Bi-neigung/Eigenliebe?

[Torsade_de_pointes]

hallo ans forum!

ich habe mir schon öfter die frage gestellt, ob die zu-neigung zum gleichen geschlecht damit zu tun hat, daß man in sich selbst verliebt ist!?

kann es sein, daß wenn ich als frau gerne mit einer anderen frau intim bin, weil sie quasi körperlich ähnlich ist wie ich -ich da nicht ihr sondern mir selbst begegne?

oder denkt man vom eigenen geschlecht kann man nicht so leicht verletzt werden?

hab mir diese fragen schon oft gestellt, und nun stell ich sie mal hier rein, bin gespannt was ihr dazu meint!
grüße undercover

[warumnur]

Hallo undercover,

kann es sein, daß wenn ich als frau gerne mit einer anderen frau intim bin, weil sie quasi körperlich ähnlich ist wie ich -ich da nicht ihr sondern mir selbst begegne?

Stehst du auf Frauen, die deine Figur haben? Vielleicht begegnet man immer ein bisschen sich selbst wenn man intim wird egal ob mit Mann oder Frau. Aber wenn der MENSCH einem etwas bedeutet, dann find ich persönlich den Unterschied nicht so gravierend. Sexuell haben Frauen sicher den Vorteil, dass man nicht schwanger werden kann.
Was denkst du darüber? Glaubst du es ist eine Kombination aus beidem? Angst vor Verletzung und Eigenliebe?
Wahrscheinlich gibt es verschiedenste Motive für diese Neigung. Von vererbung bis frühere Erfahrungen usw..
Was glaubst du ist es bei dir?

Lg wn

[stern]

kann es sein, daß wenn ich als frau gerne mit einer anderen frau intim bin, weil sie quasi körperlich ähnlich ist wie ich -ich da nicht ihr sondern mir selbst begegne?

Ich würde das weder als lesbisches noch bisexuelles "Phänomen" sehen... sondern als menschliches, das mithin auch heterosex. Paare betrifft:

Wenn ich in Bezug auf einen anderen Menschen starke Ähnlichkeiten feststelle, besteht tendenziell die Gefahr, dass man (mehr oder weniger bewusst) von sich auf den anderen schließst à la: "bei mir ist es so, also wird es bei xy auch so sein / daran liegen" - einem Phänomen, dass man auch als Projektion bezeichnet.

Kann halt recht ernüchternd werden, wenn man eines Tages klarer die Projektionsbrille erkennt und man feststellt, dass der/die andere "anders" ist als man bisher projiziert hat. Dennoch tendiere ich dazu: In der Regel ist nicht alles, was man in einem anderem Menschen sieht, eine Projektion (andernfalls wäre das in der Tat ernüchternd, denn dann ist die Eigenliebe vielleicht in der Tat stärker als die Fremdliebe - abgesehen davon, dass man den anderen dann nicht als eigenständigen Menschen wahrnehmen könnte).

Und gerade was Ähnlichkeiten angeht (wiederum unabhängig von der sex. Orientierung): Das ist Vor- und Nachteil zugleich: Vorteil: Man versteht sich vielleicht in der Tat besser. Nachteil: Ist man sich auch in "Schwächen" ähnlich, so verstärkt man sich vielleicht auch in Schwächen - anders als wenn ein "ausgleichender" Part da wäre.

oder denkt man vom eigenen geschlecht kann man nicht so leicht verletzt werden?

oha... das frage mal eine Freundin von mir, die nach der Trennung von ihrem Mann noch ein ausgesprochenes (freundschaftliches) Verhältnis zu ihm hat (und umgekehrt)... aber zu ihrer Ex-Freundin nicht mehr den geringsten Kontakt hat - weil während der Beziehung zu viel vorgefallen ist. Mein Fazit: Wieviel Verletzungspotenzial ein Mensch hat und entfaltet, hängt vom Menschen ab - und nicht von dessen Geschlecht.

[Torsade_de_pointes]

hallo

also ich weiß nicht wie das bei mir ist, ich habe mir aber schon öfter die frage gestellt, warum es zu bin-neigungen kommt (bei mir,oder allgemein, wobei eine allgemeine antwort werd ich wohl kaum finden).

oder warum mich bestimmte frauen sexuell erregen, was es genau ausmacht, dabei lust zu empfinden.

und eines tages bin ich auf die idee gekommen, das muß doch was mit mir selbst und meinem weiblichen körper zu tun haben. aber eine wirkliche antwort hab ich noch nicht gefunden.
nicht, daß mich das belastet, es ist eher neugierde und gedankenausstausch, was mich zu diesem thread bewegt hat.

und deshalb bin ich gespannt auf die gedanken anderer bi-menschen.

und ja, das mit den verletzungen ist sicher charakterabhängig, wobei ich nach einem erlebnis mit einer frau viel mehr in ruhe und harmonie (mit mir selbst) schwebte, als jemals bei einem mann. das find ich halt auch irgendwie komisch. gefühle hatte ich zu dieser frau aber nicht wirklich, es war eher sexuell und mit quatschen und kuscheln, ohne liebe.
und das hat mich so arg verwundert, daß ich dachte, vielleicht bin ich mir dabei selbst näher gekommen.

wie gesagt, ein erfahrungsaustausch darüber wäre für mich spannend und interessant.

danke! lg u

[Windsbraut]

Hallo undercover,

weil sich für mich im Moment viele Dinge miteinander verknüpfen und auch Dein schon etwas älterer thread wohl zu meinen Themen zählt, möchte ich mich etwas verspätet dazu äußern:
Meine eigene bi-Neigung hat, so vermute ich, viel mit dem männlichen Blick auf den weiblichen Körper zu tun. Vielleicht war es früher zunächst Eifersucht, aber im Laufe der Zeit fand ich es spannend, eine Frau so zu sehen, wie es ein Mann tut. Intime Kontakte mit Frauen (eher selten bei mir) sind rein körperlich, freundschaftlich, aber gänzlich ohne Liebe. Bei mir gehe ich also nicht von Selbstverliebtheit aus, sondern von der Erweiterung meines sexuellen Empfindens durch den männlichen Blickwinkel, den ich - warum auch immer - übernommen habe. So ganz bin ich allerdings noch nicht dahintergestiegen. Es interessiert mich deshalb auch, wie das bei anderen Frauen ist....
lg windsbraut

[Torsade_de_pointes]

@windsbraut

freut mich, daß du meinen thread wiederbelebt hast.

und noch dazu mit einer ansicht, die ich auch mit dir teilen kann.

auch ich habe versucht frauen so zu betrachten, als wäre ich ein mann. habe mich so gut wie möglich versucht in deren lage zu versetzen und die weiblichen reize auf mich wirken lassen. in der tat hab ich mich dann zeitweise wie ein mann verhalten - hab den damen hinterher geguckt, auf den po geschaut, das klappern der stöckelschuhe zum anlaß genommen mich umzudrehen usw.....
eine zeitlang hab ich ohnehin nur noch frauen angesehen, männer waren in dieser zeit völlig irrelevant.

also alles irgendwie sehr männlich *gg*

dies phase ist zwar zzt wieder vorüber, aber ich denke es war auch mein männlicher anteil in mir, der dieses programm gestartet hat.

nach meinen körperlichen kontakten zu frauen - nach denen es mir immer sehr sehr gut ging, kam dann aber eben die idee, ob es nicht doch noch mehr mit eigenliebe zu tun hat. ob ich mich in anderen frauen nicht doch mehr selbst drin finden würde als die andere person.

darum interessieren auch mich noch weitere stellungnahmen diesbezüglich.

lg u

[Windsbraut]

Noch ein Gedanke dazu: Vor Jahren habe auch ich - als Frau - ein Treffen mit einer Prostituierten gehabt (von einer Begleitagentur für Frauen) und viel dabei über mich erfahren. Es war eine Art Befreiung, das zu tun, und ich habe diese Begegnung tatsächlich auch als einen Akt der Selbstliebe empfunden. Deshalb kann ich Dir zustimmen. Es war ein Weg dorthin, mich selbst zu lieben und zu genießen....
lg windsbraut

[Torsade_de_pointes]

@windsbraut

und was beschäftigt dich derzeit bezüglich dieses themas wenn ich fragen darf?

lg u

[Windsbraut]

...diesbezüglich nur Facetten, z.B. 'der männliche Blick', auch die Frage - wie verknüpfen sich Angst und Lust? Inwieweit ist meine Sexualität der Schlüssel für mein Wesen, mein Innerstes?
Ein wenig steht in meinem thread 'seelischer Schmerz = Lust?'. Aber auch das ist nur ein Aspekt. Es gäbe viel dazu zu schreiben, aber das würde vermutlich den Rahmen sprengen. Wenn Du ernsthaft an einem Austausch darüber interessiert bist, kannst Du mir gerne eine pm schicken. Aber nur, wenn Du magst.
lg windsbraut

[Torsade_de_pointes]

@windsbraut

danke für dein angebot bezüglich pm austausch. ich befürchte jedoch daß ich keine verläßliche pm-austausch-partnerin bin, und daher möchte ich dir mühen und frust ersparen.

ich werde mir deinen anderen thread mal durchlesen, vlt ergibt sich dort noch ein austausch. zu weit möchte ich hier von meinem eigentlichen thema nämlich nicht abrutschen, es würde zu weit weg führen von dem was mich dann persönlich beschäftigt.

ich hoffe du verstehst, und ja, ich habe es gelesen

Aber nur, wenn Du magst.

ich tendiere leider trotzdem zu rechtfertigungen oder erklärungen

lg u