Orgasmus im Schlaf ohne sexuelle Gedanken

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Madja
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Orgasmus im Schlaf ohne sexuelle Gedanken

Beitrag Fr., 15.11.2013, 10:20

Hallo zusammen!

Ich würde gerne erfahren, ob es andere Frauen gibt, die ähnliche Erfahrung gemacht haben. Also...
Meine Libido ist schon seit Jahren im Keller (teilweise durch die Pille, die ich sehr lange genommen habe, teilweise durch Sachen, die in meinem Leben passiert sind und teilweise weiß ich selbst nicht, warum). Ich konnte eigentlich ohne Sex auskommen, es wird mir nichts fehlen. Meine Thera sagte, dass ich auf der erotischer Ebene wie eine 80 jährige Oma bin und dass ich keine Lust habe, ist ganz normal. Und trotzdem immer wieder passiert mir, dass ich im Schlaf Orgasmus erlebe (ich werde dabei wach und deswegen weiß ich, dass das keine Einbildung ist) ohne Berührung, ohne erotische Träume, ohne jegliche Gedanken an Sex. Als ob mein Körper übermäßige Energie abbauen muss und tut das auf diese Art und Weise.
Und ich hasse das! Ich fühle mich danach richtig mies und habe schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber. Ich will nicht, dass mein Körper sowas tut. Ich will Kontrolle über mein Sexualleben haben! (ich weiß, dass das blöd ist aber trotzdem kann ich nicht anders) Ich komme mit diesen Gefühlen nicht klar und habe keine Ahnung wie ich das verhindern soll.
Gibt es hier jemandem, der ähnliche Probleme hat?
Über jede Antwort werde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße,
M.
Freiheit heißt Verantwortung. Deshalb wird sie von den meisten Menschen gefürchtet. - George Bernard Shaw

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Raphaela
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 11:11

Eigentlich schade..... viele Frauen würden dich brennend beneiden....

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Madja
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 12:06

Heißt das, ich soll mich nicht so anstellen?
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Raphaela
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 12:16

Nein, wenn es das heißen sollte, hätte ich es auch so ausgedrückt.
Du bist nur die erste Frau (von der ich es so höre), die sich über einen Orgasmus beschwert.
Das ist doch so ein tolles, unbeschreibliches Gefühl.....

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Madja
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 12:49

Toll, jetzt fühle ich mich noch dämlicher als vorher. Scheiße, was ist mit mir los? Ich sitze vom PC und die Trennen fließen ununterbrochen. Warum?! Warum kann ich nicht so sein, wie die anderen, die den Orgasmus hinterher jagen? Die sich auf den freuen und den sehnsüchtig erwarten? Ich kriege den immer, egal ob durch Penetration, Oralsex, Analverkehr und sogar im Schlaf, und jedes mal falle ich in einen tieferen Loch. Es verursacht mir unglaubliche seelische Schmerzen und das obwohl ich einen wunderbaren, liebevollen Ehemann habe. Ich bin echt krank. Ich verstehe mich selbst nicht und kann das langsam nicht mehr ertragen.
Ich hoffte hier jemandem zu finden, der ähnlich empfindet wie ich, aber wie es scheint, werde ich weniger Erfolg haben...
Danke für das lesen...
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Rosenfüchsin
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 12:56

Liebe Madja,
Madja hat geschrieben:teilweise durch Sachen, die in meinem Leben passiert sind
Was sind das für Sachen? Bearbeitest du die in deiner Therapie?

Rosenfüchsin
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Red Mosquito
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 13:24

Liebe Madja

Den Orgasmus im Schlaf kenne ich zwar nicht, aber genau wie Du mag ich es überhaupt nicht, wenn mein Körper unkontrollierbare Sachen macht. Ich kann verstehen, dass Du es Dir unheimlich ist.

Inzwischen hast Du geschrieben, dass Du auch in sexuellen Kontexten zum Orgasmus kommst und Dich danach mies fühlst. Fühlst Du Dich denn auch schon während des Orgasmus schlecht, oder geniesst Du ihn bis zu dem Moment, in dem er vorbei ist?

Ich meine schon mehrfach gelesen zu haben, dass sich Menschen danach traurig oder leer fühlen. Ist es das bei Dir? Oder schämst Du Dich im Nachhinein dafür, in einem Zustand gesehen worden zu sein, den Du nicht kontrollieren konntest? Oder magst Du das zugehörige Körpergefühl an sich nicht?

Liebe Grüsse
Red Mosquito

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Cyw
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 13:31

Liebe Madja,

ich bin zwar nicht in deiner Lage, aber ich wollte dir dennoch gerne ein bisschen Zuspruch dalassen: Es ist völlig okay, dass du keinen Orgasmus möchtest, und ich finde auch nicht, dass du zu beneiden bist, oder dass sich andere freuen würden. Denn zunächst mal ist es eben deine Empfindung und die ist okay, ich finde da gibt es nichts zu werten.

Es ist dennoch gut, dass du eine Therapeutin hast und mit ihr über das Thema offen sprechen kannst. Sie kennt dich besser als wir alle hier und auch deine Vorgeschichte, sie kann dir da sicher besser beistehen als wir.

Was den körperlichen Aspekt angeht, dass du im Schlaf Orgasmen bekommst, obwohl du es nicht möchtest - damit kenne ich mich, wie gesagt, leider nicht aus. Aber wenn es dich so sehr beschäftigt, und deine Therapeutin nicht weiter weiß (sprichst du auch konkret darüber mit ihr? Falls nicht, wäre es vielleicht einen Versuch wert, falls du dich traust) - gegebenenfalls könnte dir auch ein Gynäkologe weiterhelfen.

Vielleicht melden sich ja noch hilfreiche Stimmen, die dir weiterhelfen können, ich wünsche es dir.

LG
Cyw

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Madja
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 14:03

@Rosenfüchsin,
ich habe erst vor kurzem eine Therapie angefangen und habe bist jetzt nur sechs Probesitzungen gehabt. Im Moment allerdings habe ich Pause, weil meine Thera im Urlaub ist.
Was sind das für Sachen...
Zum einem sind das die Fantasien, die ohne meiner Wille in meinem Kopf spucken, die mich erregen, was ich aber nicht akzeptieren kann. Zum anderem ist das die Tatsache, dass ich fast keine Erinnerungen aus meiner Kindheit habe, außer einer. Wie ich mit 6-7 Jahren meine jüngere Geschwister sexuell missbraucht habe..., wofür ich mich hasse. Ich möchte das alles bearbeiten (deswegen habe ich die Therapeutin aufgesucht) aber ob das klappt, weiß ich noch nicht...

@Red Mosquito,
Tatsächlich ich das so, dass ich mich nach Orgasmus ausgebrannt fühle. Ich habe gehört, dass nach gutem Sex sehr viele positive Energie frei gesetzt wird. Bei mir ist es aber anders. Da ist nur Leere und der seelische Schmerz. Und es wird immer schlimmer...


Und wenn ich ganz ehrlich sein soll, ich hatte heute Nacht einen Traum, das erste mal seit Jahren.(Ich kiffe seit 3 Wochen nicht mehr und ich weiß, dass das der Grund war, warum ich früher nichts geträumt habe)
Eigentlich gucke ich kein Fernseher, habe aber gestern Abend Ausnahme gemacht und "Criminal Minds" geguckt. Danach habe ich geträumt, dass mich und meine beste Freundin ein Serienkiller durch die Gegend jagt. Aber es kann doch nicht sein, dass der Traum ein Grund für mein Orgasmus war, oder? Ich glaube, mir wird übel...

@Cyw,
Danke! Deine Worte fühlen sich gut an.
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 15:21

Meine Thera sagte, dass ich auf der erotischer Ebene wie eine 80 jährige Oma bin und dass ich keine Lust habe, ist ganz normal.
Zum einem sind das die Fantasien, die ohne meiner Wille in meinem Kopf spucken, die mich erregen, was ich aber nicht akzeptieren kann.
Hm, irgendwas passt da nicht zusammen...

Ich hab mich schon gewundert, als du meintest, man hätte dir die Libido - nach sechs Stunden!!!! - einer alten Oma attestiert und dir damit gleich gesagt, dass das so in Ordnung sei! - Und nun schreibst du, dass dich ja etwas erregt und dass du es 'nur' nicht haben willst.

Ich habe zu Anfang meiner Therapie auch gesagt: "Ich wünschte, ich wäre asexuell" - und ich fühlte mich eigentlich auch so. Es ist aber ein Unterschied, ob jemand ein großes Problem mit seiner Libido und dem, was ihn erregt, hat - oder ob ihn gar nichts erregt. Insofern wundern mich deine Orgasmen im Schlaf auch nicht.

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Rosenfüchsin
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 15:30

Liebe Madja,

ich wünsche dir sehr, dass es dir gelingt, das Thema mit deiner Therapeutin zu bearbeiten -
und deinen Erinnerungen überhaupt erstmal auf den Grund zu gehen, oder?

Die Vermutung, dass du Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen machen musstest, liegt recht nahe bei jemandem, bei dem ein Orgasmus seelischen Schmerz auslöst.

Ich lese bei dir vor allem einen Wunsch ganz stark heraus - den, die Kontrolle haben zu wollen.
Das wollen wir bestimmt alle überwiegend - aber wenn das Gefühl des Kontrollverlusts so bedrohlich ist wie du es bei dir beschreibst, dann würde ich vermuten, dass du in deinem Leben sehr verletzende Erfahrungen gemacht hast, in denen du eben nicht die Möglichkeit hattest, die Kontrolle zu haben (dich zu schützen).

Aufgrund der Vermutung (des Wissens), dass in deiner Geschichte sexuelle Gewalt eine Rolle spielt, würde ich dir dringend empfehlen, das mit einer Therapeutin zu bearbeiten, die sich mit dieser Thematik besonders gut auskennt. Ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht alle sind (leider) - und wenn es die Möglichkeit gibt, würde ich mich an deiner Stelle bei einer Frauenberatungsstelle erkundigen, mit welchen Therapeutinnen sie zusammenarbeiten oder von wem sie Gutes gehört haben.

VG,
Rosenfüchsin
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Madja
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 16:33

Liebe Rosenfüchsin,
meine Therapeutin ist eine Psychologische Psychotherapeutin und Psychoanalytikerin mit dem Schwerpunkt sexuelle Störungen. In meiner Stadt gibt es nur zwei solche Spezialisten und der andere ist ein Mann und deswegen kommt für mich nicht in Frage. Ich bin davon überzeugt, wenn mir jemand helfen kann, dann nur sie.

Liebe leberblümchen,
bei mir ist das etwas komplizierter. Ich unterscheide zwischen körperliche und geistige Lust. Meine Thera sprach über die zweite.
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Rosenfüchsin
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 17:03

Madja hat geschrieben:Ich bin davon überzeugt, wenn mir jemand helfen kann, dann nur sie.
Ah, das klingt ja gut!
bei mir ist das etwas komplizierter. Ich unterscheide zwischen körperliche und geistige Lust. Meine Thera sprach über die zweite.
Lust hat einfach diese beiden Komponenten - und wenn man Glück hat, gehen sie gut zusammen, und der Körper reagiert, wenn der Kopf "alles klar" signalisiert.
Aber der Körper hat halt auch wirklich ganz tiefsitzende, "urige" Reaktionsmuster, die nicht immer mit dem übereinstimmen, was Moral, gesellschaftliche Vorstellungen etc. uns beigebracht haben.

Und wenn man in der Kindheit Grenzverletzungen erlebt hat (du hast geschrieben, du hättest sie ausgeübt - ich bin davon überzeugt, dass du auch selber welche erfahren hast, in welcher Form auch immer), dann ist es fast logisch, dass diese Komponenten schwerer zusammenzukriegen sind. Darüber gibt es hier ja auch immer wieder Threads.

Wenn du irgendwie kannst, dann verurteile dich nicht selber für deine körperlichen Reaktionen und Bedürfnisse. Wobei ich vermute, dass es nicht nur um Verurteilung geht, sondern dass es dir auch Angst macht, oder? Vielleicht hilft es dir zumindest ein bisschen, bewusst zu denken, dass das eine alte Angst ist, eine, die im Moment keinen Nutzen erfüllt.

VG;
Rosenfüchsin
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leberblümchen
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 18:19

Wie Rosenfüchsin sagt: Das kann man eigentlich nicht trennen. Dass du es so trennen musst, ist vermutlich das Pathologische. Das heißt aber nicht, dass es nicht da ist. Wenn du die Libido einer 80Jährigen hättest, hättest du keine Orgasmen und nichts, das dich erregt. Du stellst nun fest, dass das nicht so funktioniert, dass man Körper und Geist trennen kann.


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Forums-Gruftie
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Beitrag Fr., 15.11.2013, 21:15

Madja hat geschrieben:dass ich im Schlaf Orgasmus erlebe ohne Berührung, ohne erotische Träume, ohne jegliche Gedanken an Sex.
Madja, ich muss das bestreiten. Ein Orgasmus im Schlaf kommt aus einem sexuellen Traum hervor. Dass du dir diesen nicht erinnerst ist eine andere Sache. Die Verdrängungsarbeit geht gerade bei tabuisierten Themen blitzschnell. Also: garkeine Frage, du hast sexuelle Träume. Wie die meisten von uns. Daran sind wir nicht schuldig. Und oft genug sind sie recht unerfreulich, da mit Ängsten besetzt.

Wie schade dass du dir darüber solche Sorgen machen musst, Madja. Du wählst dir das ja nicht aus, es kommt aus bösen Erfahrungen hervor...
caute

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