Hallo an alle,
ich habe mich wegen eines anderen Themas angemeldet, würde aber Euch gerne um Rat fragen, deswegen öffne ich einen neuen Thread, um das andere Thema nicht zu stören, bzw. zu sehr auf mich zu ziehen. Ich hatte eigentlich nicht geplant so schnell "mein Geheimnis" zu lüften, aber nachdem ich jetzt in dem anderen Thread was geschrieben habe, ist der Bann irgendwie gebrochen und das Thema läßt mich nicht mehr los. Sorry, dass ich immer so umständlich bin und alles bis ins letzte erklären muss.... Also, das nur zur Vorrede.
Also, die Sache ist, dass ich mit meiner Sexualität/Identität immense Probleme habe.
Zum einen ist es, wie ich auch schon in dem anderen Thread geschrieben habe, dass ich weder meine Vagina noch meine Brüste in mein Körperempfinden integriert habe. Denke ich nur an Penetration, die Benutzung von Tampons reicht auch schon, tickt mein Gehirn aus, mir wird schlecht, schwindelig, alles im Intimbereich tut weh.
Dann ist es aber auch so, dass ich seit ich denken kann, mich selbstbefriedige, natürlich nur an der Klitoris. Ich wurde mit 3 von meiner Mutter "erwischt", seitdem mache ich halt heimlich. Täglich mindestens einmal. Es ist wie eine Droge, ich brauche es, um Spannung abzubauen, wahrscheinlich hat sich in mir über die Jahre auch mein Körper drauf eingestellt, dass er seine tägliche Portion bekommt.
Eine weitere Sache ist, dass ich ausschließlich vom Niesen anderer Leute erregt werde. Dies auch schon seit frühester Kindheit. Ich konnte mich weder dafür oder dagegen entscheiden, es war einfach so, und war für mich als Kind auch "normal". Es gehörte einfach dazu. Erst mit 13-14 ist mir aufgefallen, was ich da so mache. Und dann kam zuerst das schlechte Gewissen dazu (warum auch immer, hat mir ja keiner gesagt, dass das schlecht/böse wäre). Mit Mitte zwanzig konnte ich mich von diesem schlechten Gewissen emanzipieren und versuche mich einfach mit diesem Fetisch anzunehmen. Ab und zu fühle ich mich aber immer noch strange (einige von Euch denken das bestimmt auch... ).
Während der frühen Teenager-Zeit ist mir auch aufgefallen, dass ich mich zu Frauen hingezogen fühle, starke Muttertypen von denen ich mich immer wieder extrem abhängig gemacht habe.
Keine Ahnung, woher das alles kommt. Ob Missbrauch eine Rolle spielte, weiß ich nicht (ist mir auch eher egal, denn ich will jetzt versuchen, mit diesen ganzen negativen Gefühlen in mir leben zu lernen). Erziehung, fehlende emotionale Mutterbindung bzw. extreme Angst vor den Eltern haben sicher eine Rolle gespielt.
Der Punkt ist halt, dass ich in mir, meinem Körper, meinem Sein, meiner Sexualität einfach extrem unwohl fühle. Zum einen extensive SB, dann ein absolutes Meiden von näheren Beziehungen, deswegen auch von sexuellen Kontakten.
Klar weiß ich, dass es wichtig ist, sich anzunehmen, aber gerade in diesem fragilen Beriech fällt mir das sehr, sehr schwer, weil ich auch halt sehe, dass alle Welt anders ist als ich.
Habt Ihr irgendwelche Tipps für mich oder geht/ging es jemandem ähnlich?
Ich weiß, dass ist jetzt die volle Ladung, wovon ich hier geschrieben habe, aber wenn jemand an irgendeinem Punkt meines Problemkomplexes einen Rat hat, wäre ich sehr dankbar für eine Antwort!
SB, Niesen, u.v.m.
Hallo watte,
das klingt wirklich nach einem komplexen Thema (obwohl die komplexesten Dinge zuweilen einen klitzekleinen gemeinsamen Ausgangspunkt haben, auf dem das ganze Chaos aufbaut), und ich kann dir zu den meisten Aspekten im Moment leider nichts sagen. Nur zu einem habe ich einen spontanen Gedanken. Blöderweise betrifft das nur das Niesen, was mir als eher "nicht so wild" vorkommt. Und ich hab auch keine Lösung, sondern nur einen Erklärungsansatz. Vielleicht hilft der dir aber dabei, wenigstens das anzunehmen.
Sexuelle Lust kommt schon bei kleinen Kindern vor und auf. Das ist ein völlig normaler Entwicklungsschritt. Und die kindliche Selbstbefriedigung gehört halt dazu. Erst zufällig, dann (sehr bald) gezielt suchen und finden Kinder sexuelle Erregung. Mitunter kommt es in der Zeit zu einer "Fehlverknüpfung" (Das ist meine Wortschöpfung; könnte sein, fachlich korrekt heißt es Fehlattribution, bin aber nicht sicher):
Wenn ein Kind erregt ist und etwas Intensives sieht, hört oder riecht o.ä., kommt es zu einer Verknüpfung der sexuellen Erregung mit dem Wahrgenommenen. D.h. die sexuelle Erregung wird unbewusst auf das Wahrgenommene zurückgeführt, und in der Folge löst das Wahrgenommene sexuelle Erregung aus.
Soweit ich weiß, ist das nicht mehr zu ändern, d.h. Niesen wird dich wohl immer erregen. Aber m.W. muss es nicht bei dieser Ausschließlichkeit bleiben, sondern es ist möglich, dass du dir weitere Auslöser für sexuelle Erregung erschließt.
Ich kenne deinen anderen Thread nicht und weiß nicht, ob du ggf. schon mal in psycho-/sexualtherapeutischer Behandlung warst. Magst das noch sagen bzw. kannst du dir das vorstellen?
Viele Grüße,
Taffi
das klingt wirklich nach einem komplexen Thema (obwohl die komplexesten Dinge zuweilen einen klitzekleinen gemeinsamen Ausgangspunkt haben, auf dem das ganze Chaos aufbaut), und ich kann dir zu den meisten Aspekten im Moment leider nichts sagen. Nur zu einem habe ich einen spontanen Gedanken. Blöderweise betrifft das nur das Niesen, was mir als eher "nicht so wild" vorkommt. Und ich hab auch keine Lösung, sondern nur einen Erklärungsansatz. Vielleicht hilft der dir aber dabei, wenigstens das anzunehmen.
Sexuelle Lust kommt schon bei kleinen Kindern vor und auf. Das ist ein völlig normaler Entwicklungsschritt. Und die kindliche Selbstbefriedigung gehört halt dazu. Erst zufällig, dann (sehr bald) gezielt suchen und finden Kinder sexuelle Erregung. Mitunter kommt es in der Zeit zu einer "Fehlverknüpfung" (Das ist meine Wortschöpfung; könnte sein, fachlich korrekt heißt es Fehlattribution, bin aber nicht sicher):
Wenn ein Kind erregt ist und etwas Intensives sieht, hört oder riecht o.ä., kommt es zu einer Verknüpfung der sexuellen Erregung mit dem Wahrgenommenen. D.h. die sexuelle Erregung wird unbewusst auf das Wahrgenommene zurückgeführt, und in der Folge löst das Wahrgenommene sexuelle Erregung aus.
Soweit ich weiß, ist das nicht mehr zu ändern, d.h. Niesen wird dich wohl immer erregen. Aber m.W. muss es nicht bei dieser Ausschließlichkeit bleiben, sondern es ist möglich, dass du dir weitere Auslöser für sexuelle Erregung erschließt.
Ich kenne deinen anderen Thread nicht und weiß nicht, ob du ggf. schon mal in psycho-/sexualtherapeutischer Behandlung warst. Magst das noch sagen bzw. kannst du dir das vorstellen?
Viele Grüße,
Taffi
Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
"Erfahrungen sind Maßarbeit. Sie passen nur dem, der sie macht." Carlo Levi
Hallo Taffi,
vielen Dank für Deine Antwort.
So etwas in der Richtung habe ich auch schon gedacht, dass ich - warum auch immer - erregt war, und während dieser Zeit jemand geniest hat (es gibt auch Unterschiede, wie jemand niest, ob mich das erregt oder nicht, aber das würde hier zuweit führen, nur soweit, dass es mich umso mehr erregt je ähnlicher es dem Niesen meiner Oma klingt - strange). Aber vielen Dank, dass Du meine Gedanken untermauert hast.
Ich fand es auch hilfreich, dass sich weitere Auslöser der sexuellen Erregung einstellen könnten. Aufgrund meiner ausgebliebenen zweisamen, sexuellen Erfahrung kann ich nicht sagen, ob sich das verändert. Aber wenn ich während der Selbstbefriedigung an Körperkontakt mit einer anderen Frau gedacht hab, hat mich das auch sehr erregt. Trotzdem bleibt das Niesen der Hauptauslöser.
Ehrlich gesagt, bin ich sofort erregt, wenn ich jemanden Niesen höre/sehe oder daran denke. Ich habe keine Probleme zum Orgasmus zu kommen, aber manchmal wird es mir auch einfach zuviel. Diese ständige Erregung zieht einfach soviel Energie von alltäglichen Leben ab. Ich muss irgendwie lernen diese Energie in andere Bahnen zu lenken. Also, wenn da jemand Tipps für mich hat ...
Ja, ich war 3 1/2 Jahre in psychotherapeutischer Behandlung. Jedoch hat dieses Thema kaum Raum eingenommen, weil es eher um grundsätzlichere Dinge ging, wie z.B. mein Leben zu stabilisieren. Da wäre eine Besprechung dieser Probleme kontraindiziert gewesen. Zumindest habe ich grad mein Leben "im Griff" und kann mich auch wieder daran freuen, das ist glaub ich das wichtigste.
Jedoch schwelen halt diese Probleme im Untergrund und verlangen nach Antworten. Ich muss auch aufpassen, dass ich mich nicht zu tief gefühlsmäßig hier reingebe, denn ich will nicht wieder abstürzen. Deswegen habt ein wenig Nachsicht, wenn ich nicht gleich zurückschreibe. Die Therapie hat aufgehört, weil meine Therapeutin leider, leider weggezogen ist. Momentan habe ich eine Selbsthilfegruppe, mir fehlt aber der one-on-one-Austausch sehr. Jedoch bin ich sehr froh über alles, was ich während der Therapie lernen konnte, ich schaffe es, eigenständig mein Leben in die Hand zu nehmen. Das ist schonmal viel wert .
Okay, soviel für jetzt.
vielen Dank für Deine Antwort.
So etwas in der Richtung habe ich auch schon gedacht, dass ich - warum auch immer - erregt war, und während dieser Zeit jemand geniest hat (es gibt auch Unterschiede, wie jemand niest, ob mich das erregt oder nicht, aber das würde hier zuweit führen, nur soweit, dass es mich umso mehr erregt je ähnlicher es dem Niesen meiner Oma klingt - strange). Aber vielen Dank, dass Du meine Gedanken untermauert hast.
Ich fand es auch hilfreich, dass sich weitere Auslöser der sexuellen Erregung einstellen könnten. Aufgrund meiner ausgebliebenen zweisamen, sexuellen Erfahrung kann ich nicht sagen, ob sich das verändert. Aber wenn ich während der Selbstbefriedigung an Körperkontakt mit einer anderen Frau gedacht hab, hat mich das auch sehr erregt. Trotzdem bleibt das Niesen der Hauptauslöser.
Ehrlich gesagt, bin ich sofort erregt, wenn ich jemanden Niesen höre/sehe oder daran denke. Ich habe keine Probleme zum Orgasmus zu kommen, aber manchmal wird es mir auch einfach zuviel. Diese ständige Erregung zieht einfach soviel Energie von alltäglichen Leben ab. Ich muss irgendwie lernen diese Energie in andere Bahnen zu lenken. Also, wenn da jemand Tipps für mich hat ...
Ja, ich war 3 1/2 Jahre in psychotherapeutischer Behandlung. Jedoch hat dieses Thema kaum Raum eingenommen, weil es eher um grundsätzlichere Dinge ging, wie z.B. mein Leben zu stabilisieren. Da wäre eine Besprechung dieser Probleme kontraindiziert gewesen. Zumindest habe ich grad mein Leben "im Griff" und kann mich auch wieder daran freuen, das ist glaub ich das wichtigste.
Jedoch schwelen halt diese Probleme im Untergrund und verlangen nach Antworten. Ich muss auch aufpassen, dass ich mich nicht zu tief gefühlsmäßig hier reingebe, denn ich will nicht wieder abstürzen. Deswegen habt ein wenig Nachsicht, wenn ich nicht gleich zurückschreibe. Die Therapie hat aufgehört, weil meine Therapeutin leider, leider weggezogen ist. Momentan habe ich eine Selbsthilfegruppe, mir fehlt aber der one-on-one-Austausch sehr. Jedoch bin ich sehr froh über alles, was ich während der Therapie lernen konnte, ich schaffe es, eigenständig mein Leben in die Hand zu nehmen. Das ist schonmal viel wert .
Okay, soviel für jetzt.
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