Keine Lust - Bin ich asexuell? (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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kamiekrazu
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Keine Lust - Bin ich asexuell? (W)

Beitrag Do., 23.07.2009, 10:20

So, guten Tag!
ich weiß garnicht, wie ich anfangen soll..

(ich bin weiblich)

Mein Problem ist, daß ich nicht weiß, ob ich asexuell bin oder ob es auch andere alternativen gibt.
Es ist so, daß ich noch nie mit einem Mann geschlafen habe - und auch NIE das interesse daran hatte. Ich hatte auch nie interesse daran, mit einer Frau zu schlafen. das jedoch mache ich jetzt mit meiner freundin (seit 2 Jahren). allerdings ist es so, daß ich das für sie mache. mit der zeit habe ich das quasi "gelernt"..und habe auch spaß dabei, ihre wärme zu spüren. da sei noch hinzugesagt: mich darf sie nicht anfassen! (also nicht sexuell)..streicheln ein bisschen und kuscheln schon, auch küssen. aber alles, was mit sex zu tun hat, das kann ich nicht.
also schlafe ich eben mit ihr..und das macht sie glücklich. bei mir regt sich auch was, das heißt, es lässt mich nicht (LEIDER!) völlig kalt, sondern macht mich natürlich an..
am liebsten hätte ich aber, das es nicht so wäre, weil ich damit nicht klar komme.. bzw das nicht einordnen kann..
Fakt ist: ich WILL nichts ausprobieren, ich will nicht, daß ich "dazulerne" und "es langsam angehe" (also das mich meine freundin anfässt und mit mir schläft) - das will ich auf keinen fall, nicht weil ich angst oder so habe, sondern absolut kein bedürfnis / lust dadrauf.
für sie ist das schwierig, ich denke, sie würde auch gerne mit mir schlafen. aber das wird eben nie so sein und das weiß sie auch...

meine frage ist eigentlich, was ist das?
ich wurde nie vergewaltigt oder missbraucht sexuell, garnichts... was ich eigentlich denken würde. wenn ich selbst zb meine oberweite anfasse, dann tut mir das innerlich weh..ihc finde es nicht schön. mit mir schlafen tu ich allerdings ab und zu, finde es aber absolut unspektakulär und unnütz. zb eine herzhafte umarmung meiner freundin gibt mir tausend mal mehr, als ein "orgasmus" ..

das einzige, woran ich mich erinnern kann, was damit zu tun haben kann? ist, daß ich früher manchmal direkt dabei lag (als sehr kleines kind), wenn meine eltern miteinander geschlafen haben. ich weiß noch, daß ich solche angst hatte und nicht wusste, was das sein soll, was die da machen. (vllt war ich 7 oder 8 jahre) ..auch so kam ich öfters ins zimmer, wo sie grad GV hatten. (als kind)..während der pupertät habe ich das auch ständig mitbekommen.
ich weiß nicht, ob das normal ist?
seitdem fand ich es immer einfach nur EKELHAFT, ob im TV, oder wenn gleichaltrige darüber sprachen - ich hab nie darüber gesprochen, konnte nie was damit anfangen. wollte und will einfach fern von sowas bleiben..

meine freundin denkt immer, daß wenn sie das nicht bräuchte das sexuelle, daß ich dannw ohl glücklicher wäre... natürlich ist es anstrengend für mich, mich darauf einzulassen mit ihr zu schlafen aber DAS tue ich wirklich gerne, ich ekel mich nicht vor ihr (mache ja auch nicht alles, sondern nur das, was ich will) ...

ja...schwierig..... habt ihr rat? ist das asexuell?

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stern
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Beitrag Do., 23.07.2009, 10:51

also schlafe ich eben mit ihr..und das macht sie glücklich. bei mir regt sich auch was, das heißt, es lässt mich nicht (LEIDER!) völlig kalt, sondern macht mich natürlich an..
am liebsten hätte ich aber, das es nicht so wäre, weil ich damit nicht klar komme.. bzw das nicht einordnen kann..
Hm, Sexualität nicht zulassen zu wollen oder können hat im Zweifel für mich nichts mit Asexualität zu tun (also Sexualität iss gar nicht da). Ich bin also nicht sicher, ob du das wirklich abgrenzen kannst? Diese Aussage verleitet mich jedenfalls dazu, anzunehmen, dass es ersteres ist:
also schlafe ich eben mit ihr..und das macht sie glücklich. bei mir regt sich auch was, das heißt, es lässt mich nicht (LEIDER!) völlig kalt, sondern macht mich natürlich an..
am liebsten hätte ich aber, das es nicht so wäre, weil ich damit nicht klar komme.. bzw das nicht einordnen kann..
Und btw.: Hättest du Probleme damit, wenn du lesbisch oder bissexuell wärst?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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kamiekrazu
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Beitrag Do., 23.07.2009, 11:02

Hallo!

danke für die Antwort...
ich weiß, das widerspricht sich hier auch ein bisschen. es ist nur schwer, zu erklären, wie ich mich damit und dabei fühle. und ein satz kann dann eben soviel asusagen..

mich wundert es ja, daß ich sexuell erregt bin. besser gesagt, mich ekelt es. ich will das ja nicht. ich denke immer "was macht mein körper da?" ..aber ich liebe meinen körper und verstehe ihn eben nur in diesem thema nicht.
Ich bin also nicht sicher, ob du das wirklich abgrenzen kannst?
Doch! Ich könnte ohne Sex mit egal wem leben! Habe ich vor meiner Beziehung auch. Ich hatte davor auch schon 2-3 kleinere Beziehungen (mit Frauen) und da kam es nie dazu, außer einmal. da fand ich die sexuelle Nähe aber nur schön, weil die Frau mir sonst gegenüber nur abweisend war und nichts zugelassen hat - außer sex eben manchmal. das war dann meine chance quasi..
Und btw.: Hättest du Probleme damit, wenn du lesbisch oder bissexuell wärst?
Nein! ich bin ja sowas..denk ich. für mich ist alles gleich. also entweder mag man sex, oder nicht. egal mit wem, ob mann oder frau. ich unterscheide da nur in "mögen" und "nicht mögen" ..deswegen suche ich wahrscheinlich nach einer Lösung, wie Asexualität. weil ich weiß, daß ich nicht DAS lesbisch bin, nicht DAS bissexuell bin und auch nicht DAS heterosexuell, was man kennt.

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ENA
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Beitrag Do., 23.07.2009, 14:27

Hallo Kamiekrazu,
vielleicht hilft Dir das ein bisschen weiter, was die Definitionssache angeht:

Asexualität hat viele Gesichter
Asexualität kann in unterschiedlichen Formen ausgeprägt sein. In dieser Hinsicht variieren die Menschen wie in allen anderen Eigenschaften auch. So gibt es Asexuelle, die durchaus in der Lage und gewillt sind, romantische Gefühle zu erfahren und entsprechend auch Beziehungen eingehen, die auf diesem romantischen Grundgefühl basieren. An Sex sind sie allerdings nicht interessiert. Andere Asexuelle haben einen ausgeprägten Sextrieb, fühlen sich aber nicht zu Geschlechtspartnern hingezogen, egal welchen Geschlechts.
Nach Ansicht des "Asexual Visibility and Education Network" (AVEN), des größten und ältesten Onlinenetzwerkes für Asexualität, lassen sich Asexuelle in vier Grundtypen einordnen. Diese Gruppen werden als Typen A bis D bezeichnet:

Typ A: Personen, die einen sexuellen Trieb verspüren, sich aber sexuell nicht von anderen Personen angezogen fühlen. Diese Personen haben eine Art biochemisches Bewusstsein von Sex, praktizieren vielleicht auch Masturbation, würden aber nie mit einer Person sexuell interagieren.
Typ B: Personen, die sich von anderen angezogen fühlen, aber keinen Sexualtrieb verspüren. Sie haben tiefe emotionale Verbindungen zu anderen, sie lieben vielleicht auch eine andere Person – aber ohne jedes Bedürfnis, mit ihrem oder ihrer Geliebten sexuell zu interagieren. Das heißt nicht, dass es in ihren Partnerschaften nicht Zärtlichkeit und Körperlichkeit gibt, nur eben keinen Sex.
Typ C: Personen, die sowohl sexuelle Triebe verspüren als auch die emotionale Anziehungskraft anderer Personen, die jedoch trotzdem nicht sexuell interagieren. Sie masturbieren im Zweifelsfall und lieben eine andere Person. Aber sexuelle Interaktion mit ihrem oder ihrer Geliebten und die „reine“ Liebe zu dieser Person sind für sie etwas völlig verschiedenes, das nicht zusammengeht.
Typ D: Personen, die weder einen sexuellen Trieb verspüren noch ein Bedürfnis nach romantischen Beziehungen. Das heißt jedoch nicht, dass diese Personen keine engen und emotionalen Freundschaften kennen oder haben, aber der besondere Reiz der Liebe bzw. der sexuellen Interaktion fehlt.

Dabei können sich die Typen auch ändern oder wer sich eine Zeit lang asexuell gefühlt hat, kann dann plötzlich doch seine Lust entdecken. Denn nach Alfred Kinsey ist Sexualität nichts Festgelegtes, egal, ob man sich nun gerade als hetero-, homo-, bi- oder asexuell definiert.


Und vielleicht ansonsten als Gedankenanregung:
- Vielleicht hat Dein Erleben wirklich was mit dem Mitbekommen, des Aktes Deiner Eltern zu tun. Vielleicht konntest Du das nicht einordnen (und natürlich auf Grund Deines Alters auch nicht integrieren) und jetzt, wo Du erwachsenen bist, drängen sich unbewusst wieder die ganzen Gefühle und Gedanken von damals hervor... . Dann wäre es (bzw. generell, wenn Dich das Thema quält) vielleicht eine gute Möglichkeit, sich das mal psychotherapeutisch anzusehen,... .
- Ich denke, Du solltest Dir immer wieder gut überlegen, ob Du das gerade willst, was Du tust (ob Du nun ein sexuell aktives Leben als "normal" gilt oder nicht). Denn zum Einem denke ich, Du schadest Dir (Und auch den anderen) mehr damit, wenn Du etwas tust, hinter dem Du nicht stehst, als wenn Du ehrlich zu Dir bist und es nicht tust (oder vorerst nicht, bist Du Dir klarer geworden bist).
- Möchtest Du wirklich Sexualität oder "Wärme", angenommen werden, eine Freundin,... . Dann suchst Du in Wirklichkeit vielleicht eine ganz andere Form von Kontakt. ...Auch das ließe sich gut psychotherapeutisch ansehen... .
- Auch ein Leben ohne aktiv gelebte Sexualität kann erfüllend sein,...man muss sich dann nur viel mit sich selbst auseinandersetzen und auch mit dem, was "gesellschaftlich als normal" gilt,...und letztendlich bist Du ja auch schon auf dem Weg zu dieser Auseinandersetzung.

Wünsche Dir viel Erfolg, ENA!

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stern
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Beitrag Do., 23.07.2009, 14:36

kamiekrazu hat geschrieben:ich weiß, das widerspricht sich hier auch ein bisschen. es ist nur schwer, zu erklären, wie ich mich damit und dabei fühle. und ein satz kann dann eben soviel asusagen..
Natürlich kann ich nicht in dich hinein sehen, was du empfindest. Und ich kann nachvollziehen, dass das für dich auch schwer zu beschreiben ist.

Aber ich kann sagen, wie es auf mich wirkt... und ehrlich gesagt wirkt es auf mich auch teils widersprüchlich, und insbes. nicht nur in dieser einen Aussage. Nur Z.B.:
meine freundin denkt immer, daß wenn sie das nicht bräuchte das sexuelle, daß ich dannw ohl glücklicher wäre... natürlich ist es anstrengend für mich, mich darauf einzulassen mit ihr zu schlafen aber DAS tue ich wirklich gerne, ich ekel mich nicht vor ihr (mache ja auch nicht alles, sondern nur das, was ich will) ...
Etwas gern machen, würde sich z.B. anders anhören als das und deine Schilderungen, dass du es nur ihr zuliebe machst. Gern habe bzw. genießen iss anders.
mich wundert es ja, daß ich sexuell erregt bin. besser gesagt, mich ekelt es. ich will das ja nicht. ich denke immer "was macht mein körper da?" ..
Dass Menschen (so auch du) auch sexuelle Wesen sind, die auch sexuell erregt werden können, finde ich als etwas normales, und nicht als verwunderliches. Schwierigkeiten scheinst du auch nicht damit zu haben, dass du Sex mit einer Frau hast (also mit einer möglicher Homo- bzw. Bissexualität)... und das ist schon mal gut. Sondern es würde dir wohl mit jedem/jeder ähnlich ergehen, dass dich Sex ekelt (personen- bzw. geschlechtsunabhängig)... und das scheint dich nicht wirklich glücklich zu machen, oder? Und einordnen kannst du das auch nicht.

Nee... und ich bleibe dabei: Intuitiv würde ich sagen, du bist nicht asexuell. Und dein Körper reagiert ja auch vollkommen normal und sexuell. Und so vielleicht auch dein Gefühl, indem es dich anmacht. Nur hemmt/blockiert dich irgendein Ekelgefühl. Bzw. das überlagert alles andere.

Daher meine Vermutung: Du bist also nicht asexuell, sondern dich ekelt irgendetwas. Das macht einen gewaltigen Unterschied. Und die Frage iss, warum dieses Ekelgefühl. In deinen Schilderungen ziehst du eine Verbindung zu früheren Erfahrungen (und als Kind kannst du das ja noch nicht greifen, insbes. wenn mit dir auch darüber nicht altersgerecht geredet wurde. Und nein, diese Rücksichtslosigkeit deiner Eltern finde ich auch nicht normal).

Ob hier ein Zusammenhang besteht kann ich nicht sagen... aber sowas wäre zumindest auch nicht auszuschließen. Das könntest du z.B. mit einem Therapeuten näher ansehen... insbes. auch wenn du das Gefühl hast, dass du deine Sexualität nicht/nie zufriedenstellend leben kannst. Denn vielleicht kommen ja schlichtweg "frühere Gefühle" hoch, die sich mal "eingeprägt" haben... die aber eben nichts mehr mit der heutigen Situation zu tun haben. Solche "Phänomene" gibbet schon. Und sowas, also diese "alten Gefühle", können natürlich blockieren, dass du deine Sexualität genießen kann. Logisch, denn was man als ekelig empfindet bzw. wovor man Angst hat, genießt man im Allgemeinen auch nicht. Ich würde also eher das mal mit einem Therapeuten durchgehen, ob vielleicht hier der Schuh drücken könnte.

Was würdest du vermuten, was passieren würde bzw. was es in dir auslösen würde, wenn du mit deiner Freundin mal zum Orgasmus kommen würdest?

Und noch was:
da fand ich die sexuelle Nähe aber nur schön, weil die Frau mir sonst gegenüber nur abweisend war und nichts zugelassen hat - außer sex eben manchmal. das war dann meine chance quasi..
Und nee, bitte gib' nicht deine Körper her, nur um ansonsten nicht abgewiesen zu werden. Dir zuliebe.

Edit: Das Vorposting habe ich beim Absenden noch nicht gelesen.
Zuletzt geändert von stern am Do., 23.07.2009, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Do., 23.07.2009, 15:06

ENA hat geschrieben: Nach Ansicht des "Asexual Visibility and Education Network" (AVEN), des größten und ältesten Onlinenetzwerkes für Asexualität, (...)
@kamiekrazu: AVEN hat auch ein deutschsprachiges Forum, falls du dich näher informieren willst bzw. Austausch suchst.
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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kamiekrazu
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Beitrag Do., 23.07.2009, 15:36

Hallo danke für euren Antworten

Es freut mich, mich so intensiv (und nicht allein) damit auseinandersetzen zu können.

Beim durchlesen fiel mir noch ein, was vllt. wichtig ist zu benennen, dass ich es absolut unmenschlich finde wenn jemand erregt ist oder auf deutsch gesagt "geil ist" auf jmd. anderen. Ich kann es nicht verstehen, wie man so sein kann. Ich habe es noch nie verstanden. ganz speziell in der Männerwelt. will aber dagegen nichts weitersagen..allgemein komme ihc nicht damit klar, dass zwei menschen (zb bei onenightstands etc), die sich nicht kennen geschweige denn LIEBEN, miteinander schlafen.
ich finde diese bedürfnis von dem menschen absolut abstoßend..ich weiß nicht warum. ich weiß nur, ich kann ohne.

@ENA

Diese Typaufzählung ist sehr interessant, danke! Ich denke, mich da auch identifizieren zu können. werde mich damit auf jeden Fall noch näher beschäftigen.
Ich denke, Du solltest Dir immer wieder gut überlegen, ob Du das gerade willst, was Du tust
Das ist für mich das wichtigste! meine freundin sagt es auch immerwieder.. am Anfang habe ihc ihrzuliebe (sowie bei meiner vorigen Beziehung) etwas gemacht, was ich nicht wollte, was den Frauen aber gefällt anscheinend.... und ich fühlte mich danach immer schmutzig und.. habe das verdrängt. dagegen wenn ich das mache, wozu ich auch lust habe, dann ist es das wundervollste überhaupt, so zu verschmelzen, bzw. die Tatsache, daß sie sich mir so hingibt, das gibt mir etwas..
Möchtest Du wirklich Sexualität oder "Wärme", angenommen werden, eine Freundin,... . Dann suchst Du in Wirklichkeit vielleicht eine ganz andere Form von Kontakt
Das habe ich mich auch schon sehr sehr oft gefragt. MEine vorige Freundin meinte auch, sie fühlt sich eher wie eine Mutter für mich. Auch bei meiner jetzigen Freundin ist es so, dass ich in gewisser weise die Wärme einer Mutter zu ihrem Kind suche, die sie mir aber gerne gibt und da keine Probleme hat. Sobald es um das sexuelle geht, schlüpf ich in eine andere - als di ekindliche - rolle, das bin dann auch noch ich, aber eher ein Bereich, den ich von meinem Eigentlich kindlichen Ich stark abgrenzen will! Diese Abgrenzung ist für mich das Wichtigste überhaupt, damit ich beides genießen und akzeptieren kann, dass ich eben auch ein Mensch bin, den was erregt...

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kamiekrazu
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Beitrag Do., 23.07.2009, 15:36

TEIL 2

@Stern
Dass Menschen (so auch du) auch sexuelle Wesen sind, die auch sexuell erregt werden können, finde ich als etwas normales, und nicht als verwunderliches. Schwierigkeiten scheinst du auch nicht damit zu haben, dass du Sex mit einer Frau hast (also mit einer möglicher Homo- bzw. Bissexualität)
ich weiß, die wenigsten finden das wohl unnormal. Vom Kopf her weiß ich auch, dass es eben in der Natur des Menschen liegt, aber es passt einfach nicht in meiner Welt. Ich schlafe gerne mit einer Frau (also meine ), solange ich die Kontrolle habe. ansonsten geht das nicht. außer eben wie gesagt bei der vorigen, bei der wir beide kontrolle hatten, was ich aber nur aus liebe zu ihr tat, war im nachhinein schrecklich für mich. ich hatte keine schmerzen oder sonst was (wir haben auch nur wirklich harmlose sachen gemacht, was anderen könnte ich auch heute nicht)..aber der Gedanke allein, daß ICH sowas mache, wo ich es nicht brauche oder will ist schlimm gewesen..
dass dich Sex ekelt (personen- bzw. geschlechtsunabhängig)... und das scheint dich nicht wirklich glücklich zu machen, oder? Und einordnen kannst du das auch nicht.
Ja, es fängt halts chon da an, dass mich die TATSACHE, dass es SEX gibt, und dass er menschen so beeinflusst, so abstößt, dass ich dann garnicht weiterdenken will. Ich verstehe es nicht wenn jmd sagt "oh ich würde gerne mal wieder mit meinem Freund schlafen" u.ä. Meine freundin sagt auch oft, sie will wieder mit mir schlafen..aber da finde ich es eher süß, weil ich sie ja kenne und weiß, dass ich nichts schlimmes/ekelhaftes mit ihr mache, sondern dass das alles einfach schön ist.
Nee... und ich bleibe dabei: Intuitiv würde ich sagen, du bist nicht asexuell. Und dein Körper reagiert ja auch vollkommen normal und sexuell. Und so vielleicht auch dein Gefühl, indem es dich anmacht
hmm...gut, aber das Problem ist ja: Ich WILL es ja nicht! Das ICH (als Frau) mit einer Frau schlafe, dass heitß sie befriedige, wenn es eben meine Freundin ist (mit anderen unvorstellbar!), dann ist das für mich was anderes, als wenn wir eben beide miteinander schlafen würden..

und der Ekel der da ist...na ich will das ja nicht ändern, weil ich kein Bedürfnis danach habe, eine eventuell vorhandene Blockade zu überwinden! Wenn, dann würde ich sowas für meine Freundin machen, mich zwingen und natürlich, könnte sie dann auch mit mir schlafen. blos das wäre mein Untergang.
Was würdest du vermuten, was passieren würde bzw. was es in dir auslösen würde, wenn du mit deiner Freundin mal zum Orgasmus kommen würdest?
hmm ich denke, ich würde mich dann ekelhaft finden, und es einfach nicht als positives gefühl empfinden, sondern negatives. Es wäre einfach nicht schön für mich..

Btw. wir habe früher mal "telefonsex" gemacht, das fand ich akzeptabel. aber halt immer mit dem vordergedanken: FÜR SIE ist es schön, und daraus folgt, dass es für mich auch schön ist, weil ich sie halt liebe.

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stern
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Beitrag Do., 23.07.2009, 17:14

kamiekrazu hat geschrieben:Beim durchlesen fiel mir noch ein, was vllt. wichtig ist zu benennen, dass ich es absolut unmenschlich finde wenn jemand erregt ist oder auf deutsch gesagt "geil ist" auf jmd. anderen. Ich kann es nicht verstehen, wie man so sein kann.
Logisch, weil du es auch welchen Gründen anders empfindest, nämlich ekelig, abstoßend, angstbesetzt o.ä., was bei anderen eben nicht unbedingt der Fall ist. Meine Vermutung dazu habe ich schon erwähnt... aber wie gesagt, wenn hier der Schuh drückt, wäre das am besten mit Hilfe eines Therapeuten näher anzusehen.
allgemein komme ihc nicht damit klar, dass zwei menschen (zb bei onenightstands etc), die sich nicht kennen geschweige denn LIEBEN, miteinander schlafen.
ich finde diese bedürfnis von dem menschen absolut abstoßend..ich weiß nicht warum. ich weiß nur, ich kann ohne.
Und dazu: Na ja, jedem das Seine... soweit es beiden gefällt... manchen scheint es etwas zu geben. Mein Ding wäre/ist Sex ohne Liebe auch nicht. Und ja... es soll aber auch Menschen geben, die können Sex mit Liebe genießen.

Dabei geht es (mir) nicht darum irgendwelche Normierungen aufzustellen (à la normal ist, was die Gesellschaft als normal empfindet oder was die meisten praktizieren). Denn Sex/Liebe ist eben etwas individuelles!

Sondern entscheidend ist (in meinen Augen), dass die Sexualität, die man wie auch immer lebt (oder auch nicht lebt) zufrieden stellt. Und der Punkt ist: Könntest du sagen: Ja, so wie es bei mir ist und wie ich es im Moment lebe, damit bin ich rundum glücklich? Kein Veränderungsbedarf. Ich brauche nur eine passende Schublade, dass ich das, was mich bereits glücklich macht auch mit Namen benennen kann? Und in dem Sinne:
Diese Typaufzählung ist sehr interessant, danke! Ich denke, mich da auch identifizieren zu können. werde mich damit auf jeden Fall noch näher beschäftigen.
Und wenn du eine Schublade gefunden hast (egal wie die dann heißt), dann iss alles gut ?
Ich denke, Du solltest Dir immer wieder gut überlegen, ob Du das gerade willst, was Du tust
Das ist für mich das wichtigste!
Das ist gut!
Auch bei meiner jetzigen Freundin ist es so, dass ich in gewisser weise die Wärme einer Mutter zu ihrem Kind suche, die sie mir aber gerne gibt und da keine Probleme hat.
Puh... da scheint dann manches zu verschwimmen. Denn ein Partner bzw. eine Partnerin sollte und kann keinen Elternteil ersetzen.
Sobald es um das sexuelle geht, schlüpf ich in eine andere - als di ekindliche - rolle, das bin dann auch noch ich, aber eher ein Bereich, den ich von meinem Eigentlich kindlichen Ich stark abgrenzen will!
Sicher? Und wie vollziehst du diesen Rollenwechsel ganz praktisch beschrieben? Also ich kann jedenfalls (noch?) nicht zwingend via Knopfdruck beliebig frei auswählbar zwischen meinem kindlichen und erwachsen Anteil hin- und herswitchen.
ich weiß, die wenigsten finden das wohl unnormal. Vom Kopf her weiß ich auch, dass es eben in der Natur des Menschen liegt, aber es passt einfach nicht in meiner Welt.
Gut beschrieben... denn DEINE innere Welt sieht eben so aus, wie von dir beschreiben.
Meine freundin sagt auch oft, sie will wieder mit mir schlafen..aber da finde ich es eher süß, weil ich sie ja kenne und weiß, dass ich nichts schlimmes/ekelhaftes mit ihr mache, sondern dass das alles einfach schön ist.
Hm, möglicherweise gibbet auch Menschen, die es ähnlich empfinden, wenn sie das von ihrem Partner oder ihrer Partnerin hören. Denn wie gesagt: Sex mit Liebe soll es auch geben... und manche können an beidem "Gefallen" finden.
hmm...gut, aber das Problem ist ja: Ich WILL es ja nicht!
Wichtig finde ich auch, dass du nur etwas machst, was du auch willst... alles andere wäre wohl für beide nicht gut.

Nur schade wäre es vielleicht, wenn es "frühere Prägungen" wären, die dir im Weg stehen, eine Befriedigung zu verschaffen, die du noch nicht kennst, und die dir/euch etwas bzw. vielleicht sogar noch mehr geben könnte. Und solche "Prägungen" sind kein unveränderliches Schicksal. Aber das kannst nur du wissen, inwieweit der Status Quo für dich befriedigend ist. Und btw.:
FÜR SIE ist es schön, und daraus folgt, dass es für mich auch schön ist, weil ich sie halt liebe.
Klar kann man auch eine gewisse Befriedigung daraus ziehen, jemanden eine Freude zu bereiten. Nur muss ich für meinen Teil nicht zwingend DESWEGEN etwas schön finden/genießen, weil jemand den ich liebe es schön/genießt findet. Nur weil man sich liebt läuft nicht jedes Gefühl oder Genießen zwingend synchron. Oder anders. d.h. an einem Bsp. formuliert: Wenn A Sushi mag, kann ich auch eine Freude dabei empfinden, wenn A sich über von mir (für A) mitgebrachte Sushi freut. Nur deswegen müssen mir Sushi nicht gleichermaßen schmecken wie A... DESWEGEN, WEIL ich A mag.
Liebe Grüße
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kamiekrazu
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Beitrag Do., 23.07.2009, 17:41

hej stern
Sondern entscheidend ist (in meinen Augen), dass die Sexualität, die man wie auch immer lebt (oder auch nicht lebt) zufrieden stellt. Und der Punkt ist: Könntest du sagen: Ja, so wie es bei mir ist und wie ich es im Moment lebe, damit bin ich rundum glücklich? Kein Veränderungsbedarf. Ich brauche nur eine passende Schublade, dass ich das, was mich bereits glücklich macht auch mit Namen benennen kann?
JA! genau das ist es, ich kann sagen, dass ich so einfach zufrieden und glücklich bin! weil ich eine sehr sehr liebe, verständnisvolle Partnerin habe, mit der ich das alles bereden kann.
Unglücklich bin oder wäre ich nur, wenn meine Freundin halt damit unglücklich ist/wäre.. und manchmal gibt es so kleine Momente, in denen sie mich fragt (ohne eine Antwort zu wollen), warum sie mich nicht anfassen kann..
aber an sich passt das halt alles, weil sie z.b. nie wusste, dass sie überhaupt mal mit einer Frau zusammen sein wird. und jetzt ist sie vollkommen zufrieden (mehr als mit einem Mann), was sie eben im Bett erlebt..weil ich da sehr viel liebe und Gefühl reinstecke (sonst funktioniert das ja auch nicht oder?)

Und ja, mir geht es in diesem Thread nicht darum, wie ich was und womit ändern kann, sondern eben bei Namen zu benennen. Ich wüsste halt gerne, was das ist, und komme dem ja auch immer näher.
Und wenn du eine Schublade gefunden hast (egal wie du nun heißt), dann iss alles gut ?
Ja!
Puh... da scheint dann etwas zu verschwimmen. Denn ein Partner bzw. eine Partnerin sollte und kann keinen Elternteil ersetzen.
gut das ist ein anderes thema ^^ Ist aber auch nur manchmal so, ich denke im akzeptablen Bereich. Wir haben auch sehr "erwachsene" Bereiche in unserer Beziehung - eigentlich den ganzen Tag lang. Ich bin selbstständig (Freiberuflich) und wir beide haben beruflich viel Verantwortung.
Da ist es ein schöner Ausgleich, nach Hause zu kommen, und sich auch mal geborgen wie ein Kind zu fühlen, abseits von den Verantwortungen, Alltag, Gesellschaft...einfach so..
Sicher? Und wie vollziehst du diesen Rollenwechsel ganz praktisch beschrieben? Also ich kann jedenfalls (noch?) nicht zwingend via Knopfdruck beliebig frei zwischen meinem kindlichen und erwachsen Anteil hin- und herswitchen.
Na Rollenwechsel ist vllt. übertrieben gesagt.. das merkt man mir ja nicht an, also meine Freundin auch nicht, ich verhalte mich nicht anders. es ist einfach "nur" innerlich, dass ich mit mir einen Kompromiss finden muss, damit ich das sexuelle wohin schieben kann, wo es mich nicht belastet bzw. meine "unschuldige Welt" angreift. darum geht es eigentlich..
auch wenn ich mal einen Porno gucke (das mach ich manchmal um versuchen die Menschen zu verstehen), dann muss ich das immer irgendwo einordnen. Eben in diese "sexuelle Schublade".

Ich werde das NIE vereinen können. Es muss immer eine Grenze dazwischen geben. Zwischen meiner "Unschuld" und den sexuellen Aktivitäten.

Am Liebsten wäre es mir, wenn es nur Neutrale Menschen gebe. Also weder Mann noch Frau.

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Beitrag Do., 23.07.2009, 18:13

Hallo kamiekrazu,

ich sehe mich auch als asexuell. Im Unterschied zu dir empfinde ich Sex nicht grundsätzlich als eklig oder abstoßend. Ich will zwar selber keinen haben, mir fehlt komplett das sexuelle Bedürfnis (ich mache auch keine Selbstbefriedigung), und Sexszenen in Filmen langweilen mich einfach nur. Aber das Prinzip an sich finde ich durchaus nachvollziehbar und gönne anderen Menschen den Spaß daran, so wie ich jemandem ein Hobby gönne, das ich nicht teile.

Ich könnte mir schon vorstellen, dass hinter deinem Ekel auch noch etwas anderes steckt. Du hast z.B. die Angst vor Kontrollverlust angesprochen. Aber du hast absolut recht: Man muss längst nicht alles analysieren oder therapieren, so lange man zufrieden ist. Die meisten Asexuellen, die ich kennengelernt habe, haben das Problem, das sie mit sich eigentlich zufrieden wären, aber dennoch ein Bedürfnis nach Kuscheln haben. Körperliche Nähe ohne Sex ist leider von den wenigsten Partnern zu bekommen. Aber wenn du und deine Partnerin beide zufrieden seid, ist doch alles in bester Ordnung.

Liebe Grüße,
die Gärtnerin
Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.

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ENA
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Beitrag Do., 23.07.2009, 19:27

Tja, da gibt es für mich nicht mehr viel zuzufügen.
Meine Gedanken von Kontrolle und Rollenübertragung habt ihr beide schon benannt.
Ich finds auch schön, wie...ich sag mal "neutral"/"normal" hier mit diesem Thema umgegangen und darüber geschrieben wird. Frei nach dem Motto, und das finde ich auch das Wichtigste:
Für einen selbst (und den anderen) ist es in Ordnung so!!!
Ich finde es schön, wenn Du so eine Partnerin hast, mit der das möglich ist und ihr Euch gegenseitig so lassen könnt.
Ich hätte gerne so etwas auch..., das man so gelassen, akzeptiert und genommen wird, wie man ist.

Ich glaube auch, dass diese enge Verknüpfung zwischen körperlicher Nähe und Sex zum Einem natürlich was damit zu tun hat, dass für die meisten Menschen bestimmte körperliche Berührungen einfach auch sexuelle Erregung auslösen können, zum anderen aber glaube ich, dass auch ein immer größer werdender Einfluss die Sexualisierung dieser Welt/Gesellschaft hat, indem "Sex sells", "Sex normal" ist,...wenn man bedenkt, wie viele Beiträge es alleine schon hier gibt, wo junge Leute um die 20 fragen und sich Druck machen, weil sie noch kein erstes Mal hatten.
...und letzlich noch dazu:
kamiekrazu hat geschrieben:Am Liebsten wäre es mir, wenn es nur Neutrale Menschen gebe. Also weder Mann noch Frau.
An so einer Einstellung arbeiten ja auch einige, zumindestens am Abbau von Diskriminierung und Toleranz, Offenheit und Integration (noch) nicht typischer Lebensweisen. ...Ich denke da gerade nur allein schon an die Transexuellen-Bewegung (wobei es da ja schon um eine Einteilung und durchaus auch um Sexualität geht), Zwitter...oder eben auch Asexuelle.

Im Endeffekt geht es doch überall um Akzeptanz der eigenen Persönlichkeit und Lebensweise,...solange man selber glücklich damit ist und sich und andere nicht dabei schadet.

Viele liebe Grüße,
ENA!

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MissX
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Beitrag Do., 23.07.2009, 22:25

Hallo kamiekrazu!
kamiekrazu hat geschrieben:nicht DAS lesbisch bin, nicht DAS bissexuell bin und auch nicht DAS heterosexuell, was man kennt.
Das man kennt? Wer? Ich glaube generell, dass sich die Menschen nicht so einfach in irgendwelche Schubladen stecken lassen. Das geht nur, wenn man sie ihrer Individualität beraubt. Das so etwas "die Gesellschaft" macht, in dem sie versucht irgendwelche Gruppen zu bilden mit Hilfe derer sie dann versucht eine scheinbare Ordnung zu erschaffen, ist eine andrere Sache. Ich weiß, dass es viele Menschen gibt die einen trotzdem akzeptieren, auch wenn man nicht in die gängigen Schubladen passt. Was ist also dein Grund dafür, dich in eine Schublade zwängen die momentan augenscheinlich nicht für dich passend sind?
Vor allem, wenn du schreibst:
kamiekrazu hat geschrieben:JA! genau das ist es, ich kann sagen, dass ich so einfach zufrieden und glücklich bin! weil ich eine sehr sehr liebe, verständnisvolle Partnerin habe, mit der ich das alles bereden kann.
Du könntest es doch als deine Art der Sexualität im weitesten Sinne akzeptieren.
Und in dem du dich zu etwas "zwingst" oder "gewungen hast", was du gar nicht wirklich willst/wolltest wird eine vorhandene Abneigung natürlich verstärkt.

Du findest Sexualität abstoßen und bedauerst es, dass dich das sexuelle Zusammensein mit deiner Freundin nicht einfach kalt lässt. Also zusammenfassend geschrieben, würdest du Sexualität aus deinem Leben, am Liebsten auch aus dem deiner Freundin und am Besten auch aus dem Leben aller Menschen verschwinden lassen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre das so eine Art Wunschvorstellung von dir.
Nur in der Realität ist man mit Sexualität konfrontiert. Ich glaube dass solche eine extreme Abneigung gegen ein ganz normales Grundbedürfnis der Menschen natürlich einen Grund hat. Und wenn nur den das du in deinem Leben viele winzigkleine Erfahrungen gemacht hast, die zu solche einem negativen Bild von Sexualität geführt haben. Aber letztendlich geht es ja nur darum, ob du glücklich bist oder nicht. Und wenn du wirklich ehrlich zu dir bist und dieser Satz deine vollste Überzeugung ist:
kamiekrazu hat geschrieben:JA! genau das ist es, ich kann sagen, dass ich so einfach zufrieden und glücklich bin! weil ich eine sehr sehr liebe, verständnisvolle Partnerin habe, mit der ich das alles bereden kann.
Dann ist doch alles in Ordnung. Warum möchtest du dann darüber so intensiv reflektieren? Wirklich nur, weil du dich in eine Schublade reinzwängen möchtest?

MissX

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lovely25
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Beitrag Do., 23.07.2009, 23:01

hallo,

ich denke, was es auch ist, ob asexuell oder sonstiges, wenn dir nichts fehlt und du damit glücklich bist, ist es völlig in ordung. und ich persönlich habe auch eine gute freundin, die keine lust auf irgendwelche sexuellen begegnungen, sag ich jetzt mal so , hat. sie hat sich insgesamt 4 mal zum GV "gezwungen", es hat ihr aber rein garnichts gegeben oder gebracht. jetzt lässt sie es auch bleiben und hat "trotzdem" seit 2 jahren eine feste beziehung mit einem mann. er akzeptiert es. klar, man weiss jetzt nicht, warum, ob er es wirklich immer akzeptieren kann, ob er es sich nicht irgendwo anders holt...
aber so wie ich die beiden sehe, sind sie eigentlich ganz glücklich.

lg, vera.
Hoffnung ist nicht die Gewissheit, dass etwas gut ausgeht, sondern das alles Sinn macht egal wie es ausgeht!

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kamiekrazu
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Beitrag Fr., 24.07.2009, 08:22

hallo

@Gärtnerin
Ich könnte mir schon vorstellen, dass hinter deinem Ekel auch noch etwas anderes steckt. Du hast z.B. die Angst vor Kontrollverlust angesprochen. Aber du hast absolut recht: Man muss längst nicht alles analysieren oder therapieren, so lange man zufrieden ist.
Ja, das ist der Punkt! Eigentlich diskutiere ich das hier nur, weil meine Freundin eben ab und zu traurig deswegen ist, auch wenn sie es akzeptiert und versteht. Und da fragt man sich dann schon einmal, wieso man nicht einfach "normal" ist.


@MissX
Dann ist doch alles in Ordnung. Warum möchtest du dann darüber so intensiv reflektieren? Wirklich nur, weil du dich in eine Schublade reinzwängen möchtest?
Drüber reden möchte ich, weil ich einerseits Menschen suche, die auch so fühlen, kenne bisher keine! Und, klar meine Partnerin versteht mich und nimmt mich wie ich bin, aber mich macht es ja trotzdem manchmal traurig, dass ich da nicht so "normal" bin. Meine Freundin tut mir dann eben Leid, dass sie mich da abbekommen hat, was das angeht, auch wenn sie vollstens zufrieden ist.

Ich will mich nicht unbedingt in eine Schublade zwängen, deswegen meinte ich ja, ich bin weder hetero, noch bi, noch homo,...
Ein Mensch sucht ja meistens Gleichgesinnte, weil alleine denkt man immer "wieso ich". Ich denk das auch oft, aber würde nie tauschen wollen!
Du findest Sexualität abstoßen und bedauerst es, dass dich das sexuelle Zusammensein mit deiner Freundin nicht einfach kalt lässt. Also zusammenfassend geschrieben, würdest du Sexualität aus deinem Leben, am Liebsten auch aus dem deiner Freundin und am Besten auch aus dem Leben aller Menschen verschwinden lassen. Wenn ich es richtig verstanden habe, wäre das so eine Art Wunschvorstellung von dir.
Genau! Es stört mich ja schon, dass er Mensch Mensch ist, und man zb auf der Straße angeguckt wird, (wie ein Mann eben einer Frau hinterherguckt) und dann evtl. noch Anmachsprüche kommen. Das hasse ich und hasste ich schon immer. Also mein "Problem" liegt da, dass ich einfach mit diesem Urtier-Gen vom Menschen nicht klarkomme.
Ich habe nie wen angemacht, geschweige denn Interesse an jemanden gehabt. Ich habe ich 1-2 mal verliebt, aber immer ohne jegliche Jegliche Gedanken daran, jmd küssen oder sonst was zu wollen. ICh wollte immer nur Wärme.

Ich hab mit 18 Jahren zum ersten mal eine Frau/überhaupt wen geküsst. weil es sich ergeben hat. obwohl ich schon ca 1/2 jahr mit ihr zusammen war...ich wollte/brauchte das nie. Wobei ich jetzt sagen muss, das es was schönes ist, wenn man sich liebt und küsst.

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