Therapiesuche in D: sofort zusagen ?

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Hajooo
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Therapiesuche in D: sofort zusagen ?

Beitrag Do., 14.06.2012, 10:54

Hallo hier im Forum


Da ich etwas ändern möchte, bin ich derzeit auf der suche nach einer Verhaltenstherapie.
Mir ist bewusst, daß ich ins tun kommen will/muß.

Abgesehen davon, daß es schwer ist einen Termin zu bekommen, kommt für mich nach zwei Erfahrungen dazu mich sehr schnell für den Therapeuten und die Therapie entscheiden zu müssen.

Mein erstes Erlebnis war bei einer Therapeutin.
Wir hatten das erste Gespräch. Zu Ende der Stunde meinte sie ich solle mich in der nächsten Stunde entscheiden, ob ich mit ihr Terapie machen will. Beim zweiten Treffen, fragte ich sie mich ob ich nun bei ihr Therapieren möchte. Ich wollte mich noch nicht Entscheiden. Sie ließ sich darauf ein.
In der dritten Stunde sagte ich ab.

Heute war ich bei einem Mann (mitte 50) zur ersten Stunde.
Nachdem wir das schriftliche erledigt hatten, bat er mich nach meinen Eckdaten:
Alter, Familie, beruflicher Werdegang... Krankheiten, Alkohol, Hobbies, etc.
Danach meinte er, daß er mir wohl nicht helfen kann.

Er erzählte, wer er ist, Soziolgie studiert hat. Das er sehr streng in der Therapie ist und Erfolg haben möchte/gewöhnt ist, sich als Trainer sieht.
Seinen Patienten empfielt er auch Bücher.
Er fragte mich, wie es mir damit ginge.

Ich erklärte, daß mich seine Aussage irritiert, daß er mir nicht helfen kann.
Daraufhin meinte er, es hätte sich im Gespräch geändert durch meine Aussage, daß ich mich besser verstehen möchte.
Dabei könne er mir helfen.
Er beantragt 25 Std. die bei mir kein Problem wären, arbeitet in 90 min. Sitzugen, da 45 min. doch sehr kurz sind.

Nun fragte er mich, ob ich mit ihm arbeiten will.
Ich war überrascht, da ich innerlich auf die 5 Probesitzugen, die die Kasse anbietet eingestellt war. Das brachte ich auch zum Ausdruck.
Er meinte, es gibt ja nur ja oder nein.

Wir verblieben so, daß ich mich in der nächsten Sitzung entscheiden soll.

Wie machen das euere Therapeuten ?
Wie habt ihr das erlebt ?

Gruß Hajooo

(Hinweis Admin: Betreffzeile etwas abgeändert und Thread verschoben, da es darin v.a. um die Situation in Deutschland geht.)

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Hamna
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Beitrag Do., 14.06.2012, 11:05

Hallo Hajoo, abgesehen von deiner Frage finde ich den Therapeuten etwas merkwürdig, auch das, was er über seine Arbeitsweise schreibt. Ist er wirklich kassenzugelassener Therapeut?

Dass die probatorischen Sitzungen bei Therapeuten nicht so beliebt sind, habe ich auch einmal erfahren - ein Therapeut sagte mir ganz klar, dass sie schlechter vergütet werden als die normalen Therapiestunden und er es deshalb gern hätte, dass ich mich schneller entscheide.

Lass dich nicht verunsichern, du hast ein Recht auf die 5 probatorischen Stunden, und wer dich zu einer Entscheidung drängt, erscheint mir doch sehr unseriös und für eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit eher nicht geeignet.

Wünsche dir für deine weitere Suche mehr Glück als bisher!

LG, Rilke

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candle.
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Beitrag Do., 14.06.2012, 11:20

Rilke, das halte ich jetzt für Unsinn. Leider habe ich keine EBM zum Einsehen, aber die Begründung ist unlogisch. Selbst wenn die Probatorischen Sitzungen weniger Punkte hergeben, wäre es eben auch "Kleinvieh" und mehr Geld als wenn 5 Stunden ausschöpft als eben nur eine. Es dient der Anamneseerhebung und nicht einer Schnellentscheidung für oder gegen Therapie. Außerdem sind diese Sitzungen ja ungeprüft abzurechnen, was auch ehr Vorteil als Nachteil ist.

candle
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Hajooo
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Beitrag Do., 14.06.2012, 12:43

Rilke hat geschrieben:Ist er wirklich kassenzugelassener Therapeut?
Ja, er ist bei der KVBW als Psychotherapeut eingetragen.

Mittlerweile habe ich auch den Eindruck, daß er seine Patienten sehr gezielt aussucht, was ja bei der heutigen Nachfrage einfach ist.

Am Praxiseingang hängt ein Schild mit einer Grafik und der Aufschrift:
Psychotherapeut
Coaching

Ich kann es als offensiv ehrlich oder aggressiv Provokant bezeichnen, wenn ein Psychotherapeut dem sehr übergewichtigen Patienten sagt, daß er ohne Sport nicht leben kann.
In seiner Selbstschilderug hat er auch gesagt, daß er sich jetzt verändert hat, aus einer Kleinstadt aufs Dorf gezogen ist (wohl genug Geld hat)
und jetzt nur noch Vormittags arbeitet.

Gruß Hajooo

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Dampfnudel
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Beitrag Do., 14.06.2012, 13:53

Zu den probatorischen Sitzungen: Meines Wissens wurden sie bis einschließlich 2008 wirklich ziemlich gering vergütet (laut dieser Quelle 18,39 Euro pro Stunde), seitdem besser, aber immer noch geringer als reguläre, von der KK genehmigte Sitzungen (laut dieser Quelle ca. 60 Euro für probatorische und 80 Euro für genehmigte Sitzungen). Das erklärte mir meine Thera1 zu Therapiebeginn, nachdem mich ein anderer Therapeut, bei dem ich vorher anderthalb probatorische Sitzungen hatte, auch direkt nach der ersten Sitzung zu einer Entscheidung gedrängt hatte (ich hatte das abgelehnt, und daraufhin hatte er zähneknirschend in eine zweite probatorische Sitzung eingewilligt, in der er sich aber so widerwillig benahm, dass ich nach der Hälfte der Zeit gegangen bin). Sie sagte, dass manche Therapeuten aus dieser Zeit vor dem 1.1.2009 immer noch sehr ablehnend gegenüber den probatorischen Sitzungen seien, weil die eben wegen der geringen Vergütung so unbeliebt waren.

Naja, inzwischen ist das ja schon eine Weile her, ist die Frage, ob dieser Therapeut, bei dem Du warst, immer noch in dieser alten Haltung "festhängt", aber ich finde diese Haltung schon insgesamt etwas merkwürdig - woher auch immer sie stammen mag. Auch, dass er nur 90-Minuten-Sitzungen anbietet, irgendwie kommt mir das alles so vor, als sei er in erster Linie am Honorar interessiert und nicht an der Arbeit mit dem Klienten. Für mich wäre (und war damals) so ein Verhalten ein Ausschlusskriterium, und ich bin immer noch sehr froh, dass ich nicht zu diesem Therapeuten gegangen bin.

Eine gute Entscheidung wünsche ich Dir
Dampfnudel
Alles hat seine Zeit.

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mitsuko
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Beitrag Do., 14.06.2012, 14:10

Bei mir war es nie so, dass ich gesagt bekam, ich müsse mich schnell entscheiden. Ich kann das auch schlecht nachvollziehen.
Der Therapeut sollte wissen, dass diese Entscheidung nicht übers Knie zu brechen ist. Meiner Meinung nach werden die regulären Stunden gut genug vergütet, so dass keine Notwendigkeit besteht bei den probatorischen Sitzungen rumzuknausern.

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