Lass uns über Sex reden, Baby! Kommunikation beim Sex

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Rubeus Darko
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Lass uns über Sex reden, Baby! Kommunikation beim Sex

Beitrag Sa., 15.06.2013, 11:37

Kürzlich hatte ich eine kurze Affäre, Liaison oder vielleicht den potentiellen Beginn einer Beziehung. Ich habe die Sache beendet, weil es mir zuviel wurde. Es hat nichts mit den folgenden Sachen (Sex) zu tun, aber was da gelaufen ist hat, bewegt mich irgendwie noch. Da ich wenig Erfahrung, in solchen Sachen haben, würde ich gerne mal die Meinung von Frauen und Männern dazu hören. Wie kommuniziert ihr beim und über Sex? (Zum Beginn, beim Kennenlernen!)


zu mir:
bin ziemlich unerfahren und eher so der Softie

zu ihr:
sehr erfahren, sehr viele Partner

zur Sache:
wie waren ca. 5 x miteinander in der Kiste

Was mich irritiert hat:

- sie hat sehr viel Dirty Talk (schmutziges Anmachgereade) eingesetzt
-> ich bin doch eher der Romantiker

- sie hat mir direkt gesagt, dass sie lange zum Orgasmus braucht und evlt. gar nicht kommt

- ihr Stöhnen hörte sich für mich wie Fake an (unecht), sie benutzte eine andere Stimmlage als sonst, und ich habe sie in dem Moment nicht immer so stimuliert, dass jetzt ein Stöhnen "gerechtfertigt" gewesen wäre (also evtl. falsche Timing)

- sie wolle, dass ich (nur beim Sex) den dominaten, aggresiveren Typ spiele, der sich nimmt, war er will
(also genau das Gegenteil meiner Natur/Charakter)

Positiv fand ich, dass sie so offen über Sex redet und teilweise ihre Wünsche artikuliert. Aber anscheinend nicht immer.

Das waren jetzt eher Nebensachen, was mich hauptsächlich bewegt:

Nachdem klar war, dass es aus ist, hat sie bemängelt,
dass ich zu wenig gefragt habe, was sie denm möchte bzw. um Erlaubnis gefragt habe oder wie es ihr gefällt. (Ich habe jetzt keine außergewöhnlichen Dinge gemacht).

Ich finde es, etwas merkwürdig zu fragen: "darf ich dich hier küssen oder lieber dort", "Wie hättest du es jetzt gern?" "Wie fandest du es?". Ich meine, Man(n) macht es einfach. Das sind sicherlich auch Fragen, über die man ab und zu reden kann, auch vllt. wenn man gerade nicht beim Sex ist, aber so finde ich zerstört, dass die Atmosphäre und ich komme mir vor, wie jemand der eine Dienstleistung erbringen muss. Ich fühle mich sowie schon unter Druck.

Da ich wie gesagt, sehr wenig Erfahrung habe, würde ich gerne wissen, wie es bei euch zu Beginn im Bett ist, wie ihr miteinander kommuniziert. Hier bei interessiert mich weniger, wie es bei euch nach Monaten oder Jahren läuft, wo man Zeit hatte, sich aufeiandern einzustimmen. Aber wie waren denn die ersten, zweiten, dritte Male?

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Miss_Understood
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Beitrag Sa., 15.06.2013, 12:26

Ganz kurz, muss gleich los.

ja, so erste Male können verunsichern.
ich glaub, das sich aufeinandereinschwingen ist einfach Teil dessen.
keiner hat eine Kristallkugel - und dass man automatisch GENAU DAS im Detail tut, was den Partner total erregt ist eher Glückssache.

Ja, eine grundsätzliche Übereinstimmung wäre natürlich schön. Schien bei euch ja schon auch ein wenig schwierig zu sein ... nun denn, wie du ja auch schreibst, es ist vorbei.

Was findest du eigentlich an der Frage "Darf ich dich da oder dort küssen?" merkwürdig?
In leicht abgewandelter Form finde ich das eine gute Sache - sich ranzutasten - währenddessen "Magst du es lieber hier oder da?" "Magst du es jetzt lieber fest oder sanft angefasst zu werden?" oder - sich zu versichern - "Das ist gut für dich, nicht wahr?", wenn man sich nicht sicher ist aufgrund der Reaktion. Aber auch da einfach auf den anderen eingehen - sich zwischen dem was man selber mag und sich nehmen/genehmigen kann und dem wie man dem Partner/der Partnerin gut tun möchte sich einschwingen versuchen. Und auch darüber sich verständigen wieviel verbale Verständigung man währenddessen mag. Für den einen ist Sex eine schweigende Angelegenheit, derdieandere ist eher ein auditiv geprägter Typ und wird von formulierten Sätzen bzw. Stöhnen auch angetörnt. Und Stöhnen kann durchaus in einer anderen Stimmlage vorkommen. Oder als Antörner eingesetzt werden, wenn sie denkt, dass dich das antörnt.

Natürlich sollte es nicht so sein, dass einer etwas tut, weil er glaubt, dass das dem anderen gefällt und derjenige es nur irritiert zur Kenntnis nimmt oder unkommentiert so stehen lässt, weil er wiederum glaubt, dass sie (oder umgekehrt) das für sich braucht/gut findet.

Aber ich finde es gut, dass ihr darüber gesprochen habt, auch in so einem frühen Stadium. Eigentlich eine gute Voraussetzung. Schade, dass du nicht wolltest. Natürlich ist das okay, für dich - wenn es sonst nicht passte -

und jetzt mal off

schöne Grüße,
die Miss
ch-ch-ch-chaaaaaaange

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FreudsLeiden
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Beitrag Sa., 15.06.2013, 13:50

Rubeus Darko hat geschrieben:Nachdem klar war, dass es aus ist, hat sie bemängelt,
dass ich zu wenig gefragt habe, was sie denm möchte bzw. um Erlaubnis gefragt habe oder wie es ihr gefällt.
autsch... ich finde so eine persönliche Abrechnung im Nachhinein von ihr schon sehr tief im Niveau.

ich denke, dass es die Spannung bei Sex am Beginn einer Beziehung ist, nonverbal heraus zu finden, was der andere möchte. Wenn ich das alles so wie einem Katalog runterbete und Häkchen dahinter mache, kann das kein guter Sex werden. Was soll sich da noch groß entwickeln? Sie listet ihre Wünsche auf, du hast zu erfüllen. Und umgekehrt. Da seid ihr ja nur am Quatschen. Das hat bei "normalem" Sex, wie du betonst, wirklich nicht den Sinn. Bei SM vielleicht. Keine Ahnung.

Sex ist an sich Kommunikation mit allen Sinnen und Körperteilen Wozu das ganze Gelabere, außer es läuft etwas komplett in die falsche Richtung. Klar, dass dann verbaler Kommunikationsbedarf besteht. Nur meine Meinung.
Hast du eine Ahnung, warum sie so getickt haben könnte?

f.
Reich mir die Hand, mein Leben
Nenn mir den Preis
Ich schenk' Dir gestern, heute und morgen
Und dann schließt sich der Kreis
Falco

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Méabh
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Beitrag Sa., 15.06.2013, 13:57

Hi, Rubeus,

also, daraus werde ich nicht schlau:

- sie wolle, dass ich (nur beim Sex) den dominaten, aggresiveren Typ spiele, der sich nimmt, war er will
und
dass ich zu wenig gefragt habe, was sie denm möchte bzw. um Erlaubnis gefragt habe oder wie es ihr gefällt.
Das ist mir zu hoch.

Klingt wie eine echt gute "Der Mann kann es eigentlich nur falsch machen, egal, wie er es macht, dann fehlt der jeweils andere Punkt" - Klausel.

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Rubeus Darko
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Beitrag So., 16.06.2013, 21:54

@Meabh: Hmm, ja irgendwie ist das die Quadratur des Kreises.
Was findest du eigentlich an der Frage "Darf ich dich da oder dort küssen?" merkwürdig?
Irgendwie finde ich es schöner zu Entdecken, was man gegenseitig mag. Alles vorher oder währenddessen abzufragen finde ich nicht so toll.
Das ist so als würde man beim ersten Küssen, auch vorher fragen: Darf ich dich küssen?

Ich finde zum Sex gehört auch Spannung und Überraschung, d. h. nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Ich habe keine Lust, nach einer festen routine mit Ansagen vorzugehen.
Hast du eine Ahnung, warum sie so getickt haben könnte?
Ja, habe ich. Ihr Verhalten war mir trotzdem immer fremd und unerklärlich. Etwas befremdlich finde ich, dass sie hohe Anforderungen an mich gestellt hat, obwohl ihre Ex-Freunde die nicht erfüllt haben. Ich war in gewisser Hinsicht das Gegenteil von ihnen. Sie waren gemeine Kerle, aber immerhin wie gewünscht, dominant. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass sie ansatzweise auf ihre Wünsche eigegangen sind.

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Tolya
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:20

Rubeus Darko hat geschrieben: Ich finde zum Sex gehört auch Spannung und Überraschung, d. h. nicht zu wissen, was als nächstes kommt. Ich habe keine Lust, nach einer festen routine mit Ansagen vorzugehen.
Ich will schon wissen was die Dame mag oder nicht und dann muss man irgendwann mal reden.

Ich kann ja nonverbal austesten ob sie Analverkehr mag und dann warten ob ich die nonverbale Klatche bekomme
Es ist nicht Sinn der Sache das sie Sachen tut weil sie meint ich mag das, während mir das völlig egal ist.
Nonverbal kann man kann zB eh keine Phantasien des gegenübers herausfinden.

es geht ja nicht um ne Checkliste die man zwingend abarbeiten muss

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(e)
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 18:42

Darüber reden kann doch auch ganz prickelnd sein, nicht?
Lieben Gruß
elana

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Sunny75
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:17

Ja, vor allem mit dem Therapeuten, stimmts elana

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Rubeus Darko
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 19:45

Ich kann ja nonverbal austesten ob sie Analverkehr mag und dann warten ob ich die nonverbale Klatche bekomme
Hab ja gesagt, dass es um "gewöhnlichen Sex" geht. Analverkehr, SM, Fesseln fällt nicht darunter. Es ist klar, dass man solche Sachen vorher abklärt, da sie nicht zum Standardprogramm gehören.

Natürlich sollte man sagen, wenn man etwas nicht magt. Das kostet evtl. Überwindung. Wahrscheinlich ist es dann leichter, wenn man vorher fragt. Noch leichter fällt es danach oder vorher als währenddessen. Man kann eine schöne Atmsophäre nämlich auch zerstören, wenn man zu viel redet.
.

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Tolya
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Beitrag Mo., 17.06.2013, 20:58

Rubeus Darko hat geschrieben: Es ist klar, dass man solche Sachen vorher abklärt, da sie nicht zum Standardprogramm gehören..
hier fängts schon an
was für dich zum Standardprogramm gehört muss für sie ja nicht so sein
Sie hat vllt ne ganz andere Liste

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Beitrag Mo., 17.06.2013, 21:01

Das wird´s wohl sein.
Lieben Gruß
elana

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