
Ich (55, w) leide an Lichen Sclerosus (eine nicht ansteckende Hauterkrankung im Genitalbereich, Autoimmunerkrankung). Die Folgen: Sex unmöglich, Scheide derart verengt, dass GV einfach nicht möglich ist. Ein operativer Eingriff würde diese Verengung entfernen. Ich habe bereits sklerosierte Narbenstränge und daher auch große Angst, dass ein OP-Eingriff alles noch schlimmer macht (Vernarbungen) - wurde schon 5x wegen Endometriose im Bauchraum operiert und da auch Vernarbungen, die schmerzen.
Ich persönlich kann mir ein Leben ohne Sex gut vorstellen. Mein Mann auch

Bevor meine Erkrankung ausgebrochen ist (schleichender Prozess), war unsere Sexualität nicht besonders gut. Mein Mann hat sehr wenig Erfahrung. Gespräche über Wünsche, Veränderung, Vorlieben etc. waren kaum möglich, da er diesbezüglich sehr gehemmt ist. Eine Sexual (paar) therapie haben wir aufgrund meiner Erkrankung frühzeitig abgebrochen, ich hatte ja enorme Schmerzen. Ich dachte, wir können ja nach erfolgreicher Behandlung noch einmal von vorne anfangen. Nur: das ist nicht so leicht. Muss meine Scheide regelmäßig dehnen und bei weitem noch nicht bei der Größe angelengt, die einem Penis entspricht .....
Ich habe ein sehr schlechtes gewissen meinem Mann gegenüber, andererseits ist er aber auch nicht bereit, über andere Techniken zu reden bzw. war das früher schon nicht möglich (Oralverkehr konnte er nicht genießen - aus Scham ??). Ich habe nach Möglichkeiten gesucht, offener über Sexualität reden zu können und auch lockerer damit umzugehen (Sendungen wie Paula kommt oder Bücher) ... das ist nicht so gut angekommen.
Meine Frage: kann ein Ehepaar auch ohne Sex glücklich leben? Wir haben uns sehr gerne und auch viele gemeinsame Hobbies. Wir unterstützen uns gegenseitig, sind lieb zueinander. Wir haben halt keinen Sex ......
Gibt es hier vielleicht ähnliche Erfahrungen?
Liebe Grüße
