie du da genau hinkommen kannst.
Wohl keine Krankenhauseinweisung. Also wohl eher über die Rentenversicherung. Ich muss nochmal genau nachfragen, was und wie sie meint. War nicht so ganz auffnahmefähig.

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sunny87
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Beitrag Do., 04.07.2024, 19:53

ENA hat geschrieben: Do., 04.07.2024, 19:29 Von daher ist "Vorsprechen" da dann eher schwierig.
...oder meintest Du bei Deinen ambulanten Ärztinnen? Das Untereinander-sprechen der Ärztinnen geht ja eigentlich nur, wenn Du die Einwilligung dazu gegeben hast.
Ja, ich meinte die Ärzte. Klar müsste ich erst die Einwilligung geben. Aber das mich die Therapeutin dabei unterstützt, hatte mich verwundert. Ich dachte eher, dass ich den Antrag zu den Ärzten bringe und sie (also meine Therapeutin) nur ihren Teil ausfüllt.

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ENA
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Beitrag Do., 04.07.2024, 20:01

Manchmal sind Menschen einfach nur nett oder stehen für Fragen zur Verfügung in soweit sie antworten können.

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Montana
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Beitrag Do., 04.07.2024, 20:45

Also, Kostenträger für eine Reha ist in der Regel die Rentenversicherung, und das wird bei dir auch so sein, denn du bist ja berufstätig. (Bei mir ist es die Krankenkasse, da EM-Rente, also bitte Vorsicht mit pauschalen Aussagen hierzu.)

Der Antrag wird in der Regel selbst gestellt, aber auch hier gibt es Ausnahmen (ist man grad in einer Akutklinik, dann kann die das komplett übernehmen, hatte ich auch schon).

Es gibt ein Wahlrecht für die Klinik. Man sucht sich idealerweise eine passende aus und kann da auch gleich schon nachfragen wie lang die Wartezeit wäre. Die darf ruhig auch lang sein, das ist normal. Ich hatte damals mehrere Monate Wartezeit, und das wurde so bewilligt, weil eben auch die Klinik von der Ausrichtung passend war. Begründe einfach deine Wahl und mach es damit den Sachbearbeitern leicht.

Der Hinweis der Therapeutin mit der Krankschreibung diente dazu, die Bewilligung wahrscheinlicher zu machen. Die RV als Kostenträger möchte durch eine Reha die Erwerbsfähigkeit sichern. Sie zahlt, wenn sie dadurch verhindern kann, dich als Beitragszahler zu verlieren. Daher ist es wichtig, genau das auch im Antrag zu erwähnen: es geht nicht um dein Befinden, sondern deine Erwerbsfähigkeit ist in Gefahr. Du möchtest das abwenden.

Der Aufenthalt dauert in einer psychosomatischen Reha in der Regel fünf Wochen, theoretisch sind bis zu zwei Wochen Verlängerung möglich. Manche Kliniken verlängern gern, manche aus Prinzip überhaupt nicht. Das muss man jeweils rausfinden. Manche Rentenversicherungen stellen sich auch generell quer bei Verlängerungen. Ich habe schon von Leuten gehört, die in monatelanger Reha waren, in Kliniken die sowas anbieten. Wie man da dran kommt, das weiß ich nicht. Das waren Empfehlungen die unter der Hand ausgetauscht wurden und mir wurde ein Name genannt der aber auch sehr weit entfernt und für mich echt viel ZU weit war. Das ist dann aber keine Regelbehandlung, sondern das sind Einzelfälle.

Wirklich nötig für einen Reha-Antrag ist neben den Formularen die du selber ausfüllen musst nur ein Befundbericht eines Arztes deiner Wahl. Das kann theoretisch der Hausarzt sein (hatte ich auch mal für eine Gyn-Reha). Wenn du aber einen Psychiater und Therapeuten hast, dann lass die sich ruhig mit eigenen Schreiben beteiligen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Bewilligung. Gerade wenn es um eine psychosomatische Reha geht hat man ja selten einen Haufen an Berichten zum Mitsenden. Bei meiner Gyn-Reha hatte ich einen Stapel OP-Berichte. Bei einer psychosomatischen braucht man auch irgendwo Stellungnahmen von qualifizierten Personen und die sollen in erster Linie darstellen, dass tatsächlich die Erwerbsfähigkeit in Gefahr ist UND dass ambulante Behandlung nicht ausreicht, weil bereits versucht.

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 05.07.2024, 05:41

wurde ja schon expertise von montana niedergeschrieben

@sunny weils mir ins Auge gesprungen ist:
"dass der Leidensdruck bei anderen vermutlich viel größer ist"
Das kann sein, aber denke darüber nach, dass man lieber früher was "tut", als abzuwarten bis etwas chronisch wird oder so unaushaltbar, dass eine Reha nicht mehr stützt. Prophylaxe, damit dein Zustand nicht schlimmer wird und das ist genauso wichtig, wie Menschen mit höherem Leidensdruck in die Reha zu vermitteln!
..:..

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sunny87
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Beitrag Fr., 05.07.2024, 08:47

Vielen Dank für Eure Infos und Einschätzungen.

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LovisTochter
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Beitrag Fr., 05.07.2024, 09:59

Ich würde mich vor allem damit auseinandersetzen, mit welchem Ziel ich die Behandlung anstrebe.
Wie Montana schon schrieb, geht es bei einer Reha darum Deine Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder wiederherzustellen. Da steht also etwas anderes im Vordergrund als bei einem Krankenhausaufenthalt. Bei einem solchen geht es viel mehr um die Verbesserung von Symptomen/Krankheiten.
Ich für meinen Teil würde immer einen Krankenhausaufenthalt vorziehen, da ich die Behandlung dort, für mich, als sehr viel zielführender erlebt habe. Die Reha die ich gemacht habe war doch sehr oberflächlich und hat mir gar nichts gebracht.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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Louna
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Beitrag Sa., 06.07.2024, 13:49

Ich hatte bisher beide Kostenträger.
Also es ist nicht immer abhängig von der Erwerbstätigkeit. Als ich befristet berentet war, war die Rentenversicherung zuständig, als ich unbefristet war die Krankenkasse.... da ging es nicht mehr ums Erwerbsleben.
Ich würde einen Klinikaufenthalt über mehrere Wochen gar nicht durch stehen. Ein Aufenthalt von 5 Wochen fand ich echt angenehm, weil dann fest stand dass ich (egal wie es mir geht) wieder gehen werde.
Das muss nicht auf Jeden zutreffen, aber mir hat es sehr geholfen.

Ich war in mehreren Traumaklinken und es stand immer fest, dass mehr als 5 Wochen nicht genehmigt werden. Das war gut. Das sage ich jetzt, es war gut und es hat gereicht wieder ins Umfeld zu können.

Ich war aber auch schon in psychosomatischen Krankenhäusern , das längste 6 Monate. Das war viel zu lange. Ich war sehr krank, ja, aber es tat mir nicht gut.

Heute wäre ich dankbar, sehr sehr dankbar, wenn mir jemand sagen würde, wie lange sowas dauert.

Natürlich ist es für Jeden verschieden.

Ich habe mich NIE krank genug gefühlt. Ich dachte immer, ich nehme jemandem den Platz weg, der es dringender braucht. Aber sunny, wenn Du genau so denkst, ist es höchste Eisenbahn (Sprichwort) dass Du Hilfe bekommst.

Nur Mut. Auch in einem stationärem Aufenthalt kann man jederzeit gehen, es zwingt einen niemand.
Ich bin oft gegangen, weil es einfach nicht gepasst hat. Aber nur der Versuch wäre erstrebenswert, wenn es nicht mehr geht, alles überhand nimmt, traue Dich bitte...es gibt sie, die guten Kliniken.

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Louna
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Beitrag Sa., 06.07.2024, 13:59

Bezüglich der Rehaklinik hatte ich auch ein Wunsch und Wahlrecht. Das habe ich durch bekommen mittel Widerspruch, das ist Arbeit aber ich wollte in eine bestimmte Klinik.

Wenn ich meiner Psychiaterin oder Hausärztin die Schweigepflichtsentbindung gebe, dann können die sich austauschen, aber das habe ich bisher nie gemacht. Es ist war und ist meine eigene Entscheidung.
Ich informiere mich und möchte da und da hin.

Ein persönliches Gespräch bei irgend welchen Kliniken hatte ich nie. Ich bin einfach hin gefahren. Aber die Kliniken waren auch oft sehr sehr weit entfernt. Und wenn es nicht passt, man nicht suizidal ist und so, dann kann man jederzeit wieder gehen.


Bluemoon123
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Beitrag Sa., 06.07.2024, 14:08

Wie lang das in einem psychosomatischen Krankenhaus dauert ist wohl extrem abhängig von der Klinik und der Diagnose. Da wo ich vor 2 Jahren war, war der "normale" Aufenthalt 6 Wochen mit Option auf Verlängerung auf 8 Wochen. Es gab einige, bei denen es auf 10 oder sogar 12 Wochen verlängert wurde. Aber das waren die Ausnahmen und viel länger war es dann auch nicht. Aber jede Verlängerung wurde immer mit den Patienten abgesprochen. Und wenn jemand das nicht wollte wurde es auch nicht aufgezwungen.

Ich hab inzwischen übrigens auch Beides hinter mir - Krankenhaus und Reha. Und wenn es bei mir wieder soweit ist, würde ich auf jedenfall das Krankenhaus vorziehen. Die Reha war extrem oberflächlich und null individuell. Die spulen da ein Standardprogramm ab, ohne wirklich zu schauen, was jemand braucht oder nicht braucht. Und denen ist es auch egal ob man an den Therapien teilnimmt oder nicht. Wenn man keinen Bock hat, bleibt man einfach weg.
Das kenne ich aus dem Krankehaus überhaupt nicht. Da wurde immer gleich nachgeschaut, ob etwas ist, wenn man irgendwo nicht aufgetaucht ist. Das mag für Einige streng klingen. Ich fand es im Nachhinein gut. Denn da war immer jemand da, der sich gekümmert hat und auch ansprechbar war. Während der Reha ging es mir teilweise sehr schlecht. Da hab ich mich dann in mein Zimmer verkrochen und keinen hat's interessiert.

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