https://www.spiegel.de/psychologie/depr ... 4029cfc89fSabine Köhler: Mindestens 90 Prozent der uns bekannten Patientinnen und Patienten sind durch Corona und die Kontaktbeschränkungen enorm verunsichert. Besonders jene, die schon länger wegen einer Depression, einer Angststörung oder einer Suchterkrankung bei uns in Behandlung sind. Die Ausnahmesituation, in der wir alle uns befinden, wird für sie zur Gefahr – und bei Menschen, die durch Medikamente oder Psychotherapie auf einem guten Weg waren, läuft die Erkrankung wieder aus dem Ruder. Sie erleben Rückfälle.
Also bei mir ist es konkret so, dass die VT im letzten Spätherbst einigermaßen plangemäß (es waren noch wenige Stunden, und am Ende verfiel 1, die man über Quartale hätte "strecken" können offen, was mir auch wohl gutgetan hätte, aber wegen ihrem anstehenden Mutterschutz und Jobwechsel nicht möglich war), danach sollte es nach langem Ringen mit mir selbst mit ner RPK weitergehen.
Da diese Entscheidung in den 1.Lockdown fiel, erstmal warten, verändertes (über Video-oder normale Telefonie) "Kennenlernen" der Einrichtung und alles etwas verzögert. Dann sollte die Reha etwa zum Jahreswechsel losgehen, ich hab aber aus Sorge vor Corona vorzeitig eine Verlängerung der Kostenzusage (läuft über die KK) erwirkt.
Je weiter aber jetzt die Reha (und die vergangene Therapie) weg ist, desto mehr kehren, natürlich auch aufgrund der heftigen "2.Welle" die Probleme (Ängste, Selbstunsicherheit, vermeidendes Verhalten) zurück und die phasenweise begleitende Depression verschlimmert sich auch auf ein gefühlt schlimmstes (Winter-)Level, der Sommer war soweit recht unbeschwert.
Nun wäre das doch eigentlich ein Punkt wo man sagen würde, wieder über eine Therapie nachzudenken, aber da hätte ich ja noch ein Jahr Pause und damit komme ich zum Gedanken des Titels des Threads.
Es gibt Soforthilfen, vereinfachten Zugang zu Hartz 4 usw., wäre es da nicht eigentlich nur fair und sinnvoll, zumindest für bereits (mittelerfolgreich) therapierte, aber natürlich auch akut (wieder)erkrankte diese blöde "Sperrfrist" zu lockern?
Auch psychisch Erkrankte brauchen doch Hilfe wenn sie alleine nicht die Pandemiebedingte Krise bewältigen können, oder?