Devote, homosexuelle Phantasien

[geilonmc]

Hallo zusammen,
ich wende mich an euch, weil ich echt nicht mehr weiter weiß. Ich leide unter sozialer Phobie (relativ sicher) und auch unter Minderwertigkeitskomplexen (glaube ich). Ich bin seit kurzem in Behandlung und kriege seit 6 Tagen Antidepressiva. Vor ungefähr einem halben Jahr kam bei mir das erste Mal der Gedanke auf, dass ich schwul sein könnte. Dieser Gedanke macht mich total fertig. Damals guckte ich eine Serie und einer der Charaktere war schwul und ich hatte die Idee, dass ich es auch sein könnte. Ich steigerte mich immer mehr darein hinein und konnte bald an nichts anderes mehr denken, vorallem weil ich Angst habe, dass mich meine Mitmenschen dann nicht mehr mögen bzw verachten. Ich habe mir eigentlich immer eine Beziehung mit einem hübschen Mädchen gewünscht und finde Männer an sich eigentlich auch nicht besonders attraktiv, aber ich werde stark davon erregt, wenn ich sexuell benutzt werde. Also wenn ich mir vorstelle von einem Mann genommen zu werden, nur um seiner Befriedigung zu dienen und ihm unterlegen und ausgeliefert zu sein. Wenn ich mich dadurch selbst befriedigt habe, fühle ich mich immer schlecht und habe Minderwertigkeitskomplexe. Ich will eigentlich nicht benutzt werden und erniedrigt werden, aber iwie törnt es mich an. Ich kann im Moment an nichts anderes denken und ich fühle mich schlecht und habe furchtbare Angst. Der Alltag wird zur großen Herausforderung. Diese Gedanken waren zwischendurch mal weg, weil ich andere Probleme hatte. Seit ich die Antidepressiva nehme sind die Gedanken wieder da. Was meint ihr dazu? Bin ich sexuell gestört? Ich kann und möchte mir eigentlich keinen Sex mit einem Mann vorstellen, aber diese Vorstellung von der ich berichtet habe, erregt mich. Hängt das ganze vllt auch mit meiner sozialen Phobie zusammen? Geht es vllt einfach darum, dass ich wenn ich die Kontrolle abgebe, nichts mehr falsch machen kann oder dass ich Angst habe, dass mir sex mit einem Mann gefallen könnte. Beim sex mit frauen habe ich zumindest in meiner Vorstellung angst vor dem versagen. sie nicht befriedigen zu können und keinen hochzukriegen. Außerdem habe ich auch iwie angst, dass mich die vagina nicht erregt oder dass ich sie eklig finden könnte bzw eklig finde, weil sie feucht ist und sowas. Ich habe außer in pornos noch nie eine echte gesehen und bin jungfrau. Ich habe Angst, dass andere mir ansehen, was ich denke und kriege diese Gedanken nicht mehr aus dem kopf und kann nicht mehr schlafen. Ich befriedige mich im Moment oft mit der eben genannt vorstellung und fühle mich danach elend und krank und ekelhaft. Ich kann im moment an nichts anderes denken und habe angst etwas zu tun, was ich nicht will. Ich habe auch Angst mit meiner Psychaterin darüber zu reden, weil mir das ganze zutiefst peinlich ist. Mich hat es früher schon erregt, in irgendeiner Art die Kontrolle abzugeben oder erniedrigt zu werden, aber eigentlich immer von Frauen. Meint ihr bei mir liegt eine sexuelle Störung vor oder ist das Teil der sozialen Phobie und was soll ich machen um keine Angst mehr zu haben? Ich hoffe bald schlagen die Antidepressiva an. Im Moment weiß ich echt nicht weiter und bin zutiefst traurig und habe null selbstwertgefühl. Ich muss mich tagsüber immer viel stärker geben als ich mich fühle. Ich muss meine Angst verbergen bei der Arbeit (ein Männerjob mit vielen Machos) und auch zuhause und mit meinen freunden. Ich empfinde auch keinerlei erregung bei der vorstellung einen Mann zu nehmen oder wenn ein mann schwächer oder kleiner ist als ich. Es ist dieser Unterwerfungsaspekt, der mich antörnt. Was soll ich nur tun?

(Hinweis Admin: Betreffzeile von "Ich weiß nicht wo ich anfangen soll..." auf obige präzisiert. Bitte zukünftig - siehe Netiquette! - möglichst aussagekräftige Betreffzeilen wählen! Danke.)

[Krang2]

Hallo,
ich finde es schade, daß du mit deinen Freunden und zuhause nicht über deine Probleme sprechen kannst, sondern "Fassade" spielen mußt - vielleicht sind es die falschen Freunde? Es könnte sein, daß dir die Erfahrung fehlt und du deshalb so verunsichert bist.
Daß deine schwulen Phantasien von Unterwerfungsgedanken kommen, denke ich eher nicht, da es ja auch weibliche Dominas usw. gibt. Es könnte auch sein, daß du bisexuell bist, was wäre daran schlimm? Was stellst du dir denn vor, wenn du dich selbst befriedigst (das sagt angeblich mehr aus als Tagträume)? Es würde deine Möglichkeiten doch eher erweitern, wenn du Männer und Frauen sexuell anziehend fändest, wenn auch aus verschiedenen Motiationen heraus. Was für Antidepressiva nimmst du? Manche wirken sich nämlich negativ auf den Sexualtrieb aus, was deine Wahrnehmung noch mehr verfälschen könnte. Wenn du sicher sein willst, was deine Sexualität angeht, werden "Versuch und Irrtum" zur Erkenntnis führen, das ist allerdings ein schwerer Weg, den ich nicht unbedingt weiterempfehlen würde.
Alles Gute!

[geilonmc]

ja das ist auch immer tagesabhängig. An einem Tag erregt mich der Gedanke iwie, aber gleichzeitig finde ich ihn abstoßend. Nicht nur weil mich in diesem Gedanken ein Mann nimmt, sondern auch weil es mir nicht gefällt benutzt zu werden und keine Kontrolle zu haben. Wenn ich diesen Gedanken habe belastet mich das ungemein und ich denke, dass ich nicht aufhören kann daran zu denken und dass mich das ewig verfolgen wird. Das allein ist auch sehr belastend, weil ich so nicht zur Ruhe kommen kann und Schlafprobleme habe.
An anderen Tagen denke ich einfach nicht so viel darüber nach und der Tag kommt mir viel leichter vor. Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich Männerkörper an sich überhaupt nicht anziehend finde und mir jetzt gerade im Moment nicht vorstellen könnte jemals Sex mit einem Mann zu haben. Es ist ein totales auf und ab und in den guten Phasen kommt mir das ganze wie ein böser Traum vor. Ich bin sehr verwirrt und manchmal habe ich das Gefühl nicht mehr klarzukommen, verrückt zu werden oder dass alles unwirklich ist. Ich warte jetzt ersteinmal ab wie die Antidepressiva wirken (Cipralex) und dann gucke ich weiter. Ich hatte diese Gedanken ja schon mal, aber dann waren sie eine Zeit lang weg, weil andere Dinge schlimmer waren und nachdem es mir besser ging, dauerte es nicht lange und sie waren wieder da.

[Et Sybille]

Hallo,

ich glaube eher, dass das Zwangsgedanken sind. Gerade dieses Thema "homosexuell sein" ist ein extrem weit verbreitetes Phänomen unter den Zwangserkrankungen und leider sehr schlecht in den Griff zu bekommen. Es verfolgt manche Menschen sehr lange. Schau mal im www. unter Zwangerserkrankungen.de im Forum, da wirst du Dutzende Beiträge zu diesem Thema finden.

Alles Gute!

Sybille

[Ayla]

Fantasie und Realität entsprechen sich ja nicht zwingend.
Viele Frauen haben Vergewaltigungsfantasien, die wollen sie mit Sicherheit nicht real erleben.
Geht dann evt. um dieses ausgeliefert sein, man kann sich fallen lassen ohne sich selbst verantwortlich zu fühlen, Stichwort Moral.

Die Angst homosexuell zu sein, ist wie Et Sybille schreibt tatsächlich ein weit verbreitetes Phänomen kann doch auch mit der Findung der eigenen Sexualität zu tun haben.