Von Verhaltenstherapie zu Tiefenpsychologie wechseln?

Spezielle Fragen zur Lage in Deutschland
Antworten
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britta2347
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 14

Von Verhaltenstherapie zu Tiefenpsychologie wechseln?

Beitrag Fr., 23.08.2019, 12:07

Hallo zusammen,

ich hab ein Problem und zwar bin ich seit einem Jahr in einer Verhaltenstherapie, leider bin ich aber nicht zufrieden mit der Therapeutin und denke das für mich eine Tiefenpsychologie besser wäre.

Ich war vor kurzem bei einem Therapeuten aber der meinte das meine Krankenkasse das bestimmt nicht genehmigen würde, da das zwei unterschiedliche Formen wären und da müsste ein Gutachter dem zustimmen und das würde immer schief gehen.

Hab jetzt bei der TK angerufen und wie schon der Therapeut richtig lag, ein Gutachter müsste das genehmigen, und mein neuer Therapeut müsste eine Antrag stellen, leider will das aber der Therapeut nicht machen. Meine Frage ist jetzt, ob das so schwierig ist und man so selten das genehmigt bekommt das alle Therapeuten nein dazu sagen? Habt ihr schon Erfahrungen damit gemacht? Könnt ihr mir einen Tipp geben? Ich will auf jeden fall die Therapeutin wechseln und ich wusste leider auch vorher gar nicht das es da unterschiede gibt :-(

Vielen Dank schon einmal vorab
Britta

Werbung

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15211

Beitrag Fr., 23.08.2019, 13:33

Hallo Britta!

Naja, du könntest beim Therapieverfahren bleiben, das wäre wohl einfacher.
Hast du denn schon mit deiner Therapeutin gesprochen, dass du abbrechen willst? Wieviel Stunden hattest du schon?

LG candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Maskerade
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 50
Beiträge: 1353

Beitrag So., 25.08.2019, 20:04

Mit einer guten Begründung geht auch ein Verfahrenswechsel. Hatte dies Situation selbst einmal.
Dabei wird allerdings genau geprüft, was Du bisher an Therapien gemacht hast und ob und welche Du abgebrochen hast, ob es Fortschritte gab,usw. Der Gutachter soll eine Einschätzung darüber geben, ob und warum er/sie es sinnvoll findet und eine Art Prognose stellen, ob er/ sie Dir zutraut, dass Du dann auch dabei bleibst.
Liebe Grüße, Maskerade

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Atmen - Durchhalten - Sein

C by me

Benutzeravatar

IntoDust
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 80
Beiträge: 73

Beitrag Mo., 26.08.2019, 05:56

In meinem Fall war es kein Problem - allerdings war die Verhaltenstherapie nach zwei Jahren abgeschlossen und ich habe dann eine weitere Therapie direkt im Anschluss durch Verfahrenswechsel hin zu einem Therapeuten, der tiefenpsychologisch fundiert arbeitet, bewilligt bekommen. Aber ja, es musste über einen Gutachter laufen. Das bedeutet natürlich für den "neuen" Therapeuten Mehrarbeit im Vorfeld und das möchte vielleicht auch nicht jeder machen? Grundsätzlich dürfte es aber wirklich kein Problem sein.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britta2347
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 14

Beitrag So., 01.09.2019, 10:50

Vielen Dank für die Antworten... das heißt wohl das ich jetzt jemanden suchen muss der dazu gewillt ist.

Ich hatte meine letzte Therapie vor 10 Jahren, hatte aber nur 14 Sitzungen, danach war es auch wieder vorbei...vor einem Jahr hab ich wieder eine neue Therapie angefangen, die ersten kurz Zeit Therapie ist jetzt vorbei und die ersten Sitzungen für die zweite Therapie hab ich jetzt hinter mir. Woher wusstest ihr ob es eher an den Therapeuten lag oder an der Art der Therapie?

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 31
Beiträge: 5056

Beitrag So., 01.09.2019, 10:57

Ich finde das hängt ganz stark von der Störung ab, die man hat, welche Therapie sinnvoll ist. Was ist denn deine Problematik?
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britta2347
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 14

Beitrag So., 01.09.2019, 17:42

Ich hab zum einen seit fast zwei Jahren fast täglich Magenschmerzen, die wahrscheinlich durch innere Anspannung und Stress kommt und was mich einfach sehr belastet. Und zum anderen habe ich glaube ich ein Bindungsproblem, ich kann mich nicht auf jemanden wirklich einlassen und zum anderen fange ich ständig an zu weinen, weil mich das glaube ich alles fertig macht und nichts besser wird.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Mo., 02.09.2019, 09:13

Britta2347 hat geschrieben: So., 01.09.2019, 10:50 Woher wusstest ihr ob es eher an den Therapeuten lag oder an der Art der Therapie?
Wenn du eh wechseln willst, wirst du du wieder Vorgespräche brauchen, nehme ich an. Im Grunde sind in D alle Richtlinienverfahren für so gut wie jedes Störungsbild anerkannt. Der aufgerichtet Therapeut wird dir dann eine Empfehlung aussprechen, ob und welches Verfahren (oder welche Verfahren) er als für dich indiziert ansieht (das hängt von ganz verschiedenen Faktoren ab). Ggf kann du auch um eine Einschätzung bzgl. der VT bitten (unpassende Methode oder unpassender Therapeut). Von dem Schluß hängt es ja auch etwas ab, was zukünftig sinnvoll ist (also eine weitere VT wäre zB für die Katz, wenn eine VT nicht angezeigt wäre).

Für Magenschmerzen ist erst eine körperliche Ursachen (durch einen Arzt) auszuschließen, bevor an eine psychische Problematik gedacht werden kann. Die anderen beiden Themen können grds. in beiden Therapien barbeitet werden... die Herangehensweise unterscheidet sich dann evtl. Aber die ist auch innerhalb eines Verfahrens nicht identisch. Denn auch ein Therapeut prägt die Therapie mit (aber nicht ausschließlich).

Warum bist du denn unzufrieden und warum glaubst du, dass eine TFP besser für dich ist?

Was Anträge angeht: Nicht jeder schreibt sie gerne (und macht das auch kenntlich), aber DAS sollte eigentlich kein Kriterien sein.. was soll man dazu sagen... no comment.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 31
Beiträge: 5056

Beitrag Mo., 02.09.2019, 10:06

Eine Bindungsstörung (wenn überhaupt vorhanden), lässt sich tatsächlich besser in einer TFP oder Analyse bearbeiten. Demnach könnte ein Wechsel durchaus Sinn machen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britta2347
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 14

Beitrag Mo., 02.09.2019, 14:26

Hallo Stern,

Vielen Dank für deine Antwort. Was genau meinst du mit „aufgerichtet Therapeut“ ? Und bei welchem Therapeuten kann ich erfahren was bei mir mehr Sinn macht?

Ich glaube meine Therapeutin versteht das nicht so ganz mit meiner Bindungsangst, sie meint nur der Grund weshalb ich mich nicht auf jemanden einlassen kann, ist das die Chemie nicht stimmt, ich glaube aber nicht das es daran liegt.

Bei meinem Magen ist alles schon medizinisch abgeklärt, außer einer leichten chronischen Gastritis wurde nichts gefunden.

Hallo Candykills,

Vielen auch für deine Nachricht, ist eine Analyse noch mal eine andere Therapie Art?

Vg
Sabrina

Benutzeravatar

Candykills
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 31
Beiträge: 5056

Beitrag Mo., 02.09.2019, 14:53

Nun, eine chronische Gastritis kann schon ausreichender Grund für tägliche Schmerzen sein.

Analyse ist nochmal anders als TfP. Es wird dort eigentlich hauptsächlich oder grundsätzlich mit Übertragung gearbeitet. Allerdings ist Analyse keine richtige Therapieform. Und sie ist eher für Menschen geeignet, die weitestgehend stabil sind.
Wenn du eher instabil bist, wäre eine TfP die erste Wahl bei Bindungsstörung.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Mo., 02.09.2019, 14:53

Sorry, mir fiel das später noch auf, konnte es dann aber nicht mehr ändern. Ich meinte der "aufgesuchte" Therapeut (die Autokorrektur pfuscht bei dem Wort dazwischen... eben wieder).

Ich meinte das so: Wenn eh ein komplett neuer Antrag geschrieben werden muss (so habe ich dich verstanden), wirst du wahrscheinlich eh ein Vorgespräch führen müssen... die sog. psychotherapeutische Sprechstunde. Schau Mal hier:

https://www.tk.de/techniker/leistungen- ... or-2005906

Du suchst also einen Therapeuten auf und dann wird zunächst geschaut, ob eine Psychotherapie angezeigt ist (und ggf. welcher Art). Bei der Gelegenheit könntest du deine bisherigen Erfahrungen ansprechen, wie dieser Therapeut das einschätzt, ob es methodisch nicht passte oder von der Chemie her. Ist natürlich auch etwas unter Vorbehalt zu sehen, denn dieser Therapeut war ja nicht dabei.

Dass es Therapeuten gibt, die schon vorher wissen wollen, dass die Krankenkasse das "bestimmt nicht genehmigen würde" (wie du geschrieben hast), finde ich beachtlich und kommentiere ich besser ebenfalls nicht.
Ich glaube meine Therapeutin versteht das nicht so ganz mit meiner Bindungsangst, sie meint nur der Grund weshalb ich mich nicht auf jemanden einlassen kann, ist das die Chemie nicht stimmt, ich glaube aber nicht das es daran liegt.
Woran glaubst du, dass es liegt? Vom Bauchgefühl würde ich auch zu einer TFP raten (weil die VT nicht so nützlich war, woran auch immer das jetzt genau gelegen haben mag). Aber in dieser Sprechstunde sollte es möglich sein, eine therapeutische Einschätzung zu erhalten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Britta2347
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 36
Beiträge: 14

Beitrag Mo., 02.09.2019, 21:46

Hallo Stern,

Vielen Dank für deine Antwort.

Ja ich fand die Antwort auch schon krass, aber naja was sollte ich da sagen.

Ich denke ich habe ein großes Vertrauens Problem und ein eher geringes Selbstwertgefühl, ich denke das ist das Problem eine feste Bindung einzugehen.

Vielen Dank für deine Antwort


Wegen den Magenschmerzen, ich habe in den letzten zwei Jahren die Erfahrung gemacht das ich immer keine Magenschmerzen habe wenn ich im Urlaub bin, im Urlaub kann ich essen was ich will, aber sobald ich zu Hause bin ist alles wieder wie vorher...

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25012

Beitrag Mo., 02.09.2019, 23:19

Keine Ursache. Wenn du unsicher bist, musst du auch nicht zum nächstbesten Th. gehen, sondern kannst bei verschiedenen Therapeuten schnuppern. Du könntest also auch einen VTler und TFPler aufsuchen. Was den Antrag angeht, dürfte eine TFP in deinem Fall eher begründbar sein... aber das hängt von verschiedenem ab. Darum kümmert sich normal der Therapeut, der eine Perspektive sieht, die Therapie zu übernehmen. Was die Magenbeschwerden angeht, geht das dann auch Ordnung, wenn es keine körperlichen Ursachen für deine Magenbeschwerden gibt. Hoffentlich findet sich dann ein Ansatzpunkt in der Therapie. Grundsätzlich können Selbstwertprobleme in beiden Verfahren bearbeitet werden... Vertrauensthemen auch, aber aber wenn in der TFP beziehungsorientierter gearbeitet wird, passt das vllt. etwas besser. Allerdings ist es immer etwas schwer, allgemeingültige Aussage zu Verfahrensfragen zu treffen, denn Arbeitsweisen sind nicht immer identisch. Daher am besten bereits von Anfang an schauen, ob das passt.

Dass die "Chemie" nicht passt, wie deine Therapeutin meinte, empfinde ich als eine sehr schwammige Aussage... das sehe ich jedenfalls auch als etwas anderes an als zB eine Bindungsangst.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag