Herabwürdigender Sex? Wie schätzt ihr es ein?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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sunias
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Herabwürdigender Sex? Wie schätzt ihr es ein?

Beitrag Mo., 10.11.2008, 23:19

Obwohl es in der "Beziehung" zu meinem 34-Jährigen "Partner" einige Probleme gibt, möchte ich zunächst das sexuell problematische darstellen, vielleicht weil es sich noch am Besten umreissen lässt Es ist mir sehr dringlich, endlich darüber zu sprechen, bisher habe ich es für mich behalten und ich weiß kaum damit umzugehen und es einzuschätzen.

Ich muss sagen, er ist meine erste "Liebe" und ich hatte den ersten Sex mit ihm, diesem erfahreneren Mann. Relativ schnell bekam ich das Gefühl, er wäre beim Sex nicht richtig anwesend oder er nimmt mich dabei nicht richtig ernst. Er machte am Anfang der Beziehung manchmal komische Bemerkungen (bei einer Liebesszene im Fernsehen: "das ist noch nichts für Dich" bzw. Vergleiche mit seinen Ex, die mich eher schlecht darstellten) oder sah zum Beispiel nebenbei in den Fernsehen. Diese Aspekte haben sich zwar nach einigen Monaten gelegt.

Jedoch stellte sich weiterhin heraus, dass der Verlauf des Sex`sich praktisch nur nach ihm zu richten scheint. Ich meine, es geht nur noch um ein Ziel: seinen "Höhepunkt". Dadurch scheint er "das Vorher" kaum zu genießen und ich nur noch aus 2 "Punkten" (Brüsten) zu bestehen. Er wendet sich diesen kurz zu, dann soll es schon zum "Akt" gehen. Ich bin während des Sex mit ihm nie zum Orgasmus gekommen, er jedes Mal. Auf Wünsche von mir ist er kaum bis gar nicht eingegangen. So sagte ich natürlich, dass ich mir voher und nahher mehr Zärtlichkeit, Streicheln, auch woanders wünsche usw - das blieb aber weitestgehend unerfüllt. Oftmals komme ich mir "danach" leer und verlassen vor, besonders wenn er wie meist schnell aufspringt - im schlimmsten Falle mit anti-romantischen Kommentaren, die ich lieber nicht nennen sollte..? Ist es nicht auch seltsam, dass er niemals Oralsex bei mir ausprobieren wollte und mir auch nie verriet warum er das so ablehnt? (Er wollte dagegen sehr oft in dieser Weise verwöhnt werden) Selbst mich am Bauch zu küssen, wäre schon zu weit gegangen. Überhaupt hat er kaum geküsst - außer eben die "2 Punkte" an mir, die mir inzwischen wirklich als solche vorkommen.

In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass er sogar regelrecht Macht zu etablieren schien. Er wirkte nicht nur herzlos, küsste grob, sondern fasste mich fast schon beängstigend an:
- er griff in meinen Nacken, dass es wie ein Würgegriff aussah (obwohl er nicht zudrückte o.ä. aber es war ein seltsamer Handgriff)
- er liegt so schwer auf mir, oder drückt sich so an mich, dass ich es unangenehm wurde / das Atmen schwer fällt
- er drückte meine Gesicht oder meinen ganzen Körper zu einer Bewegungsunfähigkeit fest und richtete sich schlimmstenfalls über mir noch auf (dann stehe ich wirklich bildlich weit unter ihm...)
- er schiebt meinen Kopf recht heftig dahin wo er es gerade braucht

Was mich wohl u.a. immer wieder bei ihm hält, sind die selteneren glücklichen Momente. In diesen wären mir fast die Tränen gekommen, weil er liebevoll, während des Sex mit mir harmonierte, es zu passen schien, die Bewegungen etc. sich schön anfühlten (wenngleich er sich meinem Körper/mir noch seltenener wirklich viel zuwendete). Aber es gab eben auch diese Seite von ihm, die fast wie eine zweite Seele in seiner Brust scheint, jedoch so unbeeinflussbar selten sich zeigend!

Wie würdet ihr dieses Verhalten einschätzen? Nimmt er mich überhaupt als Liebe, als gleichrangige Person wahr? Kann solches Verhalten noch Liebe - oder Wertschätzung, Einfühlsamsein, das Interesse am Anderen ausdrücken? Für was will er überhaupt Sex? Kann er seine "weiche" schöne Seite nur nicht öfter zeigen und loht es sich zu hoffen bzw. etwas zu unternehmen, damit diese bestärkt werden könnte?

Ich freue mich über Eure Antworten!

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 10.11.2008, 23:26

Wie ist er denn sonst so in der Beziehung?

Weil das was du über den Sex schreibst hört sich schon ziemlich rücksichtslos an. Hast du ihn aus dem Grund schonmal abgewiesen? Ich meine wieso machst du das denn überhaupt mit wenn du davon wirklich absolut NIX hast? Da könntest du ihm doch eigentlich doch auch den Rat geben, er soll es sich in Zukunft selbst besorgen und dich DAMIT in Ruhe lassen weil du nicht seine Nutte bist.

Aber so lange er daran Spass hat und du das mitmachst, wieso sollte er was dran ändern?

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(V)
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Beitrag Di., 11.11.2008, 00:55

Du schreibst, er sei dein erster Mann. Ich glaube, mal so ins Blaue geschrieben, er nutzt(e) deine Unsicherheiten einfach bisher nur aus. Und irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo du signalisieren musst: "So, jetzt bin ich kein Anfänger mehr!" und dich emanzipierst.
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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Meerli
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Beitrag Di., 11.11.2008, 01:14

Habt ihr bisher über eure sexuellen Neigungen gesprochen?? Weiß er, dass dich sein Verhalten befremdet??

Vielleicht braucht er jemanden, den er nach Lust und Laune " verbiegen" kann, also er eine sadistische Ader hat??

Lg Meerli
Die Grenze zwischen Zivilisation und Barbarei ist nur schwer zu ziehen: Stecken Sie sich einen Ring in Ihre Nase, und Sie sind eine Wilde; stecken Sie sich zwei Ringe in Ihre Ohren, und Sie sind zivilisiert. (Pearl S. Buck)

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petrapan
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Beitrag Di., 11.11.2008, 01:32

Das klingt ein bißchen nach armem Würstchen. Also so nach dem Motto "Die hat ja eh keine Ahnung, da kann ich nur supertoll dastehen! Sie hat ja keinen Vergleich!"
Auch daß er Dich mit seiner Ex vergleicht und erzählt wie toll sie im Bett war, deutet darauf hin, dass er echt Komplexe hat.

Du solltest ganz dringend mit ihm reden und zwar offen. Ich kann mir zwar schon denken, was er sagt, wenn Du ihm sagst der Sex bringt Dir so nichts. Er wird es Dir wahrscheinlich in die Schuhe schieben und sagen andere Frauen seien viel toller und Du halt ein "Anfänger".
Das ist aber Quatsch! Dass er keinen Wert darauf legt Dich zu verwöhnen, zeigt schon mal dass es ihm eigentlich egal ist bzw dass er eigentlich keine Ahnung hat. Diese Möglichkeiten gibt es:

1. Es ist ihm egal ob Du den Sex toll findest, weil jeder für seinen eigenen Spaß zuständig ist.

2. Er hat keine Ahnung und ist verunsichert was er machen kann und was nicht. (halt ich aber eher für unwahrscheinlich, aber es würde erklären warum er so angeben muß mit seinen Ex-Freundinnen)

3. Er will Dich erniedrigen und Dir zeigen, dass Du in seinen Augen nichts Wert bist. (das wäre die schlimmste Variante)

Aber Du musst ihm das dringend sagen und da auch einen Riegel vorschieben! Der Sex ist schließlich nicht nur für ihn da, sondern für beide! Du musst nichts "ertragen" nur ihm zu Liebe!

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adidas
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Beitrag Di., 11.11.2008, 09:19

scheiss auf ihn !

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Pitt
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Beitrag Di., 11.11.2008, 09:59

Hi,
für mich hört es sich so an, als wenn Du an einen relativ miserablen Liebhaber geraten bist.
Möglicherweise ist er erfahrener als Du, aber in gewisser Weise vielleicht auch nur unbeholfen.
Ihr müsst reden, über Sex reden. Du musst sagen, was Du magst und was Du nicht magst, - und warum.
Seine Dominanzattitüde halte ich nicht per se für einen Erniedrigungswunsch.
Aber er muss natürlich - vorher! - für Dich gesorgt haben.
Vielleicht solltest Du Deinen Oralwunsch konkret äußern. Wünschen, dass Du zunächst befriedigt wirst, bevor Du Dich revanchierst.
Eine gegenseitige, gleichzeitige Befriedigung beim GV erfordert ein glückliches Timing. Da dies nicht immer gelingt, sollte der Mann m.E. seinen Höhepunkt zurückhalten. Bzw. zunächst die Frau befriedigen. Ggf. auch "nur" manuell oder oral. Danachdarf er seinen Höhepunkt nach seinem Gusto erleben, ohne darauf achten zu müssen, dass unbedingt - auch - die Frau einen Benefit hat.
Und bitte ihn einfach darum, dass Du "danach" mit ihm aneinandergekuschelt zusammenliegen möchtest, ggf. stundenlang, ggf. die ganze Nacht. Es wird das machen, - wenn Du akzeptierst, dass er dabei einschläft.
Lg
Pitt

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coco68
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Beitrag Di., 11.11.2008, 10:01

hallo sunias,

für mich gibt es in punkto sex keine "anfänger" und "fortgeschrittene"....für mich ist sex eine sache des gefühls.....klar für einige ist sex "nur" eine befriedigung aber richtige guter und schöner sex hat was mit dem herzen zu tun....so ist es zumindest bei mir.....

setzt dich zu wehr....sag ihm ganz klar das dir der sex mit ihm keinen spaß macht....das du dabei nichts fühlst....sag ihm was du willst....was du brauchst....sag das sich viel ändern muss sonst wirst du was ändern....geb dich nicht für ihn her....steh im nicht zu "verfügung" so wie er es will...setz grenzen....und wenn er darauf nicht eingeht es ihm egal ist was mit dir ist dann ist es nicht liebe was er für dich empfindet.....wenn er nicht bereit ist was zu ändern dann beende die beziehung denn dann ist es keine beziehung .....

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chicheringrün
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Beitrag Di., 11.11.2008, 10:21

sunias hat geschrieben:In letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass er sogar regelrecht Macht zu etablieren schien. Er wirkte nicht nur herzlos, küsste grob, sondern fasste mich fast schon beängstigend an:
- er griff in meinen Nacken, dass es wie ein Würgegriff aussah (obwohl er nicht zudrückte o.ä. aber es war ein seltsamer Handgriff)
- er liegt so schwer auf mir, oder drückt sich so an mich, dass ich es unangenehm wurde / das Atmen schwer fällt
- er drückte meine Gesicht oder meinen ganzen Körper zu einer Bewegungsunfähigkeit fest und richtete sich schlimmstenfalls über mir noch auf (dann stehe ich wirklich bildlich weit unter ihm...)
- er schiebt meinen Kopf recht heftig dahin wo er es gerade braucht
Die vier von dir genannten Punkte finde ich vollkommen in Ordnung - solange du das auch willst und freiwillig (!) mitmachst.
Er mag es halt dominant. Ich hätte auch Lust darauf, mal so Sex zu haben.
Also das Problem ist in meinen Augen nicht die Art des Sexes an sich, sondern dass er auf dich nicht eingeht, ja, dich überhaupt nicht für voll nimmt. Siehe dieser Satz:
sunias hat geschrieben:Er machte am Anfang der Beziehung manchmal komische Bemerkungen (bei einer Liebesszene im Fernsehen: "das ist noch nichts für Dich" bzw. Vergleiche mit seinen Ex, die mich eher schlecht darstellten) oder sah zum Beispiel nebenbei in den Fernsehen.
Ich finde soetwas einfach anmaßend.

Hast du mit ihm schon darüber gesprochen? Was du dir auch allgemein in eurer Beziehung wünschst? Du hast jetzt nur aufgeschrieben, was dir alles nicht gefällt. Was hast du bereits dazu beigetragen, dass sich etwas ändert?
Zuletzt geändert von chicheringrün am Di., 11.11.2008, 10:56, insgesamt 1-mal geändert.
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt

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MinaM
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Beitrag Di., 11.11.2008, 10:39

Hallo sunias,

ja sag es ihm, rede mit ihm, sag ihm was dir gefällt, was dir missfällt, was du dir wünscht, nicht wünscht....und er wird bestimmt auf dich hören! Woher sollte er sonst auch wissen, was rücksichtvolles Verhalten wäre, er ist doch erst 34 Jahre alt?
Oder mach es wie Pitt vorschlägt, füttere den "bösen Wolf" mit Kompromissen. Erst streichelst du mich eine Stunde zärtlich, dann darfst du wieder ganz gemein zubeißen. Er wird sicher begeistert drauf einsteigen!

Realistischer finde ich allerdings den Vorschlag, den adidas so schön in drei Worten komprimiert wiedergegeben hat:
sch*** auf ihn !

Denn dieser Mann wird wahrscheinlich eher mit seiner Matratze Kompromisse eingehen, als mit dir.

lg
MinaM
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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sunias
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Beitrag Di., 11.11.2008, 15:47

münchnerkindl hat geschrieben:Wie ist er denn sonst so in der Beziehung?
Aber so lange er daran Spass hat und du das mitmachst, wieso sollte er was dran ändern?
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen, jede einzelne ist mir sehr wertvoll. Und es hat eine erstaunliche Wirkung schon jetzt.

@ münchnerkindl

Vielen Dank für deine Antwort. Das ist eine gute Frage, warum ich das mitmache. Und es geht sicher doch sehr in den Beziehungsaspekt über, der Sex spiegelt wohl die sonstigen Probleme nur auf einer anderen Ebene wider...

Das seltsame ist, dass ich schon von Anfang an, genauer gesagt am 2.Tag unserer Beziehung, die mittlerweile schon einige (7!) Jahre geht, ein ungutes Gefühl bei ihm hatte.
Ich merkte, dass eher ein rücksichtsloses, kühles Verhältnis zu mir vorherrscht. Es war fast offensichtlich, dass er vielleicht irgendwelche Gefühle für mich hat, aber mich als Freundin, als Partnerin, mit warmen, liebenden Gefühlen - eine feste Beziehung - nicht wollte.

Ein Beispiel: Er verlangte schon am ersten Abend nach unserem partnerschaftlichen Beginn Sex (wir kannten uns aber schon länger vorher, jedoch warb ich mehr um ihn und auch ich ging auch den entscheidenden Schritt zur "Beziehung"). Er wollte von Anfang an auf "das Eine" drängen. In einem Gespräch bald darauf erklärte ich ihm eingehend, warum ich noch Zeit brauche, und dass ich mir diese Zeit von ihm wünsche, um irgendwann "ganz" mit ihm zu schlafen. (Viele andere Intimitäten fanden da schon statt, und ich fragte mich immer: warum kann er nicht auch die genießen, so wie sie sind, so lange ich noch Zeit brauche?). Erst sagte, er wolle dem nachkommen - doch schon unmittelbar nach dem Gespräch drängte er zum Sex mit "allem" und ab dann sogar mehr als vorher! Was für eine Ignoranz meinen Wünschen gegenüber!

In den ersten Monaten wusste niemand von unserer Beziehung, er hat mich in den Jahren nie als "Freundin" bezeichnet, geschweige denn "Liebe" aussprechen können. Das wohl einzige warme Kompliment, das Gefühle zeigte, war ein seltenes "war schön Dich zu sehen". Einmal sagte er etwas romantisches: "unser Licht erlöscht nie" an einem innigen Abend - das war aber eine der raren Ausnahmen.

Es entwickelte sich von Anfang an ein deutliches Gefälle in der Macht, dem Geben und dem Nehmen.... es ist eine so ungleiche Beziehung. Und genau das widerstrebt mir, da ich eine gleichberechtigte Partnerschaft suche!
Also er hat recht viel von mir: besonders am Anfang steckte ich aufgrund meiner Unerfahrenheit und Unsicherheit zurück: ich suchte den Grund für seine Gefühlskälte, die Distanz, die grobe Art, das nicht ernst nehmen und über mich hinwegsehen usw oft bei mir bzw. liess ich keine ernsten Konsequenzen folgen. I

Beispiel: Ich war damals noch in der Schule. Er wollte mich nur sehen, wenn es ihm passte - nachdem er alle Arbeit erledigt hatte, so um 23 Uhr oft noch wesentlich später (bis 4 Uhr früh-> er schlief aus, ich musste um 7 in die Schule). Obwohl er wusste, dass ich in der Schule schon kaum noch mitkam vor Müdigkeit usw, nahm er das Einseitige verwöhnen von mir, mein offenes Ohr, meine emotionale Zuwendung nachts gerne an... und ich machte es mit!

Warum möglicherweise? Ich hatte einen Traum von Liebe mit ihm und hoffte immer, dieser könnte erarbeitbar und erreichbar sein. Ich sah seine seltenen guten Seiten - war inzwischen fast von seiner Launenhaftigkeit abhängig - und klammerte mich an diese.

Meine Gedankenwelt kreiste die Jahre fast nur noch um ihn, selbst wenn es dabei nur um die Probleme ging. In meinem Tagebuch schrieb ich " Ich wünsche Liebe, ich sehe sie, ich weiß das und habe Angst vor Entzug, vor völliger Leere, vor dem reellen Leben vielleicht" (so sehe ich es heute allerdings nicht mehr, ich habe mich auch weiterentwickelt, was ihm aber nicht passt). Ich habe mich schon in Streiten in einem "Auflösezustand" befunden...

Ich möchte noch ein paar Beispiele anführen, die dafür sprechen, dass er mich nicht als Freundin sah, sogar! (s.u.)

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sunias
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Beitrag Di., 11.11.2008, 15:48

Fortsetzung:-)
- seine letzte Exfreundin (seine erste ernste und lange Beziehung) liebte er wirklich, sie sagten sich das, er sagte zu ihr sogar auf dieser Liebe könnte mal ein gemeinsames Hausgebaut werden /Kind geboren werden -> mir hat er nie auch nur angedeutet er würde mich lieben, mit mir hat er ein Kind, die Schwangerschaft wollte er am liebsten leugnen und abwehren
- er hat die Beziehung zu mir selbst vor seiner Familie und Freunden lange "geheim" gehalten. In der Öffentlichkeit durfte er meist nicht berührt werden, es kam vor, dass er sagte "nicht hier!", "das ist nicht vernünftig", wenn ich ihn draußen umarmen wollte
- selbst von unserem Kind hat er z.B. seiner Familie erst in dessen zweitem Lebensjahr erzählt! (allerdings - er kommt aus Osteuropa, aus anderen kulturellen Gegebenheiten her...)
- er sprach mir gegenüber von Plänen ins Ausland zu gehen (um der Arbeit willen), und bezog mich nicht in diese Pläne ein: "In Deutschland fühle ich mich nicht wohl" - "Hier gibt es keine guten Jobs" - und ich sollte ihn noch beraten.
- er sagte in Gesprächen um unsere Beziehung, dass es "vielleicht nie gepasst hätte", man "nichts erzwingen kann, was nicht da ist", ich vielleicht einfach nicht in seine Pläne passe, die Unterschiede zwischen uns zu groß wären....


In der letzten Zeit wurde ich zwar selbstbewusster und habe meine Wünsche sowie Kritik klarer angesprochen. Es gab aber die Entwicklung dahin, dass er mich aufgrund seiner Aggression immer mehr zu dominieren versuchte. In der letzten Zeit habe ich sogar die Messer versteckt. Er hat aber v.a. verbal "Gewalt" versucht zu erobern und auch auf der sexuellen Ebene, wie schon angedeutet.

Die Frage ist auch, wie es jetzt weitergeht. Vor zwei Monaten ist er tatsächlich ins Ausland gegangen - arbeitsbedingt. Jetzt habe ich endlich eine reelle Chance, von ihm loszukommen. Als er bis vorgestern zu Besuch hier war (erstmals seit seinem Weggang), liess ich mich wieder auf ihn ein. Vielleicht kann ich später erzählen, was passsierte... Ich möchte jetzt aber endgültig die Loslösung schaffen.

Ich bin weiter sehr interessiert daran, wie IHR sein Verhalten an sich einschätzt. Ich hatte zu viele Gedanken und Reflexionen immer ohne Rückmeldung...

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 11.11.2008, 15:55

sunias hat geschrieben:. Ich möchte jetzt aber endgültig die Loslösung schaffen. .
Du bist auf dem bessten Weg Weiter so! Und du wirst sehen daß sowohl alleine als auch mit andren Menschen/potentiellen Partnern eine schönere Zukunft auf dich wartet.

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sunias
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Beitrag Di., 11.11.2008, 16:03

Gothika hat geschrieben:Und irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen, wo du signalisieren musst: "So, jetzt bin ich kein Anfänger mehr!" und dich emanzipierst.
Hallo Gothika,

danke für deine Worte! Ich glaube, da ist sehr viel wahres dran, dass er meine Unsicherheit v.a. in der ersten Beziehungszeit ausnutzte. Aber überhaupt bekam ich sehr oft den Eindruck, er nutzt mich bloß aus.

Wie kann es sonst sein, dass wirklich fast kein Streicheln, Küssen ausser an den Brüsten möglich war? Und er nicht darauf anging, wenn ich diesen Wunsch klar äußerte?

Inzwischen, nach 7 Jahren in der Beziehung, fühlte ich mich nicht mehr als Anfänger. Dennoch hat es sich sehr eingespielt, dass er dirigiert und ich das mache, was er wünscht. Es ist ein trauriger, weil einseitiger Verlauf. Es war aber fasst ein erpresster, ein emotional von ihm erpresster Verlauf:
wenn ich im Bett wioe so oft merkte, er hat sich für Sex entschieden und der Startschuss dazu viel, ich jedoch lieber "Streicheln und Zärtlichkeit" (zunächst) wünschte, dann sagte ich das teilweise. Darauf reagiert er abweisend: er drehte mir den Rücken zu. Oder er war direkt aggressiv. In jedem Fall hört er sofort mit dem Sex auf, wenn er weiß, dass es sowieso nicht bis "zum Letzten", sprich seinem Höhepunkt bzw. dem "Akt" geht...

Ein eindeutiges Beispiel: Er besuchte mich gerade nach zwei Monaten arbeitsbedingter Abwesenheit. Als er mitbekam, dass ich meine "Tage" bekam, meinte er: dann schlafe ich halt bei einem Freund.

Was bedeutet das, wenn er scheinbar nur Sex will, wenn es auch zu seinem HP kommt? Bedeutet alles andere nichts? Und warum?

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sunias
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Beitrag Di., 11.11.2008, 16:16

Hallo Pitt!
Vielen Dank für deine Rückmeldung. Leider sorgt er auch vor dem Sex und auch sonst in der Beziehung fast nicht für mich. Das Problem ist gerade, dass er auf meine Wünsche, die ich konkret geäußert habe, nicht eingegangen ist. Die ganze Nacht angekuschelt zu liegen? Ja, das wünschte ich sehr. Das ist mit ihm unvorstellbar.
Seine Worte nach dem Sex: "Mission erfüllt" "Arbeit getan". Oder er kommentiert sofort das Verhütungsmittel ("das K..... war nicht gut"). In den meisten Fällen wendete er sich sofort von mir ab, indem er aufstand, mir den Rücken zuwendete. Oder er starrte einfach nachdenklich in eine andere Richtung, als sei er ganz woanders (abwesend) nur nicht bei mir. Ein Streicheln über die Haare, ein Kuss danach? Entweder gar nicht oder herzlos und nur in seltenen Fällen, eben in den beschriebenen schönen Momenten (die mich immer wieder hoffen und "mitmachen" liessen) gab es das.

Übrigens stellt er sich selbst nicht als miserabler Leibhaber dar! Aufgrund seiner Frauengeschichten hat er mir versucht zu vermitteln, dass z.B. andere Frauen durch seine (kaum vorhandene) Aktivität, also nur durch den Beischlaf an sich, zum Höhepunkt kamen. Dass eine ihm nach der Trennung wieder ersehnte. Überhaupt seine Abenteuer mit Frauen - da habe ich einiges zu hören bekommen. Ich glaube er denkt, ich müsste schon dadurch glücklich sein, dass er überhaupt in der Nähe ist...

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