Ambulante Therapie nach Klinik

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Stöpsel
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Ambulante Therapie nach Klinik

Beitrag Di., 30.08.2011, 22:06

Hallo,

da ich nun doch überlege, in eine psychosomatische Klinik zu gehen, wollte ich mal fragen, wie ist es denn, kann man dann hinterher neue ambulante Therapiestunden kriegen?
Ich hab bei meiner jetzigen Therapeutin (VT) bald das volle Stundenkontingent durch und würde hoffen, auf diese Weise bei ihr noch ein paar Stunden bekommen zu können. Eigentlich war gedacht, daß ich nur noch alle 2 Wochen einen Termin habe, damit die verbleibenden Stunden einen längeren Zeitraum abdecken, aber irgendwie gab es in der letzten ZEit immer soviel, daß ich doch wieder wöchentliche Termine hatte (oder wenigstens abwechselnd eine ganze und eine halbe Stunde).

Kürzlich war ich in einer Klinik (keine Psycho-Klinik), wo ich aber auch mit Psychologen sprach. Dort sagte die Psychologin, ich hätte eine schwere depressive Episode (in den Bericht schrieb sie aufgrund verschiedener Gründe von mir nur mittelschwere Dep.) und solle möglichst schnell in eine psychosomatische Klinik. Ehrlich gesagt, sooo schlimm kommts mir nicht vor und ich hatte (Urlaubszeit) noch keine Gelegenheit mit meiner aktuellen Therapeutin darüber richtig zu sprechen, denn ihre Meinung ist mir mehr wert als die von jemand, mit dem ich grad mal 2-3 Stunden gesprochen habe. Aber ich mach mir schon so meine Gedanken, wieviel da dran ist...

Aber es kann doch irgendwie nicht sein, daß man mit einer mittelschweren oder schweren Depression keine ambulante Therapie bzw. nur so wenige Stunden noch und in größerem Abstand machen kann? Und psychosomatische Klinik bringt mir insofern (die nächste Zeit) nicht soviel, daß meine Probleme eher mit den Randbedingungen in meinem Leben zu tun haben und an denen kann ich in der Klinik direkt nichts ändern. Aus dem Grund ist mir die ambulante Therapie (davor und danach) schon sehr wichtig. Die würde ich dann gerne bei meiner jetzigen Therapeutin machen (was anderes ist nicht besser, denn TFP hatte ich unmittelbar vor der VT schon und Analyse halte ich für mich eher für weniger geeignet).
Also, wie sind Eure Erfahrungen/Kenntnisse, ob man nach einem Klinikaufenthalt von der KK noch mal ambulante Therapie genehmigt bekommt (also mal davon ausgehend, daß einem das in der Klinik empfohlen wird), wenn man schon so gut wie eine ganze VT hinter sich hat?

Danke und viele Grüße

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Offy
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Beitrag Mi., 31.08.2011, 12:02

Hallo Stöpsel,

nagel mich nicht drauf fest, aber nach meiner Erfahrung ist es egal, ob du zwischen drin in einer Klinik bist.
Mehr als die Höchstzahl der Stunden kriegst du deswegen nicht.
Wenn deine Therapie bald beendet ist, wird sie es auch nach der Klinik sein.

Eine Empfehlung der Klinik ändert daran nichts.
Es geht dann wirklich nur über den Weg des Methodenwechsels.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?


pandas
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Beitrag Do., 01.09.2011, 21:34

Nunja, es ist ja so, dass es schon die Möglichkeit gibt, vor Ablauf der Zweijahresfrist ein neues Stundenkontigent bewilligt zu bekommen, auch wenn die Höchstzahl abgelaufen ist. Dazu muss aber ein sehr präziser Bericht eingereicht werden, in dem genau hervorgeht, warum das unbedingt notwendig ist.

Das müsstest Du mit Deiner Therapeutin besprechen, ob sie dazu bereit wäre.
Als dringender Grund kann da schon auch die dringende Empfehlung einer Klinik mit hineinspielen. Nur wird eine Klinik dies nicht unbedingt empfehlen, das kommt drauf an, was die Klinik von Dir während des Aufenthalts für einen Eindruck von Dir gewinnt.

Auch kann es ja sein, dass Deine Therapuetin meint, Du bist soweit, es erstmal ohne Therapie zu probieren und einen solchen Bericht gar nicht schreiben will ....
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Stöpsel
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 22:56

Hallo ihr beiden,

vielen Dank für die Antworten.

Tja, ob ich das mit der Klinik so sinnvoll finde für mich, weiß ich eh noch nicht. Muß ich nochmal gucken, die nächsten Wochen. Genauso wg. Methodenwechsel...

@biber: was Du beschreibst mit dem neuen stundenkontingent, kann man das auch ohne Klinik beantragen? Und wieviel kann man da ggf. noch kriegen?

Mit der Einschätzung der Klinik und dem Verlaß darauf hab ich jetzt ja mal wieder so meine Erfahrungen gemacht. Da wurden Sachen reininterpretiert (und standen hinterher im Bericht), die gar nicht stimmen. Sowas ärgert mich immer total. Ob in der Hinsicht eine psychosomatische Klinik wirklich besser ist, ist ja auch nicht gesagt... (bzgl. "welchen Eindruck die Klinik von Dir gewinnt")

Na ja gut, mehr ambulante Therapie zu bekommen, wäre für mich ein Pluspunkt, einen Klinikaufenthalt doch zu wagen, aber wenn das eh keinen Unterschied machen sollte, werd ich wohl Klinik/nicht-Klinik ganz unabhängig davon überlegen. Wäre halt ganz gut gewesen, irgendwie noch zu weiteren Stunden bei der Therapeutin kommen zu können...

Viele Grüße

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Memory2922
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Beitrag Sa., 03.09.2011, 09:05

Hallo Stöpsel,

normalerweise, wenn der Theraleut/in einen guten begründeten Bericht an die Krankenkasse weiterleitet, dann kann man noch Stunden rausholen. Oder so wie es mein ehemaliger Therapeut gemacht hat, eine Überbrückungszeit von 2 Jahren zu machen, d.h aber nur 1 mal im Monat. Aber du brauchst ja öfter.

eine psychosomatische Klinik ist gar nicht so schlimm, wie viele die Vorstellung haben. ich war 8 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und seit 2 Wochen bin ich entlassen. Bei mir war es auch wegen so eingeschaetzt. In so einer Phase, kann dir die psychosomatische Klinik nur empfehlen. Habe sehr.viel dort gelernt und neue Freunde gefunden. danach sollte man auf jeden Fall weiter ambulant behandelt werden. vielleicht sprichst du nochmal über alles mit deiner jetzigen Therapeutin. Wie gesagt in der Klinik hast du eben noch intensivere Betreuung und man kann.ja auch zwischen stationär und Tagesklinik.sich entscheide.. ich habe beides kennengelernt. wenn du moechtest kannst mir auch gerne eine PN schicken, wenn noch Fragen hast..

lg

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Memory2922
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Beitrag Sa., 03.09.2011, 09:08

Sorry für meine Schreibfehler, meine Tastatur will nicht so wie ich meinte meine diagnose war auch schwere depressive episode...


pandas
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Beitrag Sa., 03.09.2011, 11:43

Stöpsel hat geschrieben: @biber: was Du beschreibst mit dem neuen stundenkontingent, kann man das auch ohne Klinik beantragen? Und wieviel kann man da ggf. noch kriegen?
man kann es auch ohne Klinik beantragen, Klinik macht bei Überschreitung des empfohlenen Stundenkontigents nunmal mehr Eindruck.
Ich tippe aber leider bei dem derzeitigen Krankenkassen-Usus (schon alles etwas strenger), stehen die Chancen bei einer Beantragung ohne Klinik eher auf unwahrscheinlich. Womöglich möchte sich Deine Therapeutin dann nicht den Aufwand machen. Hast Du das schon mit ihr besprochen? Solltest Du unbedingt machen, bevor sich Deine jetztig bewilligten Stunden mehr und mehr dem Ende nähern.
Bei VT ist es allgemein leider auch so, dass Ansicht ist, dass eben wenn mit dem erreichten Kontigent nicht die Ziele erreicht wurden, man eine andere Therapieform anschliesst oder eben Klinikaufenthalt - ich denke, man geht von aus, dass dann etwas intensiver vonnöten ist.

Ich hatte auch mal nach einer 45 stündigen VT von der Therapeutin einen psychomatischen Klinikaufenthalt (Kur) empfohlen bekommen, als ich sie (aber auch nur halbherzig) um Verlängerung gebeten hatte.
Stöpsel hat geschrieben: Mit der Einschätzung der Klinik und dem Verlaß darauf hab ich jetzt ja mal wieder so meine Erfahrungen gemacht. Da wurden Sachen reininterpretiert (und standen hinterher im Bericht), die gar nicht stimmen. Sowas ärgert mich immer total. Ob in der Hinsicht eine psychosomatische Klinik wirklich besser ist, ist ja auch nicht gesagt... (bzgl. "welchen Eindruck die Klinik von Dir gewinnt")
Ja, das kenne ich auch. Ich war da auch sehr unzufrieden mit der Kliniktherapie und dem Bericht, war eher eine Katastrophe. Lustigerweise hat sich danach aber niemand für den Bericht der Klinikpsychologin interessiert

Das Einzig gute an dem Bericht ist, dass ambulante Therapie empfohlen wurde. Ich hoffe, dass wirkt sich günstig auf meinen neuen Therapieantrag aus, obwohl ich nunmehr ohnehin die 2 Jahre Auszeit überschritten habe...
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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