Hallo zusammen,
ich wollte mal fragen, wie das bei Euch mit dem Psychiater aussieht bzw. was ihr mir raten könntet...
Ich habe im Laufe meiner Therapie auch einen Psychiater aufgesucht, mit dem Hintergrund, dass bei Therapieende noch eine "Anlaufstelle" vorhanden ist. Die Termine habe ich quartalsweise. Die ersten Termine waren auch okay für mich.
Die letzten Termine habe ich aber nicht mehr als hilfreich wahrgenommen. Erstens gehen die höchstens 10 Minuten, dann wird nur gefragt, ob ich Medikamente brauche (davon bin ich runter, komme sehr gut ohne klar). Die letzten beiden Male habe ich berichtet, dass es mir nicht so gut geht. Er hat mich (wie jedes mal) beim reden kaum angesehen, alles nur in den PC getippt und dann kam nur ein "viel Glück bei der Therapeutensuche, sie sind ja eh 2 Jahre gesperrt", als ich meinte, dass ich nochmal für ein paar Stunden zur Unterstützung eine Therapeutin suchen wollen würde evtl. auch als SElbstzahler. Gut, ich hab dann eine Krankschreibung bekommen, wo ich dann auch Zeit hatte, die Therapeuten abzutelefonieren.
Ich könnte aber genauso gut zu meinem Hausarzt gehen, der mir notfalls auch Medikamente verschreiben könnte oder mir eine AU geben kann. Und dabei noch empathisch ist und mir wenigstens beim reden in die Augen schaut.
Ich überlege deshalb, den nächsten Termin beim Psychiater abzusagen, weil mir auch der Aufwand von insgesamt 2 Stunden Fahrtzeit (also HIn- und Rückfahrt) zu aufwendig ist, für 5-10 Minuten.
Was hat es also für einen Vorteil, wenn ich zum Psychiater gehe, anstatt zum Hausarzt?
sunny
Psychiater - Quartalsbesuche
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Wenn es um Medikamente geht bzw. zur Einschätzung einer evtl. psych. Erkrankung ist der Psychiater halt der Facharzt.
Aber wenn du den Eindruck hast, es ist für dich mehr Aufwand als Nutzen, dann könntest du ja schauen, ob der Hausarzt das abdecken kann.
Aber wenn du den Eindruck hast, es ist für dich mehr Aufwand als Nutzen, dann könntest du ja schauen, ob der Hausarzt das abdecken kann.
Liebe Grüße
stern
stern
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf«
(alte Weisheit)
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- [nicht mehr wegzudenken]
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Psychiater empfiehlt sich auf jeden Fall bei chronisch psychisch Kranken. Wenn du nicht dauerhaft auf Medikamente (vorallem schwierigere Medis z.B. Lithium, Clozapin) angewiesen bist, auch eventuell kein realistischer GdB-Antrag für dich irgendwann in Frage kommt, ist ein Psychiater nicht unbedingt notwendig.
Trotzdem ist es so, dass auch ein Psychiater sich mit gängigen Antidepressiva (die auch ein Allgemeinmediziner verschreiben kann) besser auskennt und es schwer für dich wird wieder bei einem Psychiater unterzukommen, wenn du nochmal auf einen angewiesen sein solltest.
Aber du kannst am besten einschätzen wie stark krank du bist und ob ein Hausarzt auf Dauer reicht.
10 Minuten Zeit beim Psychiater ist übrigens schon sehr gut. Ich kenne Leute, die haben bei ihrem Niedergelassenen nur 1-2 Minuten. Rezept und das war’s, Gespräch gleich 0.
Also vielleicht auch überprüfen, ob deine Ansprüche an den Psychiater realistisch sind. Ich bin viele Jahre bei meinem Psychiater (Oberarzt einer Ambulanz und dementsprechend überlastet) und ich habe in all den Jahren vielleicht 1 oder 2 Mal wirklich sowas wie ein therapeutisches Gespräch geführt und da war ich wohl sein letzter Termin, so dass es möglich war. Ansonsten haben wir 5-10 Minuten, egal ob ich mit oder ohne Termin (also in Krise) komme. Das finde ich absolut in Ordnung und sogar sehr entgegenkommend, dass ich immer quasi ohne Termin kommen kann und noch nie weggeschickt wurde.
Außerdem ruft er immer zurück und kann auch sehr spontan Medikamente umstellen, was ein Hausarzt mangels Kenntnisse nicht so kann.
Wie gesagt: du kannst am besten einschätzen, ob du sowas benötigst.
Trotzdem ist es so, dass auch ein Psychiater sich mit gängigen Antidepressiva (die auch ein Allgemeinmediziner verschreiben kann) besser auskennt und es schwer für dich wird wieder bei einem Psychiater unterzukommen, wenn du nochmal auf einen angewiesen sein solltest.
Aber du kannst am besten einschätzen wie stark krank du bist und ob ein Hausarzt auf Dauer reicht.
10 Minuten Zeit beim Psychiater ist übrigens schon sehr gut. Ich kenne Leute, die haben bei ihrem Niedergelassenen nur 1-2 Minuten. Rezept und das war’s, Gespräch gleich 0.
Also vielleicht auch überprüfen, ob deine Ansprüche an den Psychiater realistisch sind. Ich bin viele Jahre bei meinem Psychiater (Oberarzt einer Ambulanz und dementsprechend überlastet) und ich habe in all den Jahren vielleicht 1 oder 2 Mal wirklich sowas wie ein therapeutisches Gespräch geführt und da war ich wohl sein letzter Termin, so dass es möglich war. Ansonsten haben wir 5-10 Minuten, egal ob ich mit oder ohne Termin (also in Krise) komme. Das finde ich absolut in Ordnung und sogar sehr entgegenkommend, dass ich immer quasi ohne Termin kommen kann und noch nie weggeschickt wurde.
Außerdem ruft er immer zurück und kann auch sehr spontan Medikamente umstellen, was ein Hausarzt mangels Kenntnisse nicht so kann.
Wie gesagt: du kannst am besten einschätzen, ob du sowas benötigst.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Hallo,
danke für die schnellen Rückmeldungen.
Eine Einschätzung was ich habe, hat der Psychiater nicht gemacht. Er hat einfach die ICDs übernommen, die ich ihm beim ersten Gespräch nannte und die meine Therapeutin damals festgestellt hatte. Er wollte auch keinen Bericht o.ä. der Therapeutin haben.
Nein, dauerhaft bin ich nicht auf Medikamente angewiesen. Ich gehöre wohl zu den Glücklichen, bei denen eine VT sehr gut angeschlagen hat.
GdB-Antrag hab ich damals in der Therapie gestellt. Gut, da könnte ich nochmal aufgrund einer weiteren (diesmal körperlichen Erkrankungen) einen Verschlimmerungsantrag stellen, aber ob ich dafür dann auch den Psychiater bräuchte, weiß ich nicht.
Ich würde beim nächsten Hausarzttermin sowieso anfragen, ob er mir jemanden in der Nähe empfehlen kann. Als ich damals alles abtelefoniert habe, war leider nirgendwo was zu erhalten, vielleicht könnte er da was erreichen (er macht schon mal Facharzttermine für unsere Familie, so dass es etwas schneller geht).
10 Minuten war auch großzügig bei mir geschätzt. Es sind auch eher nur so 5 Minuten. Krisentermine könnte ich wohl auch ohne Termin bekommen, das war aber bisher nicht notwendig. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich dann dahin fahren würde, oder besser den Hausarzt aufsuche, wo ich in 10 Minuten sein kann.
Klar, mit den Medikamenten kennt sich natürlich der Psychiater besser aus, allerdings hab ich da jetzt auch nicht so gute Erfahrung mit gemacht, bei einem Schlafmedikament, was er mir mal aufgeschrieben hatte...
Naja, da muss ich wohl wirklich mal schauen, ob sich der ganze zeitaufwand künftig noch lohnt.
Ich danke Euch. Alles Gute!
sunny
danke für die schnellen Rückmeldungen.
Eine Einschätzung was ich habe, hat der Psychiater nicht gemacht. Er hat einfach die ICDs übernommen, die ich ihm beim ersten Gespräch nannte und die meine Therapeutin damals festgestellt hatte. Er wollte auch keinen Bericht o.ä. der Therapeutin haben.
Nein, dauerhaft bin ich nicht auf Medikamente angewiesen. Ich gehöre wohl zu den Glücklichen, bei denen eine VT sehr gut angeschlagen hat.
GdB-Antrag hab ich damals in der Therapie gestellt. Gut, da könnte ich nochmal aufgrund einer weiteren (diesmal körperlichen Erkrankungen) einen Verschlimmerungsantrag stellen, aber ob ich dafür dann auch den Psychiater bräuchte, weiß ich nicht.
Ich würde beim nächsten Hausarzttermin sowieso anfragen, ob er mir jemanden in der Nähe empfehlen kann. Als ich damals alles abtelefoniert habe, war leider nirgendwo was zu erhalten, vielleicht könnte er da was erreichen (er macht schon mal Facharzttermine für unsere Familie, so dass es etwas schneller geht).
10 Minuten war auch großzügig bei mir geschätzt. Es sind auch eher nur so 5 Minuten. Krisentermine könnte ich wohl auch ohne Termin bekommen, das war aber bisher nicht notwendig. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich dann dahin fahren würde, oder besser den Hausarzt aufsuche, wo ich in 10 Minuten sein kann.
Klar, mit den Medikamenten kennt sich natürlich der Psychiater besser aus, allerdings hab ich da jetzt auch nicht so gute Erfahrung mit gemacht, bei einem Schlafmedikament, was er mir mal aufgeschrieben hatte...
Naja, da muss ich wohl wirklich mal schauen, ob sich der ganze zeitaufwand künftig noch lohnt.
Ich danke Euch. Alles Gute!
sunny
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Wenn man schon mal eine Psychotherapie gemacht hat, kann man dort auch innerhalb der 2 Jahre im Quartal ein oder mehrere Termine (weiß ich nicht mehr genau) wahrnehmnen, auch wenn die Psychotherapie beendet ist. Das zahlt in Deutschland die Krankenkasse als Erhaltungstermine oder wie das auch immer hieß. Aber die Therapeuten verdienen daran weniger, deshalb bieten es nicht alle an. Aber man kann ja mal nachfragen.
Es sei denn sie haben das kürzlich geändert.
2 Jahres-Sperre gibt es gar nicht. Man kann nur nicht mit der gleichen Diagnose unendlich weiter machen.
Mit anderer Diagnose und anderer Problemstellung gibt es kein Sperre. Nur muss das dann durch das Gutachterverfahren. Also durch die Therapeutin muss ausführlich begründet werden, warum Psychotherapie nun angebracht ist und Aussicht auf Erfolg bzw. Besserung der Symptome besteht usw, Sehr viel Schreibkram für die Therapeuten... denke viele haben da auch kein Boch drauf bzw. muss halt gut begründet werden damit es nicht abgelehnt wird.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf
Virginia Woolf
Die Termine zur Erhaltung der Stabilität des Patienten - nach Beendigung der Therapie - gibt es immer noch.
Deshalb könntest du doch einfach deine alte Therapeutin anrufen und nach diesen Terminen fragen.
Gleichzeitig kannst du dich weiterhin auf Therapeuten Suche begeben.
Die zweijährige Sperre gibt es so tatsächlich nicht.
Nur muss bei einer zeitnahen Therapie ein gut begründeter Antrag gestellt werden und diese werden trotzdem gerne abgelehnt vom Gutachter. (Wenn es das gleiche Verfahren betrifft)
Bei Verfahrenswechsel gibt es diese Probleme nicht.
Deshalb könntest du doch einfach deine alte Therapeutin anrufen und nach diesen Terminen fragen.
Gleichzeitig kannst du dich weiterhin auf Therapeuten Suche begeben.
Die zweijährige Sperre gibt es so tatsächlich nicht.
Nur muss bei einer zeitnahen Therapie ein gut begründeter Antrag gestellt werden und diese werden trotzdem gerne abgelehnt vom Gutachter. (Wenn es das gleiche Verfahren betrifft)
Bei Verfahrenswechsel gibt es diese Probleme nicht.
Das es die 2-Jahres-Sperre nicht gibt bzw diese mit Gutachter umgangen werden kann, weiß ich. Deshalb auch ein Grund, warum ich nicht mehr zu dem Psychiater möchte (wg der Aussage).
Thera geht nicht mehr, sie ist jetzt in einer Privatpraxis. Bin aber schon fleissig am suchen. Und allzu akut ist es zum Glück auch nicht.
Thera geht nicht mehr, sie ist jetzt in einer Privatpraxis. Bin aber schon fleissig am suchen. Und allzu akut ist es zum Glück auch nicht.
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Wenn für dich einige Stunde als Privatzahlerin möglich sind, warum dann nicht bei der alten Therapeutin in der Privatpraxis?
Der Psychiater hört dir kaum zu, die Anfahrt ist lange, Medikamente brauchst du nicht, von Therapiesuche hat er keine Ahnung... aus meiner Sicht gibt es da nicht viele Gründe wieder hinzufahren.
Ich habe das Glück einen Hausarzt gefunden zu haben der sich Zeit nimmt, zuhört, er macht auch psychosomatische Grundversorgung, hat eine gute Gesprächstechnik. Kann die banalen Notfallmedikamente die ich mal brauche problemlos verschreiben. Das ersetzt keine Therapie, das sind keine therapeutischen Gespräche, aber MIR hilft das echt besser.
Vielleicht ist das auch ein Ansatz für dich?
Ansonsten vielleicht erst Mal noch Gespräche in einer Beratungsstelle zur Überbrückung, auch das kann helfen
Der Psychiater hört dir kaum zu, die Anfahrt ist lange, Medikamente brauchst du nicht, von Therapiesuche hat er keine Ahnung... aus meiner Sicht gibt es da nicht viele Gründe wieder hinzufahren.
Ich habe das Glück einen Hausarzt gefunden zu haben der sich Zeit nimmt, zuhört, er macht auch psychosomatische Grundversorgung, hat eine gute Gesprächstechnik. Kann die banalen Notfallmedikamente die ich mal brauche problemlos verschreiben. Das ersetzt keine Therapie, das sind keine therapeutischen Gespräche, aber MIR hilft das echt besser.
Vielleicht ist das auch ein Ansatz für dich?
Ansonsten vielleicht erst Mal noch Gespräche in einer Beratungsstelle zur Überbrückung, auch das kann helfen
Weil ich da auch das Problem mit der Anfahrtszeit habe. Das hab ich während der Therapie in Kauf genommen, hat mir aber auch viel Stress auf der Arbeit eingebracht und es gibt noch den Wunsch, meine Thera wiederzusehen. Von daher möchte ich das bei ihr lieber nicht. Ich habe aber noch eine andere ehemalige Therapeutin in Wohnortnähe, wo ich bereits auf der Warteliste stehe und sie auch nochmal kontaktieren werde.chrysokoll hat geschrieben: ↑Mo., 02.01.2023, 19:22 Wenn für dich einige Stunde als Privatzahlerin möglich sind, warum dann nicht bei der alten Therapeutin in der Privatpraxis?
Psychosomatische Grundversorgung macht mein Hausarzt auch. Deshalb würde ich bei einer Krise auch eher sofort zu ihm gehen. Bei ihm war ich auch zuerst, bevor ich überhaupt einen Therapieplatz gefunden hatte. Das war schon hilfreich.
Bei einer Beratungsstelle war ich früher auch mal. Das wäre tatsächlich auch nochmal eine gute Anlaufstelle. Danke für den Tipp, das hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm.
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