Mich erregen alte Männer - Fetisch?

[geigenspielerin]

Hallo,

ich hab überall gesucht, um einen Platz zu finden wo ich mal fragen kann, ob ich noch normal bin. Und ich glaube, dass ihr hier ziemlich aufgesachlossen seid.
Also ich hab seit einiger Zeit immer wieder mit einer Sache zu kämpfen, die mich wirklich fertig macht. Ich bin noch nicht so alt, dass ich auf viele Sexerlebnisse zurückblicken kann, aber ich hab das Gefühl, das mit mir was nicht stimmt. Mein Problem ist, dass mich alte Männer erregen. Ich weiß nicht, warum, aber ich stelle mir das laufend vor. Bis vor kurzem hatte ich einen gleichaltrigen freund und sobald wir irgendwas im Bett gemacht haben, hab ich die Augen zugemacht und mir vorgestellt, dass er ein alter Mann wäre.
Ich schäme mich total dafür und hab ehrlich gesagt richtig Schiss, dass jemand das erfährt. Ich verstehe nicht, warum ich ausgerechnet sowas seltsames empfinde. Ich hab auch schon ziemlich früh, bestimmt mit 10 oder 11 heimlich Sexfilme im Internt angesehen, und jetzt ärger ich micgh, weil ich glaube, dass es davon kommt. Kann man sowas wieder verlieren? Weiß jemand, ob es dafür eine Bezeichnung oder Erklärung gibt? Es ist im Moment so, dass ich mich total danach sehne, von einem Opa geliebt zu werden, der mich begrhrt und so. Das erregt mich dann total. Aber danach fühle ich mich immer schlecht, weil ich glaube, dass ich unnormal bin.

Was soll ich machen?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Weiß nicht mehr weiter wegen sexueller Neigung!" auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

[Verocasa]

Keine Angst, Du bist nicht unnormal, das ist höchstwahrscheinlich eine vorübergehende Neigung, die auch wieder vergeht. Viele Menschen machen gerade in dem Alter Phasen der sexuellen Orientierung durch, in denen auch ungebetene Phantasien eine Rolle spielen.

Und selbst wenn es nicht vergeht, und wenn Du mal einen 30 Jahre älteren Mann heiraten solltest (z. B.), dann wirst Du dadurch nicht unnormal. "Unnormal" ist es, Dich selbst deswegen zu verdammen und solche Ängste zu entwickeln.

Also, nur ruhig Blut. Nichts Schlimmes ist geschehen.

[Gelli]

@geigenspielerin

Ist schon ein wenig schräg was du da schreibst.Irgentwie abgefahren.
Ich kann dir nur dringend empfehlen das mit Hilfe eines einfühlsamen Therapeuten heraus zu arbeiten was dahinter stecken könnte,denn "normal" wie es meine Vorschreiberin so dahinstellte,ist das sicher nicht,das ein junges Mädchen davon träumt etwas mit einem alten Mann zu haben,oder es sie erregt wenn sie sich einen alten Mann vorstellt.

[Tristezza]

Wie war/ist denn deine Beziehung zu deinem realen Opa, geigenspielerin?

[geigenspielerin]

Danke für die Antworten. Meine eigenen Opas hab ich nie kennengelernt, da einer vor meiner Geburt schonn tot war und der andere gestorben ist, als ich drei war. Da kann ich mich an nichts erinnern. Meine Mutter hat mir nur mal erzählt, dass ich auf Spielplätzen oder so immer zu fremden Opas hingegangen bin. Die hat es so interpretiert, dass ich meinen Großvater vermisst oder gesucht hab e. Auf jeden Fall soll er sehr lieb gewesen sein.

Also ich fühl mich ehrlich gesagt nicht normal und es stört mich total, weil ich es eher schräg finde, wenn so große Altersunterschiede bei Paaren sind. Es ist auch nur sexuell, obwohl ich mir dann auch wünsche, dass es darüber hinausgehen könnte. Ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll. Es ist so, als ob man etwas beim Sex gut findet was keiner vertehen kann und wofür man sich danach selber hasst oder schämt. Aber trotzdem kommt es immer wieder und erregt mich.

[geigenspielerin]

Eine Psychotherapie würde ich glaube ich niemals hinkriegen, weil ich das sehr peinlich fände. Ich weiß auch nicht, ob das was bringen würde. Wie sollte ich siowas meine Eltern erklären?

[Tristezza]

Auch wenn du dich nicht an die Beziehung zu deinem Opa erinnern kannst, hast du vielleicht das Gute, das du mit ihm erlebt hast, unbewusst abgespeichert. Möglicherweise war sein früher Tod ein schlimmer Verlust für dich. Im Alter bis zu drei Jahren geschieht ja schon Wesentliches in der kindlichen Psyche, ohne dass dies der bewussten Erinnerung zugänglich ist. Bist du eigentlich mit deinem Vater aufgewachsen oder waren deine Eltern getrennt?

[stadtwolf]

Meine Erfahrung lautet:
Das Bekämpfen und Nicht-haben-wollen von dem was ich will, meiner Wünsche / Begierden, führt zu Verstärkung und zu
körperlichen Symptomen. Das Annehmen hingegen macht zwar Angst, kann es aber deutlich relativieren und abschwächen, sogar zum Verschwinden bringen.
Dennoch - leichter gesagt als getan. Fakt ist daß nichts passiert wenn ich mich annehme. Die Angst liegt in der Vergangenheit, im Heute ist sie unbegründet.
Fakt ist auch daß Dein Wunsch von alten oder wesentlich älteren Männern begehrt zu werden ganz bestimmt nichts "Böses" oder "Perverses" ist.
Das sind nur Wertungen die von außen kommen. Authentisch sein ist alles andere als leicht. Hält aber gesund !

[geigenspielerin]

@Tristezza
Meine Eltern sind noch zusammen und mein Papa ziemlich normal. Also er ist nicht gerade herzlich zu mir, aber auch nicht böse oder so. Ob mich der Tod meines Opas mitgenommen hat, kann ich nicht sagen. Ich weiß nicht mal, ob man mir das damals erzählt oder erklärt hat. Aber selnbst wenn, dann verstehe ich nicht wieso mich das jetzt auf so euine Weise beschäftigen sollte.

@stadtwolf So richtig verstehe ich nicht, was du schreibst. Soll ich deiner Meinung nach dazu stehen? Das wäre glatter Selbstmord, da mich wohl jeder auslachen würde, der aus meinem Umfeld stammt. Wenn, dann würde ich es nur heimlich tun können und das habe schon probiert.
Das Annehmen klappt nur, solange ich in erregung bin, aber sobald ich mich damit befriedigt habe, fühle ich mich schlecht, weil ich merke, dass es nicht richtig sein kann. Das ist ja das verrückte. Außerdem sehe ich auch noch ziemlich zurück aus im Gegensazu meinen Mitschülerinnen, was das ganze noch idiotischer macht. Das ist wie die umkehr von dem, was die anderen Mädchen hassen. Dass alte Männer nach ihnen grabschen und so. Aber ich stell mir manchmal sowas vor und danach macht es mich jedes Mal fertig, obwohl es ja eigentlich nichts schlimmes ist. Aber ich wünschte, ich wäre da ganz normal und müsste mir keine GEdanekn machen.

[stadtwolf]

Ja genau das habe ich gemeint.
"Ich wünschte ich wäre ganz normal".....was ist denn das, ganz normal ?
Du bist Du und niemand kann sich aussuchen was er fühlt. Es geht ja auch nicht darum das ganze Umfeld wissen zu lassen worum es geht.
Es geht nur um das Annehmen der Gefühle. Ich bin wie ich bin, jetzt, und das kann sich verändern.
Mal kann ich es leben, dann wieder nicht. Aber das Begehren ist da und es läßt sich nicht mit dem Verstand bekämpfen.
Das Drama ist in mir und nicht in den Umständen. Das Drama ist nicht real.
Oder: Es ist alles halb so wild.
Wie gesagt, das ist alles leichter gesagt als umgesetzt.
Ich habe lange experimentiert und ausprobiert, oft war da viel Schmerz, auch viel Freude und Ekstase. Aber das ist eben das Leben.
Nur Halligalli, das ist Illusion. Das Leben will genommen werden wie es ist.
Ein Beispiel: Ich bin am liebsten alleine, weil ich keine Partnerin auf Dauer aushalte (obwohl ich 9 Jahre verheiratet war). Hab lange gedacht das ist "nicht normal".
Dann konnte ich offen dazu stehen, und prompt habe ich wieder fast 2 Jahre mit einer Frau zusammengelebt.
Loslassen und Annehmen ist zwar die Lösung, aber auf Kommando funktioniert das nicht !
Würd eher sagen das muß einfach immer wieder versucht werden.
Das Leben kann wirklich locker und flockig sein, aber es gibt eben auch schwere Zeiten.
Naja, voraussichtlich hast Du ja noch genug Zeit zum Üben.....kein Grund zur Sorge !

[majello]

Liebe Geigenspielerin

Ich glaube zunächst mal dass an dem was du dir da vorstellt nicht wirklich etwas abwegig oder unnormal ist. Im Vergleich zu den Phantasien die so manch andere Leute haben, ist das soweit du es geschildert hast ganz harmlos. Du musst dich da für nichts schämen. Und die meisten dieser Fantasien sind nicht dazu da, dass man sie in die Wirklichkeit umsetzt, sondern einfach etwas das man für sich geniesst.

Ich denke der erste Ansatz für dich ist tatsächlich, das einfach für dich anzunehmen. Zum Problem wird das nur, wenn es das einzige ist, dass dich erregt, oder anders dein reguläres Leben negativ beeinflusst.

[geigenspielerin]

Also ich hatte schon zweimal feste Freunde und habe mit denen auch Sex gehabt. ICh war da auch verliebt, musste aber trotzdem immer an das denken, was ich beschrieben habe. Es ist jetzt viel deutlicher als früher. vor einigen Jahren war es zwar auch schon da, aber ich habe es gar nicht richtig kapiert. Ich erinnere mich sogar, dass ich als Kind in Filmen erregt wurde, wo ein alter Zauberer ein Mädchen festhält und so was.
Genießen kann ich das fast immer, aber dnach ist es eben meistens so, dass ich mich dafür total schäme. Und das Problem ist, dass ich zwar normal mit einem Jungen zusammensein könnte, aber immer das Gefühl hätte, ihn zu betrügen. Mit meinen Gedanken sozusagen. Im Moment wll ich das gar nicht, weil ich manchmal einen ganz starken Wunsch habe, es nicht nur in der Vorstellung zu erleben.

Trotzdem danke für deine ermunterte Antwort.

[Tristezza]

Aber selnbst wenn, dann verstehe ich nicht wieso mich das jetzt auf so euine Weise beschäftigen sollte.

Naja, ich denke so eine besondere - nenn es doch lieber so als "unnormal" - Neigung entsteht ja nicht aus dem Nichts. Irgendetwas muss ja passiert sein, das dazu geführt hat, dass du anders empfindest als andere Mädchen und Frauen. Es ist eben die Frage, ob es möglich ist, dass du irgendwann anders fühlst. Wenn nicht: Ich kann mir vorstellen, dass es kein Problem sein dürfte, mal auszuprobieren, wie es mit einem alten Mann ist (abgesehen von der - momentan noch - rechtlichen Problematik). Interessenten gäbe es vermutlich in Hülle und Fülle ... Und vielleicht würdest du, wenn du deine Fantasien mal umgesetzt hast, merken, dass du in der Realität gar nicht das empfindest, was du dir vorgestellt hast.

[leuchtturm]

vielleicht könntest du doch mal mit deinen Eltern über deinen Opa sprechen. Oder gab es vll andere ältere Männer in deinem Umfeld als kleines Kind, Nachbarn, Großonkel u.Ä.?
Dazu müsstest du ja nicht deine Fantasien preisgeben, du könntest einfach erklären, dass du dich manchmal traurig fühlst, wenn du Jugendliche mit ihren Opas siehst oder davon hörst. Oder dass du oft an deinen Opa denken musst, weil du ihn kaum gekannt hast und dich fragst, was für ein mensch er wohl war. So was in der Art. Das wären ganz "normale" Aufhänger, um in ein Gespräch mit deinen Eltern oder anderen Verwandten zu kommen.
Vll hast du ihn sehr geliebt, er war aber unerreichbar?
War er streng?
Vll hättest du gerne seine Nähe gehabt, das war aber aus irgendeinem Grund nicht möglich?

Hast du versehentlich irgendwann mal vll Erwachsene beim Sex beobachtet? irgendetwas gehört, was von dir als Kind schwer einzuordnen war?

Vll ist es auch nur das "Verbotene", das dich in deinen Fantasien erregt. Die (fast) gleichaltrigen Jungs, okay,aber ein reifer Mann ist doch noch mal ganz andere Sache: vll sehnst du dich nach einem Beschützer? nach einem erfahrenen Liebhaber, der dich leitet und begleitet? Wie waren deine sexuellen Erfahrungen mit deinen Freunden, eher schön und liebevoll oder eher von Unsicherheit --auf beiden Seiten?- geprägt?

Missbrauchserfahrungen sind ausgeschlossen?

Schämen musst du dich für deine Fantasien ganz bestimmt nicht. Wenn du magst, kannst du versuchen, ihnen auf den Grund zu gehen. Muss man aber auch nicht, solange die Lebensqualität nicht leidet

[majello]

Vielleicht eines noch: ich glaube nicht dass du dich schuldig fühlen müsstest, wenn du mit einem jungen zusammen bist und trotzdem deine fantasien hast. Auch das ist etwas das wirklich vielen so geht.

ich bin mir auf basis deiner texte auch noch nicht sicher, ob du deine fantasie schon ganz ergründet hast. aber das mag eine projektion meinerseits sein.

Ich denke wir können festhalten dass es für dich ein problem ist. Die frage bleibt was der für dich richtige umgang damit ist. du kannst versuchen den ursachen nachzuspüren und das verlangen in dir abzuschütteln oder zumindest in den hintergrund zu schieben, oder du kannst lernen es zu akzeptieren und nach dem richtigen platz in deinem leben dafür suchen.

der letzte satz von @leuchturm gehört auf jeden fall noch mal unterstrichen.