Hallo,
ich wollte hier mal in die Runde fragen ob es vielleicht jemanden gibt, der zu dem Thema schon Erfahrung hat und mir diese mitteilen könnte.
Es ist so, dass ich bis vor wenigen Wochen eine fast dreijährige Therapie gemacht habe und diese Therapeutin mir beim Thema Stunden Bewilligung der Krankenkasse immer einen sehr entspannten Eindruck gemacht hat. Also sie meinte, mit meinem Krankheitsbild kann sie die Therapie eigentlich mehrmals verlängern. Hat sie schon öfters so gemacht und es war nie ein Problem. Wenn 10 Jahre notwendig sind, sind die eben notwendig. So hat sie mir das vermittelt. Wenn es noch Arbeitsbedarf gibt und es nachgewiesen auch Verbesserungen gibt, verlängert die Krankenkasse eigentlich ohne Probleme bei gröberen psychischen Krankheiten, so die Erfahrung der Therapeutin.
Jetzt bin ich zu einem neuen Therapeuten gewechselt und dieser hat von der Krankenkasse die Aussage erhalten, dass es jetzt mal die letzten 40 Stunden sind, die mir bewilligt werde, danach ist es aus. Also grundsätzlich bestehe ich nicht jetzt schon auf eine fixe Aussicht auf mehr, vielleicht passt das ja bis dahin, aber ich finde es einfach sehr unterschiedlich zu der Herangehensweise meiner ehemaligen Therapeutin, Denn wenn er, nach 30 Stunden der Meinung ist, dass da noch Bedarf besteht, dann wird die Krankenkasse jetzt nicht die Therapie abbrechen, oder wie habt ihr das erlebt?
Und wenn mein jetziger Therapeut die Therapie nach den 40 Stunden beendet, kann ich mich dann grundsätzlich an andere Therapeuten wenden, mit dem Wunsch nach einer weiteren Therapie? Ich weiß, in Österreich kann man sich eh schon glücklich schätzen, dass es nicht wie in Deutschland gehandhabt wird, aber ich finde es auch legitim, die Therapie weiterzuführen, wenn es noch notwendig ist und auch von Ärzten/Therapeuten bejaht wird. Bei einer körperlichen Krankheit sagt man ja auch nicht, so viel Zeit geben wir ihnen zum gesund werden und danach haben sie Pech gehabt. Manche Menschen brauchen auch lebenslange Behandlungen.
Danke und liebe Grüße
Stunden Antrag - Verlängerung?
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Liebe parisblues,
diverse Krankenkassen legen schon seit einiger Zeit eine restriktivere Vorgangsweise an den Tag ... Situationen, wie Sie sie oben beschrieben haben, sind keineswegs unüblich.
Sie können sich auch nach der Nutzung der 40 Sitzungen jederzeit an einen Therapeuten wenden, allerdings werden die zusätzlichen Sitzungen dann nicht mehr von der KK übernommen. Sollten Sie einen "vollfinanzierten" Platz gehabt haben (das geht aus Ihrem Beitrag nicht hervor) gibt es evt. noch die Chance auf Teilrefundierung, aber ich würde sie erfahrungsgemäß eher als gering einschätzen. Danach neuerliche Bewilligungen zu erhalten, dauert meist 5 oder mehr Jahre, oder erfordert außergewöhnliche Umstände (etwa neue zusätzliche Belastungen, umfangreicher psychiatrischer Befund oder dergleichen).
Aktuell ist eine Neugestaltung der Regelungen in Arbeit, aber soweit mir bekannt ist, wird sie auf die Obergrenzen für bewilligbare Sitzungen leider keine Auswirkung haben. Ich teile Ihre Gedanken im letzten Absatz - vor allem, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viel Geld in anderen (politisch opportunen) Bereichen eingesetzt wird.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
diverse Krankenkassen legen schon seit einiger Zeit eine restriktivere Vorgangsweise an den Tag ... Situationen, wie Sie sie oben beschrieben haben, sind keineswegs unüblich.
Sie können sich auch nach der Nutzung der 40 Sitzungen jederzeit an einen Therapeuten wenden, allerdings werden die zusätzlichen Sitzungen dann nicht mehr von der KK übernommen. Sollten Sie einen "vollfinanzierten" Platz gehabt haben (das geht aus Ihrem Beitrag nicht hervor) gibt es evt. noch die Chance auf Teilrefundierung, aber ich würde sie erfahrungsgemäß eher als gering einschätzen. Danach neuerliche Bewilligungen zu erhalten, dauert meist 5 oder mehr Jahre, oder erfordert außergewöhnliche Umstände (etwa neue zusätzliche Belastungen, umfangreicher psychiatrischer Befund oder dergleichen).
Aktuell ist eine Neugestaltung der Regelungen in Arbeit, aber soweit mir bekannt ist, wird sie auf die Obergrenzen für bewilligbare Sitzungen leider keine Auswirkung haben. Ich teile Ihre Gedanken im letzten Absatz - vor allem, wenn man sich vergegenwärtigt, wie viel Geld in anderen (politisch opportunen) Bereichen eingesetzt wird.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
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Thread-EröffnerIn - Helferlein
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Ich gehe seit fünf Jahren wöchentlich in Psychotherapie. Psychotherapie ist wie ein Gespräch mit einem weisen Freund oder Berater. Und das möchte ich nicht missen. Auch wenn nicht jede Sitzung jetzt unbedingt super ist.
Letztes Jahr hat die Gesundheitskasse erstmals gebockt. Ich musste zu einem Kontroll-Psychiater, der meinte, ich bekomme noch einmal 40 Stunden Teil Refundierung bewilligt, und das wäre es dann, eine weitere Verlängerung würde ich nicht mehr kriegen. Eine Psychotherapie, so er, soll nicht zum Dauerzustand werden. Und alleine alles finanzieren, ohne Teil Refundierung, das ist viel, ich fürchte, auf Dauer kann ich mir das als Alleinverdiener nicht leisten. Überhaupt mit der ganzen Teuerung. Alleine für Miete, Strom und Gas muss ich gut fünfhundert Euro im Monat mehr zahlen im Vergleich zum vorigen Jahr.
Letztes Jahr hat die Gesundheitskasse erstmals gebockt. Ich musste zu einem Kontroll-Psychiater, der meinte, ich bekomme noch einmal 40 Stunden Teil Refundierung bewilligt, und das wäre es dann, eine weitere Verlängerung würde ich nicht mehr kriegen. Eine Psychotherapie, so er, soll nicht zum Dauerzustand werden. Und alleine alles finanzieren, ohne Teil Refundierung, das ist viel, ich fürchte, auf Dauer kann ich mir das als Alleinverdiener nicht leisten. Überhaupt mit der ganzen Teuerung. Alleine für Miete, Strom und Gas muss ich gut fünfhundert Euro im Monat mehr zahlen im Vergleich zum vorigen Jahr.
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Die genaue Lage in Österreich kenne ich nicht, dazu können andere sicher mehr sagen.
Ist denn eine Therapie aus deiner Sicht weiter erforderlich? Gespräche mit einem "guten Freund" könntest du ja wirklich auch anders haben. Was sagt der Therapeut dazu? Und vor allem: Was an Therapiezielen gibt es, was möchtest du noch erreichen, was kann aus Sicht des Therapeuten wie erreicht werden?
Vielleicht könntest du ja weniger Stunden selber finanzieren wenn du unbedingt so weiter machen möchtest?
Ist denn eine Therapie aus deiner Sicht weiter erforderlich? Gespräche mit einem "guten Freund" könntest du ja wirklich auch anders haben. Was sagt der Therapeut dazu? Und vor allem: Was an Therapiezielen gibt es, was möchtest du noch erreichen, was kann aus Sicht des Therapeuten wie erreicht werden?
Vielleicht könntest du ja weniger Stunden selber finanzieren wenn du unbedingt so weiter machen möchtest?
Danke für deine Antwort.
Ja, das möchte ich demnächst mit meiner Psychiaterin abklären, bei der ich schon seit einem Jahr nicht wahr. Zumal ich ja ihre Überweisung für die Teil Refundierung bei der Gesundheitskasse brauche.
Es gibt durchaus Momente, und dass nicht seit gestern, wo ich mich nach einer, sagen wir, wenig ergiebigen Sitzung frage, ob hundert Euro (ohne die Teil Refundierung) für etwas Tratsch eine dreiviertel Stunde lang nicht ein wenig ein teurer Spaß ist.
Ob mir die Therapie geholfen hat? Nun, meine Hauptprobleme, weswegen ich 2018 die Therapie anfing, habe ich hinter mir. Manche habe ich selbst gelöst, andere haben sich von alleine erledigt. So gesehen war die Therapie erfolgreich, wenn sie vielleicht auch etwas lange gedauert hat. Zumindest ich dachte damals von einem halben Jahr bis ein Jahr, aber nicht von fünf Jahren. Jedenfalls, ich habe mich verselbständigt, ich habe einen Job, ein neues Auto, eine eigene Wohnung, muss mich niemandem mehr unterordnen usw.
Andererseits, das Leben geht weiter. Neue Probleme kommen. Ältere wollen ebenso gelöst werden, bspw. meinen sozialen Fähigkeiten und Beziehungen (Sozialphobie). Ich bin 50 und habe noch keinen einzigen Kuss im Leben gehabt. Ich bin nicht asexuell. Älter werde ich auch, was mich manchmal sehr betroffen macht. So ganz auf Begleitung und Unterstützung möchte ich, wenn möglich, auch nicht verzichten. Und leider verfüge ich nicht über soziale Kontakte, denen ich mich in all diesen Fragen anvertrauen würde.
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Hallo Reini,
ja, es kommt bei immer mehr Langzeit-KlientInnen dazu, dass keine weiteren Sitzungen mehr genehmigt werden. Nach einer weiteren Zusatzbewilligung (die meist ebenfalls eine spezielle Begutachtung erfordert) werden dann für zumindest 5-10 Jahre keine neuerlichen Sitzungskontingente mehr genehmigt.
Als Option steht es Ihnen offen, die Sitzungen bei einem/r eingetragenen Psychotherapeuten/in auch mal selbst zu bezahlen, wie das viele andere Menschen ja ebenfalls für ihre psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit tun (eine Teil-Refundierung von der Krankenkasse sollte auch weiterhin kein Problem darstellen - haben Sie sich diesbezüglich bei der Kasse bereits erkundigt?).
Wenn es sich finanziell überhaupt nicht ausgeht, könnten Sie vorübergehend auch verbilligte Sitzungen bei noch Auszubildenden, oder bei Verfügbarkeit an Beratungsstellen (dort in aller Regel gegen freiwillige Kostenbeiträge) erhalten.
Freundliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
ja, es kommt bei immer mehr Langzeit-KlientInnen dazu, dass keine weiteren Sitzungen mehr genehmigt werden. Nach einer weiteren Zusatzbewilligung (die meist ebenfalls eine spezielle Begutachtung erfordert) werden dann für zumindest 5-10 Jahre keine neuerlichen Sitzungskontingente mehr genehmigt.
Als Option steht es Ihnen offen, die Sitzungen bei einem/r eingetragenen Psychotherapeuten/in auch mal selbst zu bezahlen, wie das viele andere Menschen ja ebenfalls für ihre psychische Gesundheit und Lebenszufriedenheit tun (eine Teil-Refundierung von der Krankenkasse sollte auch weiterhin kein Problem darstellen - haben Sie sich diesbezüglich bei der Kasse bereits erkundigt?).
Wenn es sich finanziell überhaupt nicht ausgeht, könnten Sie vorübergehend auch verbilligte Sitzungen bei noch Auszubildenden, oder bei Verfügbarkeit an Beratungsstellen (dort in aller Regel gegen freiwillige Kostenbeiträge) erhalten.
Freundliche Grüße und alles Gute,
R.L.Fellner
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Ich bezahle meine Sitzungen von Anfang an selbst. Die Gesundheitskasse erstattet mir lediglich die Teil Refundierung zurück (oder wie man es sagt), zuerst 21 €, dann 28 €, und nun diese 31,5 € pro Sitzung. Voriges Jahr, nach vier Jahren Therapie, musste ich zu einer Begutachtung von der Gesundheitskasse bestellt, obwohl ich von meiner Psychiaterin eine Zuweisung für die Therapie bekam; wo mir vom dortigen Psychiater (Wien 1180) mitgeteilt wurde, dass ich noch ein Jahr bekäme und nicht mehr. Weil, wörtlich, die Teil Refundierung durch die Gesundheitskasse sei als Ersthilfe (oder so) gedacht, aber nicht als Dauerzustand.
Das finde ich schade. Einerseits wird Werbung gemacht, wir mögen uns nicht schämen und uns Hilfe holen. Und wenn wir uns Hilfe holen, werden wir alleine gelassen. Dito Pro Mente Selbsthilfegruppe, wo wir Anfang 2020, mit Beginn der Covid-Pandemie, einfach alle rausgeschmissen wurden.
Und mag sein, dass die Therapie vielleicht langsam war. Aber wir hatten auch zwei Jahre Covid-Pandemie. In der gesamten Zeit war ich produktiv, habe gearbeitet und schön brav Steuern bezahlt. Schlüsselarbeitskraft - für mich gab es keine Quarantäne. Und ich hab es gut überstanden, vielleicht besser als die Meisten - auch dank Therapie.
Ja, wie ich gesagt habe. Ich habe neulich bei der Gesundheitskasse auf Unterstützung beantragt, also diesen Kostenzuschuss von € 30 pro Sitzung, und muss beim Poppe zur Begutachtung, der schon voriges Jahr gemeint hatte, dass es das letzte Mal Unterstützung sein wird. Denn, wörtlich, der Kostenzuschuss zur Psychotherapie soll kein Dauerzustand sein.
Da sagt die Gesundheitskasse: Macht eine Psychotherapie - aber zahlen, bitte schön, alles selber!
Da sagt die Gesundheitskasse: Macht eine Psychotherapie - aber zahlen, bitte schön, alles selber!
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