Das leidige Thema Absageregelung

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich

isabe
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Beitrag Di., 13.02.2018, 16:28

Es muss ja auch niemand zustimmen - es sei denn, und das ist wohl das Entscheidende, es gibt einen großen Mangel an Therapeuten. Dann hätte das was von Erpressung, jemandem seine - zweifellos - strengen Regeln aufzudrücken. Solange der Patient aber einen realistischen Handlungsspielraum hat, sich an jemand anders zu wenden, finde ich es vollkommen in Ordnung, SEINE Regeln zu nennen. Vorausgesetzt, sie sind nicht rechtswidrig, und das trifft hier leider nur zum Teil zu.

Ich finde es nur schade, dass so vorschnell geurteilt wird ("Arroganz"), ohne dass wir wissen, ob es sich um eine "freiwillige Analyse" handelt.

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Noenergetik
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Beitrag Di., 13.02.2018, 17:35

Aber es geht doch jetzt um etwas anderes.
Kinderkram fühlt sich doch nicht wohl mit der Rigidität des Therapeuten und das kann ich nachvollziehen und finde es gesund.

Ich würde Dir empfehlen auf Dein Bauchgefühl zu hören, Kinderkram, gerade als Selbtzahlerin sollte es doch etwas einfacher sein etwas passenderes zu finden?


isabe
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Beitrag Di., 13.02.2018, 17:46

Ich habe den ersten Beitrag anders gelesen, nämlich nicht so, als sei der Therapeut selbst irgendwie nicht passend, sondern als sei das einzige Problem diese Frage. Ansonsten würde sie vermutlich nicht überlegen, dort überhaupt zu bleiben.

Und deshalb klingt das - nicht nur in diesem Thread! - für mich immer ein bisschen seltsam, wenn so schnell und häufig gesagt wird: "Hör auf dein Bauchgefühl und geh", wo eigentlich nur gefragt wird, OB es besser wäre zu gehen. Eigentlich sagt man damit dem TE: "Hör auf MEIN Bauchgefühl und geh".

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Broken Wing
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Beitrag Di., 13.02.2018, 17:58

Gibt es eine unfreiwillige Analyse?

Als Selbstzahler kann man theoretisch sofort gehen, aber man verlässt jemanden nicht einfach so.
Es ist niemand verpflichtet, mit dem anderen zusammenzuarbeiten und spätestens, wenn im Rahmen einer Beschwerde ein Dritter hinzukommt, ist die Zusammenarbeit vorüber. Ist leider überall so. Man denke nur an den Arbeitgeber, der mit der AK zu tun bekommt. Das war dann die längste Zeit der Zusammenarbeit, mag man auch noch so sehr im Recht gewesen sein. Bis daher also nur knallhart ehrlich.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass am Ende nicht so heiß gegessen wird wie gekocht.
Verlassen würde ich mich nicht darauf, im Gegenteil: als Pessimist immer schön vom worst case ausgehen.

Ein seltsames Phänomen dennoch, dass ausgerechnet die PA solch autoritäre Strukturen hervorbringt, obwohl sie beansprucht, autoritätskritisch zu sein. Ist wohl wie mit der Kirche und der Sünde. Aus anderen Therapien kenne ich diese hintertriebene Art nicht, wo der Patient nicht nur eine im Alltag massiv einschränkende Therapie durchmacht, sondern auch noch ein unvorteilhafter Vertrag für therapeutisch notwendig erklärt wird. Diese Härte habe ich wirklich nur bei Analytikern erlebt.
Zum Glück ist mir meine nicht mit therapeutischen Begründungen bei der Vertragsgestaltung und Bezahlung gekommen, sonst hätte ich ihr den Vogel gezeigt. Ich kann mir das auch nicht vorstellen, dass ein erfahrener Therapeut Neulingen damit am Senkel geht. Das beleidigt ja die Intelligenz des Anderen. Wahrscheinlich ginge das nur bei Analysegeschädigten, deren Gehirne zuvor durch zu viel Literatur und Hardcore-Sektenführern windelweich gewaschen wurden.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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Kaonashi
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Beitrag Di., 13.02.2018, 18:04

Für mich klingt er nicht selbstsicher, sondern eher unsicher, wenn er nicht zulassen kann, dass etwas hinterfragt wird.
Wahrscheinlich ist es besser, schnell jemand anderen zu suchen.


mio
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Beitrag Di., 13.02.2018, 18:15

Kinderkram hat geschrieben: Mo., 12.02.2018, 22:05 Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht wohl. Er wirkt sehr kompetent und sicher im Umgang mit Patienten. Ich aber fühle mich bei dieser Angelegenheit klein und weiß jetzt schon, dass ich bei Differenzen ohnehin rasch aufgeben würde um des Friedens Willen.

...

Ich bin mitten in der Therapie, habe das alles zu Beginn akzeptiert, weil ich dringend eine Therapie brauche. Aber diese Autorität schüchtert mich schon ein und mein Problem ist ja gerade, dass ich unterwürfig und nachgiebig bin aus Angst.
Also für mich liest sich das schon nach dem Bauchgefühl von Kinderkram...und nicht einfach nur nach ner formalen Frage. Jemandem der sich mit einer Situation nicht wohlfühlt sagt das eigene Bauchgefühl: Da gefällt mir was nicht...das fühlt sich für mich ungut an. Und da der Therapeut ja wenig bereit zu sein scheint darüber in einer konstruktiven Form zu sprechen und "unantastbar" ist in seinen Entscheidungen und Vorgaben wüsste ich ehrlich gesagt nicht, wie sich die Situation verbessern lassen könnte.

Das hat was von "Friss oder stirb", so wie Kinderkram die Lage beschreibt. Und da würde ich lieber "sterben" (also mir wen anders suchen), immer nur "fressen" (weil jemand anders das so verlangt) ist ausgesprochen ungesund, "macht fett von innen und traurig" (frei nach Wolfgang Müller).

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lisbeth
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Beitrag Di., 13.02.2018, 20:23

Broken Wing hat geschrieben: Di., 13.02.2018, 17:58 Ein seltsames Phänomen dennoch, dass ausgerechnet die PA solch autoritäre Strukturen hervorbringt, obwohl sie beansprucht, autoritätskritisch zu sein. Ist wohl wie mit der Kirche und der Sünde. Aus anderen Therapien kenne ich diese hintertriebene Art nicht, wo der Patient nicht nur eine im Alltag massiv einschränkende Therapie durchmacht, sondern auch noch ein unvorteilhafter Vertrag für therapeutisch notwendig erklärt wird.
Genau das bringt für mich das "Problem" auf den Punkt - danke dafür BW. Dieser innere Widerspruch, der nicht nur nicht ausgesprochen werden darf, sondern auch noch in etwas "Positives" umdefiniert wird. Kann man "gut" finden, klar. Muss man aber nicht.
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott

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Kinderkram
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Beitrag Di., 13.02.2018, 20:58

Ich fühle mich tatsächlich unwohl bei so viel Übermacht. Das stresst mich total, ich habe diese Probleme auch, wenn ich ein Schreiben von einer Behörde in der Hand halte oder mein Chef mit mir reden will. Am liebsten würde ich in diesen Momenten einfach tot umfallen. Weil 'reden wollen' des Chefs und die nette Widerspruchsmöglichkeit am Ende eines Bescheids sind Dinge, wo aus Erforderlichkeit ein 'ist völlig zwecklos" unterschlagen wird. Am Ende wird nur bescheid gegeben. Alptraum.


isabe
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Beitrag Di., 13.02.2018, 21:01

Aber genau dort könntest du in der Therapie reden; da zeigen sich ja immer die Probleme, die man auch im Alltag hat. Ich möchte das nicht verteidigen, sondern relativ nüchtern betrachten, weil ich noch immer entscheidender finde, wie er sonst zu dir ist, aber irgendwie antwortest du darauf nicht...

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