Hallo,
mein Name ist Sarah und ich wende mich an dieses Forum, da ich und meine Familie nicht mehr weiter wissen.
Meine kleine Schwester (14 J.) hat schwerwiegende Probleme die meine Mutter inzwischen überfordern.
Verschiedene Diagnosen wurden im Laufe der letzten Jahre gestellt, darunter Depressionen und Angststörungen. Nun sind wir bei Borderline angelangt, was die einzelnen Diagnosen und ihr Verhalten am besten zusammenfasst.
Als berufstätige Frau mit 2 Kindern im Teenager-alter, die keine spezielle therapeutische Ausbildung besitzt, wird es immer schwieriger für meine Mutter für beide, meinen kleinen Bruder und meine kleine Schwester, immer richtig da zu sein.
Außerdem ist mein Großvater nicht mehr in der besten Verfassung und benötigt ebenfalls Aufmerksamkeit, was oft den Großteil des Tages verschlingen kann.
Marlene ist an sich ein nettes Kind, leidet jedoch unter dieser psychischen Störung die auch bereits unter ärztlicher Aufsicht medikamentös behandelt wird. Trotzdem !! Der Alltag ist ein Spießrutenlauf. Die jetzige Situation ist sowohl für meine Mutter als auch für meine Schwester untragbar. Ich fürchte, dass meine Mutter bald zusammenbricht, wenn nicht etwas passiert.
Aus diesem Grund haben wir uns gemeinsam entschlossen einen Platz für Marlene zu finden, an dem Sie die Therapie, Aufmerksamkeit und Ruhe bekommt die sie verdient und wo sie sich mit professioneller Hilfe hoffentlich weiterentwickeln kann.
Wir wurden bereits an eine staatliche Stelle verwiesen, doch dort wurde meiner Schwester nicht geholfen, sondern ihre Probleme nur verschlimmert - Sie wurde mit Kindern aus Problemfamilien behandelt, die körperlich und/oder geistig misshandelt worden waren und erhielt kaum Therapien. Das einzige Ergebnis ihres Aufenthaltes dort waren verschlimmerte Verlassensängste und ein ziemliches Trauma . (Es gibt in NÖ anscheinend nur ein zuständiges Heim , alles andere ist wohl privat).
Wir möchten meiner Schwester die Betreuung bieten die sie verdient, doch wir selbst sind dazu einfach nicht in der Lage. Sie möchte sich auch (meistens) gerne helfen lassen und hat einer stationären Aufnahme zugestimmt... Gibt es eine Einrichtung in Österreich die für Kinder mit speziellen Bedürfnissen das richtige Umfeld bietet oder gibt es lediglich Zentren, die sich um misshandelte, vernachlässigte oder drogenkranke Kinder kümmern?
Ich habe mit meiner Mutter bereits gesprochen und wir sind uns einig, dass nur eine private Einrichtung in Frage kommt (lasse mich auch vom Gegenteil überzeugen) und wir das Geld schon aufbringen werden, nur: Die Angebote die ich bis jetzt finden konnte, stellen als Zielgruppe lediglich Erwachsene über 18 Jahren, körperlich oder geistig schwer Behinderte, Misshandelte oder vernachlässigte Kinder fest. Mein Schwester ist erst 14! Muss sie nun warten, bis sie volljährig ist um Hilfe zu bekommen?
Vielen Dank im Voraus für eure Mühe...
liebe Grüße
Liri
Richtige stationäre Behandlung Borderline-Jugendliche?
Richtige stationäre Behandlung Borderline-Jugendliche?
Was du heute kannst besorgen,
dass verschiebe nicht auf morgen!
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Für psychotherapeutische stationäre Behandlung sind die Kinder- und Jugendpsychatrien zuständig. Dort werden ihr über einige Wochen hinweg Einzel- und Gruppentherapie angeboten sowie meistens Begleitangebote wie Musik-, Bewegungs- und/oder Ergotherapie.
Wenn deine Mutter sich allerdings vorstellt, sie längerfristig ausser Haus unterzubringen, weil sie überfordert ist, bleibt ihr wirklich nur die Möglichkeit der Wohngruppen.
Wenn deine Mutter sich allerdings vorstellt, sie längerfristig ausser Haus unterzubringen, weil sie überfordert ist, bleibt ihr wirklich nur die Möglichkeit der Wohngruppen.
Ich hätte (aus eigener Erfahrung) höchstens das Wilhelminenspital in Wien anzubieten:
http://www.wienkav.at/kav/wil/medstelle ... sp?ID=3052
http://www.wienkav.at/kav/wil/medstelle ... sp?ID=3053
http://www.wienkav.at/kav/wil/medstelle ... sp?ID=3054
Am Land ist diesbezüglich leider tote Hose...
http://www.wienkav.at/kav/wil/medstelle ... sp?ID=3052
http://www.wienkav.at/kav/wil/medstelle ... sp?ID=3053
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Am Land ist diesbezüglich leider tote Hose...
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Was sind denn die Hauptsymptome die sie im Alltag behindern?
Nicht jede Station ist sinnvoll, wichtig ist, dass es ein ziel gibt und die Klinik dementsprechend ausgesucht wird!
Nicht jede Station ist sinnvoll, wichtig ist, dass es ein ziel gibt und die Klinik dementsprechend ausgesucht wird!
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Hallo,
entschuldigt meine lange Abwesenheit, es ist einiges passiert in letzter Zeit.
Hauptsymptome....
Nun, ich würde auf jeden Fall die "Wutanfälle" als wichtigen Punkt anführe, während denen es manchmal tatsächlich so wirkt als wäre sie nicht sie selbst und manchmal, nach besonders schlimmen Anfällen, scheint sie sich nicht einmal mehr zu erinnern was eigentlich passiert ist...
Neben ihren großen Verlassensängsten (sie kann kaum 1 Stunde allein sein) ist seid Beginn der Medikation auch noch ein großes Problem mit ihrem Selbstvertrauen hinzugekommen. Sie hat Angst alleine irgendwo hin zu gehen und manche Situationen überfordern sie regelmäßig (zB.: Kleidung einkaufen). Seid einiger Zeit wird sie deshalb auch mit Antidepressiva behandelt, da wir uns Sorgen um ihr Leben machen mussten.> Die Situation mit diesen Medikamenten ist nicht einfach, da sie sie (laut Psychiater) nicht zu oft bekommen sollte und man sehr genau auf sie Achten muss, wenn sie sie genommen hat, da damit auch wieder ein Risiko einhergeht dass man eigentlich ausschalten wollte...dabei ist es natürlich nur gut, dass sie nie allein ist.
Als dritten Punkt würde ich Marlenes ständigen Drang nach Veränderung anführen, der oftmals so stark wird, dass sie dem inneren Druck offensichtlich nicht mehr standhalten kann. Ein Friseurbesuch, eine neue Wandfarbe, ein neues Bett, neue Kleidung: irgendetwas muss dann her, weil es ihr innerlich so schlecht geht dass nach Außen hin etwas anders werden muss. Wir sprechen hier von 4 verschiedenen Haarfarben die Woche (wobei sie schon einmal für einen Friseurbesuch aus der Börse meiner Mutter gestohlen hat und nach dem folgenden mehrtägigen Drama gibt diese nun leichter nach...somit hat wohl das falsche Verhalten gewonnen...) und Anfällen, bei denen sie auch schon mit einem Küchenmesser auf die Einrichtung in ihrem Zimmer losgegangen ist.
Nun, wir haben uns nach einem betreuten Programm umgesehen das sowohl Therapien beinhaltet als auch eine Ausbildung zur Gärtnerin ermöglichen soll und 3 Jahre dauert.
Wir werden wohl in den nächsten Monaten herausfinden ob das funktioniert...ich werde mich währenddessen gemeinsam mit unserer Sozialarbeiterin trotzdem weiter umsehen.
Danke für eure Antworten und Hilfe!!
Liri
entschuldigt meine lange Abwesenheit, es ist einiges passiert in letzter Zeit.
Hauptsymptome....
Nun, ich würde auf jeden Fall die "Wutanfälle" als wichtigen Punkt anführe, während denen es manchmal tatsächlich so wirkt als wäre sie nicht sie selbst und manchmal, nach besonders schlimmen Anfällen, scheint sie sich nicht einmal mehr zu erinnern was eigentlich passiert ist...
Neben ihren großen Verlassensängsten (sie kann kaum 1 Stunde allein sein) ist seid Beginn der Medikation auch noch ein großes Problem mit ihrem Selbstvertrauen hinzugekommen. Sie hat Angst alleine irgendwo hin zu gehen und manche Situationen überfordern sie regelmäßig (zB.: Kleidung einkaufen). Seid einiger Zeit wird sie deshalb auch mit Antidepressiva behandelt, da wir uns Sorgen um ihr Leben machen mussten.> Die Situation mit diesen Medikamenten ist nicht einfach, da sie sie (laut Psychiater) nicht zu oft bekommen sollte und man sehr genau auf sie Achten muss, wenn sie sie genommen hat, da damit auch wieder ein Risiko einhergeht dass man eigentlich ausschalten wollte...dabei ist es natürlich nur gut, dass sie nie allein ist.
Als dritten Punkt würde ich Marlenes ständigen Drang nach Veränderung anführen, der oftmals so stark wird, dass sie dem inneren Druck offensichtlich nicht mehr standhalten kann. Ein Friseurbesuch, eine neue Wandfarbe, ein neues Bett, neue Kleidung: irgendetwas muss dann her, weil es ihr innerlich so schlecht geht dass nach Außen hin etwas anders werden muss. Wir sprechen hier von 4 verschiedenen Haarfarben die Woche (wobei sie schon einmal für einen Friseurbesuch aus der Börse meiner Mutter gestohlen hat und nach dem folgenden mehrtägigen Drama gibt diese nun leichter nach...somit hat wohl das falsche Verhalten gewonnen...) und Anfällen, bei denen sie auch schon mit einem Küchenmesser auf die Einrichtung in ihrem Zimmer losgegangen ist.
Nun, wir haben uns nach einem betreuten Programm umgesehen das sowohl Therapien beinhaltet als auch eine Ausbildung zur Gärtnerin ermöglichen soll und 3 Jahre dauert.
Wir werden wohl in den nächsten Monaten herausfinden ob das funktioniert...ich werde mich währenddessen gemeinsam mit unserer Sozialarbeiterin trotzdem weiter umsehen.
Danke für eure Antworten und Hilfe!!
Liri
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Hallo Sarah, ich war sehr bewegt von deinen Zeilen. Das muss ja auch für dich selbst eine enorme Belastung sein.
Ich kann Dir die stationäre Abteilung im Wilhelminenspital empfehlen. Als mein Sohn in die Pupertät kam, war er dort
auch ein paar Monate, wohl wegen einer anderen Diagnose, aber meines Wissens (siehe auch unten) gibt es hier auch
Hilfe für Jugendliche mit selbstschädigendem Verhalten. Hier wird nicht nur der Betroffene behandelt, auch die Familien-
angehörigen haben die Möglichkeit zum Austausch und Gesprächen wie Sie mit der Erkrankung umgehen können.
liebe grüße, alexandra
Pavillon 15 - Station für Jugendpsychosomatik und Psychotherapie
« Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde - Kinderklinik Glanzing, Pav. 1,2,4,5,6,8,10,15,18, 21
Ärztliche Stationsführung: Dr. Stephan Wölzl, OA
Pflegerische Stationsführung: Walter Huber, STL
Telefon: (+43 1) 491 50 - 2940
Medizinische Schwerpunkte
Besuchszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag 18.30-20.30 Uhr
Samstag 14.00-20.30 Uhr
Sonn- und Feiertag 14.00-19.30 Uhr
Die Station versteht sich als eine psychotherapeutische und medizinische Behandlungseinrichtung mit paedagogischen und sozialtherapeutischen Elementen für PatientInnen im Alter von 14 bis 18 Jahren.
Das entspricht der so bedeutsamen Entwicklungsphase der Adoleszenz.
Psychische/Psychosomatische Störungen bei Jugendlichen führen oftmals zu einem Zusammenbruch innerpsychischer Bewältigungsstrategien, was mit einem Versagen und einer Überforderung der sozialen Stützsysteme einhergeht. Entscheidend dabei ist, dass die normale Adoleszenzentwicklung gefährdet ist. Damit verbunden ist ein Zusammenbruch des gesamten sozialen Funktionierens (Schule, Arbeit, Gleichaltrigenkontakte).
Gründe für eine stationäre Aufnahme sind u.a.:
- Essstörungen
- Depressiven Zuständen
- Angstzuständen
- Schwere Kontaktstörungen
- Selbstverletzungen
- Psychogene Anfällen
- Psychogene Schmerzzuständen
- Zwängen
- Leistungshemmungen
Die Diagnostik und Behandlung erfolgt durch ein Multiprofessionelles Team, dem als theoretisches Verstehensmodell das Persönlichkeitsmodell der Psychoanalyse sowie der verhaltenstherapeutische und systemische Ansatz zugrunde liegt.
Die Diagnostik umfaßt:
- Psychodiagnostisches Erstgespräch
- Psychodiagnostik, die einerseits die Klinisch-Psychologische Diagnostik umfaßt, andererseits eine psychodynamische Diagnostik beinhaltet, auch zur Klärung einer Indikationsstellung für eine psychotherapeutische Behandlung.
- Diagnose der sozialen Stützsysteme ( Schule, peer-group)
- Familiendiagnostik
- Pflegediagnostik
- Medizinische Anamnese und Diagnostik
Ich kann Dir die stationäre Abteilung im Wilhelminenspital empfehlen. Als mein Sohn in die Pupertät kam, war er dort
auch ein paar Monate, wohl wegen einer anderen Diagnose, aber meines Wissens (siehe auch unten) gibt es hier auch
Hilfe für Jugendliche mit selbstschädigendem Verhalten. Hier wird nicht nur der Betroffene behandelt, auch die Familien-
angehörigen haben die Möglichkeit zum Austausch und Gesprächen wie Sie mit der Erkrankung umgehen können.
liebe grüße, alexandra
Pavillon 15 - Station für Jugendpsychosomatik und Psychotherapie
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Ärztliche Stationsführung: Dr. Stephan Wölzl, OA
Pflegerische Stationsführung: Walter Huber, STL
Telefon: (+43 1) 491 50 - 2940
Medizinische Schwerpunkte
Besuchszeiten:
Dienstag, Mittwoch, Freitag 18.30-20.30 Uhr
Samstag 14.00-20.30 Uhr
Sonn- und Feiertag 14.00-19.30 Uhr
Die Station versteht sich als eine psychotherapeutische und medizinische Behandlungseinrichtung mit paedagogischen und sozialtherapeutischen Elementen für PatientInnen im Alter von 14 bis 18 Jahren.
Das entspricht der so bedeutsamen Entwicklungsphase der Adoleszenz.
Psychische/Psychosomatische Störungen bei Jugendlichen führen oftmals zu einem Zusammenbruch innerpsychischer Bewältigungsstrategien, was mit einem Versagen und einer Überforderung der sozialen Stützsysteme einhergeht. Entscheidend dabei ist, dass die normale Adoleszenzentwicklung gefährdet ist. Damit verbunden ist ein Zusammenbruch des gesamten sozialen Funktionierens (Schule, Arbeit, Gleichaltrigenkontakte).
Gründe für eine stationäre Aufnahme sind u.a.:
- Essstörungen
- Depressiven Zuständen
- Angstzuständen
- Schwere Kontaktstörungen
- Selbstverletzungen
- Psychogene Anfällen
- Psychogene Schmerzzuständen
- Zwängen
- Leistungshemmungen
Die Diagnostik und Behandlung erfolgt durch ein Multiprofessionelles Team, dem als theoretisches Verstehensmodell das Persönlichkeitsmodell der Psychoanalyse sowie der verhaltenstherapeutische und systemische Ansatz zugrunde liegt.
Die Diagnostik umfaßt:
- Psychodiagnostisches Erstgespräch
- Psychodiagnostik, die einerseits die Klinisch-Psychologische Diagnostik umfaßt, andererseits eine psychodynamische Diagnostik beinhaltet, auch zur Klärung einer Indikationsstellung für eine psychotherapeutische Behandlung.
- Diagnose der sozialen Stützsysteme ( Schule, peer-group)
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