Weinen und Traurigkeit nach dem Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Katzenmama
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Weinen und Traurigkeit nach dem Sex

Beitrag Mo., 23.02.2009, 19:49

hallo wieder mal!

hat jemand unter euch erfahrung damit, dass man nach dem sex eine unglaubliche traurigkeit verspürt und weinen muss? das ganze ist unabhängig von einem orgasmus und tritt nur bei sex mit einem partner auf. zusätzlich habe ich das gefühl ich bekomme keine luft.
der momentane zustand hat sich im laufe der letzten monate eingestellt, seit dem herbst nehme ich ADs wegen burnout und leichten depris.mit irgendwelchen negativen sexuellen erlebnissen kann ich es nicht in zusammenhang bringen.

irgendwelche ideen?
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Neigt dein Herz sich einem anderen zu, so will ich deine Liebe teilen;
strebt meines nach einem anderen,
so will ich doch niemals dich aus meinem Herzen verbannen.[/center]

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Quadratur
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 20:06

Hallo Katzenmama,

Atemnot zumindest kenne ich als Streßsymptom und überhaupt als Manifestation von Ängsten, bei mir war das damals etwa Einengung durch den Partner, nicht Ernst genommen werden, nicht wahrgenommen werden. Kam z.B. vor, wenn ich neben meinem Freund einschlief, daß ich erstmal das Fenster aufreißen mußte. Zu der Traurigkeit kann ich Dir leider nichts sagen.

LG Quadratur
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lamedia
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 20:26

Hallo Katzenmama, ich kenne es auch.... Nicht immer, aber schon manchmal. Allerdings ohne Luftnot. Erst dachte ich auch, dass es was mit Mißbrauch zu tun haben könnte, an den ich mich nicht erinnere, aber das trifft bei mir nicht zu. Und dann war irgendwann meine Erklärung , dass es mit aufgestauten, unbewußten Gefühlen zu tun hat, die da rauskommen, weil die übliche Schutzschicht wegfällt. Luftnot könnte ein unbewußtes Hyperventilieren sein. ... Wie lange hält der Zustand an? Fühlst Du Dich danach besser, erleichtert?

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Taffi
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 20:32

Hallo Katzenmama,

noch eine Idee, aber etwas anders gelagert: Bauchatmung beim Sex...

Hab mal mit einer Körpertherapeutin gearbeitet, und als die mich zur Bauchatmung brachte, fing ich auch immer an zu weinen und war unglaublich traurig, ohne den Grund zu kennen. Die Thera meinte, im Bauch säßen die (alten) Gefühle, und die kämen bei der Bauchatmung eben mal raus - oder eben bis in den Hals, den sie mir irgendwie abschnürten, wenn sie in mir hochstiegen. Was auch vorkam, dass ich durch die erhöhte Sauerstoff-Zufuhr anfing zu hyperventilieren und deshalb Luftnot hatte. Ich hatte immer sehr flach geatmet, immer nur bis zum Zwerchfell, welches quasi der Deckel war.

Ob du normalerweise flach und beim Sex tiefer in den Bauch atmest, so dass die Idee hinhauen könnte, kannst du natürlich nur selbst wissen.

Viele Grüße
Taffi


edit: Sehe gerade, dass mediasres' Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung gehen.
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.

"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi

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Beitrag Mo., 23.02.2009, 20:47

Katzenmama hat geschrieben:...
hat jemand unter euch erfahrung damit, dass man nach dem sex eine unglaubliche traurigkeit verspürt und weinen muss? das ganze ist unabhängig von einem orgasmus und tritt nur bei sex mit einem partner auf. ...
irgendwelche ideen?
Nein, leider nicht, aber...
ich hatte das, als ich 16, 17 war, tw. bis rund nach 20 herum
Welche Hintergründe das hatte weiß ich nicht (keine Medis), aber irgentwann legte sich das.
Auch war das nicht auf Partner oder Inhalt festzumachen.

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Katzenmama
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 20:49

ich habe seit einigen jahren gelegentlich panikattacken mit hyperventilieren, wenn ich unter emotionalen stress gelange. außerdem im zuge von meinem (beruflichen) burnout-syndrom andere stressymptome wie zb die leichte atemnot.

ich bin nur sehr irritiert, weil ich mein leben lang keine probleme mit sex hatte. ich habe nur blockiert, wenn ich eine beziehung nicht mehr wollte, aber dann aus mangelnder lust. jetzt ist es so, dass die lust da ist, aber das bewußtsein sich irgendwie sperrt. wenn ich zb betrunken bin oder mich gezielt "weg-fantasiere", tritt das problem nicht auf. ich habe den eindruck, wenn ich mich bewußt auf die situation einlasse, dass es mich emotional überfordert und ich mich bedroht fühle (diesselben gefühle wie in der arbeit).
unpassend ist auch, dass ich in meiner beziehung sehr glücklich bin, zum ersten mal realistisch an eine gemeinsame zukunft denke und mich auch nicht - wie in früheren beziehungen immer - eingeengt fühle. interessant ist auch, dass ich mich überhaupt nicht mehr für andere männer interessiere, was immer schon ein "problem" war. sex mit anderen ist überhaupt nicht mehr vorstellbar, ich mag auch die aufmerksamkeit von männern nicht mehr, und das obwohl ich immer sehr viel spaß am flirten hatte!

ich erkenne mich echt nicht wieder, und es stört mich gewaltig, dass ich keinen spaß mehr an dingen habe, die mein leben früher sehr bereichert und spannend und lustig gemacht haben. ich wäre wieder gerne die alte!
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 21:00

Nicht falsch zu verstehen, aber dieses Desinteresse klingt -gepaart mit den Auswirkungen- eher nach "Wechseljahren", wenngleich mir das viel zu früh erscheint.
Vlt. ist es nur eine hormonelle Unruh, die gepaart mit andern Dingen auftritt?

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Katzenmama
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 21:07

du meine güte !!!
aber das ist eher unwahrscheinlich, ich habe im zuge der diagnose depression auch den hormonstatus 2 mal checken lassen, da ist alles vollkommen normal. hab auch keine sonstigen symptome von hormonellen schwankungen.
zuerst dachte ich ja, es sind nebenwirkungen von den ADs, aber das würde die angst nicht erklären.
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 21:15

Deswegen schrieb ich ja: Nicht falsch verstehen

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debussy
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 22:28

wie lange seid ihr denn schon zusammen. und wie würdest du dein gefühl ihm gegenüber beschreiben?

übrigens: das problem, das du beschrieben hast, passt ziemlich genau auf den begriff der "postkoitalen störung".

lg
deb

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(V)
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 22:36

Ganz ehrlich? Ich erkläre mir ein ähnliches Phänomen immer mit Chakren und Energiezentren. Gut, nichts jederman's Tonus. Kommt aber so ziemlich ähnlich dem, was oben über Bauchatmung und Körpertherapie gesagt wurde, nur dass ich da eher vom "Herzchakra" sprechen würde. Man öffnet sich, die Energien steigen hoch... und hier und da mögen alte Wunden oder auch nur Blockaden sitzen, die dann hochkommen. Vor allem, wenn man sie nicht verbalisieren kann, setzt sich das dann so massiv frei, weils dann ja im "Halschakra" klemmt. Bei so Praktiken wie Tantra oder im Idealfall sollte die Energie durch den ganzen Körper und am Scheitel wieder austreten. WUSCH. *g*.

Wenn A sagt, muss auch B sagen, deswegen noch kurz was zum Herzchakra: Brust. Herz. Ist klar. Mut (oder eben auch im negativen Angst) und natürlich Herzgefühle wie Liebe, Traurigkeit, sich öffnen können etc.

Ganz salopp gesagt, würde ich das so interpretieren, dass du anfängst dich WIRKLICH zu öffnen und das nicht kennst und da noch alte Blockaden und Traurigkeiten im Weg stehen. Das muss kein Mißbrauch oder schlechte sexuelle Erfahrungen sein, sondern eben auch sehr viel subtiler, alles was dich bisher emotional daran hinderte sich zu öffnen.

Vielleicht ist es ja gar nichts "Schlimmes", wie man allgemeinhin immer ersten Moment denkt. Sondern ein notwendiger, aber grundlegender positver Prozeß? Vielleicht ist es so, dass du jedesmal ein Stückchen mehr ein alter Traurigkeit loslässt und mehr Platz und Offenheit für deinen Partner hast?

Hoffe, dass war nicht so "Eso" für dich. Aber ich find, diese Beschreibungen geben viel her, selbst wenn man sie nur als Metapher und nicht wörtlich sieht.

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Torsade_de_pointes
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Beitrag Mo., 23.02.2009, 23:59

hallo katzenmama,

gerade in meiner letzten sitzung kam es zu dem thema, warum verfällt man in traurigkeit gerade mitten oder gleich nach schönen momenten im leben... ich glaub da gings u.a. auch um sex.

mein thera hat gemeint, daß man - vor allem wenn man depressiv ist - sich gefühlsmäßig dem vergänglichen, dem tod näher ist, als dem leben. salopp gesagt.
und das gefühl, wenn etwas sehr schön und intensiv ist, kann deshalb so schnell kippen, weil einem sogleich die vergänglichkeit dessen bewußt wird.
ich denke ist der grundtenor ein trauriger - bei einem menschen, neigt er eventuell noch mehr dazu, sich hinterher zu deprimieren.

ich fand diese erklärung in bezug auf mich recht treffend. ob es verallgemeinern geht, weiß ich nicht. spielte ja für mich auch keine rolle.

lg tdp

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sad_g
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Beitrag Di., 24.02.2009, 00:23

liebe Katzenmama,

ich kenne dieses gefühl auch - sehr gut sogar (hatte mich oft in den schlaf geweint nach dem sex )!

ich kann es für mich nur so erklären, dass ich mich trotz nähe und sex trotzdem noch einsam fühlte "danach"...
ad's nehme ich schon lange, hat damit eher nichts zu tun!

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tiago
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Beitrag Di., 24.02.2009, 00:34

Es ist eine klassische Erkenntnis dass "Omne animal post coitum triste", verteutscht "alle Tier sind nach dem Poppen depri".
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .








ach wie gut das niemand weiß daß ich Rumpelstilzchen heiß !

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mimschi
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Beitrag Di., 24.02.2009, 08:31

hallo katzenmama!
ich kenne das gefühl auch. ich hatte es allerdings nur bei meinem exmann, da fühlte ich mich nach dem sex auch extrem traurig und deprimiert, hätte weinen können (ein paar tränen kamen auch raus, aber ich beherrschte mich da immer und ließ es nicht zu). ich war nachher immer verzweifelt, weil ich mich so einsam und verlassen fühlte!

da ich dieses problem jetzt mit meinem partner nicht habe, schiebe ich es auf meinen exmann! dass er der grund war weshalb ich mich nachher so einsam fühlte. vielleicht irre ich mich ja auch, bei meinem jetzigen freund aber habe ich nach dem sex glücksgefühle und fühle mich so wohl und würde ihn am liebsten gar nicht loslassen. ich bin dann auch traurig, aber nur weil wir (morgens) aufstehen und uns "trennen" bzw. "loslassen" müssen.

mir kam nicht in den sinn dass ich in meiner ehe unglücklich sei, es fiel mir erst nach der trennung wie schuppen von den augen - weil ich danach so fröhlich und glücklich war und es mir einfach gut ging.

ich neige scheinbar etwas zu depressionen, aber bei mir ist der wechsel nicht mehr allzu weit entfernt, und vor allem die zeit vor bzw. während meiner menstruation ist teilweise schlimm, weil ich viel sensibler und empfindlicher bin als sonst bzw. früher.

lg

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