Hallo!
ich hab da mal ne frage
also ich bin seit 3 jahren in therapie und habe bisher voll privat bezahlt da mein therapeut noch in ausbildung war.
ich überlege aber nun ob ich die teilrefundierung der versicherung in anspruch nehmen soll um meinen therapeuten auch etwas fairer für seine arbeit bezahlen zu können. heute habe ich das mit meinen therapeuten besprochen. es kam im gespräch auf meine größte sorge das meine diagnose (borderline) in zukunft hinderlich für mich sein könnte. zb. von ärzten immer auf eine psychosomatische schine gesetzt zu werden.
jetzt war ich heute beim arzt bezüglich meiner schon lang bestähenden probleme mit allem was so im bauchraum weh tun kann und was ist? klar sofort kam das ist nur psychosomatisch. erst auf mein drängen hinaus das ich trotzdem wegen der langfristigen beschwerden eine genau abklärung möchte und diese auch von psychiater schwerstens angeraten is bekam ich eine überweißung auf die der lieber herr doc natürlich auch gleich borderline symtomatik drauf geschrieben hat. erfahrungen in diese richtung hab ich schon heufig gemacht auch ein zahnarzt sagte mir mal nachdem er meine medikamente erfragte meine zahnschmerzen sein nur psychosomatisch.
so weit ich das mitbekommen habe sollen diese versicherungsdarten (diagnose/medikamente) in zukunft ja für jeden arzt sichtbar sein. da frage ich mir ob eine diagnose wie borderline mir da nicht mehr schadet. im sinne davon nicht mehr unvoreingenommen behandelt zu werden?
mich würde interessieren was ihr damit für erfahrungen gemacht habt. und vorallem ob ihr der meinung seid so eine diagnose "öffentlich" zu machen bringt noch andere probleme mit sich. ka ich habe auch so die vorstellung das ich dadurch bei gewissen dingen verpflichtet bin die diagnose anzugeben und zb keine medizinische erlaubnis mehr für meinen sport bekomme. oder bei gewissen berufen dazu verpflichtet bin die diagnose anzugeben. mir ist bewusst das ich mit dieser diagnose verantwortungsbewusst umgehn muss und manche dinge besser nicht mache nur bin ich der meinung (von fachleuten bestätigt) das ich eine leichtere ausprägung von borderline habe und sie mich durchaus in gewissen lebensbereichen nicht so sehr beeinflusst wie die landläufige meinung zu borderline ist.
ich weiss auch nicht diese sache ist mit großen ängsten verbunden würde mich freun wenn ihr berichten könntet wie ihr das seht.
lg leer
Teilrefundierung beantragen oder nicht?
Teilrefundierung beantragen oder nicht?
Ich weiß wohl, was ich fliehe, aber nicht, was ich suche.
Michel de Montaigne
Michel de Montaigne
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Leer hat geschrieben:es kam im gespräch auf meine größte sorge das meine diagnose (borderline) in zukunft hinderlich für mich sein könnte. zb. von ärzten immer auf eine psychosomatische schine gesetzt zu werden.
das ist auch meine größte sorge. das man mich nicht mehr ernst nimmt mit diese diagnose. also würde ich ganz erlich gut darüber nachdenken. ich kann dir aber kein rat geben ob du das jetzt tun solltes oder nicht.
allerdings bis jetzt zum glück ist noch nichts passiert das man auf diese diagnose schieben kann aber ich rechne jedentag damit bei egal was ob jetzt in der schule/arbeit oder bei irgendeine arzt besuch. die meisten sehen ja auch nur die diagnose und nicht wie stark es wirklich ausgeprägt ist. es kommt aufjedenfall nur negatives dabei raus. also ich würde ganz erlich ganz vorsichtig damit umgehen und versuche das nicht allzuvile erfahren was für eine diagnose man hat.
We Can Do It !
-
- Psychotherapeut
- Beiträge: 827
Liebe leer,
so furchtbar es klingt, so etwas offen aussprechen zu müssen, aber ich halte Ihre Frage für eine zunehmend berechtigte.
Persönlich empfehle ich KlientInnen aufgrund der bekannten Probleme rund um Datensicherheit (die mit dem demnächst eingeführten ELGA*-System wohl noch weiter zunehmen werden) ebenfalls, die Entscheidung in ihren Folgen möglichst gut abzuwägen. Da der Teilrefundierungsbetrag von den Kassen seit der Einführung, also 20 Jahren (!) skandalöserweise niemals an die Inflation angepasst wurde, macht er heute i.d.R. mittlerweile nur mehr gerade mal 1/4 oder weniger der Therapiekosten aus - da kann man sich schon überlegen, ob einem das die Kontrolle über die eigenen Daten (und die Sicherheit, dass nie jemand davon etwas erfährt, es sei denn, man erzählt davon) nicht wert sein könnte.
Andererseits: wer das Gefühl hat, an Problemen zu leiden, die einen vermutlich das ganze Leben hindurch begleiten werden (also eben z.B. Persönlichkeitsstörungen oder solche, die sich chronisch-somatisch niederschlagen), wo Ärzte und Arbeitgeber also vermutlich ohnehin irgendwo mitbekommen würden, dass "etwas nicht stimmt" und auch immer wieder Psychotherapie benötigt werden würde, da könnten sich die "Teilbeträge" zu doch höchst relevanten Summen addieren. Gerade Leute in verantwortungsvollen/gut bezahlten beruflichen Positionen entscheiden sich dann dennoch meist dafür, die Kosten vollständig zu übernehmen, während es zB. für eine schlecht bezahlte Supermarkt-Kassiererin sicherlich sinnvoller ist, sich die Teilrefundierung "zu gönnen" statt sie sich durch Sorgen rund um eine für sie möglicherweise gar nicht so relevante Frage rund um "Jobsicherheit" ausreden zu lassen. In die Entscheidung wäre auch die Frage einzubeziehen, ob man glaubt, zukünftig Privatversicherungen abschliessen zu wollen, und ob man sich selbst eher am Beginn oder der Ende der Berufslaufbahn sieht.
Prinzipiell hielte ich es für die soziale Verantwortung der Kassen (entsprechende Budgets sind ja alloziert und für die Produkte der Pharmaindustrie ist ein Vielfaches des betreffenden Geldes ohne Diskussion verfügbar...!), Psychotherapie für Versicherte voll zu bezahlen - schon aus Gründen der nachweislichen prophylaktischen Effekte und damit kurz- und langfristigen Entlastung des Gesundheitssystems! Fakt ist aber, dass treibende Kräfte dies seit Jahrzehnten verhindern, und so finden wir uns in der paradoxen Situation wieder, dass die in der Relation immer geringer werdenden Geldbeträge, um die es dabei geht, viele Menschen immer weniger für das mangelnde Vertrauen in die Sicherheit unserer heikelsten Daten kompensieren können.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
*) ELGA / behördliche WerbeInfo-Seite: http://www.elga.gv.at
kritische Stellungnahme: http://derstandard.at/1348285508193/Ste ... nackt-wird
so furchtbar es klingt, so etwas offen aussprechen zu müssen, aber ich halte Ihre Frage für eine zunehmend berechtigte.
Persönlich empfehle ich KlientInnen aufgrund der bekannten Probleme rund um Datensicherheit (die mit dem demnächst eingeführten ELGA*-System wohl noch weiter zunehmen werden) ebenfalls, die Entscheidung in ihren Folgen möglichst gut abzuwägen. Da der Teilrefundierungsbetrag von den Kassen seit der Einführung, also 20 Jahren (!) skandalöserweise niemals an die Inflation angepasst wurde, macht er heute i.d.R. mittlerweile nur mehr gerade mal 1/4 oder weniger der Therapiekosten aus - da kann man sich schon überlegen, ob einem das die Kontrolle über die eigenen Daten (und die Sicherheit, dass nie jemand davon etwas erfährt, es sei denn, man erzählt davon) nicht wert sein könnte.
Andererseits: wer das Gefühl hat, an Problemen zu leiden, die einen vermutlich das ganze Leben hindurch begleiten werden (also eben z.B. Persönlichkeitsstörungen oder solche, die sich chronisch-somatisch niederschlagen), wo Ärzte und Arbeitgeber also vermutlich ohnehin irgendwo mitbekommen würden, dass "etwas nicht stimmt" und auch immer wieder Psychotherapie benötigt werden würde, da könnten sich die "Teilbeträge" zu doch höchst relevanten Summen addieren. Gerade Leute in verantwortungsvollen/gut bezahlten beruflichen Positionen entscheiden sich dann dennoch meist dafür, die Kosten vollständig zu übernehmen, während es zB. für eine schlecht bezahlte Supermarkt-Kassiererin sicherlich sinnvoller ist, sich die Teilrefundierung "zu gönnen" statt sie sich durch Sorgen rund um eine für sie möglicherweise gar nicht so relevante Frage rund um "Jobsicherheit" ausreden zu lassen. In die Entscheidung wäre auch die Frage einzubeziehen, ob man glaubt, zukünftig Privatversicherungen abschliessen zu wollen, und ob man sich selbst eher am Beginn oder der Ende der Berufslaufbahn sieht.
Prinzipiell hielte ich es für die soziale Verantwortung der Kassen (entsprechende Budgets sind ja alloziert und für die Produkte der Pharmaindustrie ist ein Vielfaches des betreffenden Geldes ohne Diskussion verfügbar...!), Psychotherapie für Versicherte voll zu bezahlen - schon aus Gründen der nachweislichen prophylaktischen Effekte und damit kurz- und langfristigen Entlastung des Gesundheitssystems! Fakt ist aber, dass treibende Kräfte dies seit Jahrzehnten verhindern, und so finden wir uns in der paradoxen Situation wieder, dass die in der Relation immer geringer werdenden Geldbeträge, um die es dabei geht, viele Menschen immer weniger für das mangelnde Vertrauen in die Sicherheit unserer heikelsten Daten kompensieren können.
Freundliche Grüße,
R.L.Fellner
*) ELGA / behördliche WerbeInfo-Seite: http://www.elga.gv.at
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