Hallo zusammen,
ich bin hier neu angemeldet und hoffe auf konstruktive Ratschläge, eventuell Meinungen anderer Betroffener mit ähnlich gelagerten Problemen.
Ich bin seit ##/2018 in Therapie auf Grund von Panikattacken. Letztlich hat sich in der begonnenen Gruppentherapie eine saftige Depression herausgestellt. Die Panikattacken waren nur die Reaktion auf meine vielfältigen Probleme. Nach jetzt fast einem ## Jahr trete ich total auf der Stelle, die Panikattacken habe ich mittlerweile sehr gut im Griff, aber mein eigentliches Problem habe ich womöglich ausgemacht (oder besser gesagt endlich eingestanden). Dies kann ich aber unmöglich in einer Gruppentherapie zur Sprache bringen. Das Thema sexuelle Probleme, Partnerschaftsprobleme (bin verheiratet) kam bisher nur beim Erstgespräch am Rande und ohne weitere Beachtung zur Sprache. Grund ist auf jeden Fall, dass ich dies aus Scham nicht weiter in den Vordergrund gestellt habe. Aus diesem Grund konnte meine Therapheutin natürlich nicht näher darauf eingehen, da es nicht relevant für sie erschien. Mittlerweile muss ich mir eingestehen, dass dies der Grund für meine Depression ist. Ausgangspunkt war ein außerehelicher sexueller Kontakt meiner Frau (Paar seit 198#, verheiratet seit 199#) vor über ## Jahren. Über dieses Thema wie auch andere sexuelle Wünsche und Fantasien konnten wir noch nie sprechen, da meine Frau dies kategorisch ablehnt. Vielmehr gab es kein klares ja oder nein zu dem was damals abgelaufen ist, keine Entschuldigung und keine weiteren Gespräche zum Thema Sexualität in unserer Beziehung. Beischlaf findet seit Jahren fast gar nicht mehr statt (alle anderen Lebensbereiche sind dagegen in einem m.E. gesunden Rahmen). Mein Problem ist, dass ich mir in Selbstbefriedigung unter dem heranziehen von abartigen Fantasien einen Ersatz gesucht habe und dieser mittlerweile schon richtiggehend zwanghaft geworden ist, darunter leiden alle anderen alltäglichen privaten wie beruflichen Dinge. Ich lebe diese Fantasien in Sex-Foren im Internet mit anderen verheirateten Männern in Rollenspielen aus. Es ist für mich zu einer fast täglichen Sucht geworden. Kleinste Verweise in Medien, belanglosen Gesprächen unter Freunden oder ein einziges falsches Wort lösen bei mir die Gedanken an den Fehltritt aus und treiben mich in die sexuellen Fantasien welche teilweise auch Gewalt als Grundlage haben.
Näher auf Details möchte ich hier nicht eingehen, da ich mich dafür schäme was ich mache um die Gedanken loszuwerden.
Jetzt zu meiner Frage: Ist unter den Voraussetzungen (# Jahr am Thema vorbei gearbeitet) eine weitere Zusammenarbeit mit der bisherigen Therapheutin noch zielführend? Weiterhin ist natürlich eine Gruppentherapie wegen des schambehafteten Themas ausgeschlossen. Ich bin mir überhaupt noch nicht sicher, ob ich die konkreten Details mit jemandem besprechen will. Andererseits werde ich diesen Schritt wohl über mich ergehen lassen müssen wenn ich dahingehend Abhilfe erhoffe. Weiterhin überlege ich ob ich meine Frau dazu bewegen (ermuntern/zwingen) sollte mit mir gemeinsam zu einer Einzeltherapie zu gehen. Hat jemand der User des Forums eventuell ähnlich gelagertes erlebt und wie seid Ihr damit ins reine gekommen. So weiter machen geht auf gar keinen Fall, da der zwanghafte Ersatz derzeit mein absoluter Lebensmittelpunkt ist welchem ich alles andere unterordne. Das es Krank ist was ich treibe steht für mich außer Frage...
In Erwartung von Meinungen, Vorschlägen und Erfahrungen verbleibe ich mit
liebe Grüßen
M.
Hinweis Admin: u.U. konkreten Personen zuschreibbare Angaben (z.B. Realnamen, konkrete Zeitangaben u.dgl.) wurden aus dem Beitrag entfernt. Bitte lesen Sie die Benutzungsregeln / Netiquette des PT-Forums hinsichtlich unserer Bemühungen betr. Anonymität. Danke.
Depression + Sexuelle Zwangsvorstellungen
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo,ich finde es so schlimm,das Deine Frau fremdgegangen ist und mit Dir nicht über Deine Bedürfnisse redet und auch über Ihre.Das ihr Euch nicht austauschen könnt,um wieder richtig zusammenzukommen.Ich glaube,ich habe momentan so ein ähnliches Problem.Grüße
Ich bin zwar nicht in diesen Internetforen,aber ich habe auch das Problem mit meiner Therapeutin darüber zu reden.Sie will immer nur,das ich von meinem Geliebten trenne,um besser arbeiten zu können.Ich glaube,ich wechsele sie.Auch habe ich das Gefühl,das Sie sich über mich lustig macht.Das sind die,die nur Geld verdienen möchten.Sie geht nach Siegmund Freud.Lächerliche Schulpädagogik.Ich wundere mich,das noch keiner auf deine Frage geantwortet hat.
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
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Hallo Kerstin, ich denke auch ernsthaft darüber nach die Therapheutin zu wechseln. Bisher hat es nicht viel gebracht bzw. es hat sich nicht verbessert.
LG Markus
LG Markus
Das sind zwei Probleme, oder?
Das eine, dass es mit deiner Frau nicht mehr richtig funktioniert, sie nicht über wichtige Themen reden will. Das andere, dass du mit der Form deiner Ersatzbefriedigung unzufrieden bist.
Das erste Problem finde ich wichtiger, weil ich persönlich Ersatzbefriedigungen nicht schlimm finde, und bei Fantasien kommt ja niemand zu Schaden. Und wenn das zweite Problem Folge des ersten Problems ist, muss man das erste zuerst lösen. Dafür würde sich eine Paartherapie anbieten, oder eine Einzeltherapie, wo der Partner zu manchen Stunden dazukommen kann (wahrscheinlich müsste man das mit dem Therapeuten dann halt besprechen).
Vielleicht wäre bei der Art des (zweiten) Problems ein männlicher Therapeut sinnvoll?
Ich glaube, Frauen können die Einstellungen und Bedürfnisse (inkl. Hormone) von Männern nicht richtig nachvollziehen.
(ich hoffe, ich lehne mich dabei nicht zu weit aus dem Fenster, aber als Frau nehme ich das so wahr, dass bei Männern mehr Druck ist als bei Frauen, und deshalb denke ich, dass ein Mann das Problem eher verstehen würde)
Ich hab aber nicht viel Ahnung.
Das eine, dass es mit deiner Frau nicht mehr richtig funktioniert, sie nicht über wichtige Themen reden will. Das andere, dass du mit der Form deiner Ersatzbefriedigung unzufrieden bist.
Das erste Problem finde ich wichtiger, weil ich persönlich Ersatzbefriedigungen nicht schlimm finde, und bei Fantasien kommt ja niemand zu Schaden. Und wenn das zweite Problem Folge des ersten Problems ist, muss man das erste zuerst lösen. Dafür würde sich eine Paartherapie anbieten, oder eine Einzeltherapie, wo der Partner zu manchen Stunden dazukommen kann (wahrscheinlich müsste man das mit dem Therapeuten dann halt besprechen).
Vielleicht wäre bei der Art des (zweiten) Problems ein männlicher Therapeut sinnvoll?
Ich glaube, Frauen können die Einstellungen und Bedürfnisse (inkl. Hormone) von Männern nicht richtig nachvollziehen.
(ich hoffe, ich lehne mich dabei nicht zu weit aus dem Fenster, aber als Frau nehme ich das so wahr, dass bei Männern mehr Druck ist als bei Frauen, und deshalb denke ich, dass ein Mann das Problem eher verstehen würde)
Ich hab aber nicht viel Ahnung.
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- Helferlein
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- Beiträge: 62
Lieber Markus,
es tut mir sehr leid, wie Du und Deine Frau unter den schlechten Erlebnissen ein Leben führen, in dem der Begriff Glück wohl kaum Platz hat. Ich beziehe Deine Frau mit ein, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass nur Du unglücklich bist.
Schuld und Scham sind wie ein Geschwisterpaar und sie führen in die Enge, in der wir uns wie im Gefängnis fühlen. Freiheit scheint da meist ein Fremdwort zu sein.
Wen wundert es, wenn daraus Depressionen entstehen? Eines der Grundprobleme von Menschen ist, dass sie in Wahrnehmung ihrer Freiheit falsche Entscheidungen treffen. Gut gemeint ist eben nicht gut getan. Ich bin der Meinung, dass Therapie eine Hilfe sein sollte, dass man (wieder) gute Entscheidungen treffen kann. Und wenn man verheiratet ist, dann sollten gemeinsame Entscheidungen auch gemeinsame gute Entscheidungen sein. Ist man ein Ehepaar, dann sind Entscheidungen erst dann gut, wenn sie für beide gut sind.
Ich lernte die Regel: Wenn sich Menschen vornehmlich um ihre Bedürfnisse drehen, erhöht sich das Risiko psychisch zu erkranken. Menschen sollten lernen, dass Flucht aus der Not nur dann gelingt, wenn wir gute Entscheidungen treffen. Landen wir in einem (psychischen) Gefängnis, dann kommen wir lediglich vom Regen in die Traufe. Dann haben wir ggf. lediglich die Gefängniszelle gewechselt.
Schuld verletzt. Schuld verletzt oft nicht nur das Opfer, sondern auch den Täter. Über Schuld muß gesprochen werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Scham ein Hindernis für eine gelungene Kommunikation ist. Die Kommunikation ist der Gradmesser für die Qualität einer Beziehung. Und damit meine ich nicht "Schatz, was kommt heute im TV?"
Jedoch auch wenn ich der Meinung bin, dass über schuldhaftes Denken und Handeln gesprochen werden muß, dürfen sich Gespräche und Gedanken nicht permanent um Schuld drehen. Das wäre so, als ob der Gefangene ständig nur die Wände seiner Gefängniszelle anstarrt. Wäre es nicht besser, seinen Blick auf die Ausgangstüre zu richten? Und dies gilt sicher für Dich und für Deine Frau.
Auch ich fände es hilfreich, wenn auch Deine Frau in einen Heilungsprozeß mit einbezogen wird. Das muß aber nicht ganz am Anfang stehen. Obwohl ich Freud für einen großen Psychologen halte, halte ich doch seine Gedanken und Methoden in Eurem Fall für nicht hilfreich. Ich wünsche Euch beiden einen Therapeuten, der für Euch beide den Weg zur Ausgangstüre aus Eurem Gefängnis zeigen kann und Euch auf Eurem Weg "nach draußen" begleitet.
LG
es tut mir sehr leid, wie Du und Deine Frau unter den schlechten Erlebnissen ein Leben führen, in dem der Begriff Glück wohl kaum Platz hat. Ich beziehe Deine Frau mit ein, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass nur Du unglücklich bist.
Schuld und Scham sind wie ein Geschwisterpaar und sie führen in die Enge, in der wir uns wie im Gefängnis fühlen. Freiheit scheint da meist ein Fremdwort zu sein.
Wen wundert es, wenn daraus Depressionen entstehen? Eines der Grundprobleme von Menschen ist, dass sie in Wahrnehmung ihrer Freiheit falsche Entscheidungen treffen. Gut gemeint ist eben nicht gut getan. Ich bin der Meinung, dass Therapie eine Hilfe sein sollte, dass man (wieder) gute Entscheidungen treffen kann. Und wenn man verheiratet ist, dann sollten gemeinsame Entscheidungen auch gemeinsame gute Entscheidungen sein. Ist man ein Ehepaar, dann sind Entscheidungen erst dann gut, wenn sie für beide gut sind.
Ich lernte die Regel: Wenn sich Menschen vornehmlich um ihre Bedürfnisse drehen, erhöht sich das Risiko psychisch zu erkranken. Menschen sollten lernen, dass Flucht aus der Not nur dann gelingt, wenn wir gute Entscheidungen treffen. Landen wir in einem (psychischen) Gefängnis, dann kommen wir lediglich vom Regen in die Traufe. Dann haben wir ggf. lediglich die Gefängniszelle gewechselt.
Schuld verletzt. Schuld verletzt oft nicht nur das Opfer, sondern auch den Täter. Über Schuld muß gesprochen werden können. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Scham ein Hindernis für eine gelungene Kommunikation ist. Die Kommunikation ist der Gradmesser für die Qualität einer Beziehung. Und damit meine ich nicht "Schatz, was kommt heute im TV?"
Jedoch auch wenn ich der Meinung bin, dass über schuldhaftes Denken und Handeln gesprochen werden muß, dürfen sich Gespräche und Gedanken nicht permanent um Schuld drehen. Das wäre so, als ob der Gefangene ständig nur die Wände seiner Gefängniszelle anstarrt. Wäre es nicht besser, seinen Blick auf die Ausgangstüre zu richten? Und dies gilt sicher für Dich und für Deine Frau.
Auch ich fände es hilfreich, wenn auch Deine Frau in einen Heilungsprozeß mit einbezogen wird. Das muß aber nicht ganz am Anfang stehen. Obwohl ich Freud für einen großen Psychologen halte, halte ich doch seine Gedanken und Methoden in Eurem Fall für nicht hilfreich. Ich wünsche Euch beiden einen Therapeuten, der für Euch beide den Weg zur Ausgangstüre aus Eurem Gefängnis zeigen kann und Euch auf Eurem Weg "nach draußen" begleitet.
LG
Wenn der Mensch gleichgültig wird, besteht keine Hoffnung mehr, dass er das Gute wählen kann. Das Leben kann sehr schön sein. Jedoch setzt es voraus, dass wir den Sinn unseres Lebens erkennen.
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- [nicht mehr wegzudenken]
- , 38
- Beiträge: 2246
und wieso sprichst du es mit Deiner Thera nicht an? Wieso wechseln, wenn es mit dieser ja einigermassen passt, aber nur weil Du es nicht ansprichst mit ihr daran nicht arbeiten kannst.
Träume nicht Dein Leben, lebe Deinen Traum
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Thread-EröffnerIn - neu an Bo(a)rd!
- , 47
- Beiträge: 4
Das Problem dürfte die Gruppentherapie sein, ich glaube, dass was ich mache und nicht mache gehört nicht in eine Gruppe. Da ist Hilfe mit Sicherheit nicht zu erwarten. Von der Peinlichkeit und Scham ganz abgesehen. Ich denke ich werde ab Januar versuchen in eine Einzeltherapie zu kommen.
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- neu an Bo(a)rd!
- , 43
- Beiträge: 4
Hallo! Das Problem mit Depressionen ist sehr verbreitet. Lösungen können viel bieten, aber nicht alle können hilfreich sein. Um beispielsweise Depressionen loszuwerden, versuchte ich jeden Tag, mindestens eine neue Person zu treffen. Neue Bekanntschaften erhöhen oft das Selbstwertgefühl und die Stimmung. Ich hoffe geholfen, viel Glück!
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