Homosexualität-Neurose?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Poseidon
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Homosexualität-Neurose?

Beitrag Sa., 25.10.2008, 11:30

Hallo

Ich bin neu hier und hätte eine wichtige Frage an euch. Mich beschäftigt schon länger die Frage, ob ich nicht schwul sein könnte. Ich bin momentan 17 und seit ich 15 bin, fühle ich mich körperlich zum eigenen Geschlecht hingezogen.
Davor habe ich mich in Mädchen verliebt, obwohl das immer nur Schwärmereien waren, die nie zu etwas führten. Sexualität war dabei jedoch nie im Hinterkopf.
Seit jedoch das Thema Sexualität hinzugekommen ist, habe ich gemerkt, dass mich Männer körperlich mehr anziehen, als Frauen, obwohl ich auch Frauen schön finde, jedoch springe ich bei Männer mehr an.

Nun habe ich mich im Internet schlau gemacht, und habe folgenden Link gefunden:

http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downl ... osex2.html

Da ist zwar die Bibel mit im Spiel, aber um das geht es jetzt nicht. Was mich stutzig macht, ist der letzte Teil dieses Artikels,

"B.5. Der psychologische Ansatz van den Aardwegs"

Wenn bitte jemand die Zeit hätte, sich diesen Abschnitt genau durchzulesen, ich wäre sehr dankbar

Jedenfalls finde ich mich in diesen Beschreibungen zu 100%, die passen auf mich wie die Faust auf's Auge, vorallem was das Autopsychodrama betrifft und der Bezug zur Männlichkeit.

Nun habe ich aber einen Konflikt in mir, denn ich hätte nichts dagegen, mit einem Mann einmal eine Beziehung zu führen, doch falls meine Sexualität so wie hier beschrieben wird, nur die Folge einer unbehandelten Neurose ist, dann finde ich das schon krass. Denn ich will mit einem Menschen zusammenleben und meine wahre Sexualität dabei leben, und nicht eine, die eigentlich nur eine Neurose ist und die Folge von früheren Umwelt - und Erziehungseinflüssen.
Bevor ich diesen Artikel gelesen habe, dachte ich mir, "Na gut, dann bist du halt schwul, Liebe kann nie was falsches sein".
Doch nachdem ich nun diesen Artikel gelesen habe, habe ich das Gefühl, dass das "Schwul-Sein" bei mir eher eine Neurose ist, und ich habe etwas dagegen, wenn meine Sexualität als Neurose abgestempelt wird und als Form, die so nicht zu leben ist, weil solche Beziehungen sowieso nicht halten wegen der inneren Sehnsucht nach Männlichkeit die nie gestillt wird und das somit gleichgeschlechtliche Beziehungen immer zum Scheitern verurteilt sind.

Ich bin zwar nicht sehr weiblich, bin aber doch recht feinfühlig und eher untypisch männlich, ich verabscheue Sport und Fußball, trinke keinen Alkohohl und bin nicht ein Aufreißertyp. Und in mir ist wirklich so ein Gefühl von Demütigung der eigenen Männlichkeit, vorallem weil meine Mutter recht dominant ist und mein Vater eher abwesend.

Doch es kann doch nicht sein, dass ich nur deswegen jetzt Homosexuell bin? Denn es gibt sicher Burschen, die auch solche Eltern und solche Einflüsse haben, und deswegen nicht Homosexuell sind?

Ich freue mich über jede Meinung oder Antwort, die mir hilft,

Alles Liebe, Poseidon

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stillalive
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 12:11

Hallo Poseidon,

Ich habe den verlinkten Artikel gelesen und ich finde vieles davon schlüssig - was aber nicht bedeutet , dass es wahr sein MUSS.

Ich bin nicht homosexuell und ich kann das nur wenig nachvollziehen, dennoch möchte ich dir antworten.

Für mich ist die einzig relevante Frage: Willst du homosexuell sein und ist es für dich in Ordnung? Wenn ja, ist es dann nicht egal, ob es angeboren/ neurotisch/ gesund ...oder sonst was ist?

Ich glaub jeder hat seine neurotischen Ecken und seine gesunden. Egal ob hetero, oder homo.
Auch heterosexuelle Sexualität bietet viele Möglichkeiten neurotisch zu agieren.

Gibt es keinen Änderungsbedarf, so ist es wohl in Ordnung und sich mit der eigenen Unzulänglichkeit zu arrangieren ist auch eine Möglichkeit Frieden zu finden.

lg
stillalive

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Poseidon
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 12:43

Hallo stillalive
Für mich ist die einzig relevante Frage: Willst du homosexuell sein und ist es für dich in Ordnung? Wenn ja, ist es dann nicht egal, ob es angeboren/ neurotisch/ gesund ...oder sonst was ist?
Ich weiß nicht so recht, ob es für mich in Ordnung ist. Ich müsste es einfach ausprobieren, denn ich hatte überhaupt noch nie eine Beziehung und ich könnte mir momentan auch nicht vorstellen, mit einem Jungen aus meinem Umfeld etwas anzufangen, da mich keiner so recht anspricht.

Jedoch wird das so schnell auch nicht der Fall sein, denn ich empfinde Körperkontakt als höchst unangenehm, ich fühle mich bedrängt und gefangen, kriege (seelisch) keine Luft mehr und möchte nur fliehen. Ich muss sowieso noch viel lernen und an mir arbeiten, bevor ich überhaupt eine Beziehung führen kann, momentan sehe ich mich dazu nicht in der Lage.
Ich glaub jeder hat seine neurotischen Ecken und seine gesunden. Egal ob hetero, oder homo.
Auch heterosexuelle Sexualität bietet viele Möglichkeiten neurotisch zu agieren.
Das habe ich mir eben auch gedacht. Ich bin sehr an Psychologie interessiert, und ich stelle mir folgende Frage:

Wenn man an einem Menschen absolut alle Neurosen, Komplexe und Projektionen "wegtherapieren" würde, was würde von ihm dann am Ende noch übrig bleiben? Was wäre er dann noch?
Gibt es keinen Änderungsbedarf, so ist es wohl in Ordnung und sich mit der eigenen Unzulänglichkeit zu arrangieren ist auch eine Möglichkeit Frieden zu finden.
Ich bin halt sehr zwanghaft, was meine Gedanken und Gefühle betrifft, ich muss immer alles in Schubladen ordnen und rational erklären, und ich kann keine Empfindungen einfach so stehen lassen wie sie nuneinmal sind und sie einfach ausleben, ich muss immer alles Kategorisieren. Und das ist mein Problem.
Das klingt jetzt vielleicht esoterisch, aber ich bin eigentlich Hellfühlig (so wie Hellsehen, nur eben mit fühlen), das heißt, ich kann Stimmungen und evt. sogar Gedanken von anderen erspüren, ohne das sie ewtas davon sagen, ich kann das wirklich. Jedoch belastet mich das sehr, wenn dauernd "Energien" von anderen auf mich einströmen und deshalb versuche ich, das abzustellen und meinen Geist davor zu verschließen. Außerdem mischt sich dann gleichzeitig immer meine Ratio ein und bewertet alles, was ich empfunden habe, und kämpft dann mit meinem Empfindungen, was mich dann nur noch mehr verwirrt....

Danke für deinen lieben Beitrag,

Poseidon

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 13:11

Hi,

hier mal der zweite Absatz aus diesem Artikel, weiter habe ich nicht gelesen weil mir DAS absolut gereicht hat.

"Wenn dies so wäre, so hätte dies einschneidende Konsequenzen. Ein Mensch, der durch seine Gene, Hormone, durch angeborene Verhaltensmuster oder ähnliches zur Homosexualität determiniert|1| wäre, könnte dann für seine homotrope Veranlagung nicht zur Rechenschaft gezogen werden, er wäre auch nach ethischen Maßstäben nicht für sein Handeln verantwortlich. "

Ich stelle hier mal die Frage in den Raum wofür eine homosexuelle Person die im Einvernehmen mit einer anderen Person dieser Orientierung eine Beziehung incl Sex hat. Und wofür bitteschön eine homosexuelle Person "zur Rechenschaft gezogen" werden kann. Eine solche Person richtet damit nämlich absolut keinen Schaden an. Dieser Absatz allein reicht doch schon um zu sehen daß es sich bei diesem Artikel um ein homophobes Pamphlet handelt.Als ob eine homosexuelle Beziehung ein Problem "ethischer Massstäbe" wäre. Intoleranz gegenüber Andersdenkenden oder auch Andersliebenden ist hier das einzige wo ein ethisches Problem entsteht...

Meine persönliche Meinung zum Schwulsein ist die daß einige der nettesten, integersten und tolerantesten Männer die ich kenne schwul sind. Sie sind eine Bereicherung meines Lebens die ich nicht missen möchte. Also wenn du dich zu Männern hingezogen fühlst tu dir keinen Zwang an und lebe danach. Viel Freude und Spass dabei!! Und vergiss die ganzen verklemmt-homophoben Aussagen von kirchlicher Seite, das ist einfach nur MÜLL.

Liebe Grüsse,

Petra

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 13:17

Poseidon hat geschrieben:
Wenn man an einem Menschen absolut alle Neurosen, Komplexe und Projektionen "wegtherapieren" würde, was würde von ihm dann am Ende noch übrig bleiben? Was wäre er dann noch?
Dann hätten wir jemanden der wie ein gewisser Gautama Siddharta, auch Buddha genannt, wie wir das bezeichnen, "erleuchtet" ist. Wenn das Wort auch selten dämlich ist und das absolut nicht trifft.

Auf einer weltlichen Ebene hätten wir einen "guten Menschen" der wahrhaft lieben könnte weil er nicht unter den Dingen leidet was Liebe verhindert.

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Poseidon
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 17:17

Hallo Münchnerkindl
Ich stelle hier mal die Frage in den Raum wofür eine homosexuelle Person die im Einvernehmen mit einer anderen Person dieser Orientierung eine Beziehung incl Sex hat. Und wofür bitteschön eine homosexuelle Person "zur Rechenschaft gezogen" werden kann. Eine solche Person richtet damit nämlich absolut keinen Schaden an. Dieser Absatz allein reicht doch schon um zu sehen daß es sich bei diesem Artikel um ein homophobes Pamphlet handelt.Als ob eine homosexuelle Beziehung ein Problem "ethischer Massstäbe" wäre. Intoleranz gegenüber Andersdenkenden oder auch Andersliebenden ist hier das einzige wo ein ethisches Problem entsteht...
Das sowieso, ich habe mir dabei auch gedacht, wofür hier jemand zur Rechenschaft gezogen werden sollte

Mir geht es nur um diesen einen Abschnitt am Schluss, wo es eben um diesen Psychologischen Ansatz geht, der hat mein Interesse geweckt. Dass es sich hier um einen kirchlichen Artikel handelt und der somit sowieso voreingenommen ist, ist klar.
Meine persönliche Meinung zum Schwulsein ist die daß einige der nettesten, integersten und tolerantesten Männer die ich kenne schwul sind. Sie sind eine Bereicherung meines Lebens die ich nicht missen möchte. Also wenn du dich zu Männern hingezogen fühlst tu dir keinen Zwang an und lebe danach. Viel Freude und Spass dabei!! Und vergiss die ganzen verklemmt-homophoben Aussagen von kirchlicher Seite, das ist einfach nur MÜLL.
Danke für deine ermutigenden Worte Es stimmt, ich rede gerne mit Mädchen und sie reden gerne mit mir, ich verstehe mich kommunikativ viel besser mit ihnen, weil man mit Burschen nicht wirklich komplex reden kann, die meisten sind eher schweigsam und wenig kommunikativ, so erlebe ich das. Aber trotzdem bin ich gerne ein Mann, und keine Frau
Dann hätten wir jemanden der wie ein gewisser Gautama Siddharta, auch Buddha genannt, wie wir das bezeichnen, "erleuchtet" ist. Wenn das Wort auch selten dämlich ist und das absolut nicht trifft.

Auf einer weltlichen Ebene hätten wir einen "guten Menschen" der wahrhaft lieben könnte weil er nicht unter den Dingen leidet was Liebe verhindert.
Poseidon hat geschrieben:
Wenn man an einem Menschen absolut alle Neurosen, Komplexe und Projektionen "wegtherapieren" würde, was würde von ihm dann am Ende noch übrig bleiben? Was wäre er dann noch?
Dann hätten wir jemanden der wie ein gewisser Gautama Siddharta, auch Buddha genannt, wie wir das bezeichnen, "erleuchtet" ist. Wenn das Wort auch selten dämlich ist und das absolut nicht trifft.

Auf einer weltlichen Ebene hätten wir einen "guten Menschen" der wahrhaft lieben könnte weil er nicht unter den Dingen leidet was Liebe verhindert.
Nur solche Leute dürfte es kaum geben

Arrghhh, wieso springt, wenn ich eine Antwort schreibe, dass Textkästchen immer nach oben??? Jedesmal wenn ich es wieder runter scrolle, um weiterzuschreiben, springt es wieder hinauf, das macht mich wahnsinnig *verzweifelt*.

LG und Danke

Poseidon

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MinaM
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Beitrag Sa., 25.10.2008, 20:04

Hallo Poseidon,
Mir geht es nur um diesen einen Abschnitt am Schluss, wo es eben um diesen Psychologischen Ansatz geht, der hat mein Interesse geweckt. Dass es sich hier um einen kirchlichen Artikel handelt und der somit sowieso voreingenommen ist, ist klar.
Es wundert mich nicht das du dich in diesen Artikel selbst wiedererkennst. Wahrscheinlich würden viele Männer sich ebenso darin erkennen, und zwar auch Hetero-Männer. Auch auf Frauen könnte der Artikel passen, wenn er auf Frauen bezogen wäre. Der Artikel ist einfach zu allgemein gefasst. So das jeder sagen könnte, er würde teilweise oder ganz auf einen selber zutreffen.
Das Ganze ist ein einziger homophober-Artikel, der sich einen wissenschafltichen Anstrich geben will.

lg
Nichts bereuen ist aller Weisheit Anfang.
- Ludwig Börne

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Poseidon
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Beitrag So., 26.10.2008, 11:06

Hallo Mina
Es wundert mich nicht das du dich in diesen Artikel selbst wiedererkennst. Wahrscheinlich würden viele Männer sich ebenso darin erkennen, und zwar auch Hetero-Männer. Auch auf Frauen könnte der Artikel passen, wenn er auf Frauen bezogen wäre. Der Artikel ist einfach zu allgemein gefasst. So das jeder sagen könnte, er würde teilweise oder ganz auf einen selber zutreffen.
Also sozusagen ein "Barnum-Effekt"
Das Ganze ist ein einziger homophober-Artikel, der sich einen wissenschafltichen Anstrich geben will.
Sehe ich mitlerweile auch so. Aber man fühlt sich halt schon getroffen, wenn die eigene (wahrscheinliche) Sexualität als Neurose und somit als zu behandelnde "Krankheit" gesehen wird, die aus falscher Erziehung, Umwelteinflüsse und mangelndem Selbstwertgefühl und einem Autopsychodrama besteht. Das mag ja vielleicht sein, man weiß es ja nicht, aber im Grunde ist jede Form der Sexualität durch irgendwelche Komplexe beeinflusst....

LG Poseidon

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münchnerkindl
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Beitrag So., 26.10.2008, 11:50

Poseidon hat geschrieben: Sehe ich mitlerweile auch so. Aber man fühlt sich halt schon getroffen, wenn die eigene (wahrscheinliche) Sexualität als Neurose und somit als zu behandelnde "Krankheit" gesehen wird, die aus falscher Erziehung, Umwelteinflüsse und mangelndem Selbstwertgefühl und einem Autopsychodrama besteht. Das mag ja vielleicht sein, man weiß es ja nicht, aber im Grunde ist jede Form der Sexualität durch irgendwelche Komplexe beeinflusst....

Immerhin wurde Homosexualität auf dem Katalog der psychischen Krankheiten, mittlerweile gestrichen.
Krankheit definiert sich darüber daß ein Leiden an irgendwas vorhanden ist.
Ich kenne schwule Paare die genauso zusammenleben wie jedes "normale" hetero Paar. Da ist absolut keinerlei aus der homosexualität entstehndes Leiden vorhanden. Und von daher kann man da auch nicht von einer Krankheit sprechen.
Das einzige Leiden dem Homosexuelle ausgesetzt sind ist die Diskriminierung, Ausgrenzung und Drangsalierung durch homophobe Mitbürger.

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windowsill
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Beitrag Fr., 07.11.2008, 15:48

Hallo,

also ich (weiblich) bin seit einem guten halben Jahr mit meiner Freundin zusammen und es ist einfach nur Quatsch zu sagen, wir hätten irgendeine Störung. Zudem hatte ich NIE den Gedanken, dass das falsch sein könnte. Wieso auch? Wir lieben uns, sind glücklich miteinander und schaden niemandem. Es ist einfach eine normale Beziehung mit allen Höhen und Tiefen, die es auch in heterosexuellen Beziehungen gibt (war vorher auch mit Männern zusammen).

An den Threadsteller: würde es dir vielleicht helfen, mit Schwulen Kontakt aufzunehmen und zwar zunächst ohne den Gedanken einer Beziehung? Vielleicht könnte dir das ein wenig die Angst nehmen und du könntest möglicherweise eher feststellen, ob du tatsächlich auf Männer stehst, oder ob es sich um eine Neurose handelt. Im Internet gibts da ja viel Möglichkeiten zur (zunächst auch anonymen) Kontaktaufnahme.

Viele Grüße!

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Poseidon
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Beitrag Sa., 08.11.2008, 11:44

Hallo Windowsill
An den Threadsteller: würde es dir vielleicht helfen, mit Schwulen Kontakt aufzunehmen und zwar zunächst ohne den Gedanken einer Beziehung? Vielleicht könnte dir das ein wenig die Angst nehmen und du könntest möglicherweise eher feststellen, ob du tatsächlich auf Männer stehst, oder ob es sich um eine Neurose handelt. Im Internet gibts da ja viel Möglichkeiten zur (zunächst auch anonymen) Kontaktaufnahme.
Also direkt treffen würde ich mich mit ihnen vorerst nicht, da es mir ein wenig unbehaglich zumute wäre, mich mit jemandem zu treffen, den ich überhaupt nicht kenne. Außerdem wohne ich ja noch bei meinen Eltern, und ich würde ihnen wohl kaum sagen, das ich mich mit Schwulen treffe, da das meine Sache ist. Und mich einfach mit Schwulen treffen, ohne das sie was wissen und in dem glauben sind, ich treffe mich mit irgendwelchen Freunden, das ist mir auch zu dick aufgetragen. Die wollen nämlich immer genau wissen, was ich tue und wohin ich gehe

Aber so über das Internet, so im Chat, das könnte ich mir schon vorstellen. Obwohl ich denke, das mir niemand so recht helfen kann, ehe ich es nicht selbst sagen kann, was ich nun bin. Zum austauschen jedoch wäre es sicher mal entlastend, darüber reden zu können.

LG Poseidon

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windowsill
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Beitrag Sa., 08.11.2008, 19:06

Hallo,

oh, ich hab wohl übersehen, dass du "erst" 17 bist.
Du meinst, niemand kann dir helfen, solange du dir noch unsicher bist? Dem würde ich widersprechen. WIE bitte sollst du dir sicher werden, wenn du dich nicht mal mit jemandem unterhälst?
Ich war mir auch ne Zeitlang nicht sicher, was ich eigentlich will und was ich "bin". Ich hab dann einfach Kontakt zu einer Frau aufgenommen (übers Internet) und wir haben uns getroffen und angefreundet. Wenn das mit dem Treffen bei dir ausscheidet: in Foren oder Chatrooms kannst du dich aus austauschen. Vielleicht nimmt ja auch die Angst ein bisschen ab, dass du tatsächlich schwul sein könntest.

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Poseidon
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Beitrag Sa., 08.11.2008, 20:38

Hallo Windowsill
Wenn das mit dem Treffen bei dir ausscheidet: in Foren oder Chatrooms kannst du dich aus austauschen. Vielleicht nimmt ja auch die Angst ein bisschen ab, dass du tatsächlich schwul sein könntest.
Werde ich wahrscheinlich tun, ja. Angst habe ich ja auch nicht davor, es wäre für mich kein Problem. Ich finde es halt nur verwirrend, dass ich mich bis ich 15 war in Mädchen verliebt habe, jedoch nie sexuell etwas dabei war. Und auf einmal werde ich auf Jungs aufmerksam, aus heiterem Himmel. Mitlerweile könnte ich mich in ein Mädchen nicht mehr verlieben, da der gewisse Reiz fehlt. Sie sind zwar schön, aber ich finde sie nicht erregend. Jungs dagegen finde ich reizvoller.
Außerdem könnte ich mir sowieso keine konventionelle Beziehung mit einer Frau vorstellen, Heiraten und Kinder kriegen usw. So sieht's halt momentan aus....
Ich finde ja einen Typen aus meiner Klasse so attraktiv, er hat so schöne strahlend blaue Augen, ein strahlendes Lächeln und ein fast leuchtendes Gesicht. Er ist auch ziemlich sportlich (ich ja eher nicht *chrm*). In seiner Nähe schmelze ich einfach dahin und ich würde mich am liebsten in seine Arme fallen lassen Ich weiß nicht so recht, ob er von mir auch was will, denn er hat schon oft ein paar zweideutige Andeutungen mir gegenüber gemacht (z.B.: "I want to bump into you", was übersetzt eigentlich heißt "Jemanden zufällig treffen") und ich hatte auch den Eindruck, dass er Körperkontakt zu mir sucht (z.B. seine Knie auf meine lehnen). Und auf einer Party vor einem Jahr bin ich auf einer Couch auf ihm gelegen (hatte Kopfschmerzen), und das sicher eine halbe Stunde lang

Jedenfalls bin ich mir nicht sicher, ob ich seine "Andeutungen" nur wahrnehme, weil ich sie sehen will und ich so denke, oder ob er sie schon bewusst einsetzt. Ich werde einfach nicht schlau aus ihm, und er lässt nicht tief in sich blicken und ist auch so ziemlich unruhig und ist oft von einem Moment auf den nächsten wieder weg. Ich bin dagegen jemand, der eher anhänglich ist und gerne mit jemandem zusammen bleibt, er ist eher so ein unruhiger Typ.

Naja, vielleicht komme ich ihm ja mal näher

Was mich interessieren würde: Man sagt ja oft, Schwule verhalten sich wie Frauen und Lesben wie Männer. Trifft das auf dich zu? Nur aus interesse, was an diesem Klischee wirklich dran ist.

LG Poseidon

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windowsill
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Beitrag Mo., 10.11.2008, 00:03

Hey,

also zunächst mal ist es überhaupt kein bisschen ungewöhnlich, dass du "plötzlich" mehr auf Männer zu stehen scheinst. Ih selbst habe mich zum ersten Mal damit auseinandergesetzt als ich 22 war und es gibt viel Männer und Frauen, die verheiratet sind und eine Familie haben und dann merken, dass sie vielleicht homosexuell sind. So gesehen ist 17 sogar recht früh...

Und zu deiner Frage bezüglich des Klischees: natürlich gibt es Schwule, die eher weiblich sind und Lesben, die sich männlich verhalten (und manchmal auch so aussehen). Generalisieren kann man das natürlich keinesfalls. Ich z.B. habe lange Haare, schmink mich (also wenn ich weggehe oder so) und ziehe auch engere Klamotten an, meine Freundin genauso. Ich glaube (und das hat mir eine ältere Freundin bestätigt), dass diese bestimmten Dresscodes mittlerweile nicht mehr zum Standard gehören. Wer will, soll es machen, wer es nicht will, lässt es eben.

Und das mit mit deinem Klassenkameraden hört sich doch schon mal ganz vielversprechend an! Weißt du, ob er auf Jungs steht?

Viele Grüße!

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Beitrag Mo., 10.11.2008, 00:16

Und noch ein kurzer Satz zu deinem eingangs geposteteten Link: vergiss das mal ganz schnell! Wenn ich sowas lese "Ganz im Gegenteil, es muß betont werden, daß "die Entwicklung erotischer Wünsche von Natur aus unausweichlich auf das andere Geschlecht gerichtet ist, so daß der psychologisch und biologisch reife Mensch ausschließlich heterosexuelle Interessen haben wird", dann kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Das heißt ja im Umkehrschluss, dass alle Lesben und Schwule wider die Natur handeln und psychologisch und biologisch NICHT reif sind (also krank?).

Also ein absolut tendenziöser Artikel, der im Übrigen auch nicht dem heutigen Stand der Forschung entspricht.

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