Therapeutenwechsel bei Psychoanalyse?

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Alic3M
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Therapeutenwechsel bei Psychoanalyse?

Beitrag Mi., 19.08.2009, 21:40

Ich mache schon seit einer Weile eine Psychoanalyse und war am Anfang sehr froh, dass mich der Therapeut aufgenommen hat, da es schwer war, so schnell einen Platz zu bekommen. Außerdem hatte ich gehört, dass er einer der drei besten in meiner Stadt sein soll. Ich war am Anfang noch sehr skeptisch aber habe die Therapie weitergemacht, da es mir wichtig war und da ich nicht wieder abbrechen wollte, weil der Therapeut schlecht ist. Hatte vor ihm schon mal Therapie gemacht und da hab ich aufgehört weil die Therapeutin seltsame Behauptungen gemacht hat und auf meine offenheit, dass ich mit der therapie nicht zufrieden bin, laut reagiert hatte.

Also hab ich mir den Therapeuten jetzt schon ne lange Weile angeschaut, hab ihm einiges erzählt, aber ich fühle mich immer schlecht danach, weil ich nicht das Gefühl habe, dass es mir was bringt. Ich kann mit ihm nicht über Gefühle reden und er selber ist nur ständig am erklären (NUR sachlich). Ich fühle mich total unsicher bei ihm und ich komme nicht weiter. Ich habe ihm gesagt, dass ich den Therapieverlauf nicht verstehe und er meinte nur, dass ich selber bestimmt was passiert. Das erste Wort in der Therapie muss auch immer ich machen. Er frägt mich nie wie es mir geht. ich habe keine kontrolle mehr über die themen und rede einmal von dem und andersmal von dem. Machmal rede ich auch nur um zu reden. Ich fühle mich so unwohl dort. Ich fühle mich auch nicht verstanden und ich fühle auch nicht, dass er mich ernst nimmt. Er sagt schon oft, dass seine "Frauen" (er macht EMDR) wirklich schlimme sachen erlebt haben und dass ich gar nicht so das Gesicht verziehen soll, wenn er darüber redet. Ich vermisse Empathie von seiner Seite, auch was das Alkohlproblem meiner Mutter angeht. Ich habe ihm davon anvertraut und dann kommen nur kalte sätze aus seinem mund wie z.B. "naja, ist doch nicht so schlimm, jedenfalls war sie nicht am boden gelegen"...

Ich will da nur raus, habe das Gefühl mein Selbstwertgefühl wird umso weniger je öfter ich bei ihm bin.

Ursprünglich wurde dieser therapeut mir wegen EMDR empfohlen (bekomme panik wenn leute hinter mir sind), aber ein bewusstes trauma habe ich wohl nicht.

Die Frage ist nun: Geht bei Psychoanalyse ein Therapeutenwechsel? Was sagt meine Krankenkasse dazu? Wie läuft das ab? Würde sehr gerne zu einem anderen Therapeuten gehen, weiß aber nicht ob das geht und mit ihm möchte ich noch nicht drüber reden, weil ich angst habe, dass dann das vertrauensverhältnis ganz kaputt geht. hab ihn schon mal gefragt, ob wir nur einmal in der woche therapie machen können, aber er meinte, das ginge nicht, weil zweimal vorgeschrieben ist, da ich ja psychoanalyse machen.

Wer hat hier Rat für mich?

Viele Grüße,

Alice

(Hinweis Admin: Betreffzeile auf obige präzisiert und Thread in den korrekten Bereich "Deutschland" verschoben. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

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Elena
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Beitrag Mi., 19.08.2009, 23:14

Hallo Alice,

das was Du beschreibst hört sich wirklich nicht sehr verheißungsvoll und befriedigend an!
Ich würde Dir zu einem Therapeutenwechsel raten. Alle Details, was den organisatorischen Verlauf angeht, würde ich bei der Krankenkasse erfragen, die geben Dir genaue Auskunft!

Liebe Grüsse und viel Erfolg
wünscht Dir
Elena

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estelle
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Beitrag Do., 20.08.2009, 07:16

Hallo Alic3M,
in der Psychoanalyse läuft es immer so ab wie du es hier beschrieben hast,deshalb empfehle ich dir
eine andere Therapieform zu wählen,wo du mehr Ansprache bekommst,ich würde mich bei der
Krankenkasse erkundigen.Violetta.

Probleme kannst du dort nicht besprechen,du wirst nämlich keine Antworten bekommen auf deine
Fragen, ich habe nach Jahren immer noch Rachegefühle gegenüber dem Therapeuten deswegen,
weil ich dort nicht die notwendige Unterstützung bekommen habe.
Zuletzt geändert von estelle am Do., 20.08.2009, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.

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candle
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Beitrag Do., 20.08.2009, 08:02

Guten Morgen!

Ich denke es eher auch wie Violetta, dass die Therapieform für Dich vielleicht nicht passend ist.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Emma
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Beitrag Do., 20.08.2009, 13:00

Hallo,

wie es genau mit einem Wechsel läuft, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich denke aber schon, dass man den Thera wechseln kann. Soviel ich weiß, muss der dann bei seinem Antrag gleich einen Bericht mitschicken und kann nicht einfach so einen Kurzantrag stellen.

Ich mache übrigens auch eine analytische Psychotherapie. Als ich auf Therasuche war, habe ich Analytiker kennen gelernt, die wirklich diese klassische Analyse mit 4 oder 5 Sitzungen in der Woche durchziehen wollten. Das wär aber absolut nichts für mich.
Inzwischen hab ich eine sehr nette Analytikerin gefunden. Sie sagte mir auch am Anfang, dass normalerweise von der Krankenkasse mind. 2 Stunden in der Woche vorgeschrieben sind, dass wir aber trotzdem in einer modifizierten Form mit einmal die Woche anfangen können, was wir im Moment auch tun, weil mir zweimal die Woche noch zuviel wäre. Insgesamt empfinde ich sie sehr hilfreich und stützend. Sie gibt auch konkrete Ratschläge und so.

In den Stunden ist sie gar nicht passiv. Ich habe auch Analytiker kennen gelernt, die haben kein Wort mit mir gesprochen, aber es gibt auch welche, die sich auch aktiv mit dir unterhalten. Da musst du dir einfach mehrere ansehen. Meine Analytikerin wünscht sich auch, dass ich das Thema für die Stunde bringe, aber wenn ich das nicht kann, dann hilft sie mir und so kommen wir dann auch ins Gespräch. Sie fragt mich auch, wie es mir geht und so.

Meine Erfahrung ist da einfach, dass Analyse nicht gleich Analyse ist und dass es sehr von der Person abhängt, wie die Stunden gestaltet werden. Die Unterschiede fand ich zum Teil echt enorm.

Viel Glück und alles Gute,
Emma

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Alic3M
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Beitrag Fr., 21.08.2009, 10:20

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich denke ihr habt Recht, wenn ihr sagt, dass die Therapieform nicht die Richtige für mich ist. Es fehlt mir einfach, über Gefühle zu reden, mal Fragen von dem Therapeuten gestellt zu bekommen, das Gefühl zu haben, dass der sich für mich interessiert. Ich bin dort total unsicher und habe das Gefühl das ist nicht gut für mein Selbstbewusstsein.

Ich kenne das von meine Familie so gut, dass man nicht über Gefühle redet und nur am sachlichen erklären ist und von daher werde ich mal bei der Krankenkasse nachfragen, ob ich Therapeuten- UND Therapiewechsel machen kann.

Werde außerdem wieder zu einer Frau gehen. Wenn es denn möglich ist. Wäre so glücklich darüber. Das ganze belastet mich schon.

Viele Grüße,

Alice

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